Sachaktenerschließung - Fachhochschule Potsdam
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Die Bemühungen um eine zeitgemäßere Form des Zugriffs auf archivische Information dauern<br />
indes an. Die Vorteile der neuen Medien leuchten all jenen Mitarbeitern ein, die sich damit<br />
in der beruflichen Praxis oder privat im Alltag selbst erproben. Neben Findbucheditionen<br />
in Papierform bleiben die CD-ROM und die Online-Version gleichermaßen erstrebenswerte<br />
Ausgaben. Bei einer Einstellung der Daten aus der Erschließung in die Homepage könnte<br />
die Veröffentlichung stets auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Es bedürfte eines<br />
sehr viel geringeren Aufwands für die Bearbeitung und Zusammenfassung der Verzeichnungen,<br />
als beim traditionellen Findbuch in Papierform. Im Fall der SED-KL im MfS ließe sich<br />
der Inhalt der systematischen Kartei ohne die personenbezogenen Angaben aus der SAE-<br />
Datenbank heraus weitgehend übernehmen.<br />
Technisch kann bei der BStU auf einem Vorlauf in der IT-Ausstattung aufgebaut werden. Die<br />
Homepage ist seit Jahren fester Bestandteil der Kommunikation mit der Umwelt. 112 Volltextrecherchen<br />
wären wegen der Engpässe bei Überlastungen in den Netzen momentan noch<br />
nicht zumutbar. Behördenintern werden aber bereits leistungsfähige Breitbandkabel verlegt.<br />
Die Archivbereiche der BStU sind an die Strukturen für elektronische Informationsdienstleistungen<br />
angeschlossen und etwa jeder zweite Mitarbeiter hat die Möglichkeit, von speziellen<br />
Endgeräten aus ins Netz zu gehen. Einzelne Voraussetzungen, die beim Online-Angebot<br />
unabdingbar sind oder perspektivisch hinzu kommen, sind also bereits erfüllt. Die bestehenden<br />
Voraussetzungen lassen es zu, selbst aus Datenbanken generierte Findbücher binnen<br />
weniger Tage in die Homepage einzustellen. Um den Öffentlichen Glauben an der übermittelten<br />
Information gewährleisten und Beantragungs- und Zahlungsvorgänge problemlos abwickeln<br />
zu können, müsste man sich mit den Möglichkeiten der Verschlüsselung und mit den<br />
technischen Voraussetzungen der digitalen Signatur beschäftigen. Technische Sicherheitsstandards<br />
wären einzuhalten und „Trittbrettfahrer", die private Angebote an die Homepage<br />
anhängen, zu kontrollieren. Das wird ohnehin bereits von den zuständigen Bereichen im IT-<br />
Referat und der Pressestelle erledigt.<br />
Durch Vermittlung einer Absolventin der Archivschule Marburg gelangte bei der BStU die<br />
Software MIDOSA-Online für die künftige Generierung von Online-Findbüchern in die nähere<br />
Wahl. Die BStU würde hier nicht alle Funktionen benötigen, weil einiges bereits von anderen<br />
Programmen abgedeckt wird. Die Protokollfunktion (Benutzerhistorie) fehlte dem Marburger<br />
Online-Findbuch namens MIDOSA bislang, und der häufigste Einwand gegen das Findbuch<br />
war das nicht vorhandene Angebot einer Recherchemöglichkeit nach benutzerdefinierten<br />
Begriffen. 113 Beides ist bei der BStU programmtechnisch im SAE bereits angelegt, einmal<br />
wegen der Möglichkeit der Volltextrecherche über alle Aktentitel und Enthält-Vermerke und<br />
zum anderen wegen der vom StUG geforderten Protokollierung jedes Zugriffs.<br />
112 Siehe: <br />
113 Vgl.: Detlef Heiden und Mechthild Black-Veldtrup. Das Marburger Online-Findbuch. Konsequenzen für die<br />
Erschließung und Präsentation von Archivgut, in: (3/1999).<br />
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