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Sachaktenerschließung - Fachhochschule Potsdam

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Staatlichen Archiven, die ins Internet gehen, wird seitens des EDV-Unterausschusses der<br />

Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder ein mehrstufiges Schichtenmodell<br />

empfohlen, von der Beständeübersicht in Kurzform über ein ausführliches Angebot, die Einbeziehung<br />

von Findbüchern und Inventaren und schließlich die Quelleneditionen und die<br />

Abbildungen von Archivalien als digitalisierte Faksimiles 103 .<br />

Ob sich ein Auftritt im Internet lohnt, wird von verschiedenen Faktoren abhängig gemacht:<br />

Zunächst sollte Klarheit darüber bestehen, welche Ziele man mit dem Auftritt im Internet verbindet.<br />

Ohne überzeugende monetäre oder qualitative Vorteile ist der nötige Aufwand für<br />

eine Online-Präsenz problematisch. Langfristig geht es immer um die<br />

• Erschließung neuer Nutzerkreise und die<br />

• Reduzierung des Beratungs- und Kommunikationsaufwandes.<br />

Durch den Einsatz der Internettechnologie ändern sich das Berufsbild und das Selbstverständnis<br />

des Archivars. Archivare müssen sich auf die Gewohnheiten der Informationsgesellschaft<br />

einstellen. Das beginnt bei der Nutzerwerbung und –betreuung und setzt sich fort<br />

in der inneren Verwaltung und im Auskunfts- und im Magazinbereich. Dazu gehören auch<br />

virtuelle Ausstellungen und Diskussionsforen und die elektronischen Editionen. Anmeldung,<br />

Lesesaalreservierung, virtuelle Ausstellung, ins Informationsangebot integrierte Findmittel<br />

und kostenpflichtige Übermittlung von Dokumenten in digitalisierter Form auf Verlangen sind<br />

ein zusammengehöriges Paket, das nutzer- und zielgruppenorientiert ausgerichtet werden<br />

kann. Das bloße Bereitstellen einiger weniger Informationsseiten läuft an den heutigen Möglichkeiten<br />

vorbei und geht in der Informationsvielfalt des Internet unter.<br />

Im Erschließungsbereich der BStU geht man davon aus, dass sich die Archive als Teil der<br />

heraufziehenden Informations- und Wissensgesellschaft in einer Übergangsphase befinden.<br />

Die IT-Ausstattung reicht von der Zentralstelle bis in die Arbeitsbereiche der Archivare in den<br />

Außenstellen. Die unter Archivaren bis Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts aufgeworfene<br />

rhetorische Frage nach dem Computer als zeitgemäßer Arbeitshilfe oder modischer<br />

Spielerei ist hier entschieden. Für die modernen Rechner macht es keinen Unterschied, um<br />

welche Art Information es sich handelt, welches Bitmuster an Text, Grafik, Bild oder Filmund<br />

Tonsequenz gerade verarbeitet wird. Das Internet bietet eindeutige zusätzliche Vorzüge<br />

in der Weiterverarbeitung: Die Kommunikationsvorgänge sind zeitlich und räumlich entkoppelt.<br />

Jugendliche Nutzerkreise und Forscher erhalten dadurch einen bequemen und kostenarmen<br />

Informationszugang zu jeder Zeit und von jedem Ort, beliebig oft und bei weitgehender<br />

Vermeidung von Medienbrüchen und zusätzlichen Fehlerquellen. Mit den neuen Medien<br />

und den Formen digitaler Edition wachsen die Möglichkeiten der umfassenden Verbreitung<br />

und der schnellen Aktualisierung. Über die kommunikativen Vorteile hinaus hat das Internet<br />

103 Vgl. dazu: Paul Flamme - Udo Herkert - Volker Viergutz. Hinweise zur Darstellung staatlicher Archive und<br />

Archivverwaltungen im World Wide Web des Internet, in: Der Archivar, Jg. 51, 1998, H. 2, Sp. 217-228.<br />

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