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Sachaktenerschließung - Fachhochschule Potsdam

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handelte es sich um die Tätigkeiten und Methoden des Staatssicherheitsdienstes. Der Kategorie<br />

III waren ausschließlich Objekte und Ereignisse zugehörig, auf die sich die Tätigkeit<br />

und die Methoden des Dienstes richteten. Die Entwicklung der Begrifflichkeit innerhalb der<br />

Objektebene blieb dem erschließenden Personal weitgehend freigestellt, eine Art letztes Reservat<br />

für die Erprobung der Kreativität jedes engagiert tätigen Archivars.<br />

Die Bildung von Schlagwortketten in dieser Art wurde in den ersten Monaten des Jahres<br />

2001 in einem Praxisversuch getestet, einmal in Bezug auf das Vermögen und die Akzeptanz<br />

seitens der damit umgehenden Mitarbeiter, dann hinsichtlich der Praktikabilität für die<br />

spätere Recherche und schließlich im Hinblick auf die Möglichkeiten der Datenbank und auf<br />

das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis insgesamt. In zwei Beratungen wurden die Erkenntnisse<br />

vorgetragen und ausdiskutiert. Ein wichtiger Punkt der Aussprachen war die Forderung,<br />

nicht die in den Unterlagen genannten Objekte und Begebenheiten herauszuarbeiten<br />

und zu verschlagworten, sondern die dahinter stehende Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes.<br />

Diese Herangehensweise orientierte sich ausschließlich an dem im StUG formulierten<br />

Auftrag zur Herausarbeitung der Struktur und Wirkungsweise des Staatssicherheitsdienstes.<br />

Vorteil der Kettenbildung in vertikaler Form wäre der stets abverlangte, übergeordnete<br />

Blick von der Ebene des Gesamtbestandes aus auf die des einzelnen Dokuments. Er ginge<br />

allerdings einher mit dem Zwang zur strikten Ausrichtung der Schlagworte auf den gesetzlich<br />

formulierten Auswertungsauftrag und die Interessen der zeitnahen Nutzungen.<br />

Die Argumente der Gegner der vertikalen Schlagwortketten mit vorangestelltem Deskriptor<br />

zur MfS-Tätigkeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: Titel, Enthält-Vermerk und Klassifikation<br />

und eben gerade nicht die Schlagworte müssen die Entstehungszusammenhänge<br />

vermitteln. Es bedarf weder für die zeitnahe wie für mögliche künftige Aufgabenerledigungen<br />

einer Ausrichtung der Verschlagwortung im Sinne der einengenden Vorgaben des StUG. Die<br />

Datenbank SAE ist nicht präkoordiniert angelegt und bietet komfortable Möglichkeiten der<br />

Wiederfindung von Informationen unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten. Sie gestattet<br />

es hingegen nicht, einzelne Ebenen in Schlagwortketten auszublenden. Die regelmäßige<br />

Kettenbildung führt bei der Anzeige der Fundstellen im Zuge der Recherche zu großen Problemen.<br />

In der ersten und zweiten Ebene kommt es zu seitenlangen, unübersichtlichen Wiederholungen,<br />

denen die Nutzer nachsuchen müssen. Die Bildung von Syntaxketten unter<br />

Voranstellung von Deskriptoren, die die Aufgaben und Methoden des MfS (Fundamentalkategorien<br />

I und II) repräsentieren, würde eine programmtechnische Anpassung des SAE erfordern.<br />

Eine entsprechende Veränderung der Programmierung wäre aber völlig unsinnig,<br />

weil mit dem SAE ohnehin unter jedem möglichen Gesichtspunkt recherchiert werden kann.<br />

Man einigte sich, von der Bildung von Syntaxketten in vertikaler Form Abstand zu nehmen.<br />

Hingegen können im Bedarfsfall Ketten in horizontaler Form zur näheren Erläuterung des<br />

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