Sachaktenerschließung - Fachhochschule Potsdam

arbeiten wie denen in den Archivbereichen der BStU darf nicht außer Acht gelassen werden,
dass die Unterlagen der Forschung noch in Jahrzehnten zur Verfügung stehen müssen.
Deshalb sollte die heutige Erschließungspraxis einem späteren unspezifischen Forschungsinteresse
nicht völlig entgegenstehen. Zum anderen muss sich jeder Archivar bei der BStU,
so er Informationen aus MfS-Unterlagen einer Bewertung unterzieht, darüber klar sein, dass
es sich bei den Informationen in diesen Unterlagen um ein sehr ausschnitthaftes, bisweilen
stark verzerrtes Bild der DDR-Gesellschaft handelt, gezeichnet aus dem Blickwinkel der politischen
Geheimpolizei.
Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, dass die praktische Herangehensweise an die Verzeichnung
und Verschlagwortung der Unterlagen der spezialgesetzlichen Vorgabe folgt, ohne
dabei die Wege in die Überlieferung von Informationswerten im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen
Abbilds zu verstellen. Die Lösung des Zielkonflikts unter Nutzung der eingesetzten
Erschließungssoftware wird auch im Abschnitt 3 erörtert. Die Anwendung archivischer
und dokumentarischer Methoden liegt ganz im Interesse der Forschung späterer Generationen
und fördert zugleich den beruflichen Anspruch der am Teilbestand eingesetzten
Archivare.
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