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Sachaktenerschließung - Fachhochschule Potsdam

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Thesen<br />

1. Die Öffnung der MfS-Akten war eine vorrangig politische Entscheidung, vorbei an den für<br />

Verwaltungsschriftgut üblichen Sperrfristen und unter Modifizierung anerkannter Grundprinzipien<br />

des Datenschutzes. Die errungenen Rechte werden derzeit wieder eingeengt,<br />

und die Forschungsfreiheit nach dem archivrelevanten StUG läuft Gefahr, teilweise unter<br />

das Niveau der Archivgesetze gedrückt zu werden.<br />

2. Die BStU ist Informationsdienstleitsterin und Archivarin der Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes<br />

der ehemaligen DDR. Das Stasi-Unterlagen-Gesetz als archivrelevantes<br />

Recht beschränkt die archivarische Kompetenz auf ein Erfassen, Ordnen, Erschließen,<br />

Bewerten, Verwahren und Verwalten nach archivischen Grundsätzen. Die archivischen<br />

Tätigkeiten richten sich an der Aufgabenvielfalt und –breite des Archivarsberufes aus.<br />

3. Die Erschließung der BStU dient sowohl der Erledigung zeitlich befristeter Aufgaben als<br />

auch den möglichen Verwendungsinteressen späterer Generationen. Die Aufarbeitung der<br />

Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes zum Zwecke der Unterrichtung der Öffentlichkeit<br />

über dessen Strukturen, Aufgaben und Methoden steht derzeit eindeutig im Vordergrund.<br />

4. Mit dem Auslaufen zeitlich befristeter Aufgaben in den nächsten fünf Jahren werden sich<br />

die Tätigkeitsschwerpunkte der BStU weiter in Richtung der inhaltlichen Erschließung und<br />

der Auskunftserteilung an Forschungsstellen verlagern. Archivische und archivarische<br />

Fachaufgaben werden stärker in den Mittelpunkt der Tätigkeit der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter treten. Im Interesse der inhaltlichen Erschließung und der qualifizierten Nutzerberatung<br />

wäre eine engere Verknüpfung bzw. Zusammenführung von Tätigkeiten des<br />

Auskunftsbereiches mit denen der Abteilung Archivbestände wünschenswert.<br />

6. Die BStU setzt den Erkenntnisgewinn der Archiv- und Informationswissenschaften um und<br />

nutzt als Archivarin auch dokumentarische Methoden. Die Unterlagen lassen sich ggf. mit<br />

sehr umfangreichen Enthält-Vermerken verzeichnen, und die Verzeichnung kann über die<br />

Klassifikation, die Indices und im Volltext nahezu beliebig durchsucht werden.<br />

7. Die Ausstattung der Arbeitsplätze der Behörde mit Informationstechnik entspricht dem<br />

neuesten Stand. Ein Zugriff der eigenen Forscher auf Findhilfsmittel ist technisch und datenschutzrechtlich<br />

möglich und wird vorbereitet. Dem gegenüber werden die vorhandenen<br />

Voraussetzungen und Möglichkeiten für eine Präsentation rein archivischer Information im<br />

Internet noch zu wenig genutzt. Geplante Findbuchausgaben in Papierform sind unzeitgemäß<br />

und bieten externen Nutzern keinen vollwertigen Ersatz.<br />

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