Wir wohnen in der Birchervilla - Kinderheim Brugg

BERICHT DES HEIMLEITERS
Seit längerer Zeit dürfen wir die Turnhalle des Rekrutierungszentrums für unsere interne
Schule und für unsere Jugendlichen benützen. Das Hochwasser im Sommer hat
die Anlagen des Rekrutierungszentrums massiv in Mitleidenschaft gezogen, so dass
wir mit unseren Turnaktivitäten bis auf Weiteres pausieren müssen. Für die interne
Schule konnten wir dank der Unterstützung der Stadt Brugg in der Halle des neuen
Bodenackerschulhauses eine andere Lösung finden.
Können wir unser Erziehungsversprechen einlösen?
Zwei Jugendliche sind auf Grund des altersbedingten Schulaustrittes auch aus dem
Kinderheim ausgetreten. Für beide konnten sehr gute Nachfolgelösungen gefunden
werden. Immer mehr zeigt sich dabei, dass unser 365-Tage-Angebot ein zentraler
Punkt eines guten Erziehungsangebotes ist, welcher bei Nachfolgelösungen berücksichtigt
werden muss. Das Kinderheim hat sich im Bereich der Arbeit mit verhaltensauffälligen
Kindern und Jugendlichen als lernende Institution bewiesen. Ein Artikel in
der Fachzeitschrift Gazette Curaviva Bildung (Curaviva, ehemals Heimverband der
Schweiz; September 2005) zum Titel «unsere Klientel verändert sich» zeigt die veränderte
Situation auf. Der Bericht beleuchtet, wie sich die Klientel der Heimlandschaft in
den vergangenen zehn Jahren verändert hat und wie die Institutionen gefordert sind,
sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen. Zentrale Punkte sind Flexibilität, dauernde
Anpassung an die veränderten Vorgaben mit einer lernenden Institution und
qualifizierten Angestellten. Das Kinderheim nimmt genau in diesen Themen verschiedenste
Anstrengungen auf sich, um sich auf der pädagogischen, personellen und organisatorischen
Ebene diesen neuen, sich immer wieder verändernden Herausforderungen
annehmen zu können. Unter anderem setzt sich eine Arbeitsgruppe unter der
Leitung eines externen Psychologen intensiv mit den Themen Aggression, Gewalt,
Präventions- und Interventionsmassnahmen auseinander. Es finden laufend Personalweiterbildungen
zu solchen Problemkreisen statt. Wir versuchen, weitsichtig und kreativ
auf diese Veränderungen zu reagieren. Das Kinderheim wurde auch für diese Klientengruppe
tragfähiger. Deutlich zeigt sich, dass der Unterrichtsbesuch gewisser Kinder
in den öffentlichen Schulen zum Problem wird und sich entsprechend eine Lücke in
unserem Angebot abzeichnet. Im Berichtsjahr wurde erneut ein Knabe von den Brugger
Schulen zur Verfügung gestellt, da dieser nicht mehr tragbar war, obwohl Thera-
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