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Filminfo dt. / engl. als PDF - PROGRESS Film-Verleih

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Betrogen bis zum jüngsten Tag<br />

Duped Till Doomsday<br />

Die 1941 an der deutsch-litauischen Grenze stationierte Kompanie<br />

des Hauptmanns von der Saale wartet auf das Kriegssignal aus<br />

dem Führerhauptquartier. Nach einem Übungsschießen erhalten<br />

die drei Soldaten Lick, Wagner und Paulun <strong>als</strong> beste Schützen<br />

Urlaub am Standort. An einem See zielen Lick und Wagner auf<br />

einen Reiher und töten damit ungewollt die Tochter ihres Hauptmanns.<br />

Kaltblütig entscheidet Lick, Sohn eines Gener<strong>als</strong> der Waffen-<br />

SS, dass die Leiche verschwinden muss, da er seine militärische<br />

Karriere nicht gefährden will. Unter massiven Druck gelingt es den<br />

beiden Todesschützen, den verängstigten Thomas Paulun auf<br />

Kameradschaft und damit zum Schweigen zu verpflichten. Doch<br />

Paulun plagt sein Gewissen, für Lick wird diese Mitwisserschaft zu<br />

einem immer größeren Risiko. In seiner Not informiert Lick seinen<br />

Vater, der den Vorfall in skrupelloser Weise löst und daraus politisches<br />

Kapital schlägt: Am Tag des Einmarschs in die Sowjetunion<br />

bringt er Hauptmann von der Saale die Leiche seiner Tochter,<br />

angeblich von Russen ermordet. Die Gefahr, <strong>als</strong> Täter entlarvt zu<br />

werden, scheint nun für die drei jungen Männer gebannt zu sein.<br />

Die ausgezeichnete Franz-Fühmann-Adaption über die psychische<br />

Verfassung von Wehrmachtssoldaten lief während der Internationalen<br />

<strong>Film</strong>festspiele Cannes im Jahr 1957. Aufgrund der Interven -<br />

tion durch die Bundesrepublik war sie allerdings nur im Rahmenprogramm<br />

zu sehen. Die Londoner „Times“ verglich ihn mit Wolfgang<br />

Stau<strong>dt</strong>es Wettbewerbsbeitrag „Rose Bernd“.<br />

Kurt Jung-Alsen, geb. am 18. Juni 1915 in Tutzing; gest. am 20. Dezem -<br />

ber 1976 in Berlin. Beginn <strong>als</strong> Schauspieler an der Wiener Scala. Ab<br />

1951 bei der DEFA zunächst Schauspieler. Ab 1954 Regie bei der<br />

Kurzfilmreihe „Das Stacheltier“, im selben Jahr erster Kinospielfilm<br />

„Wer seine Frau lieb hat...“. Ab Anfang der 1960er Jahre verstärkt<br />

TV-Arbeit, sein letzter DEFA-Kinofilm ist „Geheimarchiv an der<br />

Elbe“ (1962). 1970 Rückkehr ins Schauspielfach: an der Seite von<br />

Manfred Krug in der turbulenten Kriegskomödie „Meine Stunde<br />

Null“ von Joachim Hasler.<br />

<strong>Film</strong>e (Auswahl) „Wer seine Frau lieb hat...“ (1954); „Gefährliche<br />

Fracht“ (1955); „Polonia-Express“ (1957); „Die Premiere fällt aus“<br />

(1958); „Der kleine Kuno“ (1959); „Hochmut kommt vor dem Knall“<br />

(1960); „Die heute über 40 sind“ (1960); „Geheimarchiv an der Elbe“<br />

(1962)<br />

„einer der überzeugendsten <strong>Film</strong>e, die die DEFA in den fünfziger Jahren<br />

dreht: das Sujet wird nicht mit agitatorischem Pomp aufbereitet, sondern<br />

sachlich, dialogarm, lakonisch und zugleich mit großem Gedankenbogen.“<br />

(Ralf Schenk in: Das zweite Leben der <strong>Film</strong>sta<strong>dt</strong> Babelsberg, Berlin, 1994)<br />

„Echte <strong>Film</strong>storys sind selten; dies ist eine… ‘Betrogen bis zum jüngsten<br />

Tag’ will bewußt bereits vernarbte Wunden aufbrechen, nicht um erneut den<br />

großen Schmerz zu provozieren, sondern nur, um letzte, sich hartnäckig<br />

haltende Krankheitsherde zu entfernen. Einer von ihnen nährt beispielsweise<br />

nach wie vor den Mythos von einer gewissen Art ‚Frontkameradschaft’.“<br />

(Winfried Junge, Forum 1957)<br />

INHALT · STORYLINE<br />

The company of Captain von der Saale stationed at the German-<br />

Lithuanian border in 1941 is waiting for the signal of war from the<br />

Fuehrer’s headquarters. After target practice the best shooters, the<br />

three soldiers Lick, Wagner and Paulun, are rewarded with a holiday.<br />

By a lake Lick and Wagner aim a shot at a heron and accidentally<br />

kill the daughter of their captain. Lick, the son of a general of<br />

the Waffen-SS, decides in cold blood that the body has to dis appear<br />

because he does not want to jeopardize his military career. By<br />

exerting heavy pressure on the frightened Thomas Paulun, the two<br />

shooters succeed in committing him to comradeship and thus to<br />

silence. But Paulun is conscience-smitten, for Lick Paulun’s cognisance<br />

is turning into an ever greater risk. In his desperation, Lick<br />

informs his father who solves the problem in an unscrupulous manner<br />

and takes political advantage: On the day of the invasion into Russia,<br />

he brings the corpse to Captain von der Saale, pretending that she<br />

was killed by the Russians. The danger of being exposed as the<br />

killers seems to be avoided now.<br />

The excellent Franz Fühmann adaptation about the mental constitution<br />

of Wehrmacht soldiers was shown at the International <strong>Film</strong> Festival<br />

Cannes in 1957. However, the film was only included in the supporting<br />

programme as a result of an intervention by West Germany.<br />

The London “Times” compares the film to Wolfgang Stau<strong>dt</strong>e’s film<br />

“Rose Bernd” which participated in the competition.<br />

BIOGRAPHIE DES REGISSEURS · DIRECTOR’S BIOGRAPHY<br />

PRESSESTIMMEN · PRESS COMMENTS<br />

Kurt Jung-Alsen, born in Tutzing on June 18th 1915, died in Berlin on<br />

December 20th, 1976. He began his acting career at the Vienna<br />

Scala. Since 1951 he worked for the DEFA, at first as an actor. Since<br />

1954 he worked as a director for the short film series “Stingers<br />

from East Germany”, in the same year he directed his first feature<br />

film “Who Is Fond Of His Wife”. Since the early 60s he works for<br />

television, his last DEFA feature film is “Secret Files”. In 1970 he<br />

returns to acting and plays in the turbulent war comedy “My Zero<br />

Hour” with Manfred Krug by Joachim Hasler.<br />

<strong>Film</strong>s (excerpt) “Who Is Fond Of His Wife” (1954); “Dangerous<br />

Freight” (1955), “Polonia Express” (1957); “The Premiere Is Cancelled”<br />

(1958); “Little Kuno” (1959); “Pride Comes Before The Fall”<br />

(1960); “Aged Forty And Above” (1960); “Secret Files” (1962)<br />

“one of the most convincing films DEFA produced during the 50s: the subject<br />

is not garnished with agitator pomp but it is objective, laconic, with<br />

few dialogues and big ideas at the same time.”<br />

(Ralf Schenk “Das zweite Leben der <strong>Film</strong>sta<strong>dt</strong> Babelsberg“ 1994)<br />

“Real film stories are rare; this is one… ‘Duped Till Doomsday’ deliberately<br />

reopens already scarred tissue, not in order to provoke new pains, but<br />

just to remove persistent illnesses. One of them is for example the myth of<br />

a certain kind of ‘front comradeship’.”<br />

(Winfried Junge, Forum 1957)

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