Umweltbericht - Gemeinde Pleidelsheim

Umweltbericht inkl. Grünordnungsplan "Braunäcker II" Seite 17
Bestandsbeschreibung und Bewertung
3.6.5 FAUNA (LEBENSRAUMQUALITÄT)
Die Grundlage für die Beschreibung und Bewertung der Fauna bildet die Artenschutzrechtliche
Prüfung der Arbeitsgemeinschaft Wasser und Landschaftsplanung, Dipl.-Biol. Dieter Veile, vom
Juni 2012.
Untersucht wurden die Tiergruppen Vögel, Tagfalter, Großlaufkäfer und Reptilien. Das
Untersuchungsgebiet ist deckungsgleich mit dem Plangebiet des Bebauungsplangebiets
„Braunäcker II“.
Vögel:
Von den insgesamt 16 nachgewiesenen Vogelarten brüteten 8 Arten im Untersuchungsgebiet
mit jeweils einem Brutpaar. Alle Brutvorkommen lagen im stark durchgrünten Siedlungsabschnitt
zwischen Häselweg und Blumenstraße, v. a. im Umfeld des Kindergartens. Alle Vogelarten sind
relativ anspruchslos und in Ortschaften allgemein verbreitet. Bei den meisten Vogelarten handelt
es sich um Astbrüter, die ihre Nester in Astgabeln von Bäumen oder Sträuchern anlegen.
Die höhlenbrütende Kohlmeise hatte einen Nistkasten als Brutplatz angenommen. Naturhöhlen,
die einen potentiellen Brutplatz darstellen, standen in den Großbäumen augenscheinlich nicht
zur Verfügung. Der Haussperling dürfte eine Gebäudelücke im Bereich des Kindergartens als
Nistplatz besetzt haben, diese konnte jedoch nicht lokalisiert werden. Auf der Ackerfläche des
Plangebiets waren aufgrund der großen Nähe zur bestehenden Bebauung keine Bodenbrüter
wie die Feldlerche zu verzeichnen.
Bewertung:
Besondere Bedeutung kommt dabei den zentral im Untersuchungsgebiet gelegenen
Gehölzstrukturen zu. Es handelt sich dabei u.a. um zum Teil große, alte Bäume. Diese
Strukturen stellen wichtige Nist- und Nahrungshabitate für die relevanten Vogelarten.
(siehe Bericht der Arbeitsgemeinschaft Wasser und Landschaftsplanung, Dipl.-Biol. Dieter
Veile).
Tagfalter:
Es konnten keine Arten der besonders geschützten Arten gefunden werden.
Bewertung:
Aufgrund der artenarmen Vegetation und dem Fehlen von insektenblütigen Kräutern dient das
Unterschungsgebiet nicht als Habitat für Tagfalter.
Großlaufkäfer:
Ein Vorkommen von Großlaufkäfern der Gattung Carabus wurden nicht nachgewiesen.
Bewertung:
Das Vorhandensein von Großlaufkäfern ist auch hier aufgrund der artenarmen Vegetation und
dem Fehlen von als Nahrung geeigeneten Kleintieren auszuschliesen.
Reptilien:
Es wurde kein Individium der Zauneidechse oder einer anderen Reptilienart gefunden.
Bewertung:
Die landwirtschaftlich genutzten Flächen im südöstlichen Bereich des Plangebiets stellen ein
mögliches Habitat für Reptilien dar. Es sind potentielle Aufwärmplätze, lückenhafte
Vegetationsturkturen, die als Ruhestätten dienen können und Überwinterungsquartiere in Form
von verlassenen Mäuselöcher und Spalten in der Erde vorhanden. Allerdings findet eine
Störung durch freilaufende Hunde und Katzen statt.
(ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG, ARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER UND LANDSCHAFTSPLANUNG, DIPL.-BIOL.
DIETER VEILE, JUNI 2012)
KMB Kerker, Müller + Braunbeck Freie Architekten, Stadtplaner und beratende Ingenieure
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