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Verkehrsuntersuchung Großflecken, BDC Dorsch ... - in Neumünster

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VERFASSER:<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult<br />

Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Osterbekstraße 90c<br />

22083 Hamburg<br />

Tel: (040) 28 05 843 0<br />

Fax: (040) 28 05 843 29<br />

Auftrag Nr.: 3021<br />

Bearbeiter:<br />

Gorden Rumpff<br />

Irfan Irfan<br />

Kerst<strong>in</strong> Krasemann<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Erläuterungsbericht<br />

Datum:<br />

10/2012<br />

Auftraggeber: Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

FD Gebäudewirtschaft, Tiefbau und Grünflächen<br />

Brachenfelder Straße 1 - 3<br />

24534 <strong>Neumünster</strong><br />

Aufgestellt: <strong>Dorsch</strong> Gruppe -<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Osterbekstraße 90c<br />

22083 Hamburg<br />

Tel: (040) 28 05 843 0<br />

Fax: (040) 28 05 843 29<br />

Projektleitung: Dipl.-Ing./Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

Gorden Rumpff


INHALTSVERZEICHNIS<br />

I<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

1 Anlass und Aufgabenstellung 1<br />

2 Vorgehensweise 3<br />

3 Grundlagenermittlung 4<br />

3.1 Verwendete Grundlagen 4<br />

4 Bestandsaufnahme 5<br />

4.1 Funktion und Charakteristik des <strong>Großflecken</strong>s 5<br />

4.2 Fußgänger- und Radverkehr 6<br />

4.3 ÖPNV-Anb<strong>in</strong>dung 7<br />

5 Verkehrsaufkommen Bestand 8<br />

5.1 Kfz-Verkehr an den Knotenpunkten am Gänsemarkt und am Rathaus 8<br />

5.2 Durchgangsverkehr 10<br />

5.3 Fußgängerverkehr am Knotenpunkt Gänsemarkt und <strong>Großflecken</strong> 12<br />

5.4 Öffentlicher Personennahverkehr 13<br />

6 Schwachstellenanalyse 14<br />

6.1 Motorisierter Individualverkehr 14<br />

6.1.1 E<strong>in</strong>führung 14<br />

6.1.2 Knotenpunkt am Gänsemarkt 16<br />

6.1.3 Knotenpunkt am Rathaus 16<br />

6.1.4 Zusammenfassung Motorisierter Individualverkehr 17<br />

6.2 Fußgänger- und Radverkehr 20<br />

6.3 Öffentlicher Personennahverkehr 21<br />

6.4 Lieferverkehr 24<br />

7 Verkehrskonzept für den <strong>Großflecken</strong> 25<br />

7.1 Allgeme<strong>in</strong>es 25<br />

7.2 Variante 0 – Beibehaltung vorhandene Verkehrsführung 26<br />

7.3 Variante 1 – Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>gs 27<br />

7.4 Variante 2 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch<br />

verkehrstechnische Maßnahmen 29<br />

7.5 Variante 3 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> (Durchfahrtsverbot) 30<br />

7.5.1 E<strong>in</strong>führung 30<br />

7.5.2 Variante 3.1 31<br />

7.5.3 Variante 3.2 32<br />

8 Verkehrsmodellrechnungen 33<br />

8.1 Grundlagen 33<br />

8.2 Berücksichtigung des „E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-Viertel“ 34<br />

8.3 Übersicht der untersuchten Varianten 34<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


II<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

9 Verkehrsprognose 35<br />

9.1 Variante 0.0 35<br />

9.2 Variante 0.1 36<br />

9.3 Variante 1.0 37<br />

9.4 Variante 2.0 39<br />

9.5 Variante 3.0 41<br />

9.6 Variante 3.1 43<br />

9.7 Variante 3.2 45<br />

9.8 Vergleich der verkehrlichen Auswirkungen 47<br />

10 Variantenuntersuchung 48<br />

10.1 Variante 0 – Beibehaltung vorhandene Verkehrsführung 48<br />

10.1.1 Anpassung der Knotenpunkte 48<br />

10.1.2 Fußgänger und Radfahrer 50<br />

10.1.3 ÖPNV (Busverkehr) 50<br />

10.1.4 Lieferverkehr 50<br />

10.2 Variante 1 – Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>gs 51<br />

10.2.1 Umgestaltung von Knotenpunkten 51<br />

10.2.2 Fußgänger und Radfahrer 52<br />

10.2.3 ÖPNV (Busverkehr) 53<br />

10.2.4 Lieferverkehr 53<br />

10.3 Variante 2 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch<br />

verkehrstechnische Maßnahmen 53<br />

10.3.1 Anpassung der Knotenpunkte 53<br />

10.3.2 Fußgänger und Radfahrer 55<br />

10.3.3 ÖPNV (Busverkehr) 56<br />

10.3.4 Lieferverkehr 56<br />

10.4 Variante 3 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> (Durchfahrtsverbot) 56<br />

10.4.1 Anpassung der Knotenpunkte 56<br />

10.4.2 Fußgänger und Radfahrer 57<br />

10.4.3 ÖPNV (Busverkehr) 58<br />

10.4.4 Lieferverkehr 58<br />

11 Variantenbewertung 59<br />

11.1 Bewertungsmethodik 59<br />

11.2 Bewertung 59<br />

12 Zusammenfassung 61<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


ANLAGENVERZEICHNIS<br />

Anlage 1 Verkehrsaufkommen Variante 0.0<br />

Anlage 2.1 Verkehrsaufkommen Variante 0.1<br />

Anlage 3.1 Verkehrsaufkommen Variante 1.0<br />

Anlage 3.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 1.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 4.1 Verkehrsaufkommen Variante 2.0<br />

Anlage 4.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 2.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 5.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.0<br />

Anlage 5.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 6.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.1<br />

Anlage 6.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.1 zu Variante 0.1<br />

Anlage 7.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.2<br />

Anlage 7.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.2 zu Variante 0.1<br />

III<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


1 Anlass und Aufgabenstellung<br />

1<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Bereich rund um die Straßen <strong>Großflecken</strong> und den sich nördlich anschließenden Kuhberg<br />

bildet das Stadtzentrum von <strong>Neumünster</strong>. Neben dem Rathaus am südlichen Ende des<br />

Straßenzuges prägen zahlreiche E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfte sowie Dienstleister diesen zentralen<br />

Geschäftsbereich.<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er städtebaulichen und verkehrlichen Funktion (als Kreisstraße K 13 gewidmet)<br />

weist der <strong>Großflecken</strong> bereits im Bestand e<strong>in</strong> hohes Verkehrsaufkommen sowohl im<br />

motorisierten als auch nicht motorisierten Verkehr auf. Neben den starken Kfz-Verkehren<br />

besteht aufgrund der zentralen Lage zudem e<strong>in</strong> erhöhtes Aufkommen an Fußgängern,<br />

Radfahrern und Bussen. Aus den teilweise unterschiedlichen Nutzungsansprüchen resultieren<br />

Zielkonflikte, welche sich auf die Gesamtverkehrsqualität des <strong>Großflecken</strong>s auswirken. Daher<br />

können während der Spitzenstunden Stauersche<strong>in</strong>ungen an den Knotenpunkten beobachtet<br />

werden, welche bis <strong>in</strong> den <strong>Großflecken</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>reichen.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Verkehrsuntersuchung</strong> soll zunächst für den Bestand die Leistungsfähigkeit<br />

für den <strong>Großflecken</strong> im Abschnitt zwischen den Knotenpunkten <strong>Großflecken</strong> / Plöner Straße /<br />

Altonaer Straße / Haart und <strong>Großflecken</strong> / Kuhberg / Am Teich / Christianstraße analysiert<br />

werden. Hierzu wird e<strong>in</strong>e Schwachstellenanalyse durchgeführt, welche neben<br />

Leistungsfähigkeitsberechnungen auch die Konflikte zwischen motorisiertem und nicht<br />

motorisiertem Verkehr identifizieren soll. Zur Behebung der festgestellten Schwachstellen<br />

werden dann geeignete Maßnahmen entwickelt.<br />

Derzeit wird die Errichtung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>kaufszentrums im zentral gelegenen Sagerviertel<br />

unmittelbar nördlich des <strong>Großflecken</strong> geplant. Hierdurch wird es zu e<strong>in</strong>er weiteren Erhöhung<br />

des Verkehrsaufkommens im Bereich der Innenstadt kommen.<br />

Aufgrund dieser zukünftigen Entwicklungen wurden durch die Stadtverwaltung <strong>Neumünster</strong><br />

bereits Untersuchungen zur Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s mittels e<strong>in</strong>es<br />

Durchfahrtsverbotes durchgeführt. Begleitend laufen Untersuchungen zur Ertüchtigung des<br />

Straßenr<strong>in</strong>ges (zwischen Roonstraße und Ilsahl) und des <strong>in</strong>nerstädtischen Streckenzuges<br />

Altonaer Straße – Plöner Straße – Brachenfelder Straße. Diese haben zum Ziel, Maßnahmen<br />

zu erarbeiten, um die durch die Verkehrsberuhigung verlagerten Verkehrsströme leistungsfähig<br />

im Hauptstraßennetz abwickeln bzw. dort konzentrieren zu können.<br />

Als Grundlage für das anstehende „Verkehrskonzept Innenstadt <strong>Neumünster</strong>“ soll untersucht<br />

werden, welche weiteren Schritte notwendig werden, wenn das bisher verfolgte<br />

Durchfahrtsverbot am <strong>Großflecken</strong> nicht umsetzbar ist.<br />

Hierzu werden Varianten unter Beibehaltung des bestehenden Verkehrssystems aber auch<br />

Alternativen zum bisherigen Durchfahrtsverbot mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung erarbeitet.<br />

Anhand von Verkehrsmodellberechnungen können die Entlastungen und Mehrbelastungen im<br />

Straßennetz für die e<strong>in</strong>zelnen Varianten quantifiziert und bewertet werden. Bei der Berechnung<br />

werden die zusätzlichen Verkehre aus dem E<strong>in</strong>kaufszentrum berücksichtigt.<br />

Die Verkehrszahlen werden zudem verwendet, um die Kapazität der Knotenpunkte im Zuge des<br />

<strong>Großflecken</strong>s zu überprüfen und ggf. notwendige Ausbaumaßnahmen abzuleiten.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 1-1: Untersuchungsgebiet Innenstadt<br />

2<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die hiermit vorgelegte Untersuchung soll damit als e<strong>in</strong> wesentlicher Bauste<strong>in</strong> für das<br />

„Verkehrskonzept Innenstadt <strong>Neumünster</strong>“ dienen, welches derzeit durch die Verwaltung der<br />

Stadt <strong>Neumünster</strong> erstellt wird.<br />

Die <strong>Verkehrsuntersuchung</strong> hat dabei zum Ziel e<strong>in</strong>e möglichst umfassende (verkehrliche)<br />

Datenbasis als Entscheidungsgrundlage für die Verwaltung und die Politk zu erarbeiten.<br />

Auftragsgemäß liegt der Schwerpunkt dabei auf e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong> verkehrlichen Betrachtung der<br />

Untersuchungsfelder.<br />

Aufgrund der ausschließlich verkehrlichen Sichtweise kann diese Untersuchung nicht den<br />

Abschluss des Planungsprozesses zur Neuordnung der Verkehre mit dem übergeordneten Ziel<br />

der Aufwertung der Innenstadt bilden. Vielmehr stellt sie e<strong>in</strong>en ersten Bauste<strong>in</strong> dar, der durch<br />

weitere Fachplanungen ergänzt und präzisiert werden sollte.<br />

Um e<strong>in</strong> Maßnahmenkonzept zur Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt von <strong>Neumünster</strong><br />

erfolgreich umzusetzen, bedarf es e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten und umfassenden Planungs- und<br />

Beteiligungsprozesses, der die verschiedenen Akteure an den Entscheidungen beteiligt. Auf der<br />

Grundlage umfassender Fachplanungen sollten die Beteiligten <strong>in</strong> die Lage versetzt werden,<br />

e<strong>in</strong>e strategische Entscheidung zur Gestaltung der Innenstadt von <strong>Neumünster</strong> aus der Sicht<br />

ihres jeweiligen Interessen-/Zuständigkeitsgebiets treffen zu können. Nur wenn <strong>in</strong> diesem<br />

Prozess alle Anregungen aufgenommen, gegene<strong>in</strong>ander abgewogen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

abgestimmten Maßnahmenkonzept zusammengeführt werden, kann e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Stadtentwicklung sichergestellt werden.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


2 Vorgehensweise<br />

3<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Das Arbeitsprogramm unterscheidet gemäß der Aufgabenstellung damit die folgenden<br />

wesentlichen Arbeitsschritte, die auch der Gliederung dieses Berichtes entsprechen:<br />

1. Grundlagenermittlung<br />

2. Bestandsaufnahme<br />

3. Verkehrsaufkommen Bestand<br />

4. Schwachstellenanalyse<br />

5. Verkehrskonzept für den <strong>Großflecken</strong><br />

6. Verkehrsmodellrechnungen<br />

7. Verkehrsprognose<br />

8. Variantenuntersuchung<br />

9. Variantenbewertung<br />

10. Dokumentation<br />

Anhand von umfassenden Ortsbegehungen und –befahrungen wird zunächst die<br />

Bestandssituation aufgenommen. Unter Verwendung von aktuellen Verkehrsdaten aus<br />

Zählungen und den Detektoren der Lichtsignalanlagen wird dann die Verkehrsqualität im<br />

Verkehrsablauf an den Knotenpunkten nördlich und südlich des <strong>Großflecken</strong> (Gänsemarkt,<br />

Rathaus) berechnet. Neben der Untersuchung der Bestandssituation an den Knotenpunkten<br />

erfolgt auch e<strong>in</strong>e Betrachtung des zu untersuchenden Streckenabschnittes des <strong>Großflecken</strong>s.<br />

Die Untersuchung umfasst dabei nicht nur den motorisierten Individualverkehr (MIV) sondern<br />

berücksichtigt gleichermaßen die Belange des nicht motorisierten Verkehrs und des öffentlichen<br />

Verkehrs, die hier verstärkt auftreten.<br />

Die Erkenntnisse der Bestandsaufnahme werden für e<strong>in</strong>e Schwachstellenanalyse verwendet,<br />

aus der wiederum Maßnahmen abgeleitet und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesamtkonzept für den <strong>Großflecken</strong><br />

zusammen geführt werden. Zunächst wird e<strong>in</strong> Verkehrskonzept erarbeitet, welches das<br />

vorhandene Verkehrssystem beibehält, jedoch verkehrstechnische und/oder bauliche<br />

Maßnahmen entwickelt, welche dazu beitragen, die heute im Straßennetz von <strong>Neumünster</strong><br />

vorhanden Verkehrsströme leistungsfähiger und damit verträglicher abzuwickeln.<br />

Alternativ hierzu werden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für den <strong>Großflecken</strong> erarbeitet, um<br />

die bereits heute erheblichen Verkehrsbelastungen auf dem <strong>Großflecken</strong> auf das notwendige<br />

Maß zu reduzieren.<br />

Die Wirksamkeit der erarbeiteten Maßnahmen wird anhand des Verkehrssimulationsmodells der<br />

Stadt <strong>Neumünster</strong> für die Prognose berechnet und vergleichend gegenübergestellt.<br />

Anhand der e<strong>in</strong>tretenden Verkehrsveränderungen sowie weiterer Kriterien werden die<br />

erarbeiteten Maßnahmen bzw. Varianten bewertend gegenübergestellt. Die Auswahl e<strong>in</strong>er<br />

Vorzugsvariante wird jedoch erst im Rahmen des Verkehrskonzeptes Innenstadt <strong>Neumünster</strong><br />

ggf. unter Verwendung ergänzender Fachgutachten vorgenommen.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


3 Grundlagenermittlung<br />

3.1 Verwendete Grundlagen<br />

4<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Für die Grundlagenermittlung wurden zunächst vorhandene Daten des AG sowie der vorangegangenen<br />

Untersuchungen am <strong>Großflecken</strong> und am Stadtr<strong>in</strong>g nachrichtlich übernommen und<br />

ausgewertet. Im E<strong>in</strong>zelnen wurden folgende Unterlagen verwendet:<br />

[1] Verkehrszählungen der Stadt <strong>Neumünster</strong> für den Kfz-Verkehr an den Knotenpunkten<br />

<strong>Großflecken</strong> / Am Teich / Kuhberg / Christianstraße und <strong>Großflecken</strong> / Plöner Straße / Altonaer<br />

Straße / Haart, Mai 2012<br />

[2] Verkehrszählungen der Stadt <strong>Neumünster</strong> der querenden Fußgänger und Radfahrer am<br />

Knotenpunkt <strong>Großflecken</strong> / Am Teich / Kuhberg / Christianstraße, August 2012<br />

[3] Verkehrszählungen der Stadt <strong>Neumünster</strong> für den Fußgänger Längs- und Querverkehr am<br />

<strong>Großflecken</strong>, März 2011<br />

[4] Bestandsunterlagen der Lichtsignalanlagen (Signalzeitenpläne, Signallagepläne etc.) für<br />

die Knotenpunkte <strong>Großflecken</strong> / Am Teich / Kuhberg / Christianstraße und <strong>Großflecken</strong> /<br />

Plöner Straße / Altonaer Straße / Haart<br />

[5] Verkehrsmodell der Stadt <strong>Neumünster</strong> für den Analysefall und den Prognose-Nullfall<br />

[6] Ergebnisse Kennzeichenerfassung Innenstadt <strong>Neumünster</strong>,<br />

Wasser- und Verkehrskontor GmbH, Juni 2011<br />

[7] <strong>Verkehrsuntersuchung</strong> zum B-Plan Nr. 104 „E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-Viertel“, <strong>Neumünster</strong>,<br />

Masuch+Olbrisch Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen GmbH, August 2012<br />

[8] Raumordnerische und städtebauliche Verträglichkeitsanalyse e<strong>in</strong>er geplanten Ansiedlung<br />

e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>kaufszentrums <strong>in</strong> der Stadt <strong>Neumünster</strong>, Junker und Kruse Stadtforschung Planung,<br />

Dortmund, April 2012<br />

[9] Fahrplanbuch der Stadtwerke <strong>Neumünster</strong> für die Busl<strong>in</strong>ien am <strong>Großflecken</strong><br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


4 Bestandsaufnahme<br />

4.1 Funktion und Charakteristik des <strong>Großflecken</strong>s<br />

5<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Innenstadt von <strong>Neumünster</strong> wird im wesentlichen durch die Straßen <strong>Großflecken</strong> und den<br />

sich nördlich anschließenden Kuhberg sowie durch die jeweils benachbarten Straßen gebildet.<br />

Der <strong>Großflecken</strong> selbst ist als Kreisstraße K 13 gewidmet. Am Knotenpunkt Gänsemarkt b<strong>in</strong>det<br />

der <strong>Großflecken</strong> an die Straßen Kuhberg, Christianstraße und Am Teich an. Der Knoten wird<br />

mit e<strong>in</strong>er Lichtsignalanlage betrieben. Der Kuhberg ist als Kreisstraße K 12 und die<br />

Christianstraße als Kreisstraße K 17 klassifiziert. Alle drei genannten Straßen führen radial vom<br />

Stadtr<strong>in</strong>g auf den <strong>Großflecken</strong> und ermöglichen damit e<strong>in</strong>e gute verkehrliche Anb<strong>in</strong>dung des<br />

Stadtzentrums an das übergeordnete Bundesfernstraßennetz.<br />

Im Süden schließt der <strong>Großflecken</strong> an die Plöner Straße, Altonaer Straße (beide als Kreisstraße<br />

K 16 gewidmet) und Haart (Fortführung K 13 nach Süden) an. Auch diese Straßen führen radial<br />

vom Stadtr<strong>in</strong>g B 430 auf den <strong>Großflecken</strong> zu. Der Knoten wird ebenfalls signalgesteuert<br />

betrieben.<br />

Da damit fast alle klassifizierten Hauptverkehrsstraßen den Stadtr<strong>in</strong>g kreuzend radial auf den<br />

<strong>Großflecken</strong> zulaufen, ist auf diesem e<strong>in</strong> entsprechend hoher Anteil an Durchgangsverkehr<br />

festzustellen (siehe auch Abbildung 5-4).<br />

Die Innenstadt um den <strong>Großflecken</strong> ist zudem über die BAB A 7 gut an das<br />

Bundesautobahnnetz angeschlossen. In Richtung Norden und Westen ist der <strong>Großflecken</strong> über<br />

die Anschlussstellen „<strong>Neumünster</strong> Nord“ (Rendsburger Straße) und „<strong>Neumünster</strong> Mitte“<br />

(Wasbeker Straße) angebunden. Nach Süden kann die BAB A 7 über die Anschlussstelle<br />

„<strong>Neumünster</strong> Süd“ (Altonaer Straße) erreicht werden.<br />

Als Kreisstraße und durch se<strong>in</strong>e Lage im Straßennetz weist der <strong>Großflecken</strong> damit auch e<strong>in</strong>e<br />

regionale Verb<strong>in</strong>dungsfunktion auf.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus fungiert der <strong>Großflecken</strong> als Erschließungsstraße für die angrenzenden Wohn-<br />

und Gewerbenutzungen. An den <strong>Großflecken</strong> b<strong>in</strong>den die Holstenstraße (E<strong>in</strong>bahnstraße mit<br />

Fahrtrichtung Osten und mit Tempo-30-Zone) sowie die Straße Am Klostergraben (Sackgasse<br />

als Zufahrt zu Parkplätzen) an. Weitere angrenzende Straßen wie der Fürstenhof, Lütjenstraße<br />

und Waschpohl s<strong>in</strong>d weitgehend verkehrsberuhigt (nur Fußgänger) und nur zu bestimmten<br />

Zeiten zum Be- und Entladen anfahrbar.<br />

Der <strong>Großflecken</strong> wurde Anfang der 90er Jahre umfassend mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung<br />

umgestaltet. Die Straße ist nun 2-streifig ausgebaut. Es besteht e<strong>in</strong>e Reduzierung der<br />

zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit auf 30 km/h. Für den Schwerverkehr > 7,5 t ist die<br />

Durchfahrt (ausgenommen s<strong>in</strong>d Anlieger) des <strong>Großflecken</strong> gesperrt.<br />

Zwischen Fahrbahn und Nebenanlagen besteht nur e<strong>in</strong>e weiche Separation <strong>in</strong> Form von<br />

abgesenkten Bordste<strong>in</strong>en. Am östlichen Fahrbahnrand s<strong>in</strong>d fast durchgehend Stellplätze <strong>in</strong><br />

Längsaufstellung sowie Ladezonen für den Lieferverkehr vorhanden.<br />

Am westlichen Fahrbahnrand bef<strong>in</strong>den sich Flächen für wartende Taxis sowie e<strong>in</strong>ige Stellplätze<br />

für mobilitätse<strong>in</strong>geschränkte Verkehrsteilnehmer. Daran anschließend weitet sich der<br />

<strong>Großflecken</strong> platzartig zu e<strong>in</strong>er Fußgängerzone auf.<br />

Entsprechend der Abbildung auf der folgenden Seite bef<strong>in</strong>den sich zahlreiche<br />

Parkmöglichkeiten im Umfeld des <strong>Großflecken</strong>s. Die Erschließung der Parkplätze erfolgt<br />

zumeist rückwärtig. E<strong>in</strong>e Ausnahme s<strong>in</strong>d das Karstadt-Parkhaus (ca. 220 Stellplätze) und der<br />

Parkplatz Am Klostergraben (ca. 50 Stellplätze), welche über den <strong>Großflecken</strong> erschlossen<br />

werden.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 4-1: Vorhandene Verkehrsführung und Parkierungsanlagen<br />

4.2 Fußgänger- und Radverkehr<br />

6<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Auf dem <strong>Großflecken</strong> besteht zwischen Fahrbahn und Nebenanlagen nur e<strong>in</strong>e weiche<br />

Separation durch abgesenkte Bordste<strong>in</strong>e.<br />

E<strong>in</strong> 2-Richtungsradweg ist auf der westlichen Seite der Straße <strong>Großflecken</strong> vorhanden und wird<br />

nach Norden über den Kuhberg geführt.<br />

Westlich der Straße <strong>Großflecken</strong> wurden die vormals vom Verkehr genutzten Flächen Anfang<br />

der 90er Jahre zu e<strong>in</strong>em großzügigen Platz umgebaut, welcher als Fußgängerbereich<br />

ausgewiesen ist. Entlang der östlichen Straßenseite verläuft e<strong>in</strong> Gehweg mit e<strong>in</strong>er Breite von<br />

überwiegend > 3,50 m Breite.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


4.3 ÖPNV-Anb<strong>in</strong>dung<br />

7<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Im Norden des <strong>Großflecken</strong> bef<strong>in</strong>den sich die Bushaltestellen Teich-Brücke zwischen Am<br />

Klostergraben und Zufahrt Karstadt. Im Süden auf Höhe des Rathauses und an der<br />

Wendeanlage bef<strong>in</strong>den sich die Haltestellen „Rathaus“.<br />

Die Haltestellen s<strong>in</strong>d als Fahrbahnrandhaltestellen ausgeführt.<br />

Die folgende Übersichtskarte stellt die Lage der Haltestellen sowie die Haltestellene<strong>in</strong>zugsbereiche<br />

dar.<br />

Abbildung 4-2: Lage der Bushaltestellen<br />

Die Abbildung mit den E<strong>in</strong>zugsradien (300 m = ca. 5 M<strong>in</strong>uten Fußweg) zeigt, dass der<br />

<strong>Großflecken</strong> vollständig abgedeckt ist. Demnach besteht e<strong>in</strong>e gute ÖPNV-Erschließung.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


5 Verkehrsaufkommen Bestand<br />

5.1 Kfz-Verkehr an den Knotenpunkten am Gänsemarkt und am Rathaus<br />

Abbildung 5-1: Verkehrsaufkommen Bestand, Knotenpunkt am Gänsemarkt<br />

8<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die obige Abbildung zeigt die derzeit vorhandenen Verkehrsbelastungen am Knotenpunkt <strong>Großflecken</strong><br />

/ Kuhberg / Christianstraße / Am Teich. Es wird deutlich, dass <strong>in</strong>sbesondere der <strong>Großflecken</strong><br />

und der Kuhberg bereits heute mit erheblichem Verkehr belastet s<strong>in</strong>d. In der Spitzenstunde<br />

liegt die Verkehrsbelastung auf dem <strong>Großflecken</strong> im Querschnitt bei ca. 820 Kfz/h, auf<br />

dem Kuhberg bei ca. 640 Kfz/h und <strong>in</strong> der Christianstraße und Am Teich bei ca. 870 bzw.<br />

750 Kfz/h.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 5-2: Verkehrsaufkommen Bestand, Knotenpunkt am Rathaus<br />

9<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Auch der südlich an den <strong>Großflecken</strong> angrenzende Knotenpunkt <strong>Großflecken</strong> / Plöner Straße /<br />

Altonaer Straße / Haart weist e<strong>in</strong>e hohe Ausgangsbelastung auf. Das stündliche Verkehrsaufkommen<br />

beträgt auf dem südlichen <strong>Großflecken</strong> ca. 830 Kfz/h im Querschnitt und auf der Plöner<br />

Straße ebenfalls ca. 850 Kfz/h. Die Altonaer Straße ist mit 1.050 und die Straße Haart immerh<strong>in</strong><br />

noch mit 300 Kfz/h belastet.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


5.2 Durchgangsverkehr<br />

10<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Im Juni 2011 wurden durch das Ingenieurbüro Wasser- und Verkehrskontor GmbH Kennzeichenerfassungen<br />

zur Ermittlung des Durchgangsverkehrs <strong>in</strong> der Innenstadt von <strong>Neumünster</strong><br />

durchgeführt.<br />

Bei der Kennzeichenerhebung wurde zunächst e<strong>in</strong> Kordon mit 14 Erhebungsstellen um die Innenstadt<br />

gelegt. An den Erhebungsstellen wurden dann Teile der amtlichen Kennzeichen (ohne<br />

Ortskennung) getrennt nach e<strong>in</strong>- und ausfahrenden Fahrzeugen sowie die Uhrzeit beim Passieren<br />

der Fahrzeuge notiert. Parallele Knotenpunktzählungen dienten zur Überprüfung und Hochrechnung<br />

der Daten. Anhand dieser Kordonerhebungen sollten für den Untersuchungsraum die<br />

Verkehrsmengen des Quell-, Ziel- und Durchgangsverkehrs bzw. die Verkehrsmengen zwischen<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Erfassungspunkten ermittelt werden.<br />

Als Durchgangsverkehr wurden die Fahrten def<strong>in</strong>iert, welche ohne Fahrtunterbrechung an m<strong>in</strong>destens<br />

2 Erhebungsstellen notiert wurden. Im Vorfeld wurden die mittleren Fahrtzeiten zwischen<br />

den Erhebungsstellen ermittelt und mit der Zeitdifferenz des Passierens der beiden Erhebungsstellen<br />

verglichen. Bei e<strong>in</strong>em deutlichen Überschreiten der mittleren Fahrzeiten zwischen<br />

2 Erhebungsstellen wurden die jeweiligen Fahrzeuge dem Quell- oder Zielverkehr zugeordnet.<br />

Die Ergebnisse der Kennzeichenerfassung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der nachfolgenden Abbildung dargestellt.<br />

Abbildung 5-3: Durchgangsverkehr <strong>in</strong> der Innenstadt von <strong>Neumünster</strong><br />

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11<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Aus der Abbildung 5-3 wurden die Durchgangsverkehrsfahrten herausgefiltert, die die Route<br />

über den <strong>Großflecken</strong> gewählt haben. Im Ergebnis der Auswertung wurde e<strong>in</strong> Durchgangsverkehrsanteil<br />

auf dem <strong>Großflecken</strong> von ca. 50% festgestellt.<br />

Dies entspricht e<strong>in</strong>em Durchgangsverkehr von ca. 1.800 Kfz/4h bzw. hochgerechnet ca. 5.000<br />

Kfz/24h. Während der Erhebungszeit verteilte sich der Durchgangsverkehr zu ca. 66% <strong>in</strong> Richtung<br />

Norden zum Kuhberg, 16% nach Westen Richtung Am Teich und 18% nach Osten <strong>in</strong> Richtung<br />

Christianstraße.<br />

Abbildung 5-4: Durchgangsverkehr auf dem <strong>Großflecken</strong><br />

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5.3 Fußgängerverkehr am Knotenpunkt Gänsemarkt und <strong>Großflecken</strong><br />

12<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Das Zentrum von <strong>Neumünster</strong> wird, wie bereits beschrieben, durch die beiden Hauptgeschäftsstraßen<br />

Kuhberg und <strong>Großflecken</strong> gebildet, welche über den Knotenpunkt am Gänsemarkt<br />

(<strong>Großflecken</strong> / Kuhberg / Christianstraße / Am Teich) mite<strong>in</strong>ander verbunden s<strong>in</strong>d. Aufgrund des<br />

dichten Geschäftsbesatzes s<strong>in</strong>d starke Fußgänger- und Radverkehrsströme <strong>in</strong> beiden Straßen<br />

festzustellen. Die Fußgänger- und Radverkehrsströme zwischen Sager-Viertel und <strong>Großflecken</strong><br />

treten am Knotenpunkt Gänsemarkt als querende Ströme auf. Während der nachmittäglichen<br />

Hauptverkehrszeit wurden bis zu 185 Radfahrer pro Stunde gezählt, die die Straße Am Teich<br />

zwischen Sager-Viertel und <strong>Großflecken</strong> gequert haben. Das Fußgängerverkehrsaufkommen<br />

lag im gleichen Zeitraum sogar bei ca. 570 querenden Fußgängern pro Stunde.<br />

Da die L<strong>in</strong>ksabbieger aus dem <strong>Großflecken</strong> bed<strong>in</strong>gt verträglich mit diesen querenden Fußgänger-<br />

und Radfahrverkehren geführt werden, m<strong>in</strong>dert der hohe Fußgängerquerverkehr erheblich<br />

die Kapazität der L<strong>in</strong>ksabbieger aber auch die der übrigen Verkehrsströme aus dem <strong>Großflecken</strong>,<br />

da diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Mischfahrstreifen geführt werden.<br />

Abbildung 5-5: Verkehrserhebungen Stadt <strong>Neumünster</strong>, Fußgänger und Radf. am Gänsemarkt<br />

Abbildung 5-6: Verkehrserhebungen Stadt <strong>Neumünster</strong>, Fußgänger am <strong>Großflecken</strong><br />

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13<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Zusätzlich zum Querungsbedarf an den Knotenpunkten des <strong>Großflecken</strong>s gibt es auch am<br />

<strong>Großflecken</strong> selbst erheblichen Fußgängerquerverkehr. Hier wurden gemäß Abbildung 5-6 <strong>in</strong><br />

der Mittagszeit bis zu 1.650 querende Fußgänger <strong>in</strong> 1 Stunde gezählt.<br />

5.4 Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Der öffentliche Personennahverkehr wird <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> durch den Busverkehr wahrgenommen.<br />

Der nachfolgende Busl<strong>in</strong>ienplan zeigt, dass der <strong>Großflecken</strong> von zahlreichen Busl<strong>in</strong>ien<br />

angefahren wird, so dass e<strong>in</strong>e hohe ÖPNV-Frequentierung zu konstatieren ist.<br />

Abbildung 5-7: Auszug Busnetzplan der Stadtwerke <strong>Neumünster</strong><br />

Im E<strong>in</strong>zelnen verkehren die folgenden Busl<strong>in</strong>ien während der morgendlichen Hauptverkehrszeit<br />

an den beiden Haltestellen (Teich-Brücke und Rathaus) des <strong>Großflecken</strong> wie folgt:<br />

> L<strong>in</strong>ie 6: 2x pro Stunde<br />

> L<strong>in</strong>ie 7: 3x pro Stunde<br />

> L<strong>in</strong>ie 8: 1x pro Stunde<br />

> L<strong>in</strong>ie 12: 3x pro Stunde<br />

> L<strong>in</strong>ie 14: 4x pro Stunde<br />

> L<strong>in</strong>ie 66: 1x pro Stunde<br />

Dies entspricht e<strong>in</strong>em stündlichen Aufkommen von 14 Bussen. Durchschnittlich käme alle 3,75<br />

M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong> Bus. Der tatsächliche Takt liegt jedoch bei 10 M<strong>in</strong>uten, da verschiedene Busl<strong>in</strong>ien<br />

die Haltestellen auf dem <strong>Großflecken</strong> zur selben Zeit ansteuern und somit e<strong>in</strong> Umsteigen zwischen<br />

diesen Busl<strong>in</strong>ien ermöglichen. Um 07:02 fahren bspw. die L<strong>in</strong>ien 6, 7, 12 und 14 an der<br />

Haltestelle Teich-Brücke ab. Ab 08:42 Uhr fährt zudem die neue L<strong>in</strong>ie 77 zum Designer Outlet<br />

Center.<br />

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6 Schwachstellenanalyse<br />

6.1 Motorisierter Individualverkehr<br />

6.1.1 E<strong>in</strong>führung<br />

14<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Um geeignete verkehrstechnische Maßnahmen zur Signalprogrammoptimierung der Knotenpunkte<br />

am Gänsemarkt und am Rathaus entwickeln zu können, s<strong>in</strong>d zunächst die Verkehrsqualität<br />

für die Bestandssituation e<strong>in</strong>gehend zu analysieren und Schwachstellen zu identifizieren.<br />

Zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit und zur Beurteilung der Verkehrsqualität werden Berechnungen<br />

gemäß HBS 2005/09 durchgeführt.<br />

Als Grundlage der Leistungsfähigkeitsberechnungen wurden für den Bestand die Spitzenstunden<br />

gemäß Abbildung 5-1 und Abbildung 5-2 verwendet. Für die Prognoseberechnungen wurden<br />

die Bemessungsbelastungen (MSVw) nach der HBS-Methodik aus den Verkehrsbelastungen<br />

abgeleitet<br />

Die Leistungsfähigkeitsberechnungen wurden zunächst auf der Basis des bestehenden Ausbauzustandes<br />

und der derzeit gültigen signaltechnischen Unterlagen vorgenommen. Hierzu<br />

wurden die verkehrstechnischen Planungsunterlagen, welche durch die Stadt <strong>Neumünster</strong> zur<br />

Verfügung gestellt wurden, zu Grunde gelegt.<br />

Die folgende Signalprogrammzuordnung wurde den Unterlagen entnommen und den Leistungsfähigkeitsberechnungen<br />

zu Grunde gelegt:<br />

> SP3 (TU = 90 s) – Früh- und Nachmittagsspitzenprogramm.<br />

Als Beurteilungskriterium für die zu untersuchenden Knotenpunkte gilt die anhand der zu berechnenden<br />

mittleren Wartezeiten ableitbare Verkehrsqualität. Diese wird <strong>in</strong> 6 Qualitätsstufen<br />

(QSV) von A bis F e<strong>in</strong>gestuft, von denen A der bestmöglichen Verkehrsqualität entspricht.<br />

Gemäß HBS 2005/09 ist m<strong>in</strong>destens Qualitätsstufe D anzustreben.<br />

Bewertet wird die Verkehrssituation zum Zeitpunkt der Spitzenstundenbelastung im Tagesverlauf.<br />

Die Stufene<strong>in</strong>teilung erfolgt im H<strong>in</strong>blick darauf, mit welchen Verlustzeiten Verkehrsteilnehmer<br />

e<strong>in</strong>en Knotenpunkt passieren können, ohne dass Beh<strong>in</strong>derungen durch andere Verkehrsteilnehmer<br />

bestehen.<br />

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Die Qualitätsstufen s<strong>in</strong>d im HBS für lichtsignalgeregelte Knoten wie folgt def<strong>in</strong>iert:<br />

Stufe A:<br />

Stufe B:<br />

Stufe C:<br />

Stufe D:<br />

Stufe E:<br />

Stufe F:<br />

Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann ungeh<strong>in</strong>dert den Knotenpunkt<br />

passieren. Die Wartezeiten s<strong>in</strong>d sehr kurz.<br />

15<br />

Alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können <strong>in</strong> der<br />

nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren oder -gehen. Die Wartezeiten s<strong>in</strong>d<br />

kurz.<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können<br />

<strong>in</strong> der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren oder -gehen. Die Wartezeiten<br />

s<strong>in</strong>d spürbar. Beim Kraftfahrzeugverkehr tritt im Mittel nur ger<strong>in</strong>ger Stau am<br />

Ende der Freigabezeit auf.<br />

Im Kraftfahrzeugverkehr ist ständiger Reststau vorhanden. Die Wartezeiten für<br />

alle Verkehrsteilnehmer s<strong>in</strong>d beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil.<br />

Die Verkehrsteilnehmer stehen <strong>in</strong> erheblicher Konkurrenz zue<strong>in</strong>ander. Im<br />

Kraftfahrzeugverkehr stellt sich e<strong>in</strong> allmählich wachsender Stau e<strong>in</strong>. Die<br />

Wartezeiten s<strong>in</strong>d sehr lang. Die Kapazität wird erreicht.<br />

Die Nachfrage ist größer als die Kapazität. Die Fahrzeuge müssen bis zu ihrer<br />

Abfertigung mehrfach vorrücken. Der Stau wächst stetig. Die Wartezeiten s<strong>in</strong>d<br />

extrem lang. Die Anlage ist überlastet.<br />

Die folgende Tabelle stellt die E<strong>in</strong>teilung der Qualitätsstufen im Verkehrsablauf gemäß der mittleren<br />

Wartezeit unterteilt für signalisierte und vorfahrtgeregelte Knotenpunkte dar.<br />

Tabelle 6-1: E<strong>in</strong>teilung der Qualitätsstufen im Verkehrsablauf nach HBS<br />

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6.1.2 Knotenpunkt am Gänsemarkt<br />

16<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Abbildung 6-1: Knoten Gänsemarkt, Signalprogramm und Verkehrsqualität im Bestand<br />

Die Abbildung 6-1 zeigt, dass der Knotenpunkt bereits heute überlastet ist. Demnach besteht für<br />

diesen Knotenpunkt Handlungsbedarf. Problematisch s<strong>in</strong>d der nördliche und südliche Knotenpunktarm<br />

sowie der Rechtsabbieger aus dem östlichen Knotenpunktarm (wegen der querenden<br />

Fußgänger die parallel freigegeben werden). Hier ist die Nachfrage größer als die vorhandene<br />

Kapazität. Fahrzeuge müssen mehrfach vorrücken bis sie den Knotenpunkt passieren können.<br />

Es entstehen stetig wachsende Staus mit extrem langen Wartezeiten.<br />

Fotos der örtlichen Situation können auch der Abbildung 6-6 entnommen werden.<br />

6.1.3 Knotenpunkt am Rathaus<br />

Abbildung 6-2: Knoten Rathaus, Signalprogramm und Verkehrsqualität im Bestand<br />

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17<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Doppelknotenpunkt am Rathaus ist im Bestand ausreichend leistungsfähig, so dass ke<strong>in</strong><br />

dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf besteht. Der Verkehrsstrom von Süden <strong>in</strong> Richtung <strong>Großflecken</strong><br />

(K3) weist zwar mit Qualitätsstufe D beträchtliche Wartezeiten auf. Diese resultieren jedoch aus<br />

kürzeren Freigabezeiten, die zur Freihaltung des Stauraums zwischen den beiden Teilknotenpunkten<br />

benötigt werden. Die Zufahrt zum <strong>Großflecken</strong> (K 9) weist jedoch kurze Wartezeiten<br />

auf. Die Hauptströme im Zuge der Altonaer Straße / Plöner Straße verfügen über gute bis sehr<br />

gute Verkehrsqualitäten mit kurzen bis sehr kurzen Wartezeiten auf. Aus Richtung <strong>Großflecken</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e befriedigende Verkehrsqualität mit spürbaren Wartezeiten festzustellen. Nahezu alle<br />

Verkehrsteilnehmer, die während der Sperrzeit ankommen, können <strong>in</strong> der folgenden Freigabezeit<br />

den Knotenpunkt passieren. Am Ende der Freigabezeit treten im Mittel nur ger<strong>in</strong>ge Staus<br />

auf.<br />

6.1.4 Zusammenfassung Motorisierter Individualverkehr<br />

Abbildung 6-3: Knoten Gänsemarkt, Kuhberg und Am Teich<br />

Abbildung 6-4: Knoten Gänsemarkt, Christianstraße und <strong>Großflecken</strong><br />

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18<br />

Abbildung 6-5: <strong>Großflecken</strong> südlich Knoten Gänsemarkt<br />

Abbildung 6-6: <strong>Großflecken</strong> südlich Knoten Gänsemarkt, Rückstau<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Wie bereits im vorherigen Kapitel 5 beschrieben, ist der Verkehrsablauf am Knotenpunkt<br />

<strong>Großflecken</strong> / Kuhberg / Christianstraße / Am Teich gekennzeichnet durch e<strong>in</strong> starkes Kfz-<br />

Verkehrsaufkommen. Es dom<strong>in</strong>ieren die Fahrzeugströme <strong>in</strong> Ost-West-Richtung (Am Teich –<br />

Christianstraße) sowie <strong>in</strong> Nord-Südrichtung (<strong>Großflecken</strong>-Kuhberg/Sager Viertel).<br />

Die Gesamtkapazität des Knotenpunktes wird durch sehr starke querende Fußgänger- und<br />

Radverkehrsströme zwischen Kuhberg und <strong>Großflecken</strong> weiter gem<strong>in</strong>dert.<br />

In der Folge ist bereits im Bestand <strong>in</strong> der maßgeblichen Spitzenstunde der Knotenpunkt<br />

überlastet und es treten erhebliche Rückstaus bis auf den <strong>Großflecken</strong> auf. Unter<br />

Berücksichtigung der querenden Fußgänger und Radfahrer ist die Nachfrage am Knotenpunkt<br />

größer als die vorhandene Kapazität. Die Fahrzeuge müssen bis zum Passieren des<br />

Knotenpunktes mehrfach vorrücken. Der Stau wächst stetig an und es s<strong>in</strong>d extrem lange<br />

Wartezeiten zu verzeichnen.<br />

Die Abbildung 6-6 stellt den Rückstau vom Knotenpunkt am Gänsemarkt bis auf den<br />

<strong>Großflecken</strong> anschaulich dar.<br />

Durch die Realisierung des „E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-Viertel“ unmittelbar am Gänsemarkt wird<br />

der Verkehr voraussichtlich noch e<strong>in</strong>mal zunehmen und die vorhandene Situation sich weiter<br />

verschlechtern.<br />

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Abbildung 6-7: Knoten Rathaus, <strong>Großflecken</strong> und Altonaer Straße<br />

19<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Am Knotenpunkt <strong>Großflecken</strong> / Plöner Straße / Altonaer Straße / Haart s<strong>in</strong>d die Wartezeiten<br />

ebenfalls spürbar, jedoch können nahezu alle während der Rotzeit ankommenden Fahrzeuge <strong>in</strong><br />

der folgenden Grünzeit weiterfahren oder -gehen. Der am Ende der Rotzeit auftretende Stau<br />

wird während der darauffolgenden Grünzeit abgebaut (siehe auch Abbildung 6-7).<br />

Abbildung 6-8: Knoten Rathaus, Plöner Straße, Haart und Altonaer Straße<br />

Kapazitätsengpässe treten jedoch nicht nur am Knotenpunkt am Gänsemarkt auf, sondern auch<br />

auf dem <strong>Großflecken</strong> selbst. Alle Verkehrsarten wie Fußgänger, Radfahrer, Busse und Kfz-<br />

Verkehr weisen erhebliche Verkehrsstärken auf, die im H<strong>in</strong>blick auf den vorhandenen<br />

Straßenquerschnitt zu Nutzungskonflikten untere<strong>in</strong>ander führen. Hierdurch kommt es zu<br />

gegenseitigen Verkehrsbeh<strong>in</strong>derungen bspw. zwischen Kfz und querenden Fußgängern oder<br />

zwischen Kfz und Bussen, die aus Sicht der Verkehrssicherheit kritisch gesehen werden<br />

müssen.<br />

Nach der Richtl<strong>in</strong>ie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt06) ist der <strong>Großflecken</strong> h<strong>in</strong>sichtlich<br />

se<strong>in</strong>er Funktion und Charakteristik als Hauptgeschäftsstraße zu kategorisieren. Gemäß RASt06<br />

sollte die vorhandene Verkehrsbelastung auf Hauptgeschäftsstraßen zwischen 8.000 und<br />

18.000 Kfz/24h liegen. Wobei die hierfür erforderliche Fahrbahnbreite nach RASt06 6,50 m<br />

betragen sollte, so dass e<strong>in</strong> problemloses Begegnen von Bussen möglich ist.<br />

Die vorhandene Belastung auf dem <strong>Großflecken</strong> liegt bei ca. 10.000 Kfz/24h und die<br />

Fahrbahnbreite bei ca. 6,00 m. Da im Zuge des <strong>Großflecken</strong>s die zulässige<br />

Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit auf 30 km/h begrenzt ist, würde die zur Verfügung stehende Breite für<br />

Busbegegnungsverkehr nach RASt06 ausreichen, wenn nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge<br />

Begegnungshäufigkeit oder Ausweichmöglichkeiten bestehen. Aufgrund der weichen<br />

Separation zum westlichen Fahrbahnrand h<strong>in</strong> kann davon ausgegangen werden, dass Busse<br />

diese Ausweichmöglichkeit nutzen können.<br />

Damit liegen die vorhandenen Belastungen zwar im Toleranzbereich der RASt06, dennoch<br />

zeigen die Beobachtungen vor Ort, dass unter den konkreten lokalen Randbed<strong>in</strong>gungen (hohe<br />

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20<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Verkehrsnachfrage sowohl im Kfz-Verkehr, ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr) Konflikte<br />

zwischen dem Kfz-Verkehr und den übrigen Verkehrsteilnehmern auftreten.<br />

Die verkehrsberuhigende Straßengestaltung mit weicher Separation steht zudem im<br />

Widerspruch zum hohen Kfz-Verkehrsaufkommen und den starken konkurrierenden Strömen<br />

des Umweltverbundes (Busse, Fußgänger und Radfahrer).<br />

Gemäß RASt06 Bild 77 wären im H<strong>in</strong>blick auf die hohe Kfz-Belastung (ca. 800 Kfz/h) und die<br />

ebenfalls hohe Anzahl querender Fußgänger (ca. 1.650 Fg/h) Überquerungsanlagen<br />

vorzusehen, um e<strong>in</strong> risikoloses Queren des <strong>Großflecken</strong>s zu ermöglichen.<br />

Die Wahl e<strong>in</strong>er geeigneten Anlagenform richtet sich dabei nach den Umfeldbed<strong>in</strong>gungen und<br />

vorhandenen Nutzungen. Nach RASt06 kämen e<strong>in</strong>e Mitteltrennung, e<strong>in</strong> Fußgängerüberweg<br />

oder e<strong>in</strong>e Fußgängerlichtsignalanlage <strong>in</strong> Betracht.<br />

Im Vorgriff auf die Maßnahmenentwicklung <strong>in</strong> Kapitel 7 wird e<strong>in</strong>e Fußgängersignalanlage<br />

favorisiert. E<strong>in</strong>e Mitteltrennung wird im H<strong>in</strong>blick auf die entstehenden Kosten und im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Straßenraumgestaltung nicht weiterverfolgt. E<strong>in</strong> Fußgängerüberweg wird ebenfalls<br />

verworfen, da durch die Bevorrechtigung der Fußgänger die Kapazität für den Kfz-Verkehr<br />

vermutlich erheblich gem<strong>in</strong>dert würde. Kapazitätsengpässe könnten auftreten, da<br />

Kraftfahrzeuge auch vere<strong>in</strong>zelt querenden Fußgänger Vorrang e<strong>in</strong>räumen müssten und<br />

aufgrund der hohen Anzahl an Fußgängern nur ger<strong>in</strong>ge Zeitlücken für den Kfz-Verkehr zum<br />

Überfahren des Überweges verblieben. Dagegen werden bei e<strong>in</strong>er Fußgängersignalanlage die<br />

Fußgänger zu Pulks zusammen gefasst, so dass die Freigabezeit reguliert und bedarfsgerecht<br />

auf Fußgänger und Kfz-Verkehr aufgeteilt werden kann. Zur Vermeidung von<br />

Reisezeitverlängerungen für den Busverkehr könnte e<strong>in</strong>e ÖPNV-Bevorrechtigung im<br />

Signalprogramm berücksichtigt werden.<br />

6.2 Fußgänger- und Radverkehr<br />

Abbildung 6-9: Fußgängerverkehr Knoten Gänsemarkt und <strong>Großflecken</strong><br />

Wie <strong>in</strong> Kapitel 5.3 erläutert, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere am Knotenpunkt Gänsemarkt erhebliche<br />

Fußgänger- und Radverkehrsströme zu beobachten (siehe Abbildung 6-9), die zusammen mit<br />

dem Kfz-Verkehrsaufkommen zu e<strong>in</strong>er Überlastung des Knotenpunktes führen. Bei der<br />

Gestaltung des Knotenpunktes und dem Entwurf des notwendigen Signalprogramms für die<br />

Lichtsignalanlage s<strong>in</strong>d die Bedürfnisse der Fußgänger und Radfahrer an e<strong>in</strong>e sichere und<br />

zügige Führung mit kurzen Wartezeiten zu berücksichtigen.<br />

Abbildung 6-9 und Abbildung 6-10 zeigen, dass aufgrund der Nutzungsdichte Querungsbedarf<br />

für Fußgänger an allen Stellen des <strong>Großflecken</strong>s vorhanden ist. Beim Aufe<strong>in</strong>e<strong>in</strong>adertreffen von<br />

querenden Fußgängern, Kfz und Busverkehr kommt es teilweise zu gefährlichen Situation, wie<br />

beispielhaft Abbildung 6-10 zeigt, <strong>in</strong> der e<strong>in</strong> Fußgänger vor dem e<strong>in</strong>fahrenden Bus quert. Da der<br />

e<strong>in</strong>fahrende Bus die h<strong>in</strong>ter ihm fahrenden Kfz aufstaut, überholen ihn diese teilweise, was zu<br />

Konflikten mit den Fußgängern führen kann.<br />

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21<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, ist daher e<strong>in</strong>e Reduzierung des Kfz-Verkehrs auf das<br />

notwendige Maß wünschenswert, begleitet von Maßnahmen zur risikofreien Führung des<br />

Fußgängerquerverkehrs.<br />

Nur wenn die Konflikte zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Verkehrsarten auf dem <strong>Großflecken</strong> m<strong>in</strong>imiert<br />

werden, kann letztlich die Aufenthaltsqualität erhöht werden, um die Funktion des <strong>Großflecken</strong>s<br />

als Stadtzentrum auch langfristig zu erhalten und sogar weiterzuentwickeln.<br />

Abbildung 6-10: Fußgängerverkehr Knoten Gänsemarkt und <strong>Großflecken</strong><br />

6.3 Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Abbildung 6-11: Busverkehr nördlicher <strong>Großflecken</strong><br />

In der obigen Abbildung ist ersichtlich, dass der Rückstau vom Knotenpunkt am Gänsemarkt bis<br />

zur Bushaltestelle am <strong>Großflecken</strong> reicht. Dadurch kann der Bus nicht die Haltestelle am<br />

Fahrbahnrand anfahren, so dass sich Verzögerungen für die ÖPNV-Nutzer ergeben. Da der<br />

öffentliche Verkehr (ÖV) zusammen mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) auf e<strong>in</strong>er<br />

geme<strong>in</strong>samen Fahrbahn geführt wird, bee<strong>in</strong>trächtigen die Wartezeiten an den<br />

Lichtsignalanlagen <strong>in</strong> gleichem Maße den Busverkehr.<br />

Die Haltestellen auf dem <strong>Großflecken</strong> s<strong>in</strong>d als Fahrbahnrandhaltestellen ausgeführt. Aufgrund<br />

der vorhandenen Fahrbahnbreite können Pkw haltende Busse nur unter Inanspruchnahme des<br />

Fahrstreifens der Gegenrichtung überholen (siehe Abbildung 6-11). Bei dichtem Gegenverkehr<br />

ergeben sich nicht ausreichend Zeitlücken für diesen Überholvorgang, so dass sich die Pkw<br />

h<strong>in</strong>ter dem Bus aufstauen (siehe Abbildung 6-12). Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere für die nördliche<br />

Haltestellen, da hier der Verkehrsablauf bereits durch die Rückstaus von der Kreuzung am<br />

Gänsemarkt stark bee<strong>in</strong>trächtigt ist und <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Hauptverkehrszeit Busse vor der<br />

Haltestelle warten (Abfahrt von 4 Bussen, aber nur 2 Haltepositionen).<br />

Da MIV und ÖV als Mischverkehr geführt werden, bee<strong>in</strong>flussen sich diese wechselseitig. Damit<br />

s<strong>in</strong>d weder der Busverkehr noch der Kfz-Verkehr für sich genommen Auslöser für die<br />

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22<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

festgestellten Problemlagen, diese entstehen erst durch die gleichzeitig auftretenden<br />

wechselseitigen Bee<strong>in</strong>trächtigungen.<br />

Abbildung 6-12: Busverkehr nördlicher und südlicher <strong>Großflecken</strong><br />

Aufgrund der beschriebenen Konflikte zwischen Kfz-Verkehr und Busverkehr wurde daher<br />

geprüft, ob Fahrbahnrandhaltestellen unter den gegebenen Randbed<strong>in</strong>gungen zulässig s<strong>in</strong>d.<br />

Nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2005/09) ergeben<br />

sich die E<strong>in</strong>satzbereiche für Fahrbahnrandhaltestellen <strong>in</strong> Abhängigkeit von Bustakt und MIV-<br />

Verkehrsstärke. Der Bustakt liegt <strong>in</strong> der Hauptverkehrszeit bei ca. 10 M<strong>in</strong>uten und die<br />

vorhandene Verkehrsbelastung bei ca. 450 Kfz/h und Richtung. Nach Bild 9-1 HBS 2005/09<br />

s<strong>in</strong>d diese Randbed<strong>in</strong>gungen als unbedenklich zu bewerten, d.h. Fahrbahnrandhaltestellen s<strong>in</strong>d<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Bustakt und vorhandenes Verkehrsaufkommen grundsätzlich zulässig.<br />

Generell weisen Fahrbahnrandhaltestellen wie Haltestellenkaps zahlreiche Vorteile auf. Sie<br />

> ermöglichen den L<strong>in</strong>ienbussen e<strong>in</strong> gerades und präzises Anfahren an den Bord für mobilitätse<strong>in</strong>geschränkte<br />

Personen,<br />

> lassen den L<strong>in</strong>ienbus geradl<strong>in</strong>ig <strong>in</strong> dem von ihm benutzten Fahrstreifen weiterfahren,<br />

> setzen den L<strong>in</strong>ienbus an die Spitze des Fahrzeugpulks,<br />

> erleichtern das Freihalten des Haltestellenbereichs von parkenden Fahrzeugen,<br />

> eignen sich besonders bei hohem Parkdruck, da ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>- und Ausfahrstrecken freizuhalten<br />

s<strong>in</strong>d,<br />

> erfordern e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Länge,<br />

> s<strong>in</strong>d kostengünstiger herzustellen als Busbuchten,<br />

> vergrößern im Vergleich zur Busbucht die Wartefläche für die Fahrgäste und schaffen<br />

Platz für das Aufstellen von Wetterschutze<strong>in</strong>richtungen, Fahrsche<strong>in</strong>automaten usw.,<br />

> erhöhen die Sicherheit der Fahrgäste,<br />

> vere<strong>in</strong>fachen die Radverkehrsführung,<br />

> haben wegen der Parallelität der Fahrbahnränder und des Verzichts auf Fahrbahnerweiterungen<br />

stadtgestalterische Vorteile,<br />

> bieten Vorteile beim W<strong>in</strong>terdienst.<br />

Da jedoch wie <strong>in</strong> Kapitel 5.4 ausgeführt beispielsweise an der Haltestelle Teich-Brücke <strong>in</strong> der<br />

Hauptverkehrszeit teilweise bis zu 4 Busse gleichzeitig an den Haltestellen abfahren, ersche<strong>in</strong>t<br />

der zum Halten vorgesehene Bereich am Fahrbahnrand als zu kurz (nur 2 Haltepositionen). So<br />

beträgt die Strecke zwischen Ende Ausrundungsradius der Wendeanlage bis zur Zufahrt zum<br />

Karstadt-Parkhaus nur ca. 25 m. Gemäß RASt06 müsste die Haltestellenlänge für e<strong>in</strong>en Bus<br />

bei m<strong>in</strong>destens 32 m (für 12 m Standardbus) bzw. 38 m (für 18 m Gelenkbus) liegen.<br />

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Abbildung 6-13: Abmessungen von Bushaltestellen am Fahrbahnrand<br />

23<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Um die vorhandenen Bee<strong>in</strong>trächtigungen für den MIV durch die haltenden Busse noch weiter zu<br />

m<strong>in</strong>imieren, käme alternativ noch der E<strong>in</strong>satz von Busbuchten anstelle der vorhandenen<br />

Fahrbahnrandhaltestellen <strong>in</strong> Betracht.<br />

Busbuchten kommen <strong>in</strong> besonderen Fällen wegen der Stärke des Kfz-Verkehrs oder wegen<br />

betrieblicher Belange zum E<strong>in</strong>satz. Da die Busse zum Passagierwechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Busbucht<br />

halten, kann der nachfolgende Kfz-Verkehr störungsfrei an den haltenden Bussen vorbeifahren,<br />

was zum Abbau/Vermeidung von Störungen im übrigen Fahrverkehr während der<br />

Haltevorgänge beiträgt.<br />

Busbuchten weisen jedoch die folgenden Nachteile auf:<br />

> Die Busse müssen sich nach dem Halten wieder <strong>in</strong> den übrigen Fahrverkehr e<strong>in</strong>fädeln.<br />

Zwar ist gemäß § 20 Abs. 5 StVO dem Bus Vorrang beim E<strong>in</strong>fädeln zu geben. In der<br />

Praxis wird dies jedoch <strong>in</strong>sbesondere bei starkem Kfz-Verkehrsaufkommen ignoriert, so<br />

dass der Bus Zeitverluste zu verzeichnen hat.<br />

> Beim E<strong>in</strong>- und Ausfahren <strong>in</strong> die Busbucht tritt für die Passagiere e<strong>in</strong>e unangenehme<br />

Seitenbeschleunigung auf.<br />

> Zudem werden Busbuchten des öfteren durch widerrechtlich geparkte Fahrzeuge<br />

blockiert, so dass Busse gar nicht oder nur schräg <strong>in</strong> die Bucht e<strong>in</strong>fahren können. Dies<br />

erschwert <strong>in</strong>sbesondere für mobilitätse<strong>in</strong>geschränkte Personen den E<strong>in</strong>- und Ausstieg –<br />

für Rollstuhlfahrer ist er dann sogar unmöglich.<br />

> Das Überstreichen der seitlichen Flächen durch den Fahrzeugüberhang kann beim E<strong>in</strong>-<br />

und Ausfahren zu Gefährdungen führen.<br />

> Letztlich erfordern die Busbuchten durch die notwendige fahrdynamische Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>en erheblichen Flächenbedarf, was wiederum zu Problemen bei der städtebaulichen<br />

Integration und zu hohen Bau- und Instandhaltungskosten führt.<br />

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Die notwendigen Abmessungen gemäß RASt06 s<strong>in</strong>d im Folgenden dargestellt.<br />

Abbildung 6-14: Abmessungen e<strong>in</strong>er Haltestellenbucht für Standardl<strong>in</strong>ienbusse<br />

6.4 Lieferverkehr<br />

24<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Durchfahrt <strong>in</strong> den <strong>Großflecken</strong> ist für Güterverkehrsfahrzeuge mit e<strong>in</strong>em Gewicht von > 7,5 t<br />

untersagt und nur für Anlieger freigegeben.<br />

Für die Lieferfahrzeuge wurden spezielle Lieferzonen am östlichen Fahrbahnrand zwischen den<br />

Längsparkern vorgesehen. Aufgrund des vorherrschenden Parkdrucks werden diese jedoch des<br />

Öfteren widerrechtlich zugeparkt, so dass die für die Lieferfahrzeuge zum Be- und Entladen<br />

vorgesehenen Zonen nicht angefahren werden können. In der Folge müssen Lieferfahrzeuge<br />

auf der Fahrbahn halten und beh<strong>in</strong>dern somit den Verkehrsfluss (siehe Abbildung 6-15).<br />

Abbildung 6-15: Lieferverkehr <strong>Großflecken</strong><br />

Abbildung 6-16: Lieferverkehr <strong>Großflecken</strong><br />

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25<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Abbildung 6-16 zeigt, dass Pkw an den haltenden Lieferfahrzeugen nur vorbeifahren<br />

können, wenn sich ausreichende Lücken im Gegenverkehr ergeben. Dies kann jedoch<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Spitzenstunden aufgrund der hohen Verkehrsbelastungen zu<br />

gefährdenden Situation führen.<br />

7 Verkehrskonzept für den <strong>Großflecken</strong><br />

7.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Für die im vorherigen Kapitel 6 festgestellten Schwachstellen s<strong>in</strong>d geeignete E<strong>in</strong>zelmaßnahmen<br />

zu entwickeln, welche stufenweise zu e<strong>in</strong>em wirksamen Maßnahmenbündel zusammengeführt<br />

werden können.<br />

Für das Verkehrskonzept werden die folgenden Planungsziele def<strong>in</strong>iert:<br />

> Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong><br />

> gute verkehrliche Erreichbarkeit und Erschließung des <strong>Großflecken</strong> für alle<br />

Verkehrsarten<br />

> ausreichende Verkehrsqualität an den Knotenpunkten<br />

> Verbesserung des Verkehrsablaufs auf dem <strong>Großflecken</strong><br />

> bessere Verb<strong>in</strong>dung östlicher und westlicher <strong>Großflecken</strong> (Reduzierung Barrierewirkung)<br />

> bessere Verb<strong>in</strong>dung Sager-Viertel / Hauptbahnhof / Kuhberg und <strong>Großflecken</strong><br />

> Verbesserung der Verkehrssicherheit durch M<strong>in</strong>imierung der Konfliktpotenziale zwischen<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Verkehrsarten<br />

Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung von verkehrlichen Maßnahmen, die die<br />

Aufenthaltsqualität erhöhen, um damit Impulse für die zukünftige Innenstadtentwicklung zu<br />

geben.<br />

Für die Erarbeitung von Konzepten ergeben sich 4 grundsätzliche Lösungsansätze:<br />

> Beibehaltung des bestehenden Verkehrssystems (ohne weitere Maßnahmen, ermöglicht<br />

ke<strong>in</strong>e Verkehrsberuhigung)<br />

> Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges<br />

> Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch verkehrstechnische Maßnahmen (ggf. <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit der Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges)<br />

> Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch e<strong>in</strong> Durchfahrtsverbot (Alternative I und II; ggf. <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit der Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges)<br />

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7.2 Variante 0 – Beibehaltung vorhandene Verkehrsführung<br />

26<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Neben der Erarbeitung von neuen Verkehrsführungskonzepten kommt als Handlungsoption<br />

auch <strong>in</strong> Betracht, das bestehende Verkehrssystem am <strong>Großflecken</strong> beizubehalten. Anstelle<br />

e<strong>in</strong>er Verkehrsberuhigung kann das planerische Ziel auch e<strong>in</strong>e Erhöhung der Kapazität se<strong>in</strong>,<br />

um die vorhandenen Verkehrsströme flüssiger über den <strong>Großflecken</strong> zu führen und damit die<br />

festgestellten Defizite zu beseitigen. Damit verfolgt die Variante 0 e<strong>in</strong>en gänzlich anderen<br />

Lösungsansatz als die Varianten 2 und 3, die von e<strong>in</strong>er Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s<br />

ausgehen.<br />

Aufgrund der festgestellten Leistungsfähigkeitsdefizite müssten hierzu die Knotenpunkte am<br />

Gänsemarkt und Rathaus angepasst werden (siehe auch Kapitel 10). Weitere flankierende<br />

Maßnahmen können dazu beitragen den Verkehr auch auf der Strecke zwischen den<br />

Knotenpunkten störungsfreier und damit flüssiger abzuwickeln.<br />

Die bestehende Verkehrsführung im Umfeld des <strong>Großflecken</strong>s ist <strong>in</strong> der folgenden Abbildung<br />

dargestellt. Anhand der Verkehrsmodellrechnungen wird das zukünftige Verkehrsaufkommen<br />

(unter Beachtung der Zusatzverkehre aus der Realisierung des „E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-<br />

Viertel“) berechnet und die Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen beschrieben (siehe<br />

Kapitel 9 und 10).<br />

Abbildung 7-1: Vorhandene Verkehrsführung <strong>in</strong> der Innenstadt<br />

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7.3 Variante 1 – Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>gs<br />

27<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Als weitere Maßnahme könnte der Stadtr<strong>in</strong>g von <strong>Neumünster</strong> so optimiert werden, dass e<strong>in</strong>e<br />

möglichst gute Leistungsfähigkeit bzw. Verkehrsqualität gegeben ist. Dies kann bspw. durch<br />

e<strong>in</strong>e Anpassung der Signalprogramme an den E<strong>in</strong>zelknotenpunkten und durch e<strong>in</strong>e bessere<br />

Abstimmung/Koord<strong>in</strong>ierung der Signalprogramme der E<strong>in</strong>zelknoten untere<strong>in</strong>ander (Grüne<br />

Welle) erreicht werden. Darüber h<strong>in</strong>aus kämen auch bauliche Maßnahmen wie zusätzliche<br />

Fahrstreifen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit <strong>in</strong> Betracht.<br />

Grundsätzlich kann die Variante 1 – Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges – auch mit den übrigen<br />

Maßnahmen komb<strong>in</strong>iert werden und damit deren Wirksamkeit zur Entlastung des <strong>Großflecken</strong>s<br />

noch verbessern.<br />

Mögliche signaltechnische Maßnahmen zur Optimierung des Verkehrsflusses auf dem Stadtr<strong>in</strong>g<br />

wurden im Rahmen gesondert beauftragter Untersuchungen betrachtet. Die im Rahmen dieser<br />

verkehrstechnischen Untersuchungen bearbeiteten Knotenpunkte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der folgenden Grafik<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 7-2: Optimierung der Knotenpunkte im Zuge des Stadtr<strong>in</strong>gs<br />

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28<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges wird flankiert durch e<strong>in</strong>e bessere Beschilderung der<br />

Parkmöglichkeiten <strong>in</strong> der Innenstadt. Der Zielverkehr soll bereits auf dem Stadtr<strong>in</strong>g<br />

zielgerichteter unter Nutzung des Hauptstraßennetzes zur Innenstadt geleitet werden.<br />

Die folgende Tabelle fasst die erforderlichen bzw. möglichen Maßnahmen an den<br />

Knotenpunkten des Stadtr<strong>in</strong>ges zusammen.<br />

Abschnitt Bez. LSA Maßnahme<br />

Tabelle 7-1: Untersuchte Optimierungsmaßnahmen auf dem Stadtr<strong>in</strong>g<br />

erreichbare<br />

Qualitätsstufe<br />

Los 1 200 K 17 Christianstr. / Bismarckstr. / Berl<strong>in</strong>er Platz LSA B<br />

201 B 430 Max-Johannsen-Brücke / Ilsahl Phasentausch B<br />

202 B 430 Ilsahl / Tungendorfer Str. / Christianstr. Anpassung Fahrstreifen C<br />

203 B 430 Goethestr. / Chistianstr. Anpassung Freigabezeiten C<br />

204 B 430 Goethestr. / Schillerstr. / Berl<strong>in</strong>er Platz Nachlauf K1/K5 l<strong>in</strong>ks D<br />

205 B 430 Goethestr. / Klosterstr. / Klaus-Groth-Str. - C<br />

206 B 430 Klaus-Groth-Str. / Feldstr. / Brachenfelder Str. / Hauptstr. Anpassung Freigabezeiten D<br />

207 B 430 Sachsenr<strong>in</strong>g / Plöner Str. / Feldstr. Anpassung Freigabezeiten D<br />

208 L 323 Sachsenr<strong>in</strong>g / Rembrandtstr. - B<br />

209 L 323 Sachsenr<strong>in</strong>g / Haart - D<br />

Los 2 210 L 323 Sachsenr<strong>in</strong>g / Boostedter Str. Anpassung Freigabezeiten D<br />

211 L 323 Holsatenr<strong>in</strong>g / Altonaer Str. Anpassung Freigabezeiten C<br />

212 L 323 Holsatenr<strong>in</strong>g / Wittdorfer Str. Anpassung Freigabezeiten D<br />

213 L 323 Holsatenr<strong>in</strong>g / Mühlenhof - B<br />

214 L 323 Holsatenr<strong>in</strong>g / Schleusberg / Ehndorfer Str. Anpassung Freigabezeiten C<br />

215 L 323 Holsatenr<strong>in</strong>g / Wasbeker Str. / Hansar<strong>in</strong>g Anpassung Freigabezeiten D<br />

216 L 323 Hansar<strong>in</strong>g / Werderstr. Anpassung Freigabezeiten D<br />

217 L 323 Hansar<strong>in</strong>g / Roonstr. Anpassung Freigabezeiten D<br />

Los 3 141 K 16 Plöner Str. / Brachenfelder Str. Anpassung Freigabezeiten B<br />

142 K 16 Altonaer Str. / Plöner Str. / <strong>Großflecken</strong> Anpassung Freigabezeiten C<br />

158 Brachenfelder Str. / R<strong>in</strong>gstr. / Parkstr. Anpassung Freigabezeiten C<br />

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29<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

7.4 Variante 2 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch verkehrstechnische Maßnahmen<br />

Die Variante 2 basiert auf der Variante 0 also der Beibehaltung des vorhandenen<br />

Verkehrssystems bzw. der bestehenden Verkehrsführung. Im Rahmen der Bestandsaufnahme<br />

und Schwachstellenanalyse wurde festgestellt, dass e<strong>in</strong> erheblicher Fußgängerquerungsbedarf<br />

über den <strong>Großflecken</strong> besteht und dies aufgrund der hohen Verkehrsbelastung zu Konflikten mit<br />

dem Kfz-Verkehr führt.<br />

Daher werden für die Variante 2 Maßnahmen entwickelt, die e<strong>in</strong> gefahrloses Queren des<br />

<strong>Großflecken</strong> durch Fußgänger und Radfahrer ermöglichen und zudem zu e<strong>in</strong>er Reduzierung der<br />

Verkehrsbelastung auf dem <strong>Großflecken</strong> im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Verkehrsberuhigung beitragen.<br />

Wie <strong>in</strong> Kapitel 6.2 bereits erläutert, ergibt sich durch die Stärke des Fußgängerquerverkehrs und<br />

des Kfz-Verkehrs die Notwendigkeit Querungshilfen anzulegen. Darüber h<strong>in</strong>aus be<strong>in</strong>haltet diese<br />

Variante e<strong>in</strong>e Anpassung der Signalprogramme an den Knotenpunkten, so dass e<strong>in</strong>e<br />

Zuflussdosierung auf den <strong>Großflecken</strong> erfolgt („Pförtner-Ampeln“).<br />

Ziel dieser Variante ist zunächst die Verbesserung der Situation der Fußgänger. Durch die<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen wird sich jedoch auch die zum Durchfahren des <strong>Großflecken</strong><br />

benötigte Fahrzeit verlängern. Dies soll zur Verlagerung e<strong>in</strong>es möglichst großen Teils des<br />

Durchgangsverkehrs beitragen.<br />

Die Verlagerungswirkung für den Durchgangsverkehr kann erhöht werden, wenn parallel zur<br />

Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s e<strong>in</strong>e leistungsfähige Alternative durch die Optimierung<br />

des Stadtr<strong>in</strong>ges angeboten wird. E<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von Variante 2 und 1 wäre daher möglich<br />

und s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Abbildung 7-3: Verkehrstechnische Maßnahmen <strong>Großflecken</strong> zur Verkehrsberuhigung<br />

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7.5 Variante 3 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> (Durchfahrtsverbot)<br />

7.5.1 E<strong>in</strong>führung<br />

30<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Da so genannte weiche Maßnahmen (wie <strong>in</strong> Variante 2) zur Verkehrsberuhigung nur e<strong>in</strong>e<br />

beschränkte Wirkung erzielen können, werden <strong>in</strong> Variante 3 bauliche und verkehrsrechtliche<br />

Maßnahmen erarbeitet, die den Durchgangsverkehr fast vollständig aus dem <strong>Großflecken</strong><br />

verlagern.<br />

E<strong>in</strong> geeignetes Mittel stellen Durchfahrtsverbote dar. 2 Varianten wurden entwickelt, die <strong>in</strong> den<br />

folgenden Kapiteln beschrieben werden.<br />

Voraussetzung für die Umsetzbarkeit beider Varianten ist e<strong>in</strong>e Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges, da<br />

der Durchgangsverkehr vom <strong>Großflecken</strong> auf diesen verlagert wird. Die sich hieraus<br />

ergebenden Verkehrszunahmen s<strong>in</strong>d ohne zusätzliche Maßnahmen an den Knotenpunkte<br />

(siehe auch Kapitel 7.3) nicht mehr leistungsfähig abzuwickeln.<br />

Die verkehrstechnischen Maßnahmen auf dem Stadtr<strong>in</strong>g werden flankiert durch e<strong>in</strong>e bessere<br />

Beschilderung der Parkmöglichkeiten. Der Zielverkehr soll bereits auf dem Stadtr<strong>in</strong>g<br />

zielgerichteter zur Innenstadt geleitet werden. Hierfür könnten e<strong>in</strong> "Zentrum Nord" (mit Kuhberg,<br />

Sager-Viertel, Bahnhof - <strong>in</strong> Abbildung 7-4 ist die Verkehrsführung <strong>in</strong> Rot markiert) und "Zentrum<br />

Süd" mit <strong>Großflecken</strong> und Rathaus (<strong>in</strong> der Grafik <strong>in</strong> Blau markiert) ausgeschildert werden. Es<br />

könnte e<strong>in</strong> dynamisches Parkleitsystem zum E<strong>in</strong>satz kommen, welches anzeigt, wo gerade wie<br />

viele Parkplätze frei s<strong>in</strong>d.<br />

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7.5.2 Variante 3.1<br />

31<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

In der Variante 3.1 wird e<strong>in</strong> Durchfahrtsverbot zwischen Am Klostergraben und Zufahrt Karstadt<br />

auf Höhe der nördlichen Wendeanlage angeordnet. E<strong>in</strong> Durchfahren des <strong>Großflecken</strong> von<br />

Norden nach Süden ist dann nicht mehr möglich. Lediglich der Busverkehr kann weiterh<strong>in</strong> den<br />

<strong>Großflecken</strong> durchfahren. Der Durchgangsverkehr (Anteil ca. 50% am Gesamtverkehr, d.h. ca.<br />

5.000 Kfz/24h) würden damit vollständig aus dem <strong>Großflecken</strong> verlagert werden, so dass sich<br />

spürbare Verkehrsentlastungen auf dem <strong>Großflecken</strong> e<strong>in</strong>stellen.<br />

Bei Realisierung der Maßnahme bleiben zwar alle Ziele auf dem <strong>Großflecken</strong> grundsätzlich<br />

erreichbar. Allerd<strong>in</strong>gs können die jeweiligen Ziele (z.B. Geschäfte) nur noch von Norden oder<br />

von Süden angefahren werden. D.h. Besucher der Innenstadt müssen vorher entscheiden, ob<br />

sie bspw. auf dem Parkplatz Am Klostergraben parken oder im Karstadt-Parkhaus. Hierdurch<br />

entstehen für bestimmte Fahrtrelationen Umwegfahrten. So können bspw. Kunden aus den<br />

nördlichen Wohngebieten nicht mehr wie bisher durch den <strong>Großflecken</strong> fahren und <strong>in</strong> den im<br />

südlichen Teil gelegenen Geschäften e<strong>in</strong>kaufen, sondern müssen zunächst den Umweg über<br />

den Stadtr<strong>in</strong>g nehmen, um am Rathaus <strong>in</strong> den <strong>Großflecken</strong> e<strong>in</strong>zufahren. Dies gilt auch für die<br />

Gegenrichtung. Alternativ besteht allerd<strong>in</strong>gs die Möglichkeit se<strong>in</strong> Ziel mit dem Bus zu erreichen<br />

oder im Norden zu parken und die restliche Wegstrecke zu Fuß zurückzulegen.<br />

E<strong>in</strong>er deutlichen Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong> steht damit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Erreichbarkeit mit dem Pkw für e<strong>in</strong>ige Fahrbeziehungen gegenüber.<br />

Abbildung 7-4: Durchfahrtsverbot (I) <strong>Großflecken</strong> zur Verkehrsberuhigung<br />

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7.5.3 Variante 3.2<br />

32<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Variante 3.2 verfolgt e<strong>in</strong>en ähnlichen Ansatz wie Variante 3.1, nämlich durch e<strong>in</strong><br />

Durchfahrtsverbot den Durchgangsverkehr aus dem <strong>Großflecken</strong> zu verlagern. Allerd<strong>in</strong>gs wird<br />

versucht, dies durch e<strong>in</strong>e geänderte Verkehrsführung zu erreichen. Ziel ist es, dass der<br />

Parkplatz Am Klostergraben und das Karstadt-Parkhaus weiterh<strong>in</strong> von Norden und von Süden<br />

anfahrbar s<strong>in</strong>d, so dass die beabsichtigten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen nicht zu Lasten<br />

der Erreichbarkeit der E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfte gehen.<br />

Das Konzept ermöglicht, dass Verkehre von Norden und Süden sowohl den Parkplatz Am<br />

Klostergraben als auch das Karstadt-Parkhaus erreichen können. Beim Verlassen des<br />

Parkplatzes Am Klostergraben kann nur nach Norden ausgefahren werden. Das Karstadt-<br />

Parkhaus kann wiederum nur nach Süden verlassen werden. Damit s<strong>in</strong>d außer der<br />

Fahrbeziehung Am Klostergraben nach Süden und Karstadt-Parkhaus nach Norden alle<br />

Fahrbeziehungen weiterh<strong>in</strong> möglich. Der Durchgangsverkehr wird ausgeschlossen, da man von<br />

Süden kommend nur bis zum Parkplatz Am Klostergraben und von Norden kommend nur bis<br />

zum Parkhaus-Karstadt fahren kann. E<strong>in</strong> komplettes Durchfahren des <strong>Großflecken</strong> ist nur noch<br />

für Busse möglich.<br />

Abbildung 7-5: Durchfahrtsverbot (II) <strong>Großflecken</strong> zur Verkehrsberuhigung<br />

E<strong>in</strong> Merkmal dieser Variante ist der mit ihr verbundene Entfall der Fahrbahnrandparkplätze<br />

zwischen der Zufahrt zum Karstadt-Parkplatz und der Straße Am Klosterberg. Dies hängt damit<br />

zusammen, dass Pkw von hier aus nur noch jeweils nach rechts abbiegen: entweder zum<br />

Parkplatz Karstadt oder <strong>in</strong> die Straße Am Klosterberg. Die Parkplätze wären entsprechend<br />

gefangen (ke<strong>in</strong>e Ausfahrtmöglichkeit) und müssten demnach entfallen.<br />

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8 Verkehrsmodellrechnungen<br />

8.1 Grundlagen<br />

33<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Als Grundlage für diese Untersuchung wurde das Verkehrsmodell der Stadt <strong>Neumünster</strong> verwendet.<br />

Das Modell ist auf das Prognosejahr 2025 ausgerichtet.<br />

Dieses Bezugs- bzw. Basismodell musste im nächsten Schritt an die aktuellen Planungen angepasst<br />

werden, um deren verkehrliche Auswirkungen berechnen zu können.<br />

Das Modell wurde um die Netzänderungen und die prognostizierten Verkehrsmengen aus der<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong> zum EKZ (siehe [7]) erweitert.<br />

Dann wurden aus den Varianten gemäß Kapitel 7 Maßnahmenbündel gebildet und <strong>in</strong> das Verkehrsmodell<br />

e<strong>in</strong>gegeben.<br />

Bezüglich der Verkehrsmodellierung ist jedoch anzumerken, dass diese überwiegend zur Abschätzung<br />

von Auswirkungen städtebaulicher Entwicklungsmaßnahmen und verkehrlicher<br />

Baumaßnahmen dient. Sie wird daher als strategisches Planungselement auf makroskopischer<br />

Ebene benutzt. D.h. es können die Auswirkungen von Straßenneubaumaßnahmen oder betriebliche<br />

Änderungen wie z.B. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder Netzunterbrechungen<br />

sowie die verkehrlichen Wirkungen von städtebaulichen und strukturellen Änderungen ermittelt<br />

werden.<br />

Aufgrund der makroskopischen Betrachtungsebene unterliegt die Aussagekraft der Modellberechnungen<br />

jedoch bestimmten Grenzen. Um die komplexen Verkehrsverhältnisse <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es Untersuchungsraumes überhaupt darstellen zu können, muss im Rahmen der Verkehrsmodellierung<br />

zwangsläufig mit Vere<strong>in</strong>fachungen und Zusammenfassungen (Aggregation) gearbeitet<br />

werden. Dies führt bei den Ergebnissen der Modellrechnung zu e<strong>in</strong>er gewissen Abweichung<br />

von den <strong>in</strong> der Realität erhobenen Verkehrszahlen.<br />

In e<strong>in</strong>em Netzmodell, so auch <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong>, werden beispielsweise nur die verkehrswichtigen<br />

Straßen abgebildet. Dies führt dazu, dass bestimmte <strong>in</strong> der Realität vorhandene Verkehrsbeziehung<br />

nicht wirklichkeitsgetreu abgebildet werden können. Dies kann zu e<strong>in</strong>er Konzentration des<br />

Verkehrs auf das modellierte Straßennetz und somit zu e<strong>in</strong>er Mehrbelastung führen.<br />

Ebenso kann die Zusammenfassung des Verkehrs <strong>in</strong> Verkehrszellen und deren punktuelle E<strong>in</strong>speisung<br />

<strong>in</strong> das Netzmodell zu Abweichungen von der Realität führen.<br />

Die beschriebenen E<strong>in</strong>satzgrenzen der Verkehrsmodellrechnung s<strong>in</strong>d dabei methodisch bed<strong>in</strong>gt<br />

und unabhängig von der Qualität der von <strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult durchgeführten Berechnungen.<br />

Zusammenfassend kann ausgesagt werden, dass die Verkehrsmodellrechnung e<strong>in</strong> leistungsfähiges<br />

Instrument der strategischen Verkehrsplanung darstellt, wenngleich kle<strong>in</strong>räumige Fragestellung<br />

aufgrund der methodischen Grenzen unter Umständen nur bed<strong>in</strong>gt beantwortet werden<br />

können.<br />

Daher kann sich im weiteren Planungsprozess die Notwendigkeit ergeben, detaillierte Fragestellungen<br />

anhand von mikroskopischen Verkehrsflusssimulationen zu untersuchen.<br />

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8.2 Berücksichtigung des „E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-Viertel“<br />

34<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Wie e<strong>in</strong>gangs erläutert, wurde das derzeit <strong>in</strong> Planung bef<strong>in</strong>dliche E<strong>in</strong>kaufszentrum <strong>in</strong> das Verkehrsmodell<br />

der Stadt <strong>Neumünster</strong> <strong>in</strong>tegriert. Damit können die verkehrlichen Auswirkungen<br />

des EKZ nun nicht mehr nur im unmittelbaren Umfeld des Bebauungsplangebietes sondern im<br />

gesamten Stadtgebiet quantifiziert werden.<br />

Als Grundlage wurden die Angaben zur Verkehrserzeugung und Verkehrsverteilung aus [7]<br />

„<strong>Verkehrsuntersuchung</strong> zum B-Plan Nr. 104 ‚E<strong>in</strong>kaufszentrum Sager-Viertel‘, <strong>Neumünster</strong>“ von<br />

Masuch+Olbrisch Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen GmbH, August 2012 übernommen.<br />

Gemäß der oben genannten <strong>Verkehrsuntersuchung</strong> entsteht durch das EKZ e<strong>in</strong> Verkehrsaufkommen<br />

von ca. 8.200 Kfz/24h im Querschnitt. Da das Verkehrsaufkommen von neuen E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen<br />

von Mitnahme-, Kopplungs- und Konkurrenzeffekten bee<strong>in</strong>flusst wird, werden<br />

nur 60% des ermittelten Verkehrsaufkommens, d.h. 4.920 Kfz/24h im Querschnitt als re<strong>in</strong>er<br />

Neuverkehr berücksichtigt.<br />

Demnach s<strong>in</strong>d 40% der Fahrten den Bestandsverkehren zuzuordnen, also Fahrten die heute<br />

bereits <strong>in</strong> die Innenstadt fahren, aber zukünftig dann z.B. auf dem Weg nach Hause noch im<br />

EKZ e<strong>in</strong>kaufen oder sich von anderen E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen zum neuen EKZ verlagern.<br />

Die E<strong>in</strong>flüsse des neuen EKZ auf vorhandene E<strong>in</strong>zelhandelsflächen <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> und <strong>in</strong> den<br />

umliegenden Nachbarkommunen wurden <strong>in</strong> [8], „Raumordnerische und städtebauliche Verträglichkeitsanalyse<br />

e<strong>in</strong>er geplanten Ansiedlung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>kaufszentrums <strong>in</strong> der Stadt <strong>Neumünster</strong>“<br />

von Junker und Kruse Stadtforschung Planung, Dortmund, April 2012 untersucht. In der Analyse<br />

wird davon ausgegangen, dass im Umland nur ger<strong>in</strong>ge Umsatzumverteilungen erfolgen und<br />

die Mehrzahl der Umverlagerungen <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> und auch auf dem benachbarten <strong>Großflecken</strong><br />

erfolgt.<br />

Diese Randbed<strong>in</strong>gungen wurden im Verkehrsmodell berücksichtigt, <strong>in</strong>dem der am <strong>Großflecken</strong><br />

e<strong>in</strong>gespeiste Verkehr reduziert und zum EKZ verlagert wurde.<br />

8.3 Übersicht der untersuchten Varianten<br />

Die <strong>in</strong> Kapitel 7 beschriebenen Varianten wurden so mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert, dass die Wirksamkeit<br />

sowohl der E<strong>in</strong>zelmaßnahmen (z.B. Verkehrsveränderung durch Ansiedlung neues EKZ)<br />

als auch ihre Komb<strong>in</strong>ation untere<strong>in</strong>ander beurteilt werden können (z.B. Durchfahrtsverbot <strong>Großflecken</strong><br />

und Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g).<br />

Die folgende Tabelle ermöglicht e<strong>in</strong>e Übersicht der untersuchten Varianten.<br />

neues EKZ<br />

Optimierung<br />

Stadtr<strong>in</strong>g<br />

Tabelle 8-1: Übersicht der berechneten Varianten<br />

Verkehrstechn.<br />

Maßnahmen<br />

<strong>Großflecken</strong><br />

Durchfahrtsverbot<br />

(I)<br />

<strong>Großflecken</strong><br />

Durchfahrtsverbot<br />

(II)<br />

<strong>Großflecken</strong><br />

Variante 0.0 x x x x x<br />

Variante 0.1 √ x x x x<br />

Variante 1.0 √ √ x x x<br />

Variante 2.0 √ √ √ x x<br />

Variante 3.0 √ x x √ x<br />

Variante 3.1 √ √ x √ x<br />

Variante 3.2 √ √ x x √<br />

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9 Verkehrsprognose<br />

35<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Ergebnisse der mit dem Modell der Stadt <strong>Neumünster</strong> durchgeführten Verkehrsmodellrechnungen<br />

s<strong>in</strong>d im Folgenden dargestellt und kurz kommentiert.<br />

9.1 Variante 0.0<br />

Abbildung 9-1: Variante 0.0, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 0.0 (ohne EKZ, bestehende Verkehrsführung)<br />

prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 10.800 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 10.020 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 9.030 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 9.810 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 10.780 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 10.370 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 8.440 Kfz/24h.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 1 entnommen werden.<br />

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9.2 Variante 0.1<br />

36<br />

Abbildung 9-2: Variante 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 0.1 (mit EKZ, bestehende Verkehrsführung)<br />

prognostiziert.<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 10.650 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 10.030 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 10.150 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 9.760 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 11.780 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 10.030 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 8.730 Kfz/24h.<br />

Damit ergeben sich im Vergleich zur Variante 0.0 ohne EKZ auf dem <strong>Großflecken</strong> nur ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Belastungsänderungen. Zwar fahren auch zahlreiche Fahrzeuge über den <strong>Großflecken</strong><br />

zum neuen EKZ. Allerd<strong>in</strong>gs gleicht sich diese Zunahme mit den Abnahmen aus, die dadurch<br />

entstehen, dass Kunden, die heute direkt den <strong>Großflecken</strong> und benachbarte Straßen ansteuern,<br />

zukünftig zuerst das Sager Viertel anfahren.<br />

Deutliche Verkehrszunahmen entstehen durch die Ansiedlung des EKZ jedoch im Bereich der<br />

Bahnhofstraße, Schleusberg und Am Teich.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 2.1 entnommen werden.<br />

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9.3 Variante 1.0<br />

37<br />

Abbildung 9-3: Variante 1.0, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 1.0 (mit EKZ, bestehende Verkehrsführung,<br />

mit Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g) prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 10.310 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 9.700 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 9.270 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 9.430 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 10.580 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 9.780 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 8.430 Kfz/24h.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 3.1 entnommen werden.<br />

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38<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Folgende Abbildung stellt die Differenzbelastungen von Variante 1.0 zur Variante 0.1 dar.<br />

Beide Varianten enthalten das neue EKZ, Variante 1.0 zusätzlich noch die Optimierung des<br />

Stadtr<strong>in</strong>ges. Anhand der Differenzbelastungen können damit die Belastungsänderungen gezeigt<br />

werden, die sich durch die Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges <strong>in</strong> der Innenstadt ergeben.<br />

Abbildung 9-4: Differenz Variante 1.0 zu 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

Die Abbildung der Differenzbelastungen zeigt, dass durch die Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges der<br />

Verkehr auf dem <strong>Großflecken</strong> nur ger<strong>in</strong>gfügig (um ca. 300 Kfz/24h) s<strong>in</strong>kt. Zwar werden bei e<strong>in</strong>er<br />

Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges je nach Abschnitt zwischen 1.400 und 3.200 Kfz/24h zusätzlich<br />

vom nachgeordneten Netz auf den Stadtr<strong>in</strong>g verlagert, davon jedoch eben nur die genannten<br />

300 Kfz/24h vom <strong>Großflecken</strong>. Dies hängt damit zusammen, dass der <strong>Großflecken</strong> aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er zentralen Lage <strong>in</strong>nerhalb der Stadt <strong>Neumünster</strong> für viele Fahrbeziehungen immer noch<br />

die schnellste Route darstellt, zumal der Stadtr<strong>in</strong>g als potenzielle Alternative zu weit vom <strong>Großflecken</strong><br />

entfernt liegt.<br />

Hieraus ist zu schlußfolgern, dass durch die alle<strong>in</strong>ige Realisierung dieser Maßnahme die derzeitigen<br />

Probleme auf dem <strong>Großflecken</strong> nicht gelöst werden können.<br />

Die Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges eignet sich jedoch als flankierende Maßnahme <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit anderen Maßnahmen am <strong>Großflecken</strong>.<br />

Die separat durchgeführten Untersuchungen zum Stadtr<strong>in</strong>g haben jedoch ergeben, dass die<br />

Optimierung e<strong>in</strong>e Voraussetzung ist, wenn restriktive Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf<br />

dem <strong>Großflecken</strong> umgesetzt werden.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 3.2 entnommen werden.<br />

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9.4 Variante 2.0<br />

39<br />

Abbildung 9-5: Variante 2.0, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 2.0 (mit EKZ, mit verkehrstechnische<br />

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf dem <strong>Großflecken</strong>, mit Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g) prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 8.010 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 7.390 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 9.490 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 8.860 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 10.790 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 9.570 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 7.690 Kfz/24h.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 4.1 entnommen werden.<br />

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Abbildung 9-6: Differenz Variante 2.0 zu 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

40<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Verkehrsmodellrechnungen belegen, dass sich aufgrund der Reisezeitverlängerung beim<br />

Durchfahren des <strong>Großflecken</strong> <strong>in</strong>folge der angesetzten verkehrstechnischen Maßnahmen ungefähr<br />

die Hälfte des Durchgangsverkehrs aus dem <strong>Großflecken</strong> verlagert. Der <strong>Großflecken</strong> wird<br />

um ca. 2.300 Kfz/24h durch die verkehrstechnischen Maßnahmen entlastet (vgl. mit Variante<br />

1.0). Im Vergleich zum heutigen Verkersaufkommen beträgt die Entlastung sogar 2.600 Kfz/24h<br />

(vgl. mit Variante 0.1).<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 4.2 entnommen werden.<br />

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9.5 Variante 3.0<br />

41<br />

Abbildung 9-7: Variante 3.0, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 3.0 (mit EKZ, mit Durchfahrtsverbot (I)<br />

zur Verkehrsberuhigung auf dem <strong>Großflecken</strong>, ohne Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g) prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 1.510 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 5.220 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 9.240 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 5.540 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 12.110 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 10.270 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 7.360 Kfz/24h.<br />

Die Berechnungen zeigen, dass aufgrund des Durchfahrtsverbotes der <strong>Großflecken</strong> fast vollständig<br />

von Durchgangsverkehr befreit wird. Im nördlichen <strong>Großflecken</strong> ist nur noch e<strong>in</strong>e Verkehrsbelastung<br />

von ca. 1.510 Kfz/24h und im südlichen <strong>Großflecken</strong> von 5.220 Kfz/24h vorhanden.<br />

Damit wird der Verkehr im Süden halbiert. Im Norden verbleiben nur noch die Quell-<br />

/Zielverkehre zum Parkplatz Am Klostergraben.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 5.1 entnommen werden.<br />

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Abbildung 9-8: Differenz Variante 3.0 zu 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

42<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Verkehrsmodellrechnungen belegen, dass sich aufgrund des angesetzten Durchfahrtsverbots<br />

die Durchgangsverkehre vollständig aus dem <strong>Großflecken</strong> verlagern. Der <strong>Großflecken</strong> wird<br />

um ca. 5.000 – 10.000 Kfz/24h entlastet.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 5.2 entnommen werden.<br />

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9.6 Variante 3.1<br />

43<br />

Abbildung 9-9: Variante 3.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 3.1 (mit EKZ, mit Durchfahrtsverbot (I)<br />

zur Verkehrsberuhigung auf dem <strong>Großflecken</strong>, mit Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g) prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 1.510 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 5.220 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 8.800 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 5.250 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 11.050 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 9.940 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 7.200 Kfz/24h.<br />

Im Vergleich zu Variante 3.0 wird <strong>in</strong> Variante 3.1 noch die Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges mit angesetzt.<br />

Da bereits <strong>in</strong> Variante 3.0 nur noch Quell- und Zielverkehre auf dem <strong>Großflecken</strong> vorhanden<br />

s<strong>in</strong>d, ergeben sich hier ke<strong>in</strong>e weiteren Belastungsänderungen. Änderungen treten nur<br />

Am Teich und <strong>in</strong> der Christianstraße auf, die bei e<strong>in</strong>er Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges zusätzlich<br />

entlastet werden.<br />

Die erreichbaren Entlastungseffekte liegen gemäß Differenzbelastungsplan (siehe nächste Seite)<br />

im nördlichen <strong>Großflecken</strong> bei ca. -10.000 Kfz/24h und im südlichen <strong>Großflecken</strong> bei ca. -<br />

4.500 Kfz/24h.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 6.1 entnommen werden.<br />

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Abbildung 9-10: Differenz Variante 3.1 zu 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

44<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Belastungsdifferenzen auf dem <strong>Großflecken</strong> entsprechen weitestgehend der Variante 3.0.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 6.2 entnommen werden.<br />

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9.7 Variante 3.2<br />

Abbildung 9-11: Variante 3.2, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

45<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Folgendes Verkehrsaufkommen wurde für die Variante 3.2 (mit EKZ, mit Durchfahrtsverbot (II)<br />

zur Verkehrsberuhigung auf dem <strong>Großflecken</strong>, mit Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g) prognostiziert:<br />

> Nördlicher <strong>Großflecken</strong>: 1.540 Kfz/24h<br />

> Südlicher <strong>Großflecken</strong>: 5.190 Kfz/24h<br />

> Am Teich: 8.480 Kfz/24h<br />

> Kuhberg: 5.470 Kfz/24h<br />

> Christianstraße: 10.870 Kfz/24h<br />

> Plöner Straße: 9.880 Kfz/24h<br />

> Altonaer Straße: 7.210 Kfz/24h.<br />

Die Ergebnisse der Verkehrsprognose zeigen, dass sich die Varianten 3.1 und 3.2 h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer verkehrlichen Wirksamkeit kaum unterscheiden. Da bei beiden Varianten die Durchgangsverkehre<br />

vom <strong>Großflecken</strong> ferngehalten werden, treten auch ähnlich Entlastungen auf. In beiden<br />

Varianten verbleiben lediglich die Quell- und Zielverkehre auf dem <strong>Großflecken</strong>.<br />

Insofern unterscheiden sich Variante 3.1 und 3.2 lediglich bezüglich der Erreichbarkeit der<br />

Parkplätze <strong>in</strong> der Innenstadt, die <strong>in</strong> Variante 3.2. günstiger ist.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 7.1 entnommen werden.<br />

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Abbildung 9-12: Differenz Variante 3.2 zu 0.1, Verkehrsaufkommen [Kfz/24h]<br />

46<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Verkehrsmodellrechnungen belegen, dass sich aufgrund des angesetzten Durchfahrtsverbots<br />

die Durchgangsverkehre vollständig aus dem <strong>Großflecken</strong> verlagern. Der <strong>Großflecken</strong> wird<br />

um ca. 5.000 – 9.000 Kfz/24h entlastet.<br />

Die Berechnungsergebnisse können auch der Anlage 7.2 entnommen werden.<br />

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47<br />

9.8 Vergleich der verkehrlichen Auswirkungen<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die folgende Tabelle fasst die Verkehrsbelastungen der e<strong>in</strong>zelnen Varianten noch e<strong>in</strong>mal<br />

zusammen, um e<strong>in</strong>en Vergleich der e<strong>in</strong>zelnenen Zahlen zu erleichtern.<br />

Variante 0.0 Variante 0.1 Variante 1.0 Variante 2.0 Variante 3.0 Variante 3.1 Variante 3.2<br />

[Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h]<br />

Bahnhofstraße 8.210 10.180 9.540 9.470 9.530 9.060 9.090<br />

Fabrikstraße 2.060 2.590 2.430 2.400 2.760 2.710 2.710<br />

Wasbeker Straße 3.670 3.690 3.640 3.570 5.010 4.890 4.880<br />

Schleusberg 12.090 13.540 12.000 13.170 13.170 12.970 12.930<br />

Am Teich 9.030 10.150 9.270 9.490 9.240 8.800 8.480<br />

Kuhberg 9.810 9.760 9.430 8.860 5.540 5.250 5.470<br />

Christianstraße 10.780 11.780 10.580 10.790 12.110 11.050 10.870<br />

<strong>Großflecken</strong>, Nord 10.800 10.650 10.310 8.010 1.510 1.510 1.540<br />

<strong>Großflecken</strong>, Süd 10.020 10.030 9.700 7.390 5.220 5.220 5.190<br />

Plöner Straße 10.370 10.030 9.780 9.570 10.270 9.940 9.880<br />

Altonaer Straße 8.440 8.730 8.430 7.690 7.360 7.200 7.210<br />

Tabelle 9-1: Vergleich der verkehrlichen Auswirkungen der Varianten<br />

Es zeigt sich, dass die größten Entlastungen für den <strong>Großflecken</strong> <strong>in</strong> den Varianten 3.0, 3.1 und<br />

3.2 möglich s<strong>in</strong>d, da <strong>in</strong> diesen Varianten der Durchgangsverkehr fast vollständig aus dem<br />

<strong>Großflecken</strong> verlagert werden kann. Deutliche Entlastungen ergeben sich <strong>in</strong> diesen Varianten<br />

auch für den Kuhberg und im ger<strong>in</strong>geren Maße Am Teich und <strong>in</strong> der Altonaer Straße.<br />

Die Wasbeker Straße wird dagegen mit zusätzlichem Verkehr <strong>in</strong> den Varianten 3.0 und 3.1 belastet.<br />

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10 Variantenuntersuchung<br />

10.1 Variante 0 – Beibehaltung vorhandene Verkehrsführung<br />

10.1.1 Anpassung der Knotenpunkte<br />

48<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Anhand der Leistungsfähigkeitsberechnungen und der Beobachtungen vor Ort wurde<br />

festgestellt, dass der Knotenpunkt am Gänsemarkt bereits im Bestand überlastet ist. Daher<br />

sollten für den Knoten Maßnahmen zur Wiederherstellung e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />

Leistungsfähigkeit ergriffen werden.<br />

Folgende Maßnahmen werden am Knotenpunkt vorgeschlagen:<br />

> Aufweitung des nördlichen Knotenarms Kuhberg von 1 auf 2 Fahrstreifen (Auflösung des<br />

Mischfahrstreifens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ksabbiegestreifen und e<strong>in</strong>en Geradeaus- und<br />

Rechtsabbiegefahrstreifen)<br />

> Aufweitung des südlichen Knotenarms <strong>Großflecken</strong> von 1 auf 2 Fahrstreifen (Auflösung<br />

des Mischfahrstreifens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ksabbiegestreifen und e<strong>in</strong>en Geradeaus- und<br />

Rechtsabbiegefahrstreifen)<br />

> Erhöhung der Freigabezeiten für die querenden Fußgänger und Radfahrer.<br />

Das mögliche Signalprogramm sowie der vorgeschlagene Ausbauzustand des Knotens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den nachfolgenden Abbildungen dargestellt. Grundlage der Berechnungen s<strong>in</strong>d die<br />

Verkehrsprognosezahlen aus Kapitel 9.<br />

Abbildung 10-1: Ausbau Knotenpunkt Gänsemarkt <strong>in</strong> Variante 0<br />

Der Knotenpunkt verfügt mit den vorgeschlagenen Ausbaumaßnahmen und dem angepassten<br />

Signalprogramm über e<strong>in</strong>e befriedigende Verkehrsqualität.<br />

Die Leistungsfähigkeitsberechnungen ergeben zwar spürbare Wartezeiten, wobei jedoch nur<br />

ger<strong>in</strong>ger Stau am Ende der Freigabezeit auftritt. Nahezu alle Fahrzeuge, die während der<br />

Sperrzeit ankommen, können den Knoten <strong>in</strong> der nachfolgenden Freigabezeit passieren.<br />

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Abbildung 10-2: Anpassung Knotenpunkt Rathaus <strong>in</strong> Variante 0<br />

49<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Doppelknotenpunkt am Rathaus ist auch <strong>in</strong> Variante 0 ausreichend leistungsfähig. Der Verkehrsstrom<br />

von Süden <strong>in</strong> Richtung <strong>Großflecken</strong> (K3) weist analog zum Bestand zwar mit Qualitätsstufe<br />

D beträchtliche Wartezeiten auf. Diese resultieren jedoch aus kürzeren Freigabezeiten,<br />

die zur Freihaltung des Stauraums zwischen den beiden Teilknotenpunkten benötigt werden.<br />

Die Zufahrt zum <strong>Großflecken</strong> (K 9) weist jedoch kurze Wartezeiten auf.<br />

Die Hauptströme im Zuge der Altonaer Straße / Plöner Straße verfügen über gute bis sehr gute<br />

Verkehrsqualitäten mit kurzen bis sehr kurzen Wartezeiten auf. Aus Richtung <strong>Großflecken</strong> ist<br />

e<strong>in</strong>e befriedigende Verkehrsqualität mit spürbaren Wartezeiten festzustellen. Nahezu alle Verkehrsteilnehmer,<br />

die während der Sperrzeit ankommen, können <strong>in</strong> der folgenden Freigabezeit<br />

den Knotenpunkt passieren. Am Ende der Freigabezeit treten im Mittel nur ger<strong>in</strong>ge Staus auf.<br />

Lediglich am Knotenarm Haart ist e<strong>in</strong>e mangelhafte Verkehrsqualität festzustellen. Diese wird<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Vermeidung von Verkehrsverlagerungen <strong>in</strong> den Haart jedoch so belassen.<br />

Zudem würden Verbesserungen für diesen Verkehrsstrom zu Lasten der Verkehrsqualität der<br />

Hauptrichtung gehen.<br />

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10.1.2 Fußgänger und Radfahrer<br />

50<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Freigabezeiten an den Knotenpunkten für Fußgänger und Radfahrer können erhöht<br />

werden, so dass diese Verkehrsteilnehmer die Straße Am Teich und die Christianstraße mit<br />

ger<strong>in</strong>geren Verlustzeiten überqueren können. Die folgende Tabelle enthält daher e<strong>in</strong>en<br />

Vergleich zwischen der Bestandssituation und den erreichbaren Verbesserungen bei<br />

Umplanung des Knotenpunktes.<br />

Abbildung 10-3: Verkehrsqualität für querende Fußgänger <strong>in</strong> Variante 0<br />

Da die Verkehrsführung auf dem <strong>Großflecken</strong> <strong>in</strong> dieser Variante beibehalten wird, werden<br />

weitere Maßnahmen für die Fußgänger und Radfahrer auf dem <strong>Großflecken</strong> nicht vorgesehen.<br />

Damit bleiben die beschriebenen Konfliktbereiche <strong>in</strong>sbesondere beim Queren der Fahrbahn auf<br />

dem <strong>Großflecken</strong> bestehen.<br />

10.1.3 ÖPNV (Busverkehr)<br />

Der Bedienungskomfort im ÖPNV und der Verkehrsfluss auf dem <strong>Großflecken</strong> können<br />

gleichermaßen verbessert werden, wenn die Bushaltestellen umgeplant werden. So müssten an<br />

den Haltestellen Teich-Brücke und Rathaus (Fahrtrichtung Süden) mehr Halteplätze an der<br />

Fahrbahnrandhaltestelle vorgesehen werden.<br />

Alternativ würden ausreichend dimensionierte Busbuchten zu e<strong>in</strong>em flüssigeren Verkehrsablauf<br />

für den Kfz-Verkehr beitragen. Allerd<strong>in</strong>gs g<strong>in</strong>ge die Umgestaltung der Bushaltestellen zu<br />

Buchten zu Lasten der Qualität des öffentlichen Verkehrs und der städtebaulichen Gestaltung<br />

des <strong>Großflecken</strong>s.<br />

10.1.4 Lieferverkehr<br />

E<br />

B<br />

E<br />

E<br />

Die ausgewiesenen Flächen für den Lieferverkehr sollten polizeilich oder ordnungsamtlich<br />

<strong>in</strong>tensiver überwacht werden, um das widerrechtliche Parken von Pkws zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

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10.2 Variante 1 – Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>gs<br />

10.2.1 Umgestaltung von Knotenpunkten<br />

51<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Bauliche Anpassungen werden auf dem Stadtr<strong>in</strong>g nur am heute bereits überlasteten<br />

Knotenpunkt B 430 Ilsahl / Tungendorfer Straße / Christianstraße notwendig. An allen übrigen<br />

Knotenpunkten reichen signaltechnische Maßnahmen aus, um e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Verkehrsqualität zu erreichen.<br />

Die E<strong>in</strong>zelmaßnahmen können den entsprechenden Berichten entnommen werden.<br />

Bei Umsetzung der Optimierung des Stadtr<strong>in</strong>ges als E<strong>in</strong>zelmaßnahme reichen die e<strong>in</strong>tretenden<br />

Entlastungen nicht aus, um den Knotenpunkt am Gänsemarkt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em heutigen<br />

Ausbauzustand beizubehalten. Es wird e<strong>in</strong> Ausbau gemäß Variante 0 notwendig.<br />

Abbildung 10-4: Ausbau Knotenpunkt Gänsemarkt <strong>in</strong> Variante 1<br />

Der Knotenpunkt verfügt mit den vorgeschlagenen Ausbaumaßnahmen und dem angepassten<br />

Signalprogramm über e<strong>in</strong>e befriedigende Verkehrsqualität.<br />

Die Leistungsfähigkeitsberechnungen ergeben zwar spürbare Wartezeiten, wobei jedoch nur<br />

ger<strong>in</strong>ger Stau am Ende der Freigabezeit auftritt. Nahezu alle Fahrzeuge, die während der<br />

Sperrzeit ankommen, können den Knoten <strong>in</strong> der nachfolgenden Freigabezeit passieren.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 10-5: Ausbau Knotenpunkt Rathaus <strong>in</strong> Variante 1<br />

52<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Verkehrsablauf am Rathaus kann analog zur Variante 0 ebenfalls als ausreichend<br />

beschrieben werden.<br />

Die Verkehrsqualität am Knotenarm Haart verbessert sich jedoch aufgrund der Verkehrsentlastungen<br />

von mangelhaft auf ausreichend (von E auf D).<br />

10.2.2 Fußgänger und Radfahrer<br />

Bezüglich der Maßnahmen auf dem Stadtr<strong>in</strong>g ist anzumerken, dass sich durch die Erhöhung<br />

der Freigabezeiten für die Kfz-Ströme im Zuge des Stadtr<strong>in</strong>ges die Wartezeiten für die<br />

Fußgänger, die den Stadtr<strong>in</strong>g queren wollen, etwas erhöhen. Fußgänger, die die Nebenstraßen<br />

queren, erhalten dagegen längere Freigabezeiten (siehe auch „<strong>Verkehrsuntersuchung</strong>en zur<br />

Optimierung des Verkehrsflusses auf dem Stadtr<strong>in</strong>g“).<br />

Die Freigabezeiten an den Knotenpunkten des <strong>Großflecken</strong>s für Fußgänger und Radfahrer<br />

können erhöht werden, so dass diese Verkehrsteilnehmer die Straße Am Teich und die<br />

Christianstraße mit ger<strong>in</strong>geren Verlustzeiten überqueren können. Die folgende Tabelle enthält<br />

daher e<strong>in</strong>en Vergleich zwischen der Bestandssituation und den erreichbaren Verbesserungen<br />

bei Umplanung des Knotenpunktes.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 10-6: Verkehrsqualität für querende Fußgänger <strong>in</strong> Variante 1<br />

10.2.3 ÖPNV (Busverkehr)<br />

53<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Da die Busl<strong>in</strong>ien den Stadtr<strong>in</strong>g zumeist aus den Nebenstraßen kommend queren, ergeben sich<br />

durch die zusätzlichen Freigabezeiten für den Verkehrsstrom im Zuge des Stadtr<strong>in</strong>ges längere<br />

Wartezeiten für die Busse.<br />

10.2.4 Lieferverkehr<br />

E<br />

B<br />

Die ausgewiesenen Flächen für den Lieferverkehr sollten polizeilich oder ordnungsamtlich<br />

<strong>in</strong>tensiver überwacht werden, um das widerrechtliche Parken von Pkws zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

10.3 Variante 2 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> durch verkehrstechnische Maßnahmen<br />

10.3.1 Anpassung der Knotenpunkte<br />

E<br />

E<br />

Im Unterschied zur Variante 0 wird sich das Verkehrsaufkommen <strong>in</strong> dieser Variante spürbar<br />

verr<strong>in</strong>gern (siehe auch Kapitel 9). Das Verkehrsaufkommen bleibt jedoch so hoch, dass der<br />

Knotenpunkt am Gänsemarkt wie <strong>in</strong> Variante 0 auszubauen ist, um e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Verkehrsqualität zu erreichen.<br />

Die Variante 2 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Anpassung der Signalprogramme an den Knotenpunkten<br />

Gänsemarkt und Rathaus, so dass e<strong>in</strong>e Zuflussdosierung auf den <strong>Großflecken</strong> erfolgt (Pförtnerampeln).<br />

Damit werden an den beiden Lichtsignalanlagen bewusst längere Wartezeiten<br />

vorgesehen, um die Attraktivität der Strecke über den <strong>Großflecken</strong> für den Durchgangsverkehr<br />

zu begrenzen.<br />

Das mögliche Signalprogramm sowie der vorgeschlagene Ausbauzustand des Knotens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den nachfolgenden Abbildungen dargestellt. Grundlage der Berechnungen s<strong>in</strong>d die<br />

Verkehrsprognosezahlen aus Kapitel 9.<br />

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Abbildung 10-7: Ausbau Knotenpunkt Gänsemarkt <strong>in</strong> Variante 2<br />

54<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Knotenpunkt am Gänsemarkt weist mit den entworfenen Signalprogrammen und den<br />

Ausbaumaßnahmen e<strong>in</strong>e ausreichende Verkehrsqualität auf. Auf dem <strong>Großflecken</strong> und dem<br />

Kuhberg bestehen dann beträchtliche Wartezeiten und Reststau. Da diese Verkehrssituation im<br />

Vergleich zum Bestand jedoch e<strong>in</strong>e spürbare Verbesserung darstellt, werden weitere<br />

begleitende Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf dem <strong>Großflecken</strong> benötigt, um die Strecke<br />

über den <strong>Großflecken</strong> unattraktiver für den Durchgangsverkehr zu machen.<br />

Abbildung 10-8: Ausbau Knotenpunkt Rathaus <strong>in</strong> Variante 2<br />

Analog zum Knotenpunkt am Gänsemarkt werden die Verkehrsqualitäten für Ströme vom und<br />

zum <strong>Großflecken</strong> bewusst reduziert, um die Strecke für den Durchgangsverkehr unattraktiver zu<br />

machen. Der Knotenpunkt verfügt dann aber noch über e<strong>in</strong>e ausreichende Verkehrsqualität.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


10.3.2 Fußgänger und Radfahrer<br />

55<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die Freigabezeiten an den Knotenpunkten für Fußgänger und Radfahrer können erhöht<br />

werden, so dass diese Verkehrsteilnehmer die Straße Am Teich und die Christianstraße mit<br />

ger<strong>in</strong>geren Verlustzeiten überqueren können. Die folgende Tabelle enthält daher e<strong>in</strong>en<br />

Vergleich zwischen der Bestandssituation und den erreichbaren Verbesserungen bei<br />

Umplanung des Knotenpunktes.<br />

E<br />

B<br />

E<br />

E<br />

Abbildung 10-9: Verkehrsqualität für querende Fußgänger <strong>in</strong> Variante 2<br />

In Variante 2 werden auf dem <strong>Großflecken</strong> 1-2 Fußgängersignalanlagen (die z.B. parallel<br />

geschaltet werden können) vorgesehen, um das Queren der Straße sicherer zu gestalten und<br />

den Verkehr zu beruhigen.<br />

Die Signalanlage sollte mit e<strong>in</strong>er Buspriorisierung versehen werden, um die Reisezeiten für den<br />

ÖPNV nicht zu verlängern.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


10.3.3 ÖPNV (Busverkehr)<br />

56<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Der Verkehrsfluss auf dem <strong>Großflecken</strong> wird durch die deutliche Reduzierung des Kfz-Verkehrs<br />

spürbar verbessert. Die Beibehaltung der Fahrbahnrandhaltestellen unterstützt die<br />

beabsichtigte Verkehrsberuhigung auf dem <strong>Großflecken</strong>. Die Konflikte zwischen Bus und MIV<br />

dürften deutlich abnehmen.<br />

10.3.4 Lieferverkehr<br />

Die ausgewiesenen Flächen für den Lieferverkehr sollten polizeilich oder ordnungsamtlich<br />

überwacht werden, um das widerrechtliche Parken von Pkws zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

10.4 Variante 3 – Verkehrsberuhigung <strong>Großflecken</strong> (Durchfahrtsverbot)<br />

10.4.1 Anpassung der Knotenpunkte<br />

Im Unterschied zu den Varianten 0 bis 2 wird das Verkehrsaufkommen <strong>in</strong> den Varianten 3.1 und<br />

3.2 so deutlich reduziert, dass auf e<strong>in</strong>en Ausbau des Knotenpunktes am Gänsemarkt verzichtet<br />

werden kann. D.h. durch die ger<strong>in</strong>geren Verkehrsbelastungen verfügt der Knotenpunkt auch im<br />

heutigen Ausbauzustand über e<strong>in</strong>e ausreichende Verkehrsqualität.<br />

Das vorhandene Signalprogramm kann so angepasst werden, dass den querenden<br />

Fußgängern und Radfahrern deutlich mehr Freigabezeit zugeordnet werden kann. Damit wird<br />

es für Kunden leichter sowohl den nördlichen als auch den südlichen Geschäftsbereich (Sager-<br />

Viertel/EKZ und <strong>Großflecken</strong>) zur Erledigung von E<strong>in</strong>käufen anzusteuern. D.h. die Trennwirkung<br />

zwischen beiden Geschäftsbereichen durch die Querung der Straßen Am Teich /<br />

Christianstraße kann deutlich reduziert werden.<br />

Das modifizierte Signalprogramm sowie der vorhandene Ausbauzustand des Knotens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den nachfolgenden Abbildungen dargestellt. Grundlage der Berechnungen s<strong>in</strong>d die<br />

Verkehrsprognosezahlen aus Kapitel 9.<br />

Abbildung 10-10: Ausbau Knotenpunkt Gänsemarkt <strong>in</strong> Variante 3<br />

Der Knotenpunkt am Gänsemarkt ist mit den heutigen Verkehrsbelastungen und dem heutigen<br />

Ausbauzustand überlastet. Durch die Verlagerung des Durchgangsverkehrs <strong>in</strong> Variante 3<br />

s<strong>in</strong>ken die Verkehrsbelastungen so stark, dass der Knotenpunkt bei Beibehaltung des heutigen<br />

Ausbauzustandes über e<strong>in</strong>e ausreichende Verkehrsqualität verfügen wird. Die Wartezeiten im<br />

Kuhberg und Am Teich werden jedoch dennoch beträchtlich se<strong>in</strong> (≤ 70s).<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 10-11: Ausbau Knotenpunkt Rathaus <strong>in</strong> Variante 3<br />

57<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Am Knotenpunkt am Rathaus verbessert sich die Verkehrsqualität aufgrund der prognostizierten<br />

Verkehrsentlastungen von ausreichend auf gut. D.h., dass alle während der Sperrzeit<br />

ankommenden Verkehrsteilnehmer <strong>in</strong> der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren können. Die<br />

Wartezeiten s<strong>in</strong>d kurz.<br />

Auch <strong>in</strong> der Straße Haart verbessert sich die Verkehrsqualität von ausreichend auf befriedigend<br />

(im Vergleich zu Variante 0).<br />

10.4.2 Fußgänger und Radfahrer<br />

Da <strong>in</strong> dieser Variante ke<strong>in</strong> Knotenpunktausbau notwendig ist, kann e<strong>in</strong>e Verlegung des<br />

südlichen Knotenarmes am Gänsemarkt nach Osten (auf der Teichbrücke) durchgeführt<br />

werden. Hierdurch könnten auf beiden Seiten der Straße Radwege angelegt werden. Die<br />

Teichpromenade könnte verbreitert und e<strong>in</strong>e bessere fußläufige Verb<strong>in</strong>dung zwischen neuem<br />

E<strong>in</strong>kaufszentrum und dem Zentrum am <strong>Großflecken</strong> geschaffen werden.<br />

Es können zudem die Freigabezeiten an den Knotenpunkten erhöht werden, so dass<br />

Fußgänger und Radfahrer die Straße Am Teich und die Christianstraße mit ger<strong>in</strong>geren<br />

Verlustzeiten überqueren können. Die folgende Abbildung erhält daher e<strong>in</strong>en Vergleich<br />

zwischen der Bestandssituation und den erreichbaren Verbesserungen durch e<strong>in</strong>e Anpassung<br />

des Signalprogramms.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


Abbildung 10-12: Verkehrsqualität für querende Fußgänger <strong>in</strong> Variante 3<br />

58<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Aufgrund der ger<strong>in</strong>gen Verkehrsbelastungen auf dem <strong>Großflecken</strong> wird das Queren für<br />

Fußgänger spürbar erleichtert. Da sowohl im nördlichen als auch südlichen Teil des<br />

<strong>Großflecken</strong>s aufgrund der Verkehrsentlastungen <strong>in</strong> Variante 3 die Spitzenstunde < 500 Kfz/h<br />

liegen wird, kann (gemäß „Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen, EFA“) auf zusätzliche<br />

Querungshilfen für die Fußgängerströme verzichtet werden.<br />

10.4.3 ÖPNV (Busverkehr)<br />

Aufgrund der niedrigeren Verkehrsbelastungen kann davon ausgegangen werden, dass sich<br />

auch das Konfliktpotenzial zwischen Busverkehr und motorisiertem Individualverkehr verr<strong>in</strong>gert.<br />

Pkw, die an haltenden Bussen vorbeifahren wollen, haben aufgrund der ger<strong>in</strong>geren<br />

Verkehrsbelastung <strong>in</strong> der Gegenrichtung deutlich mehr Zeitlücken zum Überholen.<br />

Die Beibehaltung der Fahrbahnrandhaltestellen unterstützt die beabsichtigte Verkehrsberuhigung<br />

auf dem <strong>Großflecken</strong>.<br />

Als vorteilhaft ist <strong>in</strong> Variante 3.2 der Entfall der Fahrbahnrandparkplätze zwischen der Zufahrt<br />

zum Karstadt-Parkplatz und der Straße Am Klosterberg anzusehen: Die Haltestellen können<br />

verlängert und somit die <strong>in</strong> der Spitzenzeit erforderliche Aufstellänge für bis zu 4 Busse<br />

bereitgestellt werden.<br />

10.4.4 Lieferverkehr<br />

E<br />

B<br />

E<br />

E<br />

Die ausgewiesenen Flächen für den Lieferverkehr sollten polizeilich oder ordnungsamtlich<br />

überwacht werden, um das widerrechtliche Parken von Pkws zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg<br />

B<br />

B<br />

D<br />

B


11 Variantenbewertung<br />

11.1 Bewertungsmethodik<br />

59<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Im Folgenden wird e<strong>in</strong>e qualitative Bewertung der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen<br />

vorgenommen. Da die hiermit vorgelegte <strong>Verkehrsuntersuchung</strong> im Wesentlichen die Datengrundlage<br />

für das „<strong>in</strong>nerstädtische Verkehrskonzept“ schaffen soll und damit nur als e<strong>in</strong> erster<br />

(verkehrlicher) Bauste<strong>in</strong> zu verstehen ist, wird auf den Vorschlag e<strong>in</strong>er Vorzugsvariante verzichtet.<br />

E<strong>in</strong>e Vorzugsvariante kann erst nach gründlicher Abwägung alle Vor- und Nachteile, die<br />

über e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> verkehrliche Betrachtung h<strong>in</strong>ausgeht, bestimmt werden.<br />

Die <strong>in</strong> dieser Untersuchung ausgearbeitete Bewertung stellt lediglich die Vor- und Nachteile der<br />

Varianten aus Sicht der Verkehrsplanung gegenüber. E<strong>in</strong>e Gewichtung e<strong>in</strong>zelner Ziele wird<br />

ebenfalls nicht vorgenommen, sondern bleibt dem „<strong>in</strong>nerstädtischen Verkehrskonzept“ vorbehalten.<br />

Die Bewertung erfolgt anhand e<strong>in</strong>er dreistufigen Skala (+, +/-, -). „-“ stellt dabei e<strong>in</strong> schlechteres<br />

Erreichen des jeweiligen Ziels dar. „+/-“ wird bei gleichen bzw. unveränderten Werten vergeben.<br />

„+“ wiederum stellt e<strong>in</strong> besseres Erreichen der Ziele dar.<br />

11.2 Bewertung<br />

Variante Beschreibung der Maßnahme Bewertung<br />

1.0 Beibehaltung vorh. Verkehrsführung + Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g<br />

ke<strong>in</strong>e Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>, da das Verkehrsaufkommen<br />

nur ger<strong>in</strong>gfügig abnimmt<br />

Erreichbarkeit <strong>Großflecken</strong> bleibt unverändert +/-<br />

Verkehrsqualität an den Knotenpunkten wird durch Ausbau verbessert +<br />

Verkehrsablauf auf dem <strong>Großflecken</strong> wird nur ger<strong>in</strong>gfügig verbessert +/-<br />

ke<strong>in</strong>e verbesserte Verb<strong>in</strong>dung östlicher / westlicher <strong>Großflecken</strong> wegen<br />

hoher Verkehrsbelastung<br />

bessere Verb<strong>in</strong>dung <strong>Großflecken</strong> - Sager-Viertel durch mehr Grünzeit für<br />

Fußgänger durch Knotenpunktausbau<br />

nur ger<strong>in</strong>gfügig verbesserte Verkehrssicherheit auf dem <strong>Großflecken</strong><br />

(Querungshilfe fehlt)<br />

2.0 Verkehrstechnische Maßnahmen + Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g<br />

Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s, Verkehrsaufkommen nimmt spürbar<br />

ab<br />

Erreichbarkeit <strong>Großflecken</strong> bleibt unverändert +/-<br />

Verkehrsqualität an den Knotenpunkten wird durch Ausbau verbessert +<br />

Verkehrsablauf auf dem <strong>Großflecken</strong> wird spürbar verbessert +<br />

Verb<strong>in</strong>dung östlicher / westlicher <strong>Großflecken</strong> wird durch ger<strong>in</strong>gere Verkehrsbelastung<br />

verbessert<br />

bessere Verb<strong>in</strong>dung <strong>Großflecken</strong> - Sager-Viertel durch mehr Grünzeit für<br />

Fußgänger durch Knotenpunktausbau<br />

verbesserte Verkehrssicherheit auf dem <strong>Großflecken</strong> durch ger<strong>in</strong>geres<br />

Verkehrsaufkommen und durch zusätzliche Querungshilfe<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg<br />

+/-<br />

+/-<br />

+<br />

+/-<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+


60<br />

3.1 Durchfahrtsverbot I + Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s, Verkehrsaufkommen nimmt spürbar ab +<br />

Erreichbarkeit <strong>Großflecken</strong> e<strong>in</strong>geschränkt/teilweise umwegig -<br />

Verkehrsqualität an den Knotenpunkten wird durch ger<strong>in</strong>geres Verkehrsaufkommen<br />

verbessert<br />

Verkehrsablauf auf dem <strong>Großflecken</strong> wird spürbar verbessert +<br />

Verb<strong>in</strong>dung östlicher / westlicher <strong>Großflecken</strong> wird durch ger<strong>in</strong>gere Verkehrsbelastung<br />

verbessert<br />

bessere Verb<strong>in</strong>dung <strong>Großflecken</strong> - Sager-Viertel durch mehr Grünzeit für Fußgänger<br />

durch mögliche Anpassung der Signalprogramme<br />

verbesserte Verkehrssicherheit auf dem <strong>Großflecken</strong> durch ger<strong>in</strong>geres Verkehrsaufkommen<br />

und durch zusätzliche Querungshilfe<br />

3.2 Durchfahrtsverbot II + Optimierung Stadtr<strong>in</strong>g<br />

Verkehrsberuhigung des <strong>Großflecken</strong>s, Verkehrsaufkommen nimmt spürbar ab +<br />

Erreichbarkeit <strong>Großflecken</strong> teilweise umwegig -<br />

Verkehrsqualität an den Knotenpunkten wird durch ger<strong>in</strong>geres Verkehrsaufkommen<br />

verbessert<br />

Verkehrsablauf auf dem <strong>Großflecken</strong> wird spürbar verbessert +<br />

Verb<strong>in</strong>dung östlicher / westlicher <strong>Großflecken</strong> wird durch ger<strong>in</strong>gere Verkehrsbelastung<br />

verbessert<br />

bessere Verb<strong>in</strong>dung <strong>Großflecken</strong> - Sager-Viertel durch mehr Grünzeit für Fußgänger<br />

durch mögliche Anpassung der Signalprogramme<br />

verbesserte Verkehrssicherheit auf dem <strong>Großflecken</strong> durch ger<strong>in</strong>geres Verkehrsaufkommen<br />

und durch zusätzliche Querungshilfe<br />

Entfall der Fahrbahnrandparker zwischen Karstadt-Parkplatz und Straße Am<br />

Klosterberg<br />

Möglichkeit der bedarfsgerechten Verlängerung der Bushaltestellen im Bereich<br />

<strong>Großflecken</strong> Nord<br />

Tabelle 11-1: Variantenbewertung<br />

Alle Maßnahmen können grundsätzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Versuchsphase auf ihre Wirksamkeit und<br />

Akzeptanz seitens der Bevölkerung überprüft werden. E<strong>in</strong>ige der vorgestellten Maßnahmen s<strong>in</strong>d<br />

mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>ierbar und erzielen somit auch e<strong>in</strong>en höheren verkehrlichen Nutzen.<br />

Das Kriterium Erreichbarkeit <strong>Großflecken</strong> stellt gleichzeitig e<strong>in</strong>en Gradmesser für die Akzeptanz<br />

seitens der Bevölkerung und der Durchsetzbarkeit der Maßnahme dar. Maßnahmen, die zu<br />

e<strong>in</strong>er spürbaren und daher verkehrlich auch wirksamen Reduzierung der<br />

Durchgangsverkehrsströme führen, schränken gleichzeitig die Anb<strong>in</strong>dung des <strong>Großflecken</strong>s<br />

entsprechend e<strong>in</strong>.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg<br />

+<br />

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-<br />

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12 Zusammenfassung<br />

61<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong><br />

Die hiermit vorgelegte Untersuchung hatte zur Aufgabe verkehrliche Grundlagen für die Erstellung<br />

des „Verkehrskonzeptes Innenstadt <strong>Neumünster</strong>“ zu erarbeiten.<br />

Dabei sollte das sich gerade <strong>in</strong> Planung bef<strong>in</strong>dliche neue „E<strong>in</strong>kaufzentrum Sager-Viertel“ mit <strong>in</strong><br />

die Untersuchungen e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

In Ergänzung zum bereits diskutierten Verkehrskonzept mit e<strong>in</strong>em Durchfahrtsverbot auf dem<br />

<strong>Großflecken</strong> zwischen Am Klostergraben und Zufahrt Karstadt waren weitere Verkehrsführungsvarianten<br />

zu entwickeln und zu bewerten. Hierbei wurden 2 grundsätzlich unterschiedliche<br />

Lösungsansätze verfolgt, die die derzeit unbefriedigende Verkehrssituation auf dem <strong>Großflecken</strong><br />

verbessern sollen: 1. Beibehaltung der vorhandene Verkehrsführung und Verbesserung<br />

des Verkehrsflusses durch e<strong>in</strong>en Ausbau der Knotenpunkte und 2. Verkehrsberuhigung des<br />

<strong>Großflecken</strong> (anhand verkehrstechnischer Maßnahmen oder Durchfahrtsverbot für den Durchgangsverkehr).<br />

Die Wirksamkeit der entwickelten Maßnahmen wurde anhand des Verkehrsmodells der Stadt<br />

<strong>Neumünster</strong> überprüft. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass bei Beibehaltung des heutigen Verkehrssystems<br />

komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>em Knotenausbau nicht alle festgestellten Konfliktfelder behoben<br />

werden können. Zwar kann der Verkehr an den Knotenpunkten durch den Ausbau flüssiger<br />

abgewickelt werden und auch die querenden Fußgänger können mit kürzeren Wartezeiten/Verlustzeiten<br />

die Straßen passieren. Der Grundwiderspruch zwischen vorhandener Straßenraumgestaltung<br />

und hohem Verkehrsaufkommen für alle Verkehrsarten bleibt jedoch bestehen<br />

und damit auch die Konflikte zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Verkehrsteilnehmern.<br />

Auch bei e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation Beibehaltung der vorhandenen Verkehrsführung mit e<strong>in</strong>er Optimierung<br />

des Stadtr<strong>in</strong>ges s<strong>in</strong>d die möglichen Verkehrsentlastungen zu ger<strong>in</strong>g um die vorhandenen<br />

Defizite auf dem <strong>Großflecken</strong> zu beseitigen.<br />

E<strong>in</strong>e nachhaltige Aufwertung der Innenstadt ersche<strong>in</strong>t nur möglich, wenn das vorhandene Kfz-<br />

Verkehrsaufkommen spürbar reduziert wird. Mit e<strong>in</strong>er Entlastung des <strong>Großflecken</strong>s vom Durchgangsverkehr,<br />

wie sie vorstehend <strong>in</strong> den Varianten 3 untersucht wurde, ergibt sich durchaus die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er verstärkten Nutzung durch gebietsbezogenen Quell- und Zielverkehr mit dem<br />

Ziel e<strong>in</strong>es belebten und gut erreichbaren zentralen Geschäftsbereichs.<br />

Die <strong>in</strong> Variante 3 angesetzten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf dem <strong>Großflecken</strong> zur<br />

Verlagerung des Durchgangsverkehrs führen jedoch für bestimmte Fahrtrelationen im Quell-<br />

und Zielverkehr zu e<strong>in</strong>er Herabsetzung der Erreichbarkeitsqualität der Innenstadt.<br />

Dieser Zielkonflikt ist im weiteren Verfahren e<strong>in</strong>gehend zu diskutieren und Vor- und Nachteile<br />

entsprechend den Entwicklungszielen der Stadt <strong>Neumünster</strong> abzuwägen.<br />

<strong>BDC</strong> <strong>Dorsch</strong> Consult Ingenieurgesellschaft mbH Niederlassung Hamburg Osterbekstraße 90 c 22083 Hamburg


ANLAGEN<br />

Anlage 1 Verkehrsaufkommen Variante 0.0<br />

Anlage 2.1 Verkehrsaufkommen Variante 0.1<br />

Anlage 3.1 Verkehrsaufkommen Variante 1.0<br />

Anlage 3.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 1.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 4.1 Verkehrsaufkommen Variante 2.0<br />

Anlage 4.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 2.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 5.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.0<br />

Anlage 5.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.0 zu Variante 0.1<br />

Anlage 6.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.1<br />

Anlage 6.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.1 zu Variante 0.1<br />

Anlage 7.1 Verkehrsaufkommen Variante 3.2<br />

Anlage 7.2 Differenz Verkehrsaufkommen Variante 3.2 zu Variante 0.1<br />

<strong>Verkehrsuntersuchung</strong><br />

<strong>Großflecken</strong> <strong>Neumünster</strong>


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