2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

Gesamtbewertung
Die neue Agrarpolitik muss weiter umgesetzt werden, insbesondere was die direkten
Einkommensbeihilfen für Landwirte, die Registrierung von Land und Landwirten sowie
die Erfassung und Registrierung von Rindern betrifft. Diese Maßnahmen werden zur
Modernisierung der türkischen Landwirtschaft beitragen und legen den Grundstein für
den Aufbau der gemeinsamen Agrarpolitik. Hier sind insbesondere das Zahlungsamt, das
Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem sowie die gemeinsamen Marktorganisationen
zu nennen. Insgesamt gesehen, hat die Umsetzung des Besitzstands im
Hinblick auf horizontale Aspekte, die gemeinsamen Marktorganisationen und die
Entwicklung des ländlichen Raumes noch nicht begonnen. Die Türkei sollte zur
Einleitung dieser Entwicklung ermuntert werden und damit auch zum Ausbau der
Verwaltungskapazität, die erforderlich ist, um die mit der gemeinsamen Agrarpolitik
verbundenen Aufgaben zu übernehmen. Oberste Priorität genießt in diesem
Zusammenhang die Erarbeitung einer Strategie für die Entwicklung des ländlichen
Raumes, mit der die landwirtschaftlichen und ländlichen Sektoren umstrukturiert und
entwickelt werden und Umweltschutzbelange Eingang in die Landwirtschaft finden. Mit
der Umstrukturierung des Agrarsektors wird die Annahme und Umsetzung besonderer
Mechanismen der gemeinsamen Agrarpolitik wesentlich vereinfacht. Auch die Arbeiten
an den Bausteinen für das Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem und an der
Struktur des Zahlungsamtes sollten begonnen werden, da sie einen weiteren Schritt hin
zu einer Stärkung des türkischen Systems der Direktzahlungen bedeuten. Schließlich
wird die Türkei ermuntert, die Übernahme des Besitzstands im Bereich der ökologischen
Landwirtschaft fortzusetzen und die entsprechenden Kontroll- und
Zertifizierungsbehörden auszubauen.
Im Veterinärbereich muss die Türkei ihre Bemühungen auf die Schaffung von
Verwaltungs- und Kontrollkapazitäten konzentrieren, die den Erfordernissen des
Besitzstands genügen, und ihre Anstrengungen für die Verbesserung der Kontrolle von
Tierkrankheiten verstärken. So ist es erforderlich, bei den Diagnose- und Testmethoden
die Normen des Internationalen Tierseuchenamtes einzuführen, die Analysekapazitäten
der Veterinärlaboratorien zu erhöhen und die Zulassung der Laboratorien zu erreichen.
Auch die Kontrolle der Impfstoffqualität sowie der Herstellungs- und Lieferverfahren
muss ausgebaut werden. Die Studien über Notfallpläne beim Ausbruch von Krankheiten,
die auf der A-Liste des Internationalen Tierseuchenamtes stehen, müssen abgeschlossen
und die einschlägigen Erprobungen durchgeführt werden. Die Seuchenüberwachung und
die Seuchentilgung sowie die epidemiologische Leistungsfähigkeit sollten durch die
Modernisierung der Ausrüstung sowie die Schulung von Tierärzten und sonstigem
Personal intensiviert und ausgedehnt werden.
Darüber hinaus wird die Türkei ermutigt, auf der Grundlage des einschlägigen
gemeinschaftlichen Besitzstands einen nationalen Plan zur Modernisierung von
Lebensmittelbetrieben aufzustellen.
Die Grundstruktur im Veterinärwesen ist zufriedenstellend. Sie muss jedoch an moderne
Informationssysteme angepasst und um neue Ressourcen erweitert werden. An den
Hauptstellen für die Überwachungs- und Kontrollsysteme muss eine leistungsfähige
Informationstechnologie für die Epidemiologie geschaffen werden. Ferner sind Pläne zur
Ausrottung von Krankheiten zu entwickeln und Risikoanalysen durchzuführen. Die
Einrichtungen und Ausrüstungen an den langfristigen Veterinärinspektions- und -
kontrollposten entlang der türkischen Grenze müssen modernisiert und die Mitarbeiter
geschult werden.
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