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2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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genehmigte <strong>der</strong> IWF <strong>die</strong> Auszahlung <strong>der</strong> fünften Tranche (ca. 420 Mio. EUR) <strong>der</strong><br />

l<strong>auf</strong>enden IWF-Bereitschaftskreditvereinbarung. Im wirtschaftlichen<br />

Heranführungsprogramm <strong>2003</strong> wird <strong>die</strong> Verpflichtung <strong>der</strong> Regierung, <strong>die</strong> Reformagenda<br />

weiter zu verfolgen, bekräftigt.<br />

Hauptantriebskraft des starken Wirtschafts<strong>auf</strong>schwungs nach <strong>der</strong> Krise von 2001 waren<br />

<strong>die</strong> Exporte und <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong><strong>auf</strong>füllung <strong>der</strong> Lagerbestände. Die Irakkrise hat sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

türkische Wirtschaft nur beschränkt ausgewirkt, was <strong>auf</strong> eine höhere Wi<strong>der</strong>standskraft<br />

und gestiegenes Vertrauen <strong>der</strong> Märkte hinweist. Das reale BIP stieg 2002 um 7,8 % und<br />

erreichte zum Jahresende den Stand vor <strong>der</strong> Krise. Im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> betrug das<br />

Wirtschaftswachstum 5,8 %. Hauptwachstumsquellen waren <strong>der</strong> Export und <strong>die</strong><br />

Lager<strong>auf</strong>füllung. Die Anlageinvestitionen gingen im Jahr 2002 real um 0,8 % zurück,<br />

stiegen jedoch im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> um 7,1 %. Die Investitionsquote sank im Jahr<br />

2002 <strong>auf</strong> 16,7 % des BIP und im ersten Quartal <strong>2003</strong> <strong>auf</strong> 16 %, stieg Mitte <strong>2003</strong> aber<br />

wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> 18,5 % an. Der öffentliche Verbrauch stieg 2002 <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> im zweiten<br />

Halbjahr 2002 im Zusammenhang mit den Wahlen getätigten Ausgaben um 5,4 %. Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2003</strong> ging <strong>der</strong> öffentliche Verbrauch um 3 % zurück. Trotz eines<br />

vor<strong>über</strong>gehenden Anstiegs <strong>der</strong> Ölpreise und <strong>der</strong> Zinssätze hielten sich <strong>die</strong> Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Irakkrise <strong>auf</strong> <strong>die</strong> türkische Wirtschaft im Rahmen. Dies ist ein positiver Hinweis <strong>auf</strong><br />

das gestiegene Vertrauen <strong>der</strong> Märkte und eine höhere Wi<strong>der</strong>standskraft <strong>der</strong> türkischen<br />

Wirtschaft.<br />

Bei <strong>der</strong> Zahlungsbilanz trat weitgehend durch <strong>die</strong> Erholung <strong>der</strong> Wirtschaft bedingt eine<br />

Verschlechterung ein. Nach einem Überschuss im Jahr 2001 von 2,3 % des BIP wies <strong>die</strong><br />

Leistungsbilanz 2002 <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> <strong>auf</strong>lebenden Importe ein geringfügiges Defizit von<br />

0,8 % des BIP aus. Dieser Trend setzte sich auch Anfang <strong>2003</strong> fort und führte bis Mitte<br />

des Jahres zu einem Leistungsbilanzdefizit von rund 2 % des BIP. Verantwortlich für <strong>die</strong><br />

gestiegenen Importe waren in erster Linie <strong>die</strong> anhaltende Tendenz zur Aufstockung <strong>der</strong><br />

Lagerbestände, <strong>die</strong> Erholung <strong>der</strong> türkischen Währung und <strong>die</strong> höheren Ölpreise während<br />

des Irakkriegs. Die Exporte entwickelten sich positiv. Die Warenexporte stiegen im Jahr<br />

2002 um 13 %, während <strong>die</strong> Einnahmen aus <strong>dem</strong> Tourismus <strong>die</strong> Rekordhöhe von 4,7 %<br />

des BIP erreichten. Dem gegen<strong>über</strong> gingen <strong>die</strong> Überweisungen von Arbeitnehmern<br />

weiter <strong>auf</strong> rund 1 % des BIP zurück, und <strong>die</strong> Zuflüsse an ausländischen<br />

Direktinvestitionen blieben mit 0,6 % des BIP auch 2002 unbedeutend.<br />

Das Beschäftigungswachstum konnte <strong>die</strong> Zunahme <strong>der</strong> Arbeitskräfte nicht <strong>auf</strong>fangen, so<br />

dass <strong>die</strong> Arbeitslosigkeit weiter stieg. Nach einer deutlichen Verschlechterung <strong>der</strong><br />

Arbeitsmarktverhältnisse im Jahr 2001 zeichnete sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Arbeitsmarkt infolge <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Erholung eine erste positive Entwicklung ab. Die durchschnittliche<br />

Beschäftigung stieg im L<strong>auf</strong>e des Jahres 2002 und in <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>2003</strong> um 1,4 %<br />

(rund 300 000 Personen), während <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> arbeitslos Gemeldeten um 450 000<br />

Personen zunahm, wodurch <strong>die</strong> Arbeitslosenquote von 9,3 % Mitte 2002 <strong>auf</strong> 10 % Mitte<br />

<strong>2003</strong> anstieg. Dieser Anstieg <strong>der</strong> erwerbstätigen o<strong>der</strong> Arbeit suchenden Personen weist<br />

<strong>auf</strong> eine gestiegene Nachfrage am Arbeitsmarkt hin. Diese gestiegene Nachfrage wurde<br />

jedoch durch <strong>die</strong> gleichzeitige Zunahme <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung mehr als ausgeglichen.<br />

Infolgedessen sank <strong>die</strong> Erwerbsquote Mitte <strong>2003</strong> leicht <strong>auf</strong> 49,4% gegen<strong>über</strong> 50,6 %<br />

Mitte 2002. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg von 16,9 % im zweiten Quartal 2002 <strong>auf</strong><br />

19,6 % im zweiten Quartal <strong>2003</strong>. Die Zahl <strong>der</strong> arbeitenden Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

<strong>der</strong> 12- bis 17-Jährigen sank deutlich von 1 Million Mitte 2002 <strong>auf</strong> 770 000 Mitte <strong>2003</strong>.<br />

Der Inflationsdruck hat einen historischen Tiefstand erreicht. Gegen<strong>über</strong> <strong>dem</strong> Vorjahr<br />

sank <strong>die</strong> Teuerungsrate <strong>der</strong> Verbraucherpreise von 54 % <strong>auf</strong> 45 % im Jahr 2002. Die<br />

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