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2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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Mit <strong>der</strong> Verabschiedung <strong>der</strong> Reformpakete wurden mehrere rechtliche Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> Meinungsfreiheit <strong>auf</strong>gehoben. Die Durchsetzung <strong>der</strong> <strong>über</strong>arbeiteten Bestimmungen<br />

des Strafgesetzbuches hat zu vielen Freisprüchen geführt; dennoch kommt es weiterhin<br />

vor, dass Personen wegen friedlicher Meinungsäußerung angeklagt werden. Zahlreiche<br />

<strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> nun abgeschafften Bestimmungen wegen friedlicher Meinungsäußerung<br />

inhaftierte Personen wurden freigelassen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Demonstrationsfreiheit und des Rechts <strong>auf</strong> friedliche Versammlung, wo<br />

mehrere Einschränkungen <strong>auf</strong>gehoben wurden, wurden merkliche <strong>Fortschritte</strong> erzielt.<br />

Nichtsdestotrotz haben <strong>die</strong> Behörden bei einigen friedlichen Demonstrationen<br />

unverhältnismäßig Gebrauch von Gewalt gemacht.<br />

Im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Vereinigungsfreiheit wurden einige Einschränkungen gelockert,<br />

doch <strong>die</strong> Vereinigungen sehen sich immer noch schwerfälligen Verfahren ausgesetzt. In<br />

einigen Fällen werden Vereinigungen und insbeson<strong>der</strong>e Menschenrechtler weiterhin<br />

verfolgt.<br />

Um das Verbot politischer Parteien zu erschweren, wurde das Parteiengesetz geän<strong>der</strong>t.<br />

Dennoch wurde <strong>die</strong> HADEP vom Verfassungsgericht verboten und gegen <strong>die</strong> DEHAP<br />

läuft ein Verbotsverfahren.<br />

Die durch <strong>die</strong> Reformpakete im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Religionsfreiheit eingeführten<br />

Än<strong>der</strong>ungen haben bislang nicht <strong>die</strong> gewünschten Auswirkungen gezeitigt. Die<br />

Exekutive legt <strong>die</strong> entsprechenden Bestimmungen nach wie vor äußerst streng aus, so<br />

dass <strong>die</strong> Religionsfreiheit verglichen mit europäischen Standards ernsthaft eingeschränkt<br />

ist. Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für <strong>die</strong> fehlende Rechtsfähigkeit von Religionsgemeinschaften,<br />

das Verbot <strong>der</strong> Ausbildung und Schulung ihrer Geistlichen und den uneingeschränkten<br />

Genuss ihrer Eigentumsrechte.<br />

Zur Aufhebung des Verbots von Radio- und Fernsehsendungen und Unterricht in<br />

an<strong>der</strong>en Sprachen als Türkisch wurden Maßnahmen getroffen. Die bislang in <strong>die</strong>sen<br />

Bereichen verabschiedeten Reformen haben sich in <strong>der</strong> Praxis kaum nie<strong>der</strong>geschlagen.<br />

Die Aufhebung des Ausnahmezustands im Südosten hat im Allgemeinen <strong>die</strong> Spannungen<br />

in <strong>der</strong> Bevölkerung gelöst. Gegen<strong>über</strong> Kulturveranstaltungen wurde größere Toleranz<br />

geübt. Das Programm für <strong>die</strong> Rückkehr in <strong>die</strong> Dörfer schreitet sehr langsam voran. Um<br />

<strong>die</strong> Probleme <strong>der</strong> Binnenvertriebenen zu lösen, <strong>die</strong> sozioökonomischen Entwicklung <strong>der</strong><br />

Region umfassend voranzutreiben und <strong>die</strong> kulturellen Rechte allgemein zu för<strong>der</strong>n, sind<br />

ernsthafte Anstrengungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

In den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Thessaloniki und in <strong>der</strong><br />

Beitrittspartnerschaften wird <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> ermutigt, <strong>die</strong> Bemühungen des UN-<br />

Generalsekretärs um eine Lösung des Zypern-Problems nachdrücklich zu unterstützen.<br />

Die <strong>Türkei</strong> hat bei verschiedenen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht, dass sie eine<br />

Lösung des Zypern-Problems unterstützt. Die <strong>Türkei</strong> hat ferner verlauten lassen, dass ein<br />

Abkommen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Einrichtung einer Zollunion mit <strong>dem</strong> Nordteil Zyperns nicht in<br />

Kraft treten wird.<br />

Die Beziehungen zwischen <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> und Griechenland haben sich weiter verbessert.<br />

Die Bemühungen um <strong>die</strong> Umsetzung neuer vertrauensbilden<strong>der</strong> Maßnahmen gehen<br />

weiter. Auch <strong>die</strong> Son<strong>die</strong>rungskontakte zwischen den beiden Außenministern <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

Ägäis wurden fortgeführt.<br />

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