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2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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Gerichtsverfahren, darunter <strong>die</strong> Berufungsverfahren in den Fällen Sadak, Zana, Dicle und<br />

Dogan im Zusammenhang mit <strong>der</strong> ehemaligen <strong>dem</strong>okratischen Partei (DEP) genau<br />

verfolgt.<br />

Am 1. März <strong>2003</strong> lehnte das Parlament einen Antrag <strong>der</strong> Regierung ab, <strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Stationierung von US-Truppen im Südosten <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> und den Einsatz türkischer<br />

Truppen im Irak gestatten sollte. Dar<strong>auf</strong>hin wurde <strong>der</strong> Antrag von <strong>der</strong> Regierung erneut<br />

eingebracht und am 7. Oktober vom Parlament verabschiedet.<br />

Das Verfassungsgericht hat einige im Februar 2001 eingeführte Geschäftsordnungsregeln<br />

des Parlaments für nichtig erklärt, um <strong>die</strong> Verabschiedung von Rechtsakten zu<br />

beschleunigen. Danach darf das Parlament nun beschließen, ob ein Ausschussbericht im<br />

Plenum gelesen werden soll.<br />

Die Exekutive<br />

Erstmals seit 1987 <strong>über</strong>nahm im November 2002 nach den allgemeinen Wahlen eine<br />

Einparteienregierung <strong>die</strong> Amtsgeschäfte, unter Führung von Abdullah Gül von <strong>der</strong> AKP.<br />

Nach<strong>dem</strong> Recep Tayyip Erdogan nach <strong>der</strong> entsprechenden Verfassungsän<strong>der</strong>ung zum<br />

Abgeordneten gewählt worden war, wurde er vom Präsidenten zum Premierminister<br />

ernannt und bildete eine neue Regierung, <strong>der</strong> das Parlament am 23. März <strong>2003</strong> sein<br />

Vertrauen aussprach. Im Programm <strong>der</strong> Regierung wird <strong>die</strong> Absicht dargelegt,<br />

durchgreifende politische Reformen einzuführen und ein beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt wird<br />

<strong>auf</strong> das Gesetz <strong>über</strong> <strong>die</strong> politischen Parteien, das Wahlgesetz und das Strafgesetzbuch<br />

gelegt. Ferner verweist das Programm <strong>auf</strong> Pläne, eine neue Verfassung zu schreiben, in<br />

<strong>der</strong> <strong>die</strong> Prinzipien eines <strong>dem</strong>okratischen Rechtsstaates, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Grundfreiheiten<br />

gewährleistet, festgelegt sind. Einige <strong>die</strong>ser Pläne sind bereits teilweise umgesetzt<br />

worden.<br />

Das Ziel des EU-Beitritts gehörte zu den obersten Prioritäten <strong>der</strong> Regierung. Bei<br />

verschiedenen Anlässen bekräftigte <strong>die</strong> Regierung ihr Bekenntnis, <strong>die</strong> politischen<br />

Kriterien von Kopenhagen vor Ende 2004 zu erfüllen. Im Juli <strong>2003</strong> nahm <strong>die</strong> Regierung<br />

ein <strong>über</strong>arbeitetes Nationales Programm zur Übernahme des Besitzstands (NPAA) an<br />

und unterbreitete es den politischen Parteien und NRO zur Erörterung.<br />

Im September, <strong>2003</strong> setzte <strong>die</strong> Regierung eine Gruppe zur Überwachung <strong>der</strong> Reform ein,<br />

um <strong>die</strong> wirksame Umsetzung <strong>der</strong> Reformen zu gewährleistet. Unter Vorsitz des<br />

stellvertretenden Premierministers und Außenministers Gül tritt <strong>die</strong>se Gruppe<br />

wöchentlich zusammen. Zum Aufgabenbereich <strong>die</strong>ser Gruppe zählen auch<br />

Son<strong>die</strong>rungsmissionen, <strong>die</strong> herausfinden sollen, welche Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

praktischen Umsetzung <strong>der</strong> Reformen <strong>auf</strong>treten.<br />

Während des <strong>Bericht</strong>szeitraums hat <strong>der</strong> Präsidenten gegen verschiedene vom Parlament<br />

verabschiedete Rechtsakte von seinem Vetorecht Gebrauch gemacht, darunter <strong>die</strong><br />

Verfassungsän<strong>der</strong>ungen bezüglich <strong>der</strong> Möglichkeit, staatseigene Wäl<strong>der</strong> zu verk<strong>auf</strong>en<br />

und, im Juli <strong>2003</strong>, bezüglich des Gesetzes <strong>über</strong> <strong>die</strong> Abschaffung von Artikel 8 des<br />

Antiterrorgesetzes („Propaganda gegen <strong>die</strong> unteilbare Einheit des Staates“). Im<br />

letztgenannten Fall hat das Parlament dasselbe Gesetz erneut verabschiedet, das dann<br />

vom Präsidenten genehmigt wurde.<br />

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