2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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10.03.2013 Aufrufe

GATS-Verpflichtungen und Ausnahmen von der Meistbegünstigung mit denen der EU zu erleichtern, die mit dem Beitritt abgeschlossen sein muss. Was die bilateralen Abkommen mit Drittstaaten betrifft, sind die Freihandelsabkommen der Türkei mit Bosnien und Herzegowina und Kroatien am 1. Juli 2003 in Kraft getreten. Die Türkei ist im Begriff, Freihandelsabkommen mit Marokko, Ägypten, der Palästinensischen Behörde, den Färöerinseln, Libanon und Albanien auszuhandeln. Mit Südafrika haben Sondierungsgespräche für ein Freihandelsabkommen stattgefunden. Die Türkei hat sich weiter darum bemüht, förmliche Verhandlungsprozesse mit Jordanien, Algerien, Syrien, Tunesien, Mexiko und Chile einzuleiten. Keine Entwicklungen jedoch sind im Hinblick auf den Abschluss eines Freihandelsabkommen zwischen der Türkei und Zypern zu vermelden (zur Unterzeichnung eines Rahmenabkommens über eine Zollunion mit dem Nordteil Zyperns siehe Abschnitt B.1.4). Im Hinblick auf mittel- und langfristige Ausfuhrkredite an Unternehmen und Güter mit doppeltem Verwendungszweck sind keine Entwicklungen zu vermelden. In Bezug auf Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe liegen keine neuen Zahlen vor. Die Türkei hat jedoch in gewissem Umfang humanitäre Hilfe geleistet. Gesamtbewertung Im Bereich der Außenwirtschaftspolitik ist insgesamt eine Übereinstimmung zwischen der EG und der Türkei festzustellen; das ergibt sich in erster Linie aus den Verpflichtungen, die im Beschluß des Assoziationsrates über die Errichtung einer Zollunion festgelegt sind. Die Angleichung der Präferenzzollregime an die der Gemeinschaft ist jedoch nach wie vor unvollständig. Die Türkei hat keine Fortschritte bei der Angleichung ihres Allgemeinen Präferenzsystems (APS) gemacht. Trotz der Verpflichtungen aus dem Beschluss 1/95 des Assoziationsrates ist das Einfuhrregime der Türkei immer noch nicht an das APS- Regime der EG angeglichen. Die entsprechende türkische Verordnung steht nicht in Einklang mit dem Besitzstand und muss grundlegend überarbeitet werden. Trotz geringer Verbesserungen beim Spektrum der vom APS-Regime erfassten Waren bestehen immer noch große Differenzen bei der Produktabdeckung und bei den Anreizmechanismen. Die Türkei ist bei den Verhandlungen mit bestimmten Drittländern über den Abschluss von Freihandelsabkommen in Einklang mit ihren Verpflichtungen im Rahmen der Zollunion nur langsam vorangekommen. In bestimmten Fällen konnten diese Verhandlungen trotz der türkischen Anstrengungen nicht eingeleitet werden. Die Türkei sollte ihre Zusammenarbeit zu WTO-Fragen intensivieren und verbessern. Freihandelsabkommen hat die Türkei bislang mit den EFTA-Ländern, Israel, Ungarn, Rumänien, Litauen, Estland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Slowenien, Lettland, Bulgarien, Polen, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien geschlossen. Die Abkommen mit den acht Ländern, die der EU beitreten, gelten jedoch ab Mai 2004 nicht mehr. Zwischen der EG und der Türkei wurde ein handelspolitischer Konsultationsmechanismus eingerichtet, der reibungslos funktioniert. Bei den Ausfuhrkrediten an Unternehmen muss die Türkei ihre Rechtsvorschriften noch an den Besitzstand der EG anpassen. 136

Im Bereich der Güter mit doppeltem Verwendungszweck ist die Türkei Vertragspartei internationaler Ausfuhrkontrollabkommen und -regime, mit denen die Ausfuhr von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck kontrolliert werden soll und denen auch die EU als Vertragspartei angehört. Die Zuständigkeiten für die Durchsetzung in diesem Bereich jedoch sind auf verschiedene Institutionen verteilt und in getrennten Rechtsakten geregelt. Die Türkei muss ihr System zur Kontrolle von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck an den Besitzstand anpassen. Dies gilt insbesondere für die Aktualisierung von Kontrolllisten nach Maßgabe der Beschlüsse des Ausfuhrkontrollregimes, dem die Türkei ebenfalls angehört. Die Verwaltungskapazität der Türkei im Zollbereich wird im Kapitel über die Zollunion behandelt (siehe auch Kapitel 25 - Zollunion). Schlussfolgerung Im Bereich der Handelspolitik wurden nur sehr begrenzt Fortschritte erzielt, da die Türkei ihre Verpflichtungen im Rahmen der Zollunion mit der EU nur teilweise erfüllt hat. Insgesamt hat die Türkei ein ordentliches Niveau der Rechtsangleichung erreicht. Allerdings steht die Erfüllung seit langem ausstehender Verpflichtungen insbesondere im Bereich des APS noch aus. Was die bilateralen Abkommen mit Drittländern betrifft, sollte die Türkei sich weiter um den Abschluss von Freihandelsabkommen bemühen. Kapitel 27: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Die Türkei hat ihre Außen- und Sicherheitspolitik weiter an der Politik der Europäischen Union ausgerichtet. Der im Rahmen der Heranführungsstrategie eingerichtete regelmäßige und intensive politische Dialog mit der Türkei ist im Berichtszeitraum fortgesetzt worden. Die Türkei hat u. a. bei Zusammenkünften auf Ebene der politischen Direktoren im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) eine konstruktive Rolle gespielt. Was die Sanktionen und restriktiven Maßnahmen, Stellungnahmen, Erklärungen und Demarchen der EU betrifft, so hat sich die Türkei den Beschlüssen, Entschließungen, Erklärungen und Demarchen der EU angeschlossen und zahlreiche gemeinsame Standpunkte und gemeinsame Aktionen der EU mitgetragen. So hat sich das Land insbesondere einer Erklärung der EU angeschlossen, in der die iranische Regierung zur Mitgliedschaft in sowie zur sofortigen und bedingungslosen Umsetzung internationaler Vereinbarungen über die Nichtweiterverbreitung und Abrüstung aufgefordert wurde. Die Zustimmung der Türkei zu der umfassenden Vereinbarung vom Dezember 2002 über EU-NATO Beziehungen erlaubte die Kooperation im militärischen Krisenmanagement und beseitigte Hindernisse für die Umsetzung der Berlin Plus Agenda. In den bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland sind positive Entwicklungen zu verzeichnen indem beide Regierungen Verpflichtungen auf höchster Ebene übernommen haben, um den Annäherungsprozess fortzusetzen. So fanden auf der Ebene der politischen Direktoren in den Außenministerien beider Länder insgesamt zwölf Treffen im Rahmen der Sondierungsgespräche über die Ägäis statt. Ferner sind 137

GATS-Verpflichtungen und Ausnahmen von <strong>der</strong> Meistbegünstigung mit denen <strong>der</strong> EU<br />

zu erleichtern, <strong>die</strong> mit <strong>dem</strong> Beitritt abgeschlossen sein muss.<br />

Was <strong>die</strong> bilateralen Abkommen mit Drittstaaten betrifft, sind <strong>die</strong><br />

Freihandelsabkommen <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> mit Bosnien und Herzegowina und Kroatien am 1. Juli<br />

<strong>2003</strong> in Kraft getreten. Die <strong>Türkei</strong> ist im Begriff, Freihandelsabkommen mit Marokko,<br />

Ägypten, <strong>der</strong> Palästinensischen Behörde, den Färöerinseln, Libanon und Albanien<br />

auszuhandeln. Mit Südafrika haben Son<strong>die</strong>rungsgespräche für ein Freihandelsabkommen<br />

stattgefunden. Die <strong>Türkei</strong> hat sich weiter darum bemüht, förmliche Verhandlungsprozesse<br />

mit Jordanien, Algerien, Syrien, Tunesien, Mexiko und Chile einzuleiten. Keine<br />

Entwicklungen jedoch sind im Hinblick <strong>auf</strong> den Abschluss eines Freihandelsabkommen<br />

zwischen <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> und Zypern zu vermelden (zur Unterzeichnung eines<br />

Rahmenabkommens <strong>über</strong> eine Zollunion mit <strong>dem</strong> Nordteil Zyperns siehe Abschnitt<br />

B.1.4).<br />

Im Hinblick <strong>auf</strong> mittel- und langfristige Ausfuhrkredite an Unternehmen und Güter mit<br />

doppeltem Verwendungszweck sind keine Entwicklungen zu vermelden.<br />

In Bezug <strong>auf</strong> Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe liegen keine neuen Zahlen vor.<br />

Die <strong>Türkei</strong> hat jedoch in gewissem Umfang humanitäre Hilfe geleistet.<br />

Gesamtbewertung<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Außenwirtschaftspolitik ist insgesamt eine Übereinstimmung zwischen<br />

<strong>der</strong> EG und <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> festzustellen; das ergibt sich in erster Linie aus den<br />

Verpflichtungen, <strong>die</strong> im Beschluß des Assoziationsrates <strong>über</strong> <strong>die</strong> Errichtung einer<br />

Zollunion festgelegt sind. Die Angleichung <strong>der</strong> Präferenzzollregime an <strong>die</strong> <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft ist jedoch nach wie vor unvollständig.<br />

Die <strong>Türkei</strong> hat keine <strong>Fortschritte</strong> bei <strong>der</strong> Angleichung ihres Allgemeinen<br />

Präferenzsystems (APS) gemacht. Trotz <strong>der</strong> Verpflichtungen aus <strong>dem</strong> Beschluss 1/95 des<br />

Assoziationsrates ist das Einfuhrregime <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> immer noch nicht an das APS-<br />

Regime <strong>der</strong> EG angeglichen. Die entsprechende türkische Verordnung steht nicht in<br />

Einklang mit <strong>dem</strong> Besitzstand und muss grundlegend <strong>über</strong>arbeitet werden. Trotz geringer<br />

Verbesserungen beim Spektrum <strong>der</strong> vom APS-Regime erfassten Waren bestehen immer<br />

noch große Differenzen bei <strong>der</strong> Produktabdeckung und bei den Anreizmechanismen.<br />

Die <strong>Türkei</strong> ist bei den Verhandlungen mit bestimmten Drittlän<strong>der</strong>n <strong>über</strong> den Abschluss<br />

von Freihandelsabkommen in Einklang mit ihren Verpflichtungen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Zollunion nur langsam vorangekommen. In bestimmten Fällen konnten <strong>die</strong>se<br />

Verhandlungen trotz <strong>der</strong> türkischen Anstrengungen nicht eingeleitet werden.<br />

Die <strong>Türkei</strong> sollte ihre Zusammenarbeit zu WTO-Fragen intensivieren und verbessern.<br />

Freihandelsabkommen hat <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> bislang mit den EFTA-Län<strong>der</strong>n, Israel, Ungarn,<br />

Rumänien, Litauen, Estland, <strong>der</strong> Tschechischen Republik, <strong>der</strong> Slowakei, Slowenien,<br />

Lettland, Bulgarien, Polen, <strong>der</strong> ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien,<br />

Bosnien-Herzegowina und Kroatien geschlossen. Die Abkommen mit den acht Län<strong>der</strong>n,<br />

<strong>die</strong> <strong>der</strong> EU beitreten, gelten jedoch ab Mai 2004 nicht mehr. Zwischen <strong>der</strong> EG und <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> wurde ein handelspolitischer Konsultationsmechanismus eingerichtet, <strong>der</strong><br />

reibungslos funktioniert. Bei den Ausfuhrkrediten an Unternehmen muss <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> ihre<br />

Rechtsvorschriften noch an den Besitzstand <strong>der</strong> EG anpassen.<br />

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