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2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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in einer Reihe von Städten einige Gebäude als mögliche Unterkünfte für Opfer ermittelt.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Umsetzung <strong>der</strong> oben genannten Maßnahmen noch nicht voll greift, erhielten<br />

bis August <strong>2003</strong> 16 ausländische Staatsbürger, <strong>die</strong> Menschenhändlern zum Opfer<br />

gefallen waren, ein humanitäres Visum (eine vor<strong>über</strong>gehende Aufenthaltsgenehmigung<br />

für einen Monat). An<strong>der</strong>e lehnten das ihnen angebotene humanitäre Visum ab und<br />

beantragten, <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> verlassen zu dürfen.<br />

Was <strong>die</strong> Bekämpfung des Drogenhandels betrifft, so haben <strong>die</strong> Rechtsvollzugsbehörden<br />

zum Teil in internationaler Zusammenarbeit auch mit gewissen Mitgliedstaaten <strong>der</strong> EU<br />

zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen durchgeführt. Die Internationale Aka<strong>dem</strong>ie zur<br />

Bekämpfung von Drogen und organisierter Kriminalität <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> (TADOC) hat ihre<br />

Ausbildungsprogramme für Rechtsvollzugsbeamte weitergeführt. Seit ihrer Einrichtung<br />

im Jahr 2000 hat TADOC 5224 Personen aus <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> und aus <strong>dem</strong> Ausland<br />

ausgebildet.<br />

Im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Verwaltungskapazität zur Bekämpfung <strong>der</strong> organisierten<br />

Kriminalität wurde im Februar <strong>2003</strong> das Gesetz <strong>über</strong> das Gerichtsmedizinische Institut<br />

geän<strong>der</strong>t, in<strong>dem</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des Instituts ausgeweitet wurden und seine Struktur<br />

gestärkt wurde. Die Anzahl <strong>der</strong> Spezialisierungszweige des Instituts wurde erhöht.<br />

Gleichzeitig wurde eine klare Bestimmung eingeführt, wonach Untersuchungen nicht nur<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Papier, son<strong>der</strong>n auch vor Ort durchgeführt werden können. Dadurch soll das<br />

Institut wirksamer zur Stärkung einer beweisgestützten Strafverfolgung beitragen<br />

können. (siehe auch Politische Kriterien)<br />

Im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Terrorismusbekämpfung hat <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> im Mai <strong>2003</strong> das Protokoll<br />

zur Än<strong>der</strong>ung des Europäischen Übereinkommens zur Bekämpfung des Terrorismus<br />

unterzeichnet und infolge <strong>der</strong> UN-Resolution <strong>über</strong> <strong>die</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Finanzierung des<br />

Terrorismus <strong>die</strong> Umsetzung verschiedener seit Dezember 2001 erlassener Dekrete<br />

fortgesetzt.<br />

Was <strong>die</strong> Betrugs- und Korruptionsbekämpfung betrifft, so hat <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> im Januar<br />

<strong>2003</strong> neue Rechtsvorschriften zur Umsetzung des im Jahr 2000 ratifizierten OECD-<br />

Übereinkommens <strong>über</strong> <strong>die</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Bestechung ausländischer Amtsträger im<br />

internationalen Geschäftsverkehr von 1997 erlassen. Entsprechend wurden das türkische<br />

Strafgesetzbuch, das Gesetz <strong>über</strong> das öffentliche Beschaffungswesen, das<br />

Geldwäschegesetz, das Drogenkontrollgesetz, das Gesetz <strong>über</strong> Organisation und<br />

Aufgaben des Finanzministeriums und das Beamtengesetz geän<strong>der</strong>t. Bei <strong>die</strong>sen<br />

Än<strong>der</strong>ungen ging es in erster Linie um <strong>die</strong> Einführung zwei neuer Tatbestände in das<br />

türkische Recht: Erstens wurde in Artikel 211 Strafgesetzbuch <strong>die</strong> Bestechung<br />

ausländischer Amtsträger eingeführt. Zweitens wurde <strong>dem</strong> Artikel 2 des<br />

Geldwäschegesetzes <strong>die</strong> Wäsche von Eigentum und Erträgen, <strong>die</strong> aus o<strong>der</strong> im<br />

Zusammenhang mit Bestechung und auch <strong>der</strong> Bestechung ausländischer Amtsträger<br />

erworben wurden, eingeführt. Außer<strong>dem</strong> werden nach den oben genannten Än<strong>der</strong>ungen<br />

juristische Personen im Hinblick <strong>auf</strong> Bestechung strafrechtlich haftbar.<br />

Im Februar notifizierte <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>der</strong> OECD-Arbeitsgruppe <strong>über</strong> Bestechung im<br />

internationalen Geschäftsverkehr, dass <strong>die</strong> Rechtsvorschriften zur Umsetzung des<br />

Übereinkommens von 1997 uneingeschränkt in Kraft sind und <strong>die</strong> <strong>Türkei</strong> bereit ist,<br />

Prüfer <strong>der</strong> OECD zu empfangen.<br />

Im Januar <strong>2003</strong> kündigte <strong>die</strong> türkische Regierung einen "Dringenden Aktionsplan" an,<br />

<strong>der</strong> eine Komponente <strong>über</strong> Korruption enthält und weitere wichtige Komponenten zum<br />

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