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2003 Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem ...

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Im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Reform des öffentlichen Sektors nahm <strong>die</strong> Regierung im März <strong>2003</strong><br />

eine Verordnung an, mit <strong>der</strong> <strong>die</strong> Einschränkungen bezüglich <strong>der</strong> Pensionierung von<br />

Beschäftigten im öffentlichen Sektor <strong>auf</strong>gehoben wurden, wodurch <strong>die</strong> staatlichen<br />

Wirtschaftsunternehmen <strong>dem</strong> Entlassungsproblem in Einklang mit <strong>dem</strong> l<strong>auf</strong>enden IWF-<br />

Programm beikommen konnten.<br />

Weitere Anstrengungen wurden bei <strong>der</strong> Umstrukturierung und Privatisierung und<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Reform des öffentlichen Sektors unternommen.<br />

Arbeitsplatzstreichungen in staatlichen Unternehmen erfolgten hauptsächlich <strong>über</strong><br />

freiwillige Ruhestandsregelungen.<br />

Wegen schwieriger internationaler Bedingungen und des Regierungswechsels im<br />

November 2002 wurden <strong>die</strong> Privatisierungsziele <strong>der</strong> Regierung 2002 nicht erfüllt. Die<br />

Verkäufe erreichten insgesamt ein Volumen von 500 Mio. €.<br />

Für <strong>2003</strong> hat <strong>die</strong> Regierung ein ehrgeiziges Privatisierungsprogramm angekündigt.<br />

Privatisierungen wurden in den Sektoren Lebensmittel, Zement, Eisen und Stahl, Papier,<br />

Elektronik, Fahrzeuge, Textilien und Holzerzeugnisse durchgeführt. Fabriken und<br />

Unternehmen in den Sektoren Bergbau, Zucker, Tabak und Getränke, Textilien, Papier,<br />

Dünger, Ölraffinerien, Petrochemie, Metallerzeugung und Maschinen sind immer noch<br />

im Privatisierungsprogramm. Dar<strong>über</strong> hinaus prüft <strong>die</strong> Privatisierungsbehörde <strong>die</strong><br />

entsprechenden Rechtvorschriften, um <strong>die</strong> Istanbuler Aktienbörse, <strong>die</strong> Istanbuler<br />

Goldbörse, <strong>die</strong> Nationale Lotterieagentur und <strong>die</strong> Halkbank in ihren<br />

Zuständigkeitsbereich <strong>auf</strong>zunehmen. Das neue Programm soll ein breiteres<br />

Investorenspektrum anziehen und <strong>2003</strong> einen Betrag von 4 Mrd. € einbringen. Die<br />

Regierung konzentriert sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Privatisierung großer Unternehmen, wird aber auch<br />

einige mittlere und kleinere öffentliche Vermögenswerte veräußern.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Umstrukturierung <strong>der</strong> türkischen Stahlindustrie sind keine nennenswerten<br />

Entwicklungen zu vermelden.<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> wurde ein neues Gesetz <strong>über</strong> ausländische Direktinvestitionen<br />

verabschiedet. Hauptziel <strong>die</strong>ses Gesetzes ist <strong>die</strong> Ankurbelung ausländischer<br />

Direktinvestitionen in <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> durch den Schutz <strong>der</strong> Rechte ausländischer Investoren,<br />

<strong>die</strong> Liberalisierung des Erwerbs von Immobilien durch ausländische<br />

Rechtspersönlichkeiten analog zu den Rechten türkischer Staatsangehöriger und durch<br />

<strong>die</strong> Annahme eines <strong>auf</strong> Notifizierung und nicht <strong>auf</strong> Genehmigungen beruhenden Systems<br />

für ausländische Direktinvestitionen.<br />

Gesamtbewertung<br />

Die türkische Industriepolitik entspricht weitgehend den Grundsätzen <strong>der</strong> Industriepolitik<br />

<strong>der</strong> EG. Doch <strong>die</strong> Umsetzung <strong>die</strong>ser Grundsätze in eine wirksame Industriestrategie,<br />

einschließlich Durchführung und Benchmarking, bleibt bedingt auch durch <strong>die</strong><br />

schwierige makroökonomische Situation in <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> in den letzten Jahren schwach.<br />

Ausländische Direktinvestitionen spielen im gesamtwirtschaftlichen Stabilisierungsprogramm<br />

<strong>der</strong> Regierung eine beson<strong>der</strong>s wichtige Rolle und sollen <strong>die</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit des Landes <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Weltmarkt stärken und so<br />

Wirtschaftswachstum und <strong>die</strong> Schaffung von Einnahmen ankurbeln. Das Niveau<br />

ausländischer Direktinvestitionen bleibt jedoch nach wie vor niedrig; Grund hierfür sind<br />

in erster Linie <strong>die</strong> makroökonomische Instabilität, aber auch <strong>die</strong> Rechtsetzungsverfahren<br />

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