Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG
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P U B l I R E P O R T A g E<br />
Mozart, Frühe Sinfonien<br />
vol.1, Nikolaus Harnoncourt,<br />
<strong>Co</strong>ncentus Musicus Wien<br />
3 CDs, Fr. 68.90, Best-Nr. 1<br />
Mozart, Klavierkonzerte<br />
K.238/K.450/K.595,<br />
Pierre-Laurent Aimard,<br />
Chamber Orchestra of<br />
Europe<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 2<br />
Mozart, Sinfonien Nr. 35/36,<br />
Jirˇi Bělohlávek,<br />
Prager Philharmonie<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 3<br />
Mozart, Grosse Messe<br />
c-Moll, Paul McCreesh<br />
Gabrieli <strong>Co</strong>nsort & Players<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 4<br />
Mozart, Violinsonaten<br />
K. 301, 304, 376 & 526<br />
Hilary Hahn, Natalie Zhu<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 5<br />
Mozart, Klaviersonaten<br />
K. 330, 332, 457 & 331<br />
Mikhail Pletnev<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 6<br />
Mozart, Don Giovanni,<br />
Ruggero Raimondi, Lorin<br />
Maazel, Joseph Losey<br />
1 DVD, Fr. 39.90, Best-Nr. 7<br />
Mozart, Die Zauberflöte<br />
Gruberova, Popp, Araiza<br />
Moll, Sawallisch, Everding<br />
1 DVD, Fr. 46.90, Best-Nr. 8<br />
Musik ist unser Handwerk<br />
«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musik»<br />
(Wolfgang A. Mozart an seinen Vater leopold;<br />
11.1.1 82)<br />
Es ist eine hübsche Geschichte, die der Salzburger Hoftrompeter<br />
Schachtner von einer Begegnung mit dem vierjährigen Wolferl berichtet:<br />
Vater Leopold findet das Kind versunken und Tinten verschmiert<br />
zu Hause vor; er komponiere gerade ein Konzert fürs Klavier,<br />
erklärt Wolferl dem erstaunten Vater. Dem kommen bei<br />
genauerer Betrachtung des verschmierten Notenblattes «Tränen<br />
der Bewunderung», und er ruft aus: «Wie alles richtig und regelmässig<br />
gesetzt ist, nur ists nicht zu gebrauchen, weil es so ausserordentlich<br />
schwer ist, dass es kein Mensch zu spielen im Stande wäre ...!»<br />
Doch Wolferl antwortet ihm ein wenig altklug: «Drum ists ein Konzert!<br />
Man muss so lange exerzieren, bis man es treffen kann.»<br />
Was hat Wolferl wohl in den ihm noch verbleibenden 32 Jahren seines<br />
Lebens an «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft» hinzu gelernt an<br />
Harmonielehre, Kontrapunkt (Formenlehre würde man heute dazu<br />
sagen), an Instrumentationspraxis und barocker Figurenlehre,<br />
damit dem Einfall auch die Realisierung des Einfalls sinnvoll entspräche.<br />
Zehn Mal finden wir in den Briefen Vater Leopolds und Sohn<br />
Wolfgangs die Bezeichnung «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft», von der<br />
sich die Musikverständigen Europas selbst ein Bild machen konnten.<br />
Wie hoch das Handwerkliche in Mozarts Kunst einzuschätzen ist,<br />
geht auch aus dem von Leopold Mozart im Jahre 1782 überlieferten<br />
Zeugnis Joseph Haydns über den Freund Mozart hervor: «Ich sage<br />
Ihnen vor Gott, als ein ehrlicher Mann, Ihr Sohn ist der grösste<br />
Komponist, den ich von Person und dem Namen nach kenne: Er hat<br />
Geschmack und über das die grösste Kompositionswissenschaft!»<br />
In Paris schreibt Mozart über die Zentralpunkte seines Lebens «genius<br />
lust wissenschaft und freude». Wunderbar, wenn die «Wissenschaft»,<br />
das meisterlich gekonnte Handwerk, zur Basis von Lust und<br />
Freude wird, Lust und Freude jenes Genius Mozart, dessen Komplexität,<br />
dessen «Wunderbares» sich analytischem Verstehen entzieht.<br />
«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musique» nennt es Mozart;<br />
«Musik ist unser Handwerk», beschreibt das Musikhaus <strong>Jecklin</strong> in<br />
seinem Leitspruch die Grundlagen und Förderungsmassnahmen,<br />
die zielgerichteten Angebote und Aktivitäten, den Noten und<br />
Instrumentenmarkt der Firma. Der Perfektionist Mozart wäre davon<br />
sicherlich begeistert gewesen.<br />
Josef Wallnig<br />
Prof. Dr. Josef Wallnig ist Leiter der Abteilung für Musiktheater an<br />
der Universität Mozarteum Salzburg.<br />
In Baden ist <strong>Jecklin</strong> am Zug<br />
Wer Baden mit Zug oder Bus bereist,<br />
fährt <strong>Jecklin</strong> sozusagen vor die Haustür.<br />
Das CD und DVDgeschäft direkt am<br />
Bahnhof ist denn auch Treffpunkt für<br />
viel laufkundschaft, aber auch für<br />
Stammkunden und lokalmatadoren.<br />
Rennen nützt nichts mehr, <strong>vom</strong> Zug sieht<br />
man gerade noch die Schlusslichter, und<br />
da steht man dann auf dem Perron, wütend,<br />
frustiert oder schicksalsergeben,<br />
je nach Tagesform oder Temperament.<br />
Was nun bis zum nächsten Zug in einer<br />
halben Stunde? Der Blick schweift hilfesuchend<br />
übers «Langhaus» ennet den<br />
Gleisen, den Geschäftsbau mit Café,<br />
Buchhandlung, <strong>Co</strong>iffeursalon, CDLaden<br />
… dort sichtet man Menschen hinter<br />
der Fensterscheibe mit Kopfhörern über<br />
den Ohren, sie nicken im Takt, blicken<br />
verträumt ins Leere oder beobachten interessiert<br />
das Treiben auf und zwischen<br />
den Gleisen. Gute Idee! Schnell rüber zu<br />
<strong>Jecklin</strong>.<br />
Der Chef empfiehlt<br />
Was gibts an Aktualitäten? Filialleiter<br />
Daniel Hoch nimmt das DébutAlbum<br />
der Sängerin und Schauspielerin Julia<br />
Hummer aus dem Gestell. «Downtown<br />
<strong>Co</strong>coluccia», das folkige, leicht melan<br />
Daniel Hoch<br />
cholische Werk der jungen Deutschen<br />
gehört zurzeit zu seinen Favoriten. Und<br />
«Maraton», die aktuelle SpanCD? Sie hat<br />
Glück, hat sie es überhaupt in die Auslage<br />
geschafft! Zu unauffällig findet Daniel<br />
Hoch das ganz in Grautönen gehaltene<br />
<strong>Co</strong>ver. Steckte dahinter nicht eine bekannte,<br />
bewährte Schweizer Band, hätte<br />
er sie vielleicht nicht einmal ins Sortiment<br />
aufgenommen! Man sollte ja nicht<br />
nur aufs Äussere schauen, tut es aber<br />
eben stark: Die Leute greifen nach schönen<br />
Farben, attraktiven Fotos, origineller<br />
Grafik, alles andere wird einfach übersehen.<br />
Die Kundschaft will gängiges<br />
Seit zehn Jahren arbeitet Daniel Hoch bei<br />
<strong>Jecklin</strong> in Baden, und er weiss, was seine<br />
Kundschaft wünscht. Ihr Geschmack ist<br />
eher konservativ, sie mag grosse Stars<br />
wie Robbie Williams, Madonna, Simply<br />
Red. Lässt sich aber durchaus auch auf<br />
einen Schweizer Gitarrenvirtuosen wie<br />
Max Lässer ein. Vielleicht auch deshalb,<br />
weil er hier in der Stadt wohnt und man<br />
ihn im Laden ab und zu antrifft.<br />
Bei Fragen wendet man sich an...<br />
Ein Geschäft steht und fällt mit seinem<br />
Personal und dessen Wissen. Mit Daniel<br />
Hoch hat <strong>Jecklin</strong> Baden einen grossen<br />
Pop und RockmusikKenner. Und einen<br />
leidenschaftlichen Sammler. Seinen<br />
rund 8000 Schallplatten und 4000 CDs<br />
gewährt er in seiner Wohnung sogar ein<br />
eigenes Zimmer. Und eine der CDs darf<br />
immer ins Abspielgerät, wenn er zu Hause<br />
ist.<br />
Für eine Beratung im klassischen Bereich<br />
wendet man sich am besten an Andrea<br />
Fuhrer. Spezialistin für DVDs ist Canan<br />
Sürmeli. 15 Prozent des Umsatzes wer<br />
den mit DVDs erzielt. Seit der Verkauf<br />
von CDs zurückgegangen ist, eine will<br />
kommene Einnahmequelle.<br />
<strong>Jecklin</strong><br />
Ein weiteres, gut genutztes Angebot sind<br />
die Hörbücher, welche seit kurzem das<br />
Vollsortiment ergänzen. Das Verkaufsteam<br />
übrigens wird von den Lehrlingen<br />
Sandro Blumer und Luca Portner ergänzt.<br />
Und gut möglich, dass man auch<br />
mal von einem jungen Mann bedient<br />
wird, der in der hiesigen Szene schon so<br />
etwas wie ein Star ist: Der aufstrebende<br />
Badener Sänger und Gitarrist Adrian<br />
Stern hilft seit Jahren hier aus. Und gut<br />
möglich, dass man schon wieder einen<br />
Zug verpasst hat …<br />
Regi Sager