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Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG

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CD­Empfehlungen CD­Empfehlungen | Hörbuch<br />

22<br />

J.S. Bach | Violinkonzert BWV 1052, Doppelkonzerte | Akademie für Alte Musik Berlin | 1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr. 5<br />

Der Ensembleklang der Akademie für Alte Musik Berlin hebt sich aus der Masse heraus und hat einen hohen<br />

Wiedererkennungsgrad. Eine gute Voraussetzung also, um im multimedialen Zeitalter zum Klassiker zu werden. Das<br />

neue Album der «Akademiker» mit Bach-Konzerten hat ebenfalls das Potenzial, zum Evergreen zu werden: Nicht nur<br />

die klangliche Homogenität des Ensembles sticht heraus, sondern auch die hervorragenden solistischen Leistungen.<br />

Die Solistinnen und Solisten treten mit ihren Partien zwar aus dem Gesamtklang heraus, verzahnen sich aber immer<br />

wieder aufs Schönste mit dem Ensemble und verleihen der Musik einen lebendigen Atem.<br />

M. Ravel | gaspard de la nuit | E. Carter: Night Fantasies, Two Diversions, 0+ | P.­l. Aimard, Klavier<br />

2 CDs, Fr. 8. 0, Best­Nr. 6<br />

Nocturnales von Maurice Ravel und Elliot Carter versammelt Pierre-Laurent Aimard in seinem neusten Klavierrezital.<br />

Der lockende Gesang der Wassernymphe Ondine im Mondlicht, die schauerliche Betrachtung eines Gehenkten im<br />

Sonnenuntergang und die Schilderung des Gnomen Scarbo, die den Inhalt von Ravels «Gaspard» bilden, werden dem<br />

Zuhörer von Aimard ebenso stimmungsvoll wie transparent erschlossen. Der Pianist lässt Ravels Stücken ihr dunkles<br />

Mysterium, das sie mit Carters «Night Fantasies» bestens verbindet: Das Unfassbare nächtlicher Gedankenflüge lässt<br />

sich kaum in Worte fassen, wohl aber in Musik.<br />

g. ligeti | Streichquartette Nr. 1 & 2 | Artemis Quartett | 1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr.<br />

Die Klangwelten von György Ligetis beiden ersten Streichquartetten liegen weit auseinander. Im ersten Quartett von<br />

1953/54 schwingen subkutan die Vorbilder Bartók, Strawinsky und Berg mit, im Prestissimo-Satz erklingt sogar eine<br />

Anspielung auf Mozarts «Kleine Nachtmusik». Das zweite Quartett, das 15 Jahre später entstand, ist geprägt von Ligetis<br />

eigenen kompositorischen Innovationen wie der Mikropolyphonie und seinen Klangflächen. Die Einspielung des Artemis<br />

Quartetts vermag mit Präzision und Spielwitz zu begeistern: Die vertrackten Metren des ersten Quartetts entwickeln<br />

einen rhythmischen Sog, während einem die Klangfarben und -kontraste des zweiten Quartetts Schauer über den<br />

Rücken jagen lassen. Sensationell!<br />

Nik Bärtsch’s Ronin | Stoa | N. Bärtsch, Klavier, Rhodes; Sha, Klarinetten; K. Rast, Drums; A. Pupato, Perkussion; B. Meyer, Bass<br />

1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 8<br />

Die fünf Musiker der Zürcher Formation Ronin spielten «aus Lust am Taktilen, am perkussiven Städtebau, am Räsonieren<br />

durch Resonieren. Sie denken mit Ohren und Händen», wie der Kopf der Truppe, Nik Bärtsch, im Booklet schreibt.<br />

Was bei ihrem «Räsonieren durch Resonieren» herauskommt, sind trockene Grooves und minimalistische Melodielinien.<br />

Bärtsch ordnet diese Elemente in Modulen an und vertraut auf die hypnotische Wirkung, die sich so erzielen lässt. Die<br />

sich abspielende Verdichtung von Rhythmen und Klängen reisst einen unweigerlich mit, hinein in Bärtschs perkussive<br />

Stadtlandschaften. Unbedingt anhören, auf Entdeckungsreisen gehen und resonieren!<br />

R. Schumann: Klavierkonzert op. 54 | J. Brahms: Sonate für Klavier und Cello Nr. 1 op. 8 | C. Schumann: Zwei lieder | H. grimaud,<br />

Klavier; T. Mørk, Cello; A. S. von Otter, Sopran; Staatskapelle Dresden, E. Pekka Salonen, leitung | 1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr.<br />

Leicht exzentrisch mutet die Klavierdiva an, wenn sie sich für den Fotografen unter den Flügel legt. Sobald sie jedoch<br />

an ihrem Instrument sitzt, wirkt alles sehr unprätentiös, engagiert und trotz kräftiger Attacke mit leichter Hand gespielt.<br />

Schwungvolle Tempi in den Ecksätzen verleihen dem Klavierkonzert Dringlichkeit, während sich Grimaud bei<br />

den Liedern als sensible Begleiterin, in der Cellosonate als intelligente Dialogpartnerin erweist.<br />

Hörbuch<br />

R. Peckham Trio | left End | R. Peckham, gitarre; T. Scherr, Bass; J. Black, Drums | 1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 40<br />

Rick Peckham gehört (noch) nicht zu den bekannteren Namen des Jazz-Betriebs. Dies liegt allerdings kaum an seinen<br />

Fähigkeiten als Gitarrist oder Stückeschreiber, sondern an seiner Tätigkeit am Berklee <strong>Co</strong>llege in Boston, wo er seit<br />

20 Jahren lehrt. In seiner kraftvollen Spielweise verschmilzt Peckham Einflüsse verschiedener Jazz- und Rockgitarristen<br />

zu einem eigentümlichen Individualstil. Zusammen mit seinen brillanten Sidemen Tony Scherr und Jim Black<br />

legt Peckham ein packendes, sehr überzeugendes Set von zehn Eigenkompositionen, zwei Gruppenimprovisationen<br />

und einem Monk-<strong>Co</strong>ver («Evidence») hin. Hoffentlich nicht das letzte dieses Trios …<br />

W.A. Mozart | Klavierkonzerte Nr. 12 (KV 414) und 1 (KV 45 ) | A. Brendel, Klavier; Scottish Chamber Orchestra; C. Mackerras, leitung<br />

1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 41<br />

Die Klavierwerke Mozarts bilden einen wesentlichen Teil von Alfred Brendels musikalischer DNA. Dennoch gehört er<br />

nicht zu jenen Pianisten, die sich mit einmal Erreichtem begnügen. Immer wieder hinterfragt er seine Interpretationen.<br />

Dies bestätigt sich auch im Fall der Mozart-Konzerte Nr. 12 und 17, die er Mitte der 80er-Jahre bereits einmal aufgenommen<br />

hat. Zusammen mit Dirigent Charles Mackerras hat Brendel nun eine feinsinnige, nuancenreiche Lesart der<br />

beiden Konzerte erarbeitet, die für andere Pianisten Referenzstatus hätte. Brendel wird sich damit wohl nicht allzu<br />

lange zufrieden geben.<br />

F. M. Veracini | Violinsonaten | J. Holloway, Violine; J. ter linden, Cello; l. U. Mortensen, Cembalo<br />

1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr. 42<br />

Holloway, Ter Linden und Mortensen sind ein seit langem eingespieltes Team. Ihr Gefühl für das gemeinsame Spiel ist so<br />

perfekt, dass aus drei ein Puls, ein Atem, ein Instrument wird. Diese Einheit bildet den Boden, auf dem die Musik von Veracinis<br />

Sonaten gedeihen und ihre kostbare Blütenpracht voll entfalten kann. Feingliedrig, tänzerisch, brillant, affektgeladen<br />

kommen die Stücke des venezianischen Bach-Zeitgenossen daher. Trotz schneller Läufe und komplexer Verzierungen<br />

behält das Trio immer die Ruhe und Übersicht und kann so auf klangliche Ausgewogenheit und Detailreichtum achten.<br />

Stefan Sandmeier<br />

ljudmila Ulitzkaja | Ergebenst, euer Schurik | gekürzte lesefassung mit Andrea Sawatzki | 5 CDs, Fr. 4 .60, Best­Nr. 4<br />

Schurik sieht gut aus. Er ist höflich, gebildet, sanft und sexy. Ein Traum von einem Mann; ein Don Juan mit negativem<br />

Vorzeichen! Denn: Er muss sich überhaupt nicht anstrengen, auch ohne sein Zutun fliegen ihm die Herzen der Frauen<br />

zu. Und einiges mehr. Warum also soll er sich den Avancen widersetzen, zumal er eine einfühlsame Seele hat. Das<br />

Besondere an diesem Roman, den Ljudmila Ulitzkaja mit leichter, witziger Feder und köstlicher Ironie geschrieben hat,<br />

ist, dass sich für einmal der Titelheld nicht als Eroberer gebärdet. Vielmehr erzählt die Autorin von starken Frauen,<br />

keuschen Debütantinnen und abgebrühten Verführerinnen, die sich am liebenswürdigen Softie delektieren. Sawatzkis<br />

helle, manchmal fast kindliche Stimme bringt die heitere Geschichte trefflich auf den Punkt.<br />

2<br />

www.jecklin.ch

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