Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG
Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG
Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG
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K l A E N g E<br />
Das Magazin von <strong>Jecklin</strong>, Meisterzyklus und Zürcher Kammerorchester Nr. 21 | Februar 2006 | Wert Fr. 4.50<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />
<strong>Abschied</strong> <strong>vom</strong> <strong>ZKO</strong><br />
Die geschichte<br />
der gitarre<br />
<strong>Jecklin</strong> in Baden
KULTUR GESCHICHTE SCHWEIZ<br />
DIE GROSSE RUNDSCHAU<br />
LANDESMUSEUM ZÜRICH<br />
Di – So 10 –17 Uhr<br />
Tel. 044 218 65 11, Fax 044 211 29 49, Info 044 218 65 65<br />
Museumstrasse 2, PF, 8023 Zürich<br />
DER WEG ZUR GEGENWART<br />
MUSEE NATIONAL CHÂTEAU DE PRANGINS<br />
Di – So 11 –17 Uhr<br />
Tel. 022 994 88 90, Fax 022 994 88 98<br />
Château de Prangins, 1197 Prangins VD<br />
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MUSEO DOGANALE SVIZZERO CANTINE DI GANDRIA<br />
Palmsonntag bis Ende Oktober täglich 13.30–17.30 Uhr<br />
Tel. 091 923 98 43<br />
6978 Cantine di Gandria TI<br />
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FORUM DER SCHWEIZER GESCHICHTE SCHWYZ<br />
Di – So 10 –17 Uhr<br />
Tel. 041 819 60 11, Fax 041 819 60 10<br />
Hofmatt, 6431 Schwyz<br />
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MUSEUM FÜR MUSIKAUTOMATEN SEEWEN<br />
Di – So 11–18 Uhr<br />
Tel. 061 915 98 80, Fax 061 915 98 90<br />
Sammlung Dr. h.c.H. Weiss-Stauffacher, 4206 Seewen SO<br />
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MUSEUM BÄRENGASSE ZÜRICH<br />
Di 14 –20 Uhr, Mi– So 14 –18 Uhr<br />
Tel. 044 211 17 16<br />
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Di – So 10.30 –17 Uhr<br />
Tel. 044 221 28 07, Fax 044 211 29 49<br />
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März bis Ende Oktober Di – So 10 –17 Uhr<br />
Tel. 062 887 08 30, Fax 062 887 08 39<br />
Schloss Wildegg, 5103 Wildegg <strong>AG</strong><br />
DIE MUSEE SUISSE GRUPPE AUF DEM WEB<br />
www.musee-suisse.ch<br />
www.musee-suisse.ch/webcollection<br />
www.musee-suisse.ch/vtms<br />
www.musee-suisse.ch<br />
Feuilles de Ton<br />
Liebe Musikfreunde<br />
«Man irrt, wenn man denkt, dass mir<br />
meine Kunst so leicht geworden ist»,<br />
schrieb weiland Wolfgang Amadeus<br />
Mozart. «Es gibt nicht leicht einen berühmten<br />
Meister in der Musik, den ich<br />
nicht fleissig, oft mehrmals, studiert<br />
hatte.»<br />
Das Zürcher Kammerorchester, das im<br />
vergangenen Jahr eine grosse USA<br />
Tournee unternommen hat, präsentiert<br />
im Juni zum 250. Geburtstag Mozarts<br />
einen Zyklus mit bekannten und mit selten<br />
aufgeführten Werken des genialen<br />
Komponisten.<br />
Die vorliegenden «SaisonKlänge» porträtieren<br />
einen 16jährigen Solisten<br />
und eine 19jährige Solistin, die zusammen<br />
mit dem <strong>ZKO</strong> nicht nur, aber auch<br />
Werke Mozarts spielen. Ein <strong>ZKO</strong>Orchestermusiker<br />
vermittelt einen Einblick in<br />
seinen Beruf, und im Foyer erzählt der<br />
Filmkomponist von Fredi Murers «Vitus»<br />
über sein Schaffen.<br />
Mit Vorstellungen und Empfehlungen<br />
neuer CDs, MusikDVDs und Musikbüchern<br />
unterschreiben wir – sicher auch<br />
in Ihrem Sinn – einen Satz Mozarts aus<br />
seinen Briefen: «Melodie ist das Wesen<br />
der Musik.»<br />
Ihr <strong>Jecklin</strong> und Ihr <strong>ZKO</strong>Team<br />
Aus dem Inhalt<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> – ein Rückblick<br />
Im Sommer dieses Jahres verabschiedet sich <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> <strong>vom</strong><br />
Zürcher Kammerorchester, das er zehn Jahre geleitet hat. Diese<br />
Zeit hat ihm unheimlich Spass gemacht. Aber er freut sich auch auf<br />
die Verwirklichung seiner neuen Pläne.<br />
Seite 4<br />
Eine Gitarre ist eine Gitarre ist eine Gitarre<br />
Die Gitarre gehört zur grossen Familie der Leierinstrumente.<br />
Woher sie ursprünglich stammt, ist ungewiss. Im 8. Jhd. n. Chr.<br />
breitete sie sich von Spanien über den ganzen Kontinent aus. Bei<br />
<strong>Jecklin</strong> findet man heute Gitarren verschiedenster Herkunft.<br />
Seite 6<br />
Mozart – ein Fest<br />
Das Zürcher Mozartfest findet <strong>vom</strong> 6. bis 11. Juni 2006 statt. Das<br />
Zürcher Kammerorchester und seine Freunde offerieren in dieser<br />
Woche einen kleinen, aber feinen Mozartzyklus. Dabei stehen auch<br />
Werke auf dem Programm, die selten zu hören sind.<br />
Seite 18<br />
Im Foyer getroffen: Mario Beretta<br />
Am 2. Februar kam Fredi Murers Film «Vitus» ins Kino. Die Film<br />
musik dazu hat Mario Beretta komponiert. Wer ist dieser vielfältige<br />
Musiker, der Klavier studierte, als Dirigent hervortrat und viele<br />
Jahre die Camerata Academica leitete?<br />
Seite 28<br />
In Baden ist <strong>Jecklin</strong> am Zug 9<br />
<strong>ZKO</strong> und <strong>Jecklin</strong>News 10<br />
Rückblick auf die <strong>ZKO</strong>Tournee durch die USA 12<br />
ArtistForum: Julian Bliss und Salome Scheidegger 14<br />
<strong>ZKO</strong>Orchestermitglieder im Porträt: Klaidi Sahatci 17<br />
CDAktuell | CDEmpfehlungen 20 | 22<br />
Aktuelle DVDs und Hörbücher 24<br />
Musikbücher 26<br />
Wettbewerb und Impressum 30<br />
Auftakt
Zürcher Kammerorchester<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, das Finale<br />
Zehn Jahre leitete <strong>Howard</strong> griffiths die<br />
geschicke des Zürcher Kammerorches<br />
ters. In dieser Zeit sicherte er dem Orchester<br />
nationales und internationales<br />
Renommee im Konzertsaal sowie mit<br />
zahlreichen Einspielungen für die<br />
Schallplatte. Ende dieser Saison geht<br />
die Ära <strong>Howard</strong> griffiths beim <strong>ZKO</strong> zu<br />
Ende. Ein erster Rück und Ausblick.<br />
Natürlich schwingt etwas Melancholie<br />
mit, wenn <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> auf seine<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> und <strong>ZKO</strong> auf CD<br />
Mozart Sinfonien<br />
Lässt sich interpretatorisch bei solchen Repertoirewerken<br />
noch Neues sagen? Tatsächlich!<br />
… die Dynamik ist stets minim in Bewegung<br />
und gibt dem Klangbild plastische Tiefe, vor<br />
allem aber überzeugt der Atem, mit dem hier<br />
die Perioden gebildet und pointiert Akzente<br />
gesetzt werden. Die Darstellung ist spontan,<br />
sinnlich und musikantisch, aber dennoch durchdacht<br />
und von bemerkenswerter, struktureller<br />
Anschaulichkeit: ein ganz gegenwärtiger Blick<br />
auf Mozart also.<br />
Neue Zürcher Zeitung<br />
Klavierkonzerte Nr. 12, 21 & 23<br />
Diese lebhaften und funkelnden Interpretationen<br />
machen grossen Spass. Das Spiel des Zürcher<br />
Kammerorchesters ist ausdrucksstark und<br />
Zeit mit dem Zürcher Kammerorchester<br />
zurückblickt, auch wenn einige wichtige<br />
gemeinsame Konzerte und der tatsächliche<br />
<strong>Abschied</strong> im Rahmen der Zürcher<br />
Festspiele noch vor ihm liegen. Zehn Jahre<br />
sind auch eine lange Zeit, und dass sie<br />
für das <strong>ZKO</strong> mit <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> zur<br />
Ära mit einem unverkennbaren künstlerischen<br />
Profil geworden sind, macht den<br />
<strong>Abschied</strong> schwerer und leichter zugleich.<br />
Schwerer, weil man Erreichtes nie gerne<br />
aufgibt. Und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> hat, zu<br />
schwungvoll, und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> entlockt den<br />
Musikerinnen und Musikern ausgewogene Detailarbeit.<br />
Das Zürcher Kammerorchester unter<br />
der Leitung von <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> zeigt auch mit<br />
dieser Aufnahme wieder, warum es zu den begehrtesten<br />
Schweizer Orchestern zählt und von<br />
Solisten hoch geschätzt wird.<br />
(www.classicalsource.com)<br />
Sämtliche Sinfonien von Ferdinand Ries<br />
Die Begeisterung, welche die drei vorangegangenen<br />
Folgen dieser Serie auslösten, ist verständlich,<br />
weil <strong>Griffiths</strong> der Musik mit einem einerseits<br />
sehr vitalen, andrerseits auch ernsthaften und<br />
nachdrücklichen Interpretationsansatz zu ihrem<br />
vollen Recht verhilft. <strong>Griffiths</strong> trifft den Kern der<br />
Ries’schen Sinfonik (FONO FORUM)<br />
sammen mit Geschäftsführer Thomas<br />
Pfiffner, in diesen Jahren viel erreicht:<br />
Das Orchester hat mit dem <strong>ZKO</strong>Haus an<br />
der Seefeldstrasse 305 in Zürich eine eigene<br />
Heimat bekommen und kann heute<br />
mit Selbstvertrauen und unverwechselbarem<br />
künstlerischem Profil auftreten.<br />
«Edmond de Stoutz war in seinen letzten<br />
Jahren gesundheitlich angeschlagen und<br />
versuchte einen Nachfolger zu finden.<br />
Das war für ihn bestimmt eine schwierige<br />
Zeit, was sich auch auf das Orchester<br />
L. Cherubini, Sinfonie DDur<br />
Die Interpretation ist phantastisch. Es ist erstaunlich,<br />
wie es <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> gelingt, das kleine<br />
Ensemble mit dramatischer Kraft aufzuladen.<br />
Eine inspirierende und mitreissende Aufnahme.<br />
(Fanfare)<br />
J.S. Bach, Klavierkonzerte für 2 Klaviere<br />
…die hier zur Diskussion stehende BachEinspielung<br />
wage ich zu den besten Produktionen der<br />
letzten Jahre zu zählen. … Und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />
bestätigt als leitender Koordinator einer erlebnisreichen<br />
Stunde, wie gestärkt, wie stabilisiert das<br />
Zürcher Kammerorchester inzwischen agiert<br />
(www.klassikheute.de)<br />
auswirkte», meint <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />
dazu rückblickend.<br />
Mit Mozart und Haydn<br />
Seinen <strong>Abschied</strong> erleichtern dürfte dem<br />
britischen Dirigenten mit grosser Affinität<br />
zu seiner Wahlheimat Zürich, der er<br />
auch weiterhin treu bleiben wird, die Genugtuung,<br />
wohin er das <strong>ZKO</strong> in diesen<br />
Jahren gebracht hat: «Das Orchester<br />
spielt heute mit viel mehr individueller<br />
Ausstrahlung, mit viel mehr Flexibilität,<br />
ob es nun Mozart oder Dave Brubeck aufführt.»<br />
Auch wie er das Orchester sensibel<br />
und ohne ideologische Scheuklappen<br />
an all die Strömungen historisierender<br />
Aufführungspraxis heranführte, gehört<br />
zu <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>’ wesentlichen Taten<br />
beim <strong>ZKO</strong>, ob er selber Mozart – und mit<br />
viel Herzblut immer wieder Haydn – auf<br />
diesem Weg authentischer Interpretationssuche<br />
in seine Programme aufnahm<br />
oder entsprechend profilierte Gäste einlud:<br />
«Das macht ja den Reiz als Chef aus,<br />
stark auf das Schicksal eines Orchesters<br />
Einfluss zu nehmen.»<br />
«Mission <strong>ZKO</strong>»<br />
Um «sein» Orchester steht es also bestens,<br />
das <strong>ZKO</strong> kann mit einem neuen<br />
Team zu neuen Ufern aufbrechen, wenn<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> sich im kommenden<br />
Sommer verabschiedet. Mit dem gleichen<br />
Tatendrang blickt <strong>Griffiths</strong> in seine eigene<br />
künstlerische Zukunft, die es ihm<br />
ermöglicht, künftig vermehrt zu gastieren<br />
und ein gross besetztes Repertoire<br />
zu dirigieren, Mahler und Schostakowitsch<br />
liegen ihm besonders am Herzen.<br />
Wenn er davon wie von seiner neu gewonnenen<br />
Freiheit für Gastdirigate in aller<br />
Welt erzählt, leuchten seine Augen genauso,<br />
wie wenn die Rede von seiner Leidenschaft<br />
für das Zürcher Kammerorchester<br />
ist: «Hier in Zürich war eine hohe Präsenz<br />
notwendig, um das Orchester dahin zu<br />
bringen, wo es heute steht. Aber jetzt<br />
möchte ich mich davon ein wenig befreien,<br />
auch wenn es unglaublich Spass gemacht<br />
hat. «Es war eine Mission!» Von<br />
dieser Mission künden zahlreiche gemeinsame<br />
SchallplattenAufnahmen.<br />
Eine besondere Pioniertat bedeutet dabei<br />
die Einspielung sämtlicher acht Sinfonien<br />
von Ferdinand Ries für das Label cpo.<br />
Diese – und viele andere – Schallplatten<br />
brachten <strong>Griffiths</strong> und dem <strong>ZKO</strong> hohe<br />
internationale Anerkennung ein. Sie bleiben<br />
als Zeugnisse einer künstlerisch offenen,<br />
intensiven und fruchtbaren gemeinsamen<br />
Zeit.<br />
Andrea Meuli<br />
CDTipps<br />
W.A.Mozart | Sinfonie KV 543, Sinfonia<br />
<strong>Co</strong>ncertante KV 364 | Bradley Creswick,<br />
Violine; Semra <strong>Griffiths</strong>, Viola<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
Quodlibet – Selten gehörtes von W.A. Mozart<br />
1 CD, Fr. 27.–<br />
Klavierkonzerte Nr. 12, 21, & 23<br />
Fazil Say, Klavier<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
Sämtliche Sinfonien von Ferdinand Ries<br />
Sinfonien Nr. 1 und 2<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
Sinfonien Nr. 3 und 5<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
Sinfonien Nr. 4 und 6<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
Sinfonien Nr. 7 und 8<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
L. Cherubini | Sinfonie DDur<br />
2 Ouvertüren<br />
1 CD, Fr. 27.–<br />
O. Schoeck | «Erwin und Elmire» | Singspiel<br />
nach J.W. von Goethe | J. Fischer, Sopran,<br />
M. Schellenberger, Alt | T. Brütsch, Tenor,<br />
H.Ch. Begemann, Bariton | 1 CD, Fr. 38.–<br />
J.S. Bach | Klavierkonzerte für 2 Klaviere,<br />
Güher und Süher Pekinel, Klavier<br />
1 CD, Fr. 38.–<br />
4 5
<strong>Jecklin</strong> – Gitarren<br />
Eine Gitarre ist eine<br />
Gitarre ist eine Gitarre<br />
Bei gitarrenklängen denkt man an Spanien,<br />
an laue Nächte und heisse gefühle:<br />
der liebe bei Cherubino. Oder der<br />
Rebellion bei Figaro. Man denkt an Trobadores,<br />
an Flamenco. Und an Rodrigos<br />
berühmtes <strong>Co</strong>ncierto de Aranjuez. Jetzt<br />
sind alle diese Hispanismen auch bei<br />
<strong>Jecklin</strong> zu finden: in der wohlbestückten<br />
gitarrenabteilung.<br />
Woher die Gitarre, die zur grossen Familie<br />
der Leierinstrumente gehört, stammt,<br />
ist ungewiss. Vermutet wird der afroasiatische<br />
Raum der frühen Hochkulturen<br />
Ägypten und Mesopotamien. Ausgehend<br />
von Spanien zur Zeit der maurischen<br />
Besetzung nach 700, breitete sie sich in<br />
verschiedenen Ausprägungen – als Vihuela,<br />
als Guitarra morisca oder saracenica<br />
– über den ganzen Kontinent aus. Ursprünglich<br />
war sie mit vier, ab etwa 1550<br />
mit fünf und erst im 18. Jahrhundert mit<br />
6 Saiten bespannt – damals Darm, heute<br />
Nylon, zum Teil mit Silberdraht umwickelt.<br />
Und ungeachtet der berühmten<br />
Komponisten und Virtuosen, die sich darauf<br />
profilierten, war sie auch immer das<br />
Instrument der kleinen Leute, das Instru<br />
6<br />
ment, das an Festen zu Gesang und Tanz<br />
eingesetzt wurde. Zur Zeit der Wiener<br />
Klassik verdrängte die Gitarre die Laute<br />
fast vollständig; komponierende Virtuosen<br />
dieser Zeit waren die Italiener Ferdinando<br />
Carulli und Mauro Giuliani, die<br />
auch in Wien wirkten, sowie der Spanier<br />
Fernando Sor, der seine Konzerttourneen<br />
bis ins ferne Russland ausdehnte. Paganini<br />
war ebenfalls ein hervorragender<br />
Gitarrist, und die illustre Genealogie der<br />
Komponisten lässt sich über die Neue<br />
Wiener Schule bis zu Joaquin Rodrigo<br />
und Mario CastelnuovoTedesco fortsetzen.<br />
Später wurde das handliche Instrument<br />
mit der Lagerfeuerromantik assoziiert,<br />
mit der Musik der Fahrenden, mit<br />
Chansonniers und Liedermachern und<br />
schliesslich – in ihrer elektronischen Verstärkung<br />
– mit Jazz und RockIkonen<br />
wie Presley, Hendrix und den Beatles.<br />
Schüler und Profigitarren<br />
In der klassischen Gitarrenabteilung von<br />
<strong>Jecklin</strong> geht es um traditionelle Gitarren,<br />
wie sie Antonio Torres (1817–1892), der<br />
Stradivari unter den Gitarrenbauern, in<br />
Klang und Gestalt zur Perfektion brach<br />
te. Es geht um Schüler und ProfiGitarren.<br />
Die ProfiGitarren kosten zwischen<br />
2000 und 15 000 Franken, sagt<br />
Mauro Misteli, Berufsgitarrist und Teilzeitmitarbeiter<br />
bei <strong>Jecklin</strong>, während er<br />
eines der elegant geschweiften Instrumente<br />
aus der Vitrine holt. «Zargen und<br />
Boden», erklärt er, «sind aus Palisander<br />
gefertigt. Für die Decke verwendet man<br />
in der Regel Fichtenholz, das sehr f lexibel<br />
ist. Wird dagegen ein grosser, tragfähiger<br />
Klang angestrebt, so wird Zedernholz<br />
eingesetzt.»<br />
Wichtige lagerung des Holzes<br />
Das Griffbrett besteht meistens aus Palisander,<br />
bei ganz hochwertigen Instrumenten<br />
aus hartem Ebenholz, der Hals<br />
wiederum ist aus Zeder. Wichtig für die<br />
Qualität einer Gitarre ist – wie auch bei<br />
den Streichinstrumenten – die lange Lagerung<br />
des Holzes, sodass es nicht mehr<br />
stark «arbeitet». Die metallene Mechanik<br />
ist mitunter sogar vergoldet, die Wirbel<br />
sind heute in der Regel aus Kunststoff,<br />
früher verwendete man dafür Elfenbein,<br />
manchmal gar Halbedelsteine. Eher fürs<br />
Auge als fürs Ohr geschaffen sind die<br />
zum Teil prachtvoll intarsierten Rosetten,<br />
die das Schallloch zieren; bei einer<br />
guten Gitarre natürlich alles Handarbeit,<br />
in die der Bauer nicht nur sein ganzes<br />
handwerkliches Geschick, sondern auch<br />
seinen Schönheitssinn investiert. Und<br />
selbstverständlich ist auch die Lackierung<br />
wie bei den Streichinstrumenten<br />
von grosser Bedeutung.<br />
Aus Spanien und Japan<br />
Da bei <strong>Jecklin</strong> Gitarren verschiedener Provenienz<br />
angeboten werden, können die<br />
unterschiedlichsten Klangvorstellungen,<br />
Geschmacksrichtungen und Anforderungen<br />
befriedigt werden. Renommierte Gitarrenbauer<br />
sind zum Beispiel noch immer<br />
die Spanier, etwa der Familienbetrieb<br />
Ramirez in dritter Generation, der 1882<br />
gegründet wurde. «Spanische Gitarren<br />
sind etwas pointierter, heller im Klang<br />
als etwa die klangvollen, eher basslastigeren<br />
Instrumente der deutschen Firma<br />
Hanika», erklärt Misteli. «Daneben gibt<br />
es hochwertige japanische Gitarren aus<br />
dem Hause Kohno. Einerseits bestechen<br />
sie durch die in vollklimatisierten ‹Schatzkammern›<br />
gelagerten Tonhölzer, und an<br />
dererseits seien die Japaner immer ausgezeichnete<br />
Klangtüftler gewesen, sodass<br />
ihre Instrumente den höchsten Anforderungen<br />
genügten».<br />
Zur jungen Generation der Gitarrenbauer<br />
gehört sodann der in Zürich lebende<br />
Puschlaver Ermanno Chiavi. Er arbeitet<br />
mit modernster Technologie und hat im<br />
Laufe der letzten zwanzig Jahre neben<br />
der klassischen sechssaitigen Gitarre<br />
mit den Tönen EAdghe1 eine ganze<br />
Reihe anderer Gitarrenmodelle entwickelt:<br />
Kindergitarren, Oktavgitarren,<br />
Terzgitarren, Quintgitarren, Konzertgitarren<br />
in verschiedenen Mensuren, ein<br />
Gitarrenquartett, sieben, acht, zehnsaitige<br />
Gitarren und schliesslich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gitarrenpädagogen<br />
Anders Miolin von der Musikhochschule<br />
Zürich ein 13saitiges Modell. Wer diese<br />
Instrumente einmal in der Hand – und<br />
im Ohr! – gehabt hat, wird nie mehr despektierlich<br />
von «Klampfen» sprechen.<br />
Und noch etwas: Wenn Sie das nächste<br />
Mal die Spaniensehnsucht packt: Sofort<br />
hin in die Gitarrenabteilung am Pfauen!<br />
Bruno Rauch<br />
<strong>Jecklin</strong> Gitarrenfest März 06<br />
Ausstellung Meistergitarren:<br />
Sa, 11.3.06 bis Sa, 25.3.2006<br />
<strong>Jecklin</strong> Gitarrenabteilung. Instrumente von<br />
Ramirez, Kohno, Sakurai, Chiavi, Hanika, u.a.<br />
Die Instrumente können gespielt werden.<br />
Kindergitarrenkonzert<br />
Sa, 18.3.06, 15 Uhr, <strong>Jecklin</strong> Forum<br />
Präsentation und Konzert<br />
«Die 1 saitige gitarre ChiaviMiolin»<br />
Sa, 25.3.06, 17 Uhr, <strong>Jecklin</strong> Forum<br />
Vortrag des Gitarrenbauers Ermanno Chiavi über<br />
die Entwicklung und die Besonderheiten seines<br />
neuartigen Instruments, das aus einer Zusammenarbeit<br />
mit dem Gitarristen Anders Miolin,<br />
Dozent an der HMT, entstanden ist. Anschliessend<br />
findet ein kommentiertes Konzert mit A. Miolin<br />
statt, der die Vorteile des Instrumentes demonstrieren<br />
wird, sei dies beim Spielen von Trans<br />
kriptionen zeitgenössischer Kompositionen, oder<br />
bei der Interpretation von Werken des klassi<br />
schen Repertoires, von Lautenliteratur oder so<br />
gar Klavierwerken.<br />
(Weitere Details siehe «News»Seite 11)
P U B l I R E P O R T A g E<br />
Mozart, Frühe Sinfonien<br />
vol.1, Nikolaus Harnoncourt,<br />
<strong>Co</strong>ncentus Musicus Wien<br />
3 CDs, Fr. 68.90, Best-Nr. 1<br />
Mozart, Klavierkonzerte<br />
K.238/K.450/K.595,<br />
Pierre-Laurent Aimard,<br />
Chamber Orchestra of<br />
Europe<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 2<br />
Mozart, Sinfonien Nr. 35/36,<br />
Jirˇi Bělohlávek,<br />
Prager Philharmonie<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 3<br />
Mozart, Grosse Messe<br />
c-Moll, Paul McCreesh<br />
Gabrieli <strong>Co</strong>nsort & Players<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 4<br />
Mozart, Violinsonaten<br />
K. 301, 304, 376 & 526<br />
Hilary Hahn, Natalie Zhu<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 5<br />
Mozart, Klaviersonaten<br />
K. 330, 332, 457 & 331<br />
Mikhail Pletnev<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 6<br />
Mozart, Don Giovanni,<br />
Ruggero Raimondi, Lorin<br />
Maazel, Joseph Losey<br />
1 DVD, Fr. 39.90, Best-Nr. 7<br />
Mozart, Die Zauberflöte<br />
Gruberova, Popp, Araiza<br />
Moll, Sawallisch, Everding<br />
1 DVD, Fr. 46.90, Best-Nr. 8<br />
Musik ist unser Handwerk<br />
«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musik»<br />
(Wolfgang A. Mozart an seinen Vater leopold;<br />
11.1.1 82)<br />
Es ist eine hübsche Geschichte, die der Salzburger Hoftrompeter<br />
Schachtner von einer Begegnung mit dem vierjährigen Wolferl berichtet:<br />
Vater Leopold findet das Kind versunken und Tinten verschmiert<br />
zu Hause vor; er komponiere gerade ein Konzert fürs Klavier,<br />
erklärt Wolferl dem erstaunten Vater. Dem kommen bei<br />
genauerer Betrachtung des verschmierten Notenblattes «Tränen<br />
der Bewunderung», und er ruft aus: «Wie alles richtig und regelmässig<br />
gesetzt ist, nur ists nicht zu gebrauchen, weil es so ausserordentlich<br />
schwer ist, dass es kein Mensch zu spielen im Stande wäre ...!»<br />
Doch Wolferl antwortet ihm ein wenig altklug: «Drum ists ein Konzert!<br />
Man muss so lange exerzieren, bis man es treffen kann.»<br />
Was hat Wolferl wohl in den ihm noch verbleibenden 32 Jahren seines<br />
Lebens an «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft» hinzu gelernt an<br />
Harmonielehre, Kontrapunkt (Formenlehre würde man heute dazu<br />
sagen), an Instrumentationspraxis und barocker Figurenlehre,<br />
damit dem Einfall auch die Realisierung des Einfalls sinnvoll entspräche.<br />
Zehn Mal finden wir in den Briefen Vater Leopolds und Sohn<br />
Wolfgangs die Bezeichnung «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft», von der<br />
sich die Musikverständigen Europas selbst ein Bild machen konnten.<br />
Wie hoch das Handwerkliche in Mozarts Kunst einzuschätzen ist,<br />
geht auch aus dem von Leopold Mozart im Jahre 1782 überlieferten<br />
Zeugnis Joseph Haydns über den Freund Mozart hervor: «Ich sage<br />
Ihnen vor Gott, als ein ehrlicher Mann, Ihr Sohn ist der grösste<br />
Komponist, den ich von Person und dem Namen nach kenne: Er hat<br />
Geschmack und über das die grösste Kompositionswissenschaft!»<br />
In Paris schreibt Mozart über die Zentralpunkte seines Lebens «genius<br />
lust wissenschaft und freude». Wunderbar, wenn die «Wissenschaft»,<br />
das meisterlich gekonnte Handwerk, zur Basis von Lust und<br />
Freude wird, Lust und Freude jenes Genius Mozart, dessen Komplexität,<br />
dessen «Wunderbares» sich analytischem Verstehen entzieht.<br />
«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musique» nennt es Mozart;<br />
«Musik ist unser Handwerk», beschreibt das Musikhaus <strong>Jecklin</strong> in<br />
seinem Leitspruch die Grundlagen und Förderungsmassnahmen,<br />
die zielgerichteten Angebote und Aktivitäten, den Noten und<br />
Instrumentenmarkt der Firma. Der Perfektionist Mozart wäre davon<br />
sicherlich begeistert gewesen.<br />
Josef Wallnig<br />
Prof. Dr. Josef Wallnig ist Leiter der Abteilung für Musiktheater an<br />
der Universität Mozarteum Salzburg.<br />
In Baden ist <strong>Jecklin</strong> am Zug<br />
Wer Baden mit Zug oder Bus bereist,<br />
fährt <strong>Jecklin</strong> sozusagen vor die Haustür.<br />
Das CD und DVDgeschäft direkt am<br />
Bahnhof ist denn auch Treffpunkt für<br />
viel laufkundschaft, aber auch für<br />
Stammkunden und lokalmatadoren.<br />
Rennen nützt nichts mehr, <strong>vom</strong> Zug sieht<br />
man gerade noch die Schlusslichter, und<br />
da steht man dann auf dem Perron, wütend,<br />
frustiert oder schicksalsergeben,<br />
je nach Tagesform oder Temperament.<br />
Was nun bis zum nächsten Zug in einer<br />
halben Stunde? Der Blick schweift hilfesuchend<br />
übers «Langhaus» ennet den<br />
Gleisen, den Geschäftsbau mit Café,<br />
Buchhandlung, <strong>Co</strong>iffeursalon, CDLaden<br />
… dort sichtet man Menschen hinter<br />
der Fensterscheibe mit Kopfhörern über<br />
den Ohren, sie nicken im Takt, blicken<br />
verträumt ins Leere oder beobachten interessiert<br />
das Treiben auf und zwischen<br />
den Gleisen. Gute Idee! Schnell rüber zu<br />
<strong>Jecklin</strong>.<br />
Der Chef empfiehlt<br />
Was gibts an Aktualitäten? Filialleiter<br />
Daniel Hoch nimmt das DébutAlbum<br />
der Sängerin und Schauspielerin Julia<br />
Hummer aus dem Gestell. «Downtown<br />
<strong>Co</strong>coluccia», das folkige, leicht melan<br />
Daniel Hoch<br />
cholische Werk der jungen Deutschen<br />
gehört zurzeit zu seinen Favoriten. Und<br />
«Maraton», die aktuelle SpanCD? Sie hat<br />
Glück, hat sie es überhaupt in die Auslage<br />
geschafft! Zu unauffällig findet Daniel<br />
Hoch das ganz in Grautönen gehaltene<br />
<strong>Co</strong>ver. Steckte dahinter nicht eine bekannte,<br />
bewährte Schweizer Band, hätte<br />
er sie vielleicht nicht einmal ins Sortiment<br />
aufgenommen! Man sollte ja nicht<br />
nur aufs Äussere schauen, tut es aber<br />
eben stark: Die Leute greifen nach schönen<br />
Farben, attraktiven Fotos, origineller<br />
Grafik, alles andere wird einfach übersehen.<br />
Die Kundschaft will gängiges<br />
Seit zehn Jahren arbeitet Daniel Hoch bei<br />
<strong>Jecklin</strong> in Baden, und er weiss, was seine<br />
Kundschaft wünscht. Ihr Geschmack ist<br />
eher konservativ, sie mag grosse Stars<br />
wie Robbie Williams, Madonna, Simply<br />
Red. Lässt sich aber durchaus auch auf<br />
einen Schweizer Gitarrenvirtuosen wie<br />
Max Lässer ein. Vielleicht auch deshalb,<br />
weil er hier in der Stadt wohnt und man<br />
ihn im Laden ab und zu antrifft.<br />
Bei Fragen wendet man sich an...<br />
Ein Geschäft steht und fällt mit seinem<br />
Personal und dessen Wissen. Mit Daniel<br />
Hoch hat <strong>Jecklin</strong> Baden einen grossen<br />
Pop und RockmusikKenner. Und einen<br />
leidenschaftlichen Sammler. Seinen<br />
rund 8000 Schallplatten und 4000 CDs<br />
gewährt er in seiner Wohnung sogar ein<br />
eigenes Zimmer. Und eine der CDs darf<br />
immer ins Abspielgerät, wenn er zu Hause<br />
ist.<br />
Für eine Beratung im klassischen Bereich<br />
wendet man sich am besten an Andrea<br />
Fuhrer. Spezialistin für DVDs ist Canan<br />
Sürmeli. 15 Prozent des Umsatzes wer<br />
den mit DVDs erzielt. Seit der Verkauf<br />
von CDs zurückgegangen ist, eine will<br />
kommene Einnahmequelle.<br />
<strong>Jecklin</strong><br />
Ein weiteres, gut genutztes Angebot sind<br />
die Hörbücher, welche seit kurzem das<br />
Vollsortiment ergänzen. Das Verkaufsteam<br />
übrigens wird von den Lehrlingen<br />
Sandro Blumer und Luca Portner ergänzt.<br />
Und gut möglich, dass man auch<br />
mal von einem jungen Mann bedient<br />
wird, der in der hiesigen Szene schon so<br />
etwas wie ein Star ist: Der aufstrebende<br />
Badener Sänger und Gitarrist Adrian<br />
Stern hilft seit Jahren hier aus. Und gut<br />
möglich, dass man schon wieder einen<br />
Zug verpasst hat …<br />
Regi Sager
<strong>ZKO</strong> / <strong>Jecklin</strong>News<br />
Julian Rachlin <strong>Jecklin</strong> Musiktreffen<br />
Thomas Pfiffner <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />
13saitige Gitarre<br />
<strong>Jecklin</strong> Musiktreffen für das<br />
musikinteressierte Publikum<br />
Interessieren Sie sich für den musikalischen<br />
Nachwuchs in der Schweiz? Möchten<br />
Sie hören, wie junge Menschen heute<br />
musizieren, erfahren, was sie musikalisch<br />
interessiert? Dann besuchen Sie das<br />
<strong>Jecklin</strong> Musiktreffen am 8. und 9. April<br />
im <strong>Jecklin</strong> Musikhaus an der Rämistrasse<br />
30 in Zürich. Unter dem Thema «Tastenspektakel»<br />
spielen junge Pianistinnen<br />
und Pianisten aus allen Musiksparten<br />
(Klassik, Jazz, Rock und Pop) und in den<br />
verschiedensten Formationen einer prominenten<br />
Jury vor. Die besten davon werden<br />
am Schlusskonzert in Luzern auftreten.<br />
Ans <strong>Jecklin</strong> Musiktreffen eingeladen<br />
ist neben den jungen Musikerinnen und<br />
Musikern auch ein interessiertes Pu<br />
<strong>Abschied</strong> von Thomas Pfiffner<br />
Als Thomas Pfiffner Geschäftsleiter des<br />
Zürcher Kammerorchesters wurde, war<br />
die Existenz dieser Institution aus kulturpolitischen<br />
Gründen in Frage gestellt.<br />
Zusammen mit <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> hat er<br />
durch sein Engagement und seine Überzeugungskraft<br />
das <strong>ZKO</strong> zu dem gemacht,<br />
was es heute ist: ein eingestimmtes<br />
Ensemble mit farben und facettenreicher<br />
Programmgestaltung, das heute wieder<br />
seinen festen Platz im Zürcher Musikleben<br />
hat. Es verfügt über internationale<br />
10<br />
grosse Ehre für<br />
<strong>Howard</strong> griffiths<br />
Murers «Vitus»<br />
mit <strong>ZKO</strong>Auftritt<br />
Vortrag und Konzert:<br />
Die 1 saitige gitarre<br />
blikum. Dieses erhält die Möglichkeit, Grosse Ehre für den Chefdirigenten des<br />
Am 2. Februar war Premiere des neuesten Am Samstag, 25. März, stellt das <strong>Jecklin</strong><br />
den Vorspielen zu lauschen, ausgewählte Zürcher Kammerorchesters: in der jähr<br />
Filmes von Fredi M. Murer. «Vitus» ist die Forum um 17 Uhr die 13saitige Gitarre –<br />
Proben zu besuchen und mit den jungen lichen «New Year’s Honours List», die<br />
Geschichte eines hochbegabten Jungen die «ChiaviMolin»Gitarre vor. Der Gitar<br />
Musikerinnen und Musikern an der ei Queen Elizabeth II jeweils zum Neujahrs<br />
(Teo Gheorghiu), der nicht nur fabelhaft renbauer Ermanno Chiavi informiert in<br />
gens dafür eingerichteten <strong>Jecklin</strong>Bar ins tag bekannt gibt, wurde <strong>Howard</strong> Grif<br />
Klavier spielt sondern auch sonst geniale einem Vortrag über das Instrument, und<br />
Gespräch zu kommen. Weiter stehen alle fiths wegen seiner Verdienste um das Mu<br />
Fähigkeiten hat. In der Schlusssequenz Anders Miolin, Dozent HMT Zürich, lässt<br />
VerkaufsAbteilungen des <strong>Jecklin</strong> Mu sikleben in der Schweiz zum «Member of<br />
des Filmes sieht man ihn das Schumann es in einem Konzert erklingen. Die 13sai<br />
sikhauses, also die verschiedenen In the British Empire» (MBE) ernannt. Wir<br />
Klavierkonzert in der Tonhalle Zürich tige Gitarre hat, zusätzlich zu den 6 Saiten<br />
strumentenabteilungen, die Noten und gatulieren. Gegründet wurde dieser<br />
spielen – begleitet <strong>vom</strong> Zürcher Kammer einer gewöhnlichen Gitarre, 7 Basssaiten.<br />
Buchabteilung sowie ausgewählte Instru Ritterorden 1917 von Georg V. In dieser<br />
orchester unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>. SK war Der Tonumfang erreicht dadurch – und<br />
mentenWerkstätten zur Besichtigung Kategorie ist <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> der zehn<br />
an der Vorpremiere und wir können die durch die Erweiterung des Griff brettes<br />
offen.<br />
te, der die Auszeichnung erhält. Genau<br />
sen Film nur wärmstens empfehlen. Es auf 24 Bünde – ganze fünf Oktaven. (Eine<br />
vierzig Jahre zuvor erhielten John Lennon<br />
wird eine wunderbare, zu Herzen ge<br />
Informationen über den Besuch des Jeck und Ringo Star die Auszeichnung. Einen<br />
hende Geschichte erzählt, die aber nie<br />
lin Musiktreffens sind ab 1. März auf der Rückblick auf seine 10jährige Arbeit<br />
ins Kitschige oder Rührende abgleitet,<br />
folgenden Website erhältlich:<br />
beim <strong>ZKO</strong> und einen Ausblick auf seine<br />
sondern gespickt ist mit viel Humor,<br />
www.jecklin.ch, Musiktreffen Pläne gibt <strong>Griffiths</strong> auf den Seiten 4 / 5.<br />
Feinsinnigkeit und Lebensweisheit. Glän Grosses Glück beim MeisterzyklusKonzend<br />
vor allem Julika Jenkins und Urs zert in Zürich! Eine Stunde vor Konzertbe<br />
Jucker (Eltern von Vitus) sowie Bruno ginn wurde die erste Geigerin und Kon<br />
Berichtigung<br />
Ganz als verständnisvoller Grossvater.<br />
Die Filmmusik hat, wie schon bei Murers<br />
zertmeisterin des Jansen Ensembles so<br />
krank, dass ein Arzt geholt werden muss<br />
Kontakte, bietet ein stilistisch vielfäl Im Interview mit Nikolaus Harnoncourt,<br />
«Höhenfeuer», der Zürcher Musiker Mate. Trotzdem versuchte Candida Thomp<br />
tiges Programm und arbeitet mit pro welches Monika Mertl für die November<br />
rio Beretta geschrieben (siehe Interview son das Konzert zu spielen. Doch leider<br />
fessionellen Strukturen. Auch unsere Ausgabe der «SaisonKlänge» schrieb, hat<br />
auf Seite 28). «Der amüsante Familienfilm musste sie im langsamen Satz des zwei<br />
Zeitschrift, die «SaisonKlänge», war sich ein kleiner Fehler eingeschlichen.<br />
des grossen Fredi M. Murer ist in mehten Konzertes von Bach endgültig aufge<br />
hauptsächlich Pfiffners Idee. Die Redak Die im Zusammenhang mit der Besetrerer<br />
Hinsicht ein Glücksfall», urteilte ben. Zum Glück sass Julian Rachlin, der<br />
tion, die <strong>Jecklin</strong>ianer und die gesamte zung von Händels «Messias» erwähnte<br />
www.cineman.ch und bezeichnete den Freund von Janine Jansen, im Konzert<br />
<strong>ZKO</strong>Crew danken Thomas Pfiffner für Sängerin Lisa Larsson sollte eigentlich<br />
Film als «kleine Sensation» sowie als ein und sprang kurz entschlossen ein – mit<br />
die konstruktive und angenehme Zusam Anna Larsson heissen. Lisa Larsson ist<br />
modernes, beinah wahres Märchen mit der Violine von Candida Thompson spielmenarbeit<br />
und wünschen ihm bei seiner eine bekannte Sopranistin, und Anna<br />
realistischen Ideen und witzigen Sprüte er bravourös das Konzert zu Ende. In<br />
neuen Herausforderung als Geschäftsfüh Larsson verfügt über eine dunkel timchen.<br />
Gutscheine für einen Kinobesuch der Pause wurde kurz noch einmal gerer<br />
des Orchesters des Musikkollegiums brierte AltStimme. Wir entschuldigen<br />
können in unserem Wettbewerb (siehe probt, und so konnte Rachlin auch als<br />
Winterthur viel Dynamik und Erfolg. uns für dieses Versehen.<br />
Seite 30) gewonnen werden.<br />
1. Geiger (er hatte auf der CDEinspielung<br />
Julian Rachlin rettet Konzert<br />
6saitige Gitarre hat einen Tonumfang<br />
von 3 Oktaven plus Quint.) Das Instrument<br />
bietet eine grössere Lautstärke und<br />
kann unverstärkt im Zusammenspiel mit<br />
einem Orchester und für Kammermusik<br />
eingesetzt werden. Sie ist weder grösser<br />
noch wesentlich schwerer als eine «normale»<br />
klassische Gitarre. Anhand einiger<br />
Beispiele wird der Gitarrenbauer aufzeigen,<br />
wie er die Wünsche des bekannten<br />
Gitarristen Anders Miolin in die Praxis<br />
umgesetzt hat.<br />
als Bratschist mitgewirkt) Vivaldis «Vier<br />
Jahreszeiten» mitspielen – zur Erleichterung<br />
der Veranstalter und zur grossen<br />
Freude des Publikums! So wurde dieses<br />
Konzert – mit der bravourösen und nervenstarken<br />
Leistung von Solistin Janine<br />
Jansen und ihres phänomenalen Ensembles<br />
– zu einer wahren «Sternstunde», so<br />
der «TagesAnzeiger», und weiter: «Freie<br />
Plätze gab es noch genug. Damit dies<br />
nächstes Mal anders ist, merke man sich<br />
diesen Namen: Janine Jansen.» Sie wird<br />
am 29. März gemeinsam mit dem <strong>ZKO</strong><br />
unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> ein Violinkonzert<br />
von Mozart spielen.<br />
(Details siehe Konzertkalender)<br />
11
Zürcher Kammerorchester<br />
Chesapeake Bay <strong>ZKO</strong>Musiker posieren vor der Carnegie Hall, NYC «Blendende» Aussicht <strong>vom</strong> Empire State Building<br />
Einladung nach dem Konzert in einer typischen Villa von Charlottesville <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> mit dem Gastgeber in Charlottesville und Sharon Isbin<br />
<strong>ZKO</strong> unterwegs in den USA<br />
Nach einer fast 20jährigen Pause war<br />
das Zürcher Kammerorchester im Oktober<br />
2005 wieder einmal unterwegs auf<br />
USTournee. Zusammen mit der gitarristin<br />
Sharon Isbin standen in 24 Tagen<br />
18 Konzerte mit abwechselnd drei unterschiedlichen<br />
Programmen auf dem<br />
Reiseplan.<br />
Morgens um 9 Uhr, knapp drei Stunden<br />
vor Abflug, ist es so weit, die Reise beginnt<br />
(fast). Nach und nach treffen die<br />
Musikerinnen und Musiker zum Einchecken<br />
ein, alles geht reibungslos. Spannend<br />
könnte es dann bei der Einreise in<br />
die USA werden. Was erwartet uns wohl<br />
(frage ich mich, die das Orchester zum<br />
ersten Mal auf einer längeren Reise begleitet)<br />
bei der «Immigration» in Washing<br />
ton? Die Sache verläuft auch dort er<br />
staunlich problemlos, sogar die grossen<br />
Instrumentencontainer mit Kontrabäs<br />
sen und Celli verursachen keinerlei Ex<br />
traProbleme.<br />
Eigentlich verwunderlich (aber natürlich<br />
hoch willkommen), war uns doch im Vor<br />
feld klar gemacht worden, dass solche<br />
grossen «Behältnisse» extra verzollt und<br />
inneramerikanisch nur auf dem Landweg<br />
transportiert werden dürfen.<br />
12<br />
Unsere erste Station, Charlotte, North<br />
Carolina, erreichen wir mit drei Stunden<br />
Verspätung. Ein Unwetter hatte die ganzen<br />
Flugpläne durcheinander gebracht,<br />
und wir erleben mit, wie ganze Crews<br />
und einzelne Piloten über Lautsprecher<br />
gesucht werden!!! Gegen Mitternacht<br />
kommen wir gut im Hotel an und können<br />
– endlich – schlafen! Das «Eröffnungskonzert»<br />
am übernächsten Nachmittag<br />
war ein Riesenerfolg, Standing<br />
Ovations und begeisterte Kritiken schon<br />
nach dem allerersten Auftritt, das war<br />
wirklich ein Erlebnis!<br />
Im Bus Richtung Süden<br />
Danach ging die Tour erst richtig los: Per<br />
Bus fuhren wir weiter Richtung Süden.<br />
An den meisten Konzertorten gab es<br />
nicht sehr viel zu sehen, vor allem fehlte<br />
die Zeit für Sightseeing. Fast jeder Tag<br />
war Reisetag, die Fahrten dauerten in der<br />
Regel zwei bis sechs Stunden. Während<br />
dieser Fahrten konnte man allerdings<br />
durchaus einen Eindruck von der Landschaft<br />
gewinnen. Wunderschön war die<br />
Landschaft vor allem im Landesinnern,<br />
beispielsweise von North Carolina, in<br />
der Region der Appalachen, der Blue<br />
Ridge Mountains, wo die Herbstfarben<br />
zwar noch nicht voll ausgeprägt waren,<br />
aber die spätere Pracht erahnen liessen.<br />
Im Hotel lagen Prospekte über Trekkingtouren<br />
ins Gebiet der CherokeeIndianer<br />
auf, welche – bei mir – Lust auf mehr aufkommen<br />
liessen. Aber nach einem kurzen<br />
Spaziergang durch Asheville war es<br />
schon wieder Zeit, in die Konzertkleidung<br />
zu schlüpfen, den Bus zu besteigen<br />
und in die Konzerthalle zu fahren!<br />
Konzerte in der Universität<br />
Die meisten unserer Konzerte fanden in<br />
Universitätsstädten statt, was hiess, dass<br />
in den von uns besuchten Städten die<br />
meisten kulturellen Anlässe in Aulen<br />
oder Konzertsälen auf Universitäts oder<br />
<strong>Co</strong>llegegelände abgehalten werden. Es<br />
ist erstaunlich, welche Vielfalt an Baustilen<br />
und epochen in Konzertsälen in den<br />
USA zu finden ist: von mit dunkelroten<br />
Plüschsesseln ausgestatteten altertümlichen<br />
(Kino)Sälen mit 400 Sitzplätzen<br />
bis zu modernen Riesenauditorien mit<br />
über 2000 Plätzen. Jedes der 18 Konzerte<br />
war ein grosser Erfolg, die Säle waren<br />
zwar oft nicht ausverkauft, aber der herzliche<br />
Applaus fiel deswegen keineswegs<br />
geringer aus. Die Zuhörerschaft zeigte<br />
sich ebenfalls sehr offen der Programmierung<br />
gegenüber. Sogar das zeitgenössische<br />
Werk, «Labyrinth» von Fabian Mül<br />
ler, wurde sehr positiv aufgenommen,<br />
geschweige denn die anderen Werke,<br />
allen voran diejenigen für Sologitarre.<br />
Auch in der Presse fanden die Auftritte<br />
des <strong>ZKO</strong> ausgezeichnete Resonanz.<br />
Aus den einen oder anderen Gründen<br />
etwas besser in Erinnerung geblieben<br />
sind mir eine Handvoll Städte: Wilmington,<br />
North Carolina, die Stadt am Wasser<br />
mit der herzigen Uferpromenade, den<br />
AusternRestaurants und dem FlugzeugträgerMuseum.<br />
Dieser Ort strahlt einen<br />
ganz speziellen Charme aus, und wir erlebten<br />
ihn sogar bei Sonnenschein und<br />
heissen Temperaturen.<br />
Highlights und NYC<br />
In Durham, ebenfalls North Carolina,<br />
hatten wir tags darauf unseren ersten<br />
freien Tag. Das Hotel war weit weg <strong>vom</strong><br />
«Schuss», und zu tun gab es nicht viel<br />
ausser einkaufen. Wir bekamen bei der<br />
Rezeption den Tipp, einen Ausflug in ein<br />
nahe gelegenes Naturschutzgebiet zu<br />
unternehmen. Mit einem Taxiunternehmen<br />
wurde ein Pauschalpreis ausgehandelt,<br />
und los ging die Fahrt. Nur – bis<br />
zum schönen Lake Jordan kamen wir<br />
nicht, lediglich bis zur dazugehörigen<br />
Rangerstation (wenigstens nicht irgend<br />
wo im Nichts). Dort lud uns der Fahrer,<br />
der ganz offensichtlich keine Ahnung<br />
hatte, wo er war, aus und verlangte einen<br />
<strong>vom</strong> abgemachten weit entfernten horrenden<br />
Preis – und fuhr davon! Die beiden<br />
Mitarbeiterinnen der Station trauten<br />
ihren Ohren kaum, dass wir dort am See<br />
spazieren gehen wollten. Die zugänglichen<br />
Stellen waren nämlich kilometerweit<br />
entfernt ... Die nächste Frage war,<br />
wie kommen wir wieder zurück? Weit<br />
und breit kein Bus oder sonstige Möglichkeiten,<br />
ein Auto zu mieten. Schliesslich<br />
bot eine der Damen an, uns in ihrem Privatwagen<br />
die 20 km zum Hotel zurückbringen<br />
…<br />
Dann Atlanta, Georgia, die einzige Riesenstadt<br />
ausser New York City, und Konzernhauptsitz<br />
von <strong>Co</strong>ca<strong>Co</strong>la. Von der<br />
Stadt selbst haben wir zwar nicht viel gesehen,<br />
aber das Aussergewöhnliche hier<br />
war der Konzertsaal, die Spivey Hall.<br />
Initiiert und gesponsert wurde die Spivey<br />
Hall von einem Ehepaar, auf dem Gelände<br />
der Clayton State University: ein kleiner<br />
Saal mit lediglich 400 Plätzen, aber<br />
akustisch <strong>vom</strong> Feinsten. Viele bekannte<br />
Künstler waren hier schon zu Gast, davon<br />
zeugen hinter den Kulissen signierte<br />
Fotos von unter anderen Fazil Say, Hilary<br />
Hahn, Magdalena Kozena und Ian Bostridge,<br />
den Brüdern Capuçon – und jetzt<br />
ziert auch das Zürcher Kammerorchester<br />
diese Bildergalerie. Hampton, Virginia,<br />
ist ebenfalls am Wasser gelegen. Direkt<br />
neben dem Hotel mit wunderbarer Sicht<br />
aufs Meer und auf den Fischereihafen,<br />
befindet sich ein Ableger des NASAWeltraumcenters,<br />
irgendwie unrealistisch,<br />
aber faszinierend: einerseits Natur und<br />
andererseits Hochtechnologie.<br />
Für mich endete die Tournee in New York<br />
City. Nach dreistündiger Fahrt wurden<br />
wir direkt zum Konzertsaal gebracht,<br />
denn das Konzert sollte um 15 Uhr beginnen,<br />
vorher war eine Probe angesagt, und<br />
daher war die Zeit zu knapp, zuvor im Hotel<br />
die Zimmer zu beziehen. NYC hat<br />
mich voll erwischt! Zum ersten Mal in<br />
dieser Riesenstadt, fühlte ich mich restlos<br />
verloren – zu Beginn. Später normalisierte<br />
sich die Lage, und am nächsten<br />
Tag war Stadtbesichtigung angesagt: Empire<br />
State Building, Museum of Modern<br />
Arts, Ground Zero. Für mehr hat es leider<br />
nicht gereicht, aber die enorme Anziehungskraft<br />
dieser Stadt wird bestimmt<br />
einen weiteren, längeren und tief ergehenden<br />
Besuch zur Folge haben.<br />
Ingrid Susanne Lüthi<br />
1
Artist Forum<br />
Julian Bliss (16)<br />
«Mein leben ist Musik, und ich genies<br />
se es.» So charakterisiert sich der jun<br />
ge Klarinettist Julian Bliss. Im April<br />
wird er nun schon zum dritten Mal mit<br />
dem Zürcher Kammerorchester in der<br />
Tonhalle Zürich auftreten.<br />
Er ist gerade mal 16 Jahre jung und führt<br />
schon das Leben eines international gefragten<br />
Solisten, hat bereits einen ExklusivVertrag<br />
mit dem renommierten Label<br />
EMI und wird allerorts mit Superlativen<br />
bedacht. Mit dem Zürcher Kammerorchester<br />
debütierte er 2004 in der Tonhalle<br />
gemeinsam mit Sir James Galway.<br />
Im selben Jahr spielte er an einem Privatkonzert<br />
ebenfalls mit dem <strong>ZKO</strong> unter<br />
<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> Mozarts Klarinettenkonzert<br />
und begeisterte durch seine<br />
nicht nur technisch, sondern auch musikalisch<br />
ausserordentlich reife Interpretation.<br />
Julian, wie sieht bei dir ein «normaler» Tag<br />
aus?<br />
Julian: Bei mir gibt es keinen «normalen»<br />
Tag – jeder sieht anders aus. Mal bin ich<br />
auf Reisen, zu einem Konzert oder zu<br />
Sabine Meyer nach Lübeck, oder ich übe,<br />
besuche die Akademie ... und mache eigentlich<br />
nichts anderes als Musik – entweder<br />
spiele ich selbst oder ich höre<br />
Musik. Musik erfüllt meinen ganzen Tag<br />
und bestimmt mein Leben. Aber ich liebe<br />
es und geniesse dieses Leben, so wie es<br />
ist!<br />
Viele Teenager hören vor allem Popmusik.<br />
Kannst du damit auch etwas anfangen?<br />
Julian: Ja sicher, ich höre alle Arten von<br />
Musik. Ich bin sehr offen für die verschiedensten<br />
Musikstile.<br />
Du bist seit einiger Zeit Schüler von Sabine<br />
Meyer, der wohl berühmtesten und renommiertesten<br />
Klarinettistin.<br />
Julian: Ich bin alle zwei Wochen für einen<br />
Tag dort. Es ist wunderbar, von ihr unterrichtet<br />
zu werden. Sie ist eine so sympathische<br />
und liebenswerte Person. Auch<br />
im Unterricht ist sie stets sehr freundlich.<br />
Ebenso Reiner, ihr Ehemann, der oft dabei<br />
ist. Ihre Art zu unterrichten unterscheidet<br />
sich sehr von anderen Lehrern.<br />
Gibt es besondere Highlights, auf die du<br />
dich freust? Zum Beispiel auf den Auftritt bei<br />
den BBC Proms im Juli in der Royal Albert<br />
Hall?<br />
Julian: Für mich ist jedes Konzert, das<br />
ich spiele, ein Highlight. Es sind jeden<br />
Monat drei bis fünf Konzerte geplant,<br />
aber ich achte darauf, dass mein Terminkalender<br />
nicht zu voll wird, und schaue,<br />
dass ich auch noch genügend Zeit zum<br />
Studieren, Lernen und Üben habe.<br />
Dieses Jahr spielst du unter anderem das<br />
KlarinettenKonzert von Aaron <strong>Co</strong>pland,<br />
ein eher selten zu hörendes Stück.<br />
Julian: Ja, ich liebe dieses Konzert sehr.<br />
Es ist für mich eines der bedeutendsten<br />
jüngeren Werke für Klarinette, es vereint<br />
so viele Stile in sich, und es gibt viele Arten,<br />
es zu spielen.<br />
Im April wirst du mit dem <strong>ZKO</strong> das Klarinet<br />
tenquintett von Weber und die hochvirtuose<br />
Introduktion, Thema und Variationen von<br />
Rossini spielen.<br />
Julian: Ja, auch dieses Stück spiele ich<br />
sehr gerne, es macht grossen Spass. Das<br />
KlarinettenQuintett von Weber, das wir<br />
mit dem <strong>ZKO</strong> in einer Bearbeitung für<br />
Orchester aufführen, eignet sich sehr<br />
auch für diese Besetzung. Ich freue mich<br />
darauf, wieder mit dem <strong>ZKO</strong> zu spielen.<br />
Du hast schon öfters an grossen Anlässen für<br />
die englische Königin gespielt. Wirst du bald<br />
wieder für die «Royals» spielen?<br />
Julian: Da ist im Moment nichts geplant,<br />
aber ich hoffe, es ergibt sich wieder einmal<br />
die Gelegenheit dazu. Sie sind sehr<br />
nette Leute und behandeln mich stets<br />
sehr freundlich. Barbara Honegger<br />
KonzertTipp<br />
Di, 4.4.06, 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel,<br />
Mi, 5.4.06, 20 Uhr, Tonhalle Zürich<br />
Julian Bliss; <strong>ZKO</strong>; Marcus Creed, Dirigent<br />
Mozart: Serenade KV 101; Rossini: Introduktion,<br />
Thema und Variationen; M. Haydn: Sinfonie<br />
GDur; Weber: Klarinettenquintett<br />
CDTipp<br />
Julian Bliss, Klarinette;<br />
Julien Quentin, Klavier<br />
Music for Clarinet and<br />
Piano<br />
1 CD, Fr. 19.90, BestNr. 9<br />
Salome Scheidegger (19)<br />
Salome Scheidegger ist gerade 1 Jahre<br />
alt geworden und zielstrebig auf<br />
dem Weg zu einer internationalen Karriere<br />
als Konzertpianistin. Im Interview<br />
mit «SaisonKlänge» berichtet sie von<br />
ihrem grossen Traum.<br />
Ein kalter Januarmorgen. Das Gespräch<br />
mit Salome Scheidegger findet im «Starbucks»<br />
am Bellevue in Zürich statt. Die<br />
sehr hübsche, zierliche und selbstbewusste<br />
junge Dame erzählt mit Leidenschaft<br />
und Ernst von ihrem grossen Traum.<br />
Beeindruckend, was sie in ihrem jungen<br />
Leben bereits alles getan hat.<br />
Salome, Sie sind in Japan geboren. Waren Ihre<br />
Eltern aus beruf lichen Gründen dort?<br />
Salome: Ja, auch. Meine Eltern lieben<br />
Asien und die asiatische Kultur und<br />
wollten deshalb einen Teil ihres Lebens<br />
dort verbringen. Mein Vater hatte die<br />
Möglichkeit, dort als Biochemiker zu arbeiten.<br />
Ihre Leidenschaft gehörte auch<br />
immer der Musik, wir vier Kinder wurden<br />
darin bereits früh gefördert.<br />
Mein erster aktiver Kontakt mit Musik<br />
war Unterricht in klassischem japani<br />
schem Tanz. Ich hatte als Vierjährige be<br />
reits meinen ersten öffentlichen Auftritt,<br />
in einem traditionellen Kostüm, Perücke<br />
und Maske. Nur die blauen Augen verrieten<br />
meine europäische Herkunft (Bilder<br />
können unter www.salomes.com bestaunt<br />
werden).<br />
Als Sie 1992 in die Schweiz kamen, begannen<br />
Sie aber mit dem Klavierspiel.<br />
Salome: Japanischen Tanz konnte ich natürlich<br />
hier in der Schweiz nicht weiter<br />
ausüben. So ging ich ins Ballett und fing<br />
an, Klavier zu spielen. Ich spürte schon<br />
damals, dass mein Herz diesem wunderbaren<br />
Instrument gehört. Es ist so majestätisch,<br />
hat so viele Ausdrucksmöglichkeiten<br />
– ich liebe es so sehr, dass ich<br />
möglichst viel Zeit mit Klavierspielen verbringen<br />
möchte.<br />
Ihr klares Ziel ist es, eine internationale<br />
Karriere als Konzertpianistin zu machen.<br />
Dazu gehört neben ausserordentlichem Talent<br />
und Fleiss natürlich auch ein gutes<br />
Management. Wenn man Ihre sehr beeindruckende<br />
Website besucht, erkennt man, dass Sie<br />
darüber verfügen. Wer managt Sie?<br />
Salome: Das sind hauptsächlich meine<br />
Eltern. Mein Vater pflegt Beziehungen,<br />
organisiert Konzerte, und meine Mutter<br />
«coacht» mich – und da ist natürlich<br />
noch meine Lehrerin Galina Vracheva,<br />
die für meine musikalische Ausbildung<br />
verantwortlich ist. Sie ist wunderbar. Sie<br />
lehrt mich nicht nur Klavierspiel, ihr<br />
Unterricht ist sehr umfassend. Ich lerne<br />
bei Galina Vracheva auch Harmonielehre,<br />
Kompositionstechnik und Musikgeschichte.<br />
Am 4. März werden Sie mit dem <strong>ZKO</strong> Mozarts<br />
Klavierkonzert CDur KV 415 spielen. Am 25.<br />
Januar spielen sie dasselbe Konzert in Osaka.<br />
Salome: Ja, das ist toll, dass ich auch in<br />
Japan dieses Konzert spielen kann. Das<br />
KV 415 ist eines der schönsten Konzerte<br />
Mozarts, obwohl es nicht so populär ist<br />
wie das dMoll (KV 466) oder das ADur<br />
(KV 414). Je länger ich es spiele, desto<br />
schöner finde ich es. Speziell daran ist<br />
unter anderem, dass es ausser den drei<br />
Hauptkadenzen auch mehrere Nebenkadenzen<br />
enthält – ganz nach der Art dieser<br />
Zeit, als die Pianisten mit improvisierten<br />
Passagen ihr Können darbieten<br />
konnten. Es gibt zwar auch zu diesem<br />
Konzert Originalkadenzen aus Mozarts<br />
Hand, ich aber spiele diejenigen, die Galina<br />
Vracheva extra für mich geschrieben<br />
hat. Sie sind zeitgenössisch, aber nicht<br />
atonal, und doch ganz im Geiste Mozarts.<br />
Ich denke, Mozart würden sie gefallen<br />
– aber auch Paul Sacher, dem ja das<br />
<strong>ZKO</strong> das Konzert <strong>vom</strong> 4. März zu seinem<br />
100. Geburtstag widmet. Barbara Honegger<br />
KonzertTipp<br />
Sa, 4.3.06, 20 Uhr, Tonhalle Zürich<br />
Salome Scheidegger, Klavier; Zürcher<br />
Kammerorchester; <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, Dirigent<br />
W.A. Mozart: Klavierkonzert CDur KV 415<br />
sowie Werke von R. Strauss, R. Koering und<br />
B. Bartók<br />
Details siehe Konzertkalender<br />
CDTipp<br />
Salome Scheidegger,<br />
Klavier; Anthology:<br />
Chopin, Janáček,<br />
Mendelssohn, Debussy<br />
1 CD, Fr. 30.–, BestNr. 10<br />
14 15
Klaidi Sahatci:<br />
Ein unermüdlich Reisender<br />
Albanien, Italien, Frankreich, lugano,<br />
Zürich – Klaidi Sahatci ist weit herum<br />
gekommen. Seit dem Jahr 2004 ist er<br />
Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters<br />
und möchte sich nun bald in<br />
der limmatstadt niederlassen. Porträt<br />
eines unermüdlich Reisenden, der immer<br />
wieder nach einer neuen Herausforderung<br />
und nach der Erweiterung<br />
seines Horizontes sucht.<br />
«Die Musik ist immer in Bewegung, insofern<br />
ist sie ein bisschen wie das Leben»<br />
– eine symptomatische Äusserung Klaidi<br />
Sahatcis, denn die Bewegung ist heute<br />
ein elementarer Teil seines Lebens. Aufgewachsen<br />
ist der Violonist in einer Gesellschaft,<br />
die von reaktionärem Stillstand<br />
gezeichnet war. Während seiner<br />
Jugend herrschte in Tirana, der Hauptstadt<br />
Albaniens, wie im ganzen Land das<br />
kommunistische Regime, das nicht nur<br />
die räumliche, sondern auch die geistige<br />
Bewegungsfreiheit seiner Bevölkerung<br />
einzuschränken suchte.<br />
Von Albanien nach Italien<br />
Mit sechseinhalb Jahren trat Klaidi<br />
Sahatci ins künstlerische Gymnasium<br />
ein, froh, dass sein Wunsch, Musik zu<br />
machen, in Erfüllung ging. Doch auch<br />
da herrschte der despotische Überwachungsstaat,<br />
der bewirkte, dass die jungen<br />
Studierenden die russische Instrumentaltechnik<br />
erlernen und zum Beispiel auf<br />
die Musik des 20. Jahrhunderts verzichten<br />
mussten, weil der Staat sie als reaktionär<br />
und minderwertig einstufte.<br />
Die Wende und mit ihr die Bewegungs<br />
freiheit kamen 1992. Klaidi Sahatci war<br />
20 Jahre alt und sah keine beruf liche<br />
Zukunft in Albanien, denn die Über<br />
gangssituation nach dem Regimewechsel<br />
war existentieller Art – für kulturelle In<br />
teressen blieb kein Platz. So reiste Sa<br />
hatci nach Mailand ans <strong>Co</strong>nservatorio<br />
Giuseppe Verdi, fest entschlossen, sein<br />
Leben der Musik zu widmen.<br />
Ein weiter Horizont<br />
Nach etlichen Jahren des Eingeschlossen<br />
seins dürstete Klaidi Sahatci nun nach<br />
neuen Perspektiven. Er sammelte Erfahrungen<br />
in Italien, suchte Inspirationen<br />
in Frankreich und landete schliesslich in<br />
Lugano. «Ich reise von Land zu Land, um<br />
mich musikalisch und persönlich zu bereichern.<br />
Überall gibt es wieder Neues zu<br />
lernen», ist er sich sicher. Unterdessen ist<br />
Klaidi Sahatci ein etablierter und vielseitiger<br />
Musiker, der neben dem <strong>ZKO</strong> mit anderen<br />
europäischen Sinfonieorchestern<br />
als Gastkonzertmeister arbeitet und rege<br />
seinen kammermusikalischen Aktivitäten<br />
nachgeht.<br />
<strong>ZKO</strong>Orchestermitglieder im Porträt<br />
Fussball, Mythologie und Psychologie<br />
Doch 24 Stunden am Tag könne man<br />
sich nicht mit der Musik beschäftigen,<br />
ist Sahatci überzeugt, es brauche auch<br />
Abwechslungsreiches oder Ergänzendes.<br />
Fussball, zum Beispiel, sei so etwas. Ausserdem<br />
hegt Sahatci eine grosse Faszination<br />
für die griechische Mythologie. Die<br />
Geschichten und ihre Akteure seien zwar<br />
fantastisch, aber gerade heute wieder<br />
von brennender Aktualität, findet der<br />
Musiker, der sich gerne mit gesellschaftlichen<br />
Phänomenen auseinandersetzt.<br />
Somit erscheint auch sein drittes Interessenfeld<br />
plausibel: die Psychologie. Diese<br />
bezeichnet er für seine Rolle als Konzertmeister<br />
als unabdingbar, denn er müsse<br />
einerseits führen können und andrerseits<br />
zuhören – zwei Dinge, die nicht<br />
immer Hand in Hand gehen.<br />
Zukunftsvisionen<br />
Klaidi Sahatci hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die Kultur Albaniens zu fördern indem<br />
er Studierende unterstützt und Werke<br />
von albanischen Komponisten spielt, um<br />
deren Musiksprache auch in anderen Teilen<br />
Europas bekannt zu machen. «Musik<br />
ist ein Geschenk der Natur, das ich weitergeben<br />
möchte. Ich schätze mich glücklich,<br />
eine Sprache gefunden zu haben,<br />
durch die ich mich ausdrücken kann.»<br />
Barbara Pfister<br />
1
Zürcher Kammerorchester<br />
Mozart Fazil Say Carmina Quartett<br />
James Galway<br />
Mozart – ein Fest<br />
Das Jubeljahr anlässlich von Mozarts<br />
250. geburtstag warf lange Schatten<br />
voraus. Jetzt ist es da, und Puristen<br />
fordern bereits ein MozartMoratorium,<br />
um Mozarts einmalige Musik vor dem<br />
Overkill zu bewahren. Als ob der Rummel<br />
dem genie etwas anhaben könnte!<br />
Nicht dass wir alles, was da unter dem<br />
Label «M» segelt, toll fänden, bewahre!<br />
Joghurt, Schokokugeln, Bier, Regenschirme<br />
oder TShirts haben jedoch dermassen<br />
wenig mit dem Jahrtausendgenie zu<br />
tun, dass sie ihm eigentlich auch gar<br />
nichts anhaben können. Man kann den<br />
Kommerz – mit einem deftigen Ausspruch,<br />
wie er dem Meister selbst oft und<br />
gern über die Lippen kam oder in den unermüdlichen<br />
Federkiel f loss – getrost<br />
übersehen. Oder sich den ganzen Krempel<br />
irgendwohin stecken – als Kennerin,<br />
als Leser seiner Briefe werden Sie schon<br />
wissen, wohin!<br />
Prima la Musica<br />
Befassen wir uns also lieber mit seiner<br />
Musik! Und davon kann man eigentlich<br />
gar nie zu viel haben. Nur, als Klingelton,<br />
in Warteschlaufen, in Warenhausaufzügen<br />
zur Förderung der Kauflust und in<br />
Kuhställen zur Steigerung des Milcher<br />
trags, ist sie dann doch… Obwohl:<br />
Mozart selbst hat sich amüsiert und gefreut,<br />
als er 1787 nach Wien berichten<br />
konnte, ganz Prag habe «Figaro» gepfiffen<br />
und gedudelt – «Figaro, und ewig<br />
Figaro!» Die Klavierschülerin, die sich<br />
mit den AlbertiBässen der Sonata facile<br />
abmüht, der Laienchor, der sich die Waisenhausmesse<br />
vornimmt, das Kindertheater,<br />
das mit Sarastros Löwen und Papageno<br />
den Knirpsen das Blut in die<br />
Wangen treibt – alles ganz wunderbar.<br />
Wer’s indessen etwas perfekter möchte,<br />
streicht sich schon mal vorsorglich die<br />
erste Juniwoche (gleich nach Pfingsten)<br />
in der Agenda rot an: Mozartfest 2006!<br />
Das Zürcher Kammerorchester <strong>ZKO</strong>, dirigiert<br />
von <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, und seine<br />
Freunde offerieren in dieser Woche einen<br />
kleinen, aber feinen Mozartzyklus. Mozart<br />
gehört ja gewissermassen zu den<br />
Spezialitäten dieses Klangkörpers, wovon<br />
eine stattliche Anzahl von Einspielungen<br />
zeugt.<br />
Neben bekannten Werken wie der Prager<br />
Sinfonie oder dem populären CDurKlavierkonzert<br />
– das mit dem wunderbaren<br />
AndanteSatz! – stehen auch Werke auf<br />
dem Programm, die im Konzertsaal selte<br />
ner zu hören sind. Da ist zum Beispiel die<br />
charmante BallettSuite «Les petits<br />
riens», die Mozart anlässlich seiner erfolglosen<br />
zweiten Reise nach Paris 1779<br />
in der Hoffnung auf einen Opernauftrag<br />
für den berühmten Ballettmeister Noverre<br />
schrieb.<br />
Zwischen Dur und Moll<br />
Heitere, unbeschwerte Werke sind auch<br />
die Flötenquartette, für die sich James<br />
Galway zu Mitgliedern des Amati Quartetts<br />
gesellt. Tiefschürfender sind dagegen<br />
die Streichquartette, die Mozart<br />
Haydn widmete, darunter jenes hochemotionale<br />
in dMoll, das er komponierte,<br />
als seine Frau <strong>Co</strong>nstanze mit dem ersten<br />
Kind in den Wehen lag, und das<br />
letzte der Serie, das aufgrund seiner chromatischen<br />
Einleitung ‹Dissonanzenquartett›<br />
genannt wird. Gespielt werden sie<br />
<strong>vom</strong> Carmina und <strong>vom</strong> Amati Quartett.<br />
In verspielte Gefilde dagegen entführt<br />
ein Kinderkonzert, das die «Türkenmusik»<br />
Mozarts zum Thema hat und das<br />
dank dem in dieser Sparte schon herkunftsmässig<br />
bestens bewanderten Pianisten<br />
Fazil Say viele Überraschungen<br />
bieten wird. Und zum Finale gibts konzertante<br />
Opernraritäten:<br />
Eine flügellahme künstliche gans<br />
«L’oca del Cairo» ist lediglich Fragment<br />
geblieben. Giambattista Varesco, der<br />
zwei Jahre zuvor das Libretto zu «Idomeneo»<br />
geliefert hat, verfasste den Text, von<br />
dem allerdings nur der 1. Akt und eine<br />
lückenhafte Inhaltsangabe überliefert<br />
sind. Mozarts anfängliche Begeisterung<br />
über die «wälsche Oper» kippt allerdings<br />
bald in Missmut über deren Libretto. So<br />
entnimmt man einem Brief von 1783,<br />
dass das Verhältnis zum Textdichter<br />
nicht ganz ungetrübt war: «... so muss er<br />
[=Varesco] mir sachen verändern und<br />
umschmelzen so viel und so oft ich will,<br />
und nicht seinem kopfe folgen, der nicht<br />
die geringste Practic und theaterkenntnüss<br />
hat.»<br />
Offenbar entspricht die Vorlage nicht<br />
Mozarts untrüglichem Gespür für Dramatik:<br />
einer Liebesintrige, bei der ein<br />
Biondello eine Celidora mit Hilfe einer<br />
künstlichen Gans erobern will! Das strapaziert<br />
selbst die frivolen Gesetze der<br />
Buffa; nach sechs Nummern legt Mozart<br />
die Partitur beiseite. Jetzt hat KrimiAutor<br />
Peter Zeindler verbindende Texte geschrieben,<br />
die es erlauben, die sechs bestehenden<br />
Nummern in einen sinnvollen<br />
Zusammenhang zu bringen.<br />
Ein genervter Schauspieldirektor<br />
Das kurze Schauspiel mit Musikeinlagen<br />
«Der Schauspieldirektor» entstand im<br />
«Figaro»Jahr. Das Büchl dazu verfasste<br />
Gottlieb Stephanie d. J., der Librettist der<br />
«Entführung». Als Auftragswerk des Kaisers<br />
wurde es zusammen mit Salieris<br />
«Prima la musica poi le parole» gegeben,<br />
als eine Art Persiflage auf die deutschen<br />
Wandertheater bzw. die allgegenwärtige<br />
italienische Opera seria. Anlass dazu<br />
war der Besuch des niederländischen<br />
Gouverneurs in der Donaustadt am 17.<br />
Februar 1786. Auf der Bühne standen die<br />
Stars ihrer Zeit: die Primadonnen Aloysia<br />
LangeWeber, Mozarts erste grosse Liebe<br />
und spätere Schwägerin, sowie Caterina<br />
Cavalieri, Schülerin und Mätresse Salieris<br />
und erste Konstanze in der «Entführung».<br />
Auch hier hat Peter Zeindler den<br />
Text aktualisiert.<br />
Das leider viel zu selten aufgeführte Gelegenheitswerk<br />
handelt <strong>vom</strong> Impresario<br />
Frank, der eine Truppe zusammenstellt.<br />
Dabei soll die Quantität über der Qualität<br />
stehen, rät ihm der Schauspieler Buff,<br />
der auch bedenkenlos den Buffo gibt.<br />
Mit von der Partie ist ebenfalls Mme<br />
Pfeil, die engagiert wird, weil ihr Mäzen,<br />
Bankier Eiler, die Theaterkasse grosszü<br />
gig speist. Weiter empfiehlt sich das Paar<br />
M. Herz und Mme Krone; ihr Fachgebiet:<br />
«reine Empfindungen». Ferner sind da<br />
noch M. und Mme Vogelsang, er Tenor,<br />
sie Soubrette, sowie die auf endlose Koloraturen<br />
abonnierte Mme Silberklang.<br />
Alle Künstler haben die Gelegenheit,<br />
sich in ihrem Fach vorzustellen, was Mozart<br />
erlaubt, die unterschiedlichen musikalischen<br />
Genres zu bedienen. Neben<br />
einer effektvollen Ouvertüre gibt es da<br />
zwei Arien, eine lyrische und eine bravouröse,<br />
ein Terzett und ein abschliessendes<br />
Vaudeville – köstliche, witzige Musik,<br />
die da und dort an Mozarts spätere Werke<br />
denken lässt und inhaltlich Donizettis<br />
«Viva la mamma» vorwegnimmt. Denn<br />
natürlich geraten sich die Damen bald in<br />
die Haare über ihre Stellung am Theater<br />
und mehr noch über ihre Gagen. So<br />
droht die Truppe Bankrott zu gehen,<br />
bevor sie auftreten kann. Doch schliesslich<br />
verzichten alle aufs Honorar, denn<br />
der Künstler lebt ja von der Ehr’ allein:<br />
Viva il teatro, viva l’opera! Bruno Rauch<br />
KonzertTipp<br />
Zürcher Mozartfest 2006: 6. bis 11. Juni<br />
Der Versandauflage ist ein Prospekt<br />
beigelegt. Erhältlich auch bei der <strong>ZKO</strong><br />
Billettkasse, <strong>Jecklin</strong> und allen bekannten<br />
Vorverkaufsstellen. www.zko.ch<br />
18 1
CDAktuell<br />
Klassik CDs<br />
20<br />
l. Boccherini | Fandango Sinfonie &<br />
la Musica Notturna di Madrid<br />
le <strong>Co</strong>ncert des Nations, Jordi Savall,<br />
leitung<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 11<br />
Boccherinis Mischung aus klassischer<br />
Form und spanischer Folklore überzeugt<br />
in Savalls Interpretation.<br />
J. Offenbach<br />
la grandeDuchesse de gérolstein<br />
Felicity lott, Sandrine Piau, u.a., les Musiciens<br />
du louvre, Marc Minkowski, leitung<br />
2 CDs, Fr. 65.80, Best-Nr. 12<br />
Minkowski präsentiert erstmals die<br />
«Urfassung» von Offenbachs Operettenspektakel.<br />
Und dies in einer vokalen<br />
Prachtsbesetzung!<br />
D. Shostakovich | Sinfonien Nr. 2 & 12<br />
Symphonieorchester des Bayerischen<br />
Rundfunks, Mariss Jansons, leitung<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 13<br />
Experimentierfreude und Revolutionsthematik<br />
beherrschen beide Sinfonien.<br />
Mariss Jansons erweist sich erneut als<br />
beredter Fürsprecher von Schostakowitschs<br />
komplexer Sinfonik.<br />
J.S. Bach<br />
6 Suiten für Cello solo (BWV 100 – 1012)<br />
Truls Mørk, Cello<br />
2 CDs, Fr. 53.80, Best-Nr. 14<br />
Mørk, der norwegische Erzromantiker mit<br />
dem grossen, warmen und lyrischen Ton,<br />
zeigt sich mit seiner ausdrucksstarken,<br />
aber nie überbordenden Lesart von Bachs<br />
Solosuiten von einer neuen Seite.<br />
J.S. Bach<br />
Passacaglia & other keyboard works<br />
Fretwork<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 15<br />
«Alio modo», nämlich in hochraffinierten,<br />
klangreichen Arrangements für sechs<br />
Gamben, bringt das britische Ensemble<br />
Fretwork Musik zum Klingen, die Bach für<br />
Tasteninstrumente geschrieben hatte.<br />
A. Dvoˇrák | Cellokonzert<br />
Jeanguihen Queyras, Cello, The Prague<br />
Philharmonia, Jirˇi Bělohlávek, leitung<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 16<br />
Noch einmal dieser RepertoireSchlager?<br />
Wenn er so einfühlsam und feurig tönt wie<br />
bei Queyras und Bělohlávek, dann ja! Zumal<br />
es dazu das «Dumky»Trio mit I. Faust<br />
und A. Melnikow gibt …<br />
J. Haydn | Clavierkonzerte (Hob.<br />
XVIII:4,6,11) | Andreas Staier, Pianoforte,<br />
Freiburger Barockorchester, gottfried von<br />
der goltz, leitung | 1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 17<br />
Staier bringt einem mit dieser CD nicht<br />
nur Haydns Konzerte näher, sondern<br />
auch den Klang des historischen Tasteninstruments<br />
– hoch virtuos und absolut<br />
überzeugend.<br />
H. Schütz | Symphoniae Sacrae III<br />
Cantus Cölln & <strong>Co</strong>ncerto Palatino, Konrad<br />
Junghänel, leitung | 2CDs, Fr. 69.80, Best-Nr. 18<br />
Der venezianisch geschulte Schütz publizierte<br />
1650 den dritten Teil seiner Sammlung<br />
mehrstimmiger Psalmvertonungen.<br />
Junghänel und sein Cantus Cölln verleihen<br />
den Gesängen so viel Frische, als wären<br />
sie eben erst neu geschrieben worden.<br />
C.W. gluck, C.P.E. Bach, P.A. locatelli u.a.<br />
la casa del diavolo | Il giardino Armonico<br />
giovanni Antonini, leitung<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 19<br />
In die «casa del diavolo», ins Reich der<br />
Leidenschaften und der Gefühlsaufwallungen,<br />
begeben sich Giovanni Antonini<br />
und sein «Giardino» mit ihrer neuen<br />
CD. Temperamentvoll und expressiv …<br />
F. Mendelssohn | Streichoktett EsDur<br />
(op. 20), Klaviersextett DDur (op. 110)<br />
Kocian Quartet, Pravzak Quartet, Jaromir<br />
Klepac, Klavier, Jirˇi Hudec, Kontrabass<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 20<br />
Zwei der führenden tschechischen Quartette<br />
haben sich getroffen, um zwei atemberaubende<br />
Jugendwerke Mendelssohns<br />
einzuspielen.<br />
l. van Beethoven<br />
Klaviersonaten 1 – 4 (op. 2 und )<br />
András Schiff, Klavier<br />
2 CDs, Fr. 54.90, Best-Nr. 21<br />
Für András Schiff haben Beethovens erste<br />
Versuche im Genre der Klaviersonate<br />
nichts von ihrer Aktualität und Frische verloren.<br />
Entsprechend energisch und vital<br />
präsentiert er die Stücke.<br />
W.A. Mozart | Klaviersonaten (K. 0, 2,<br />
45 , 1) | Mikhail Pletnev, Klavier<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 22<br />
Mikhail Pletnev hat zum 250. Geburtstag<br />
des Salzburger Komponistengenies erstmals<br />
eine Auswahl von dessen Klaviersonaten<br />
aufgenommen. Individualistisch<br />
und subjektiv, aber immer dem musikalischen<br />
Moment verpflichtet.<br />
J.S. Bach | Tönet, ihr Pauken! Weltliche<br />
Kantaten BWV 20 & 214 | Carolyn Sampson,<br />
Sopran, Ingeborg Danz, Alt, Mark Padmore,<br />
Tenor, Peter Koy, Bass, <strong>Co</strong>llegium Vocale<br />
gent, Philippe Herreweghe, leitung<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 23<br />
Die Leipziger Stadtoberen hätten an der<br />
Prachtentfaltung von Herreweghe & <strong>Co</strong>.<br />
bestimmt ihre Freude gehabt.<br />
A. Vivaldi | <strong>Co</strong>ncerti con molti strumenti<br />
(Vol. 2) | Europa galante, Fabio Biondi,<br />
leitung | 1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 24<br />
Farbigkeit kam schon bei Vivaldis Komponieren<br />
oftmals vor Perfektion, und so hält<br />
es auch Biondi mit seinen Interpretationen<br />
– sie funkeln in vielen Farben, wirken<br />
spontan und lebendig und verzichten<br />
dafür auf absolute technische Perfektion.<br />
g.P. Telemann, J. Mattheson, D. Buxtehude,<br />
g.F. Händel u.a. | Hamburg 1 4 – Werke für<br />
Cembalo solo | Andreas Staier, Cembalo<br />
1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 25<br />
Einen historischen Querschnitt durch die<br />
Hamburger Musikszene von 1734 bietet<br />
Andreas Staier hier – auf einem Cembalo<br />
von 1734, das einer Orgel nachempfunden<br />
wurde. Absolut spektakulär!<br />
A. Scriabin: 5 Preludes, Sonate Nr. (op. 2 )<br />
N. Medtner: SonataReminiscenza;<br />
I. Strawinsky: Drei Sätze aus «Petruschka»<br />
Evgeny Kissin, Klavier<br />
1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 26<br />
Eine Sammlung selten eingespielter Preziosen<br />
der russischen Klavierliteratur, von<br />
Kissin sorgfältig auf Hochglanz poliert.<br />
g. Verdi | Don Carlos | Ramón Vargas, Bo<br />
Skovhus, Alastair Miles, Iano Tamar, Nadja<br />
Michael u.a., Chor und Orchester der Wiener<br />
Staatsoper, Bertrand de Billy, leitung<br />
4 CDs, Fr. 103.60, Best-Nr. 27<br />
Die 1866/67 entstandene Version des Don<br />
Carlos war fünfaktig, kam so aber nie auf<br />
die Bühne. B. de Billy brachte die Pariser<br />
Urfassung 2004 in Wien zur Uraufführung.<br />
W.A. Mozart | Frühe Sinfonien – Musik &<br />
Briefe (Vol. 2) | <strong>Co</strong>ncentus Musicus Wien<br />
Maximilian Harnoncourt, Sprecher,<br />
Nikolaus Harnoncourt, leitung und<br />
Sprecher | 2 CDs, Fr. 38.90, Best-Nr. 28<br />
Harnoncourt spürt dem Witz und dem Raffinement<br />
des 8 bis 12jährigen Mozart<br />
nach und kombiniert die Sinfonien mit<br />
Briefen, die «Wolferl» auf Reisen schrieb.<br />
Jazz / World CDs<br />
www.jecklin.ch<br />
Salif Keita<br />
M’Bemba<br />
1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 29<br />
Die traditionellen Rhythmen und<br />
Melodien seiner Heimat Mali inspirierten<br />
Salif Keita zu den zehn Songs seines neuen<br />
Albums «M’Bemba». Europäische und<br />
karibische Elemente runden das farbige<br />
Klangbild ab.<br />
Higher ground Hurricane Relief Benefit<br />
<strong>Co</strong>ncert | Wynton Marsalis, Diana Krall,<br />
Norah Jones, Buckwheat Zydeco u.a.<br />
1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 30<br />
Wynton Marsalis, der StarTrompeter aus<br />
New Orleans, hat gerufen, um Geld für seine<br />
<strong>vom</strong> Wirbelsturm verheerte Heimatstadt<br />
zu sammeln. Viel JazzProminenz ist<br />
gekommen.<br />
Brad Mehldau Trio | Day Is Done | Brad<br />
Mehldau, Klavier, larry grenadier, Bass,<br />
Jeff Ballard, Drums | 1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 31<br />
Ob von Radiohead, den Beatles, Burt<br />
Baccharach, Nick Drake oder Paul Simon<br />
– Mehldau und seine beiden Begleiter wissen,<br />
wie man Popstücke unter einer Jazzperspektive<br />
betrachten kann, sodass sich<br />
ganz neue Einsichten ergeben.<br />
Manu Katché | Neighbourhood<br />
Manu Katché, Drums, Tomasz Stanko,<br />
Trompete, Jan garbarek, Saxofon,<br />
Marcin Wasilewski, Klavier, Slawomir<br />
Kurkiewicz, Bass | 1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 32<br />
Manu Katché ist einer jener Schlagzeuger,<br />
die ihr Instrument sehr subtil handhaben.<br />
In Stanko, Garbarek & <strong>Co</strong>. findet er sensible<br />
Mitmusiker.<br />
Miles Davis Quintet | live in Zurich<br />
Miles Davis, Trompete, John <strong>Co</strong>ltrane,<br />
Saxofon, Wynton Kelly, Klavier, Paul<br />
Chambers, Bass, Jimmy <strong>Co</strong>bb, Drums<br />
1 CD, Fr. 23.90, Best-Nr. 33<br />
Frühling 1960: <strong>Co</strong>ltrane wollte die Europatournee<br />
mit Davis nicht mehr mitmachen,<br />
Davis überredete ihn dazu – so kam es<br />
zum Auftritt im Zürcher Kongresshaus.<br />
David garfield & Friends | The State Of<br />
Things | David garfield, Keyboards, larry<br />
Klimas, Saxofon, John Peña, Bass, Vinnie<br />
<strong>Co</strong>laiuta, Drums u.a.<br />
1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 34<br />
David Garfield hat sich über ein Dutzend<br />
hochkarätige Gäste ins Studio geholt und<br />
mit ihnen erkundet, wo die Grenzen des<br />
virtuosen Zusammenspiels liegen.<br />
Stefan Sandmeier<br />
21
CDEmpfehlungen CDEmpfehlungen | Hörbuch<br />
22<br />
J.S. Bach | Violinkonzert BWV 1052, Doppelkonzerte | Akademie für Alte Musik Berlin | 1 CD, Fr. 8. 0, BestNr. 5<br />
Der Ensembleklang der Akademie für Alte Musik Berlin hebt sich aus der Masse heraus und hat einen hohen<br />
Wiedererkennungsgrad. Eine gute Voraussetzung also, um im multimedialen Zeitalter zum Klassiker zu werden. Das<br />
neue Album der «Akademiker» mit Bach-Konzerten hat ebenfalls das Potenzial, zum Evergreen zu werden: Nicht nur<br />
die klangliche Homogenität des Ensembles sticht heraus, sondern auch die hervorragenden solistischen Leistungen.<br />
Die Solistinnen und Solisten treten mit ihren Partien zwar aus dem Gesamtklang heraus, verzahnen sich aber immer<br />
wieder aufs Schönste mit dem Ensemble und verleihen der Musik einen lebendigen Atem.<br />
M. Ravel | gaspard de la nuit | E. Carter: Night Fantasies, Two Diversions, 0+ | P.l. Aimard, Klavier<br />
2 CDs, Fr. 8. 0, BestNr. 6<br />
Nocturnales von Maurice Ravel und Elliot Carter versammelt Pierre-Laurent Aimard in seinem neusten Klavierrezital.<br />
Der lockende Gesang der Wassernymphe Ondine im Mondlicht, die schauerliche Betrachtung eines Gehenkten im<br />
Sonnenuntergang und die Schilderung des Gnomen Scarbo, die den Inhalt von Ravels «Gaspard» bilden, werden dem<br />
Zuhörer von Aimard ebenso stimmungsvoll wie transparent erschlossen. Der Pianist lässt Ravels Stücken ihr dunkles<br />
Mysterium, das sie mit Carters «Night Fantasies» bestens verbindet: Das Unfassbare nächtlicher Gedankenflüge lässt<br />
sich kaum in Worte fassen, wohl aber in Musik.<br />
g. ligeti | Streichquartette Nr. 1 & 2 | Artemis Quartett | 1 CD, Fr. 8. 0, BestNr.<br />
Die Klangwelten von György Ligetis beiden ersten Streichquartetten liegen weit auseinander. Im ersten Quartett von<br />
1953/54 schwingen subkutan die Vorbilder Bartók, Strawinsky und Berg mit, im Prestissimo-Satz erklingt sogar eine<br />
Anspielung auf Mozarts «Kleine Nachtmusik». Das zweite Quartett, das 15 Jahre später entstand, ist geprägt von Ligetis<br />
eigenen kompositorischen Innovationen wie der Mikropolyphonie und seinen Klangflächen. Die Einspielung des Artemis<br />
Quartetts vermag mit Präzision und Spielwitz zu begeistern: Die vertrackten Metren des ersten Quartetts entwickeln<br />
einen rhythmischen Sog, während einem die Klangfarben und -kontraste des zweiten Quartetts Schauer über den<br />
Rücken jagen lassen. Sensationell!<br />
Nik Bärtsch’s Ronin | Stoa | N. Bärtsch, Klavier, Rhodes; Sha, Klarinetten; K. Rast, Drums; A. Pupato, Perkussion; B. Meyer, Bass<br />
1 CD, Fr. 4. 0, BestNr. 8<br />
Die fünf Musiker der Zürcher Formation Ronin spielten «aus Lust am Taktilen, am perkussiven Städtebau, am Räsonieren<br />
durch Resonieren. Sie denken mit Ohren und Händen», wie der Kopf der Truppe, Nik Bärtsch, im Booklet schreibt.<br />
Was bei ihrem «Räsonieren durch Resonieren» herauskommt, sind trockene Grooves und minimalistische Melodielinien.<br />
Bärtsch ordnet diese Elemente in Modulen an und vertraut auf die hypnotische Wirkung, die sich so erzielen lässt. Die<br />
sich abspielende Verdichtung von Rhythmen und Klängen reisst einen unweigerlich mit, hinein in Bärtschs perkussive<br />
Stadtlandschaften. Unbedingt anhören, auf Entdeckungsreisen gehen und resonieren!<br />
R. Schumann: Klavierkonzert op. 54 | J. Brahms: Sonate für Klavier und Cello Nr. 1 op. 8 | C. Schumann: Zwei lieder | H. grimaud,<br />
Klavier; T. Mørk, Cello; A. S. von Otter, Sopran; Staatskapelle Dresden, E. Pekka Salonen, leitung | 1 CD, Fr. 4. 0, BestNr.<br />
Leicht exzentrisch mutet die Klavierdiva an, wenn sie sich für den Fotografen unter den Flügel legt. Sobald sie jedoch<br />
an ihrem Instrument sitzt, wirkt alles sehr unprätentiös, engagiert und trotz kräftiger Attacke mit leichter Hand gespielt.<br />
Schwungvolle Tempi in den Ecksätzen verleihen dem Klavierkonzert Dringlichkeit, während sich Grimaud bei<br />
den Liedern als sensible Begleiterin, in der Cellosonate als intelligente Dialogpartnerin erweist.<br />
Hörbuch<br />
R. Peckham Trio | left End | R. Peckham, gitarre; T. Scherr, Bass; J. Black, Drums | 1 CD, Fr. 4. 0, BestNr. 40<br />
Rick Peckham gehört (noch) nicht zu den bekannteren Namen des Jazz-Betriebs. Dies liegt allerdings kaum an seinen<br />
Fähigkeiten als Gitarrist oder Stückeschreiber, sondern an seiner Tätigkeit am Berklee <strong>Co</strong>llege in Boston, wo er seit<br />
20 Jahren lehrt. In seiner kraftvollen Spielweise verschmilzt Peckham Einflüsse verschiedener Jazz- und Rockgitarristen<br />
zu einem eigentümlichen Individualstil. Zusammen mit seinen brillanten Sidemen Tony Scherr und Jim Black<br />
legt Peckham ein packendes, sehr überzeugendes Set von zehn Eigenkompositionen, zwei Gruppenimprovisationen<br />
und einem Monk-<strong>Co</strong>ver («Evidence») hin. Hoffentlich nicht das letzte dieses Trios …<br />
W.A. Mozart | Klavierkonzerte Nr. 12 (KV 414) und 1 (KV 45 ) | A. Brendel, Klavier; Scottish Chamber Orchestra; C. Mackerras, leitung<br />
1 CD, Fr. 4. 0, BestNr. 41<br />
Die Klavierwerke Mozarts bilden einen wesentlichen Teil von Alfred Brendels musikalischer DNA. Dennoch gehört er<br />
nicht zu jenen Pianisten, die sich mit einmal Erreichtem begnügen. Immer wieder hinterfragt er seine Interpretationen.<br />
Dies bestätigt sich auch im Fall der Mozart-Konzerte Nr. 12 und 17, die er Mitte der 80er-Jahre bereits einmal aufgenommen<br />
hat. Zusammen mit Dirigent Charles Mackerras hat Brendel nun eine feinsinnige, nuancenreiche Lesart der<br />
beiden Konzerte erarbeitet, die für andere Pianisten Referenzstatus hätte. Brendel wird sich damit wohl nicht allzu<br />
lange zufrieden geben.<br />
F. M. Veracini | Violinsonaten | J. Holloway, Violine; J. ter linden, Cello; l. U. Mortensen, Cembalo<br />
1 CD, Fr. 8. 0, BestNr. 42<br />
Holloway, Ter Linden und Mortensen sind ein seit langem eingespieltes Team. Ihr Gefühl für das gemeinsame Spiel ist so<br />
perfekt, dass aus drei ein Puls, ein Atem, ein Instrument wird. Diese Einheit bildet den Boden, auf dem die Musik von Veracinis<br />
Sonaten gedeihen und ihre kostbare Blütenpracht voll entfalten kann. Feingliedrig, tänzerisch, brillant, affektgeladen<br />
kommen die Stücke des venezianischen Bach-Zeitgenossen daher. Trotz schneller Läufe und komplexer Verzierungen<br />
behält das Trio immer die Ruhe und Übersicht und kann so auf klangliche Ausgewogenheit und Detailreichtum achten.<br />
Stefan Sandmeier<br />
ljudmila Ulitzkaja | Ergebenst, euer Schurik | gekürzte lesefassung mit Andrea Sawatzki | 5 CDs, Fr. 4 .60, BestNr. 4<br />
Schurik sieht gut aus. Er ist höflich, gebildet, sanft und sexy. Ein Traum von einem Mann; ein Don Juan mit negativem<br />
Vorzeichen! Denn: Er muss sich überhaupt nicht anstrengen, auch ohne sein Zutun fliegen ihm die Herzen der Frauen<br />
zu. Und einiges mehr. Warum also soll er sich den Avancen widersetzen, zumal er eine einfühlsame Seele hat. Das<br />
Besondere an diesem Roman, den Ljudmila Ulitzkaja mit leichter, witziger Feder und köstlicher Ironie geschrieben hat,<br />
ist, dass sich für einmal der Titelheld nicht als Eroberer gebärdet. Vielmehr erzählt die Autorin von starken Frauen,<br />
keuschen Debütantinnen und abgebrühten Verführerinnen, die sich am liebenswürdigen Softie delektieren. Sawatzkis<br />
helle, manchmal fast kindliche Stimme bringt die heitere Geschichte trefflich auf den Punkt.<br />
2<br />
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www.emiclassics.ch<br />
www.virginclassics.com<br />
dann & dort<br />
Hildegard von Bingen<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Arvo Pärt<br />
Musik und Bild<br />
ein Projekt von Julia Gloor<br />
JG-D&D-Flyer.indd 2 16.1.2006 10:55:04 Uhr<br />
Imre Kertész | Roman eines Schicksallosen | gelesen <strong>vom</strong> Autor und Ulrich Matthes | 4 CDs, Fr. 4 .60, BestNr. 44<br />
Mit seinem Jahrhundertroman hat der Autor, jüdischer Herkunft und 1929 in Budapest geboren, seine traumatischen<br />
Erlebnisse in Auschwitz und Buchenwald zu Papier gebracht. Er erzählt aus der Optik des 15-jährigen György, der in<br />
Budapest aufwächst. Mit dem Tag der Einberufung des Vaters zum Arbeitsdienst ändert sich sein Leben; es beginnt<br />
eine grauenvolle Reise … Doch Kertész schockiert nicht durch die detaillierte Beschreibung der Grausamkeiten in den<br />
Konzentrationslagern, sondern durch das langsame Heranführen des Lesers bzw. Hörers an das Unfassbare. Er schafft<br />
es, die naive Sicht des Kindes, das seine neuen Aufgaben möglichst gut machen will, zu wahren – ohne Deutung, ohne<br />
Wertung. Der Text nimmt damit Abstand von üblichen Schuldzuweisungen und berührt so umso mehr.<br />
Jane Austen | Stolz und Vorurteil | gekürzte lesefassung mit Marion Martienzen | CDs, Fr. 6 .50, BestNr. 45<br />
Fünf Töchter müssen Bennets unter die Haube bringen; die einzige Möglichkeit, ihnen eine Stellung in der Gesellschaft<br />
zu sichern. Dass ausgerechnet die intelligente Elizabeth den Antrag eines gut situierten Pfarrers ausschlägt, ist ein<br />
starkes Stück. Da zeigt sich ein neuer Anwärter in Gestalt des attraktiven Gutsbesitzers Darcy. Doch seine stolze<br />
Zurückhaltung wird ihm als Standesdünkel ausgelegt. Auch Elizabeth lässt sich <strong>vom</strong> äusseren Schein täuschen. Erst<br />
als sie ihre Vorurteile und er seinen Stolz ablegt, kommt es zum Happyend. In ihrem zweiten Roman, 1813 erschienen,<br />
bewegt sich Jane Austen (1775–1817) einmal mehr in der Welt des englischen Landadels, die auch die ihre war und<br />
deren Abgründe sie mit feiner Ironie entlarvt. Martienzens wandelbare Stimme schafft mitunter die Illusion eines<br />
Mehrpersonenstücks.<br />
Shakespeares geschichten | Prosafassung von Walter E. Richartz | gelesen von Elke Heidenreich | CDs, Fr. 4 .–, BestNr. 46<br />
Shakespeare braucht man nicht vorzustellen. Ebenso wenig Elke Heidenreich, die mit ihrer TV-Sendung «lesen!»<br />
unverkrampften Zugang zur Literatur vermittelt. Jetzt liest sie mit herber Stimme die grausen Geschehnisse des<br />
Elisabethaners. Vorstellen muss man dagegen den Autor der Prosafassungen dieser Geschichten um Sex and Crime,<br />
Intrige und Macht: Der deutsche Chemiker und Schriftsteller Walter Erich Richartz, 1927 in Hamburg geboren, wurde<br />
mit 15 Jahren von seinem adligen Stiefvater adoptiert. geriet als Soldat in Kriegsgefangenschaft, studierte und pro-<br />
movierte später in Hamburg und arbeitete nach einem 3-jährigen USA-Aufenthalt in der chemischen Industrie. Daneben<br />
veröffentlichte er satirisch angehauchte Erzählungen und übersetzte aus dem Englischen. 1980 schied er freiwillig aus<br />
dem Leben.<br />
dann & dort | Kompositionen von Arvo Pärt, Hildegard von Bingen, J. S. Bach | 1 DVD, Fr. 24. 0, BestNr. 4<br />
Hörbücher und DVD<br />
«Hinsehen, wo der Ton Ton, der Atem Atem und das Spiel Spiel ist», sagt die Schulmusikerin und Chorleiterin Julia<br />
Gloor. Dieses künstlerische Credo der 1969 geborenen Zugerin findet nicht nur in ihren ganzheitlichen Singwochen,<br />
meist in Italien, und Konzerten seinen Niederschlag. Auch die Videoclips, welche Musik aus rund 1100 Jahren akustisch<br />
und optisch umfassen, sind davon geprägt. Zu Gesängen der Hildegard von Bingen, zu Bachs 1. Suite für Cello solo und<br />
Werken von Pärt in kammermusikalischer Besetzung entwickeln sich Bilder von verhaltener Melancholie und bedeu-<br />
tungsschwangerer Archaik: Durch toskanische Gefilde wandeln Sängerinnen in schwarzen, kuttenartige Gewändern,<br />
die ihre Schöpferin Christa de Carouge verraten. Das Prinzip der Reduktion als meditative Sehschule.<br />
25<br />
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Musikbücher<br />
Mozart muss sterben. Ein Prozess<br />
Wurde Mozart ermordet?<br />
Rudolph Angermüller<br />
EcowinVerlag<br />
Fr. 35.–, Best-Nr. 48<br />
Am 5. Dezember 1791<br />
stirbt Mozart ganz überraschend<br />
am Höhepunkt<br />
seines künstlerischen<br />
Schaffens. Er stand im 36. Lebensjahr<br />
und komponierte gerade ein Requiem, das<br />
sein eigenes werden sollte. Schnell wurden<br />
Stimmen laut, die behaupteten, Mozart wäre<br />
keines natürlichen Todes gestorben. Ist der<br />
vermeintliche Mord an Mozart wirklich nur<br />
eine böswillige Legende oder existiert ein<br />
Körnchen Wahrheit? Prof. Dr. Rudolph Angermüller,<br />
ein ausgewiesener Mozart-Experte<br />
und Kenner der Materie, überprüft in 15 fingierten<br />
Prozessen das historische Material.<br />
Es sind stark tatverdächtige Personen aus<br />
dem Umfeld Mozarts, die bei Gericht erscheinen<br />
und sich rechtfertigen müssen. Dabei<br />
gelingt dem Autor eine eindrückliche Darstellung<br />
und unterhaltsame Schilderung der<br />
Epoche Mozarts.<br />
Warum Beethoven mit gulasch um<br />
sich warf<br />
Amüsante MusikerPorträts<br />
Steven Isserlis<br />
Verlag Rüffer & Rub<br />
Fr. 29.–, Best-Nr. 49<br />
Weshalb nannte Bachs<br />
Sohn den Vater «die alte<br />
Perücke»? Welchen Trick<br />
beherrschte Strawinskys Papagei? Wie<br />
brachte Mozart seinen Haarzopf in Form?<br />
Und weshalb hat Beethoven nun mit Gulasch<br />
geworfen? Dieses Buch ist eine einzigartige<br />
26<br />
Einführung für Jugendliche in die Welt der<br />
klassischen Komponisten und ihrer Musik.<br />
Der berühmte Cellist Steven Isserlis bringt<br />
sechs seiner Lieblingskomponisten in unwi-<br />
derstehlicher Art zum Leben und beschreibt<br />
ihre Musik mit lebendigen Details. Der Illustrator<br />
und Karikaturist Igor Kravarik malt<br />
amüsante biografische Porträts von ihnen.<br />
«Warum Beethoven mit Gulasch um sich<br />
warf» bündelt Fakten, Daten, Anekdoten und<br />
Illustrationen zu einer attraktiven und zugänglichen<br />
Lektüre für Jugendliche (und ihre<br />
Eltern!).<br />
Ihre Pfötchen waren grossartig<br />
Aus der Zürcher<br />
Tonhalle<br />
Hans Martin Ulbrich<br />
MusikerAnekdoten<br />
und Zitate<br />
Verlag Orell Füssli<br />
Fr. 33.–, Best-Nr. 50<br />
Während über vierzig<br />
Jahren hörte und<br />
erlebte Hans Martin<br />
Ulbrich als Mitglied<br />
des Zürcher Tonhalle-Orchesters zahlreiche<br />
Anekdoten von Brahms bis Zinman. Seine<br />
Sammlung gewährt amüsante und zugleich<br />
erhellende Einblicke in den Musikeralltag<br />
und bereichert den Alltag von Menschen in<br />
allen Lebenssituationen. Der bedeutende<br />
Dirigent Bernard Haitink hat das Geleitwort<br />
verfasst. Das Titelbild stammt <strong>vom</strong> bekannten<br />
Londoner Tubabläser und Karikaturisten<br />
Gerard Hoffnung. Porträtzeichnungen des<br />
vielseitigen Münchner Karikaturisten Rolf<br />
Peter Bauer illustrieren die Texte. Ein wunderschöner<br />
Geschenkband «zur Gemüths Er-<br />
goetzung».<br />
Die 222 besten Dirigentenwitze<br />
Halbgötter in Schwarz<br />
Harald Skorepa<br />
SchottVerlag<br />
Fr. 9.20, Best-Nr. 51<br />
Das Verhältnis zwischen<br />
Dirigenten und<br />
Orchestermusikern gilt<br />
gemeinhin als völlig<br />
unkompliziert … Sollte<br />
es dennoch einmal anders sein, entspannen<br />
Sie sich mit dieser köstlichen Sammlung der<br />
besten Witze und Karikaturen, die das Metier<br />
zu bieten hat. Sie werden sowohl Klassiker<br />
als auch gänzlich neue Schmunzeleinheiten<br />
kennen lernen. Die «Halbgötter in Schwarz»<br />
bieten reichlich Grund für Heiterkeit – und die<br />
Rache des Ensembles ist ihnen sicher … Kostprobe<br />
gefällig? Bei einem Wettbewerb wird<br />
der strebsame junge Dirigent gefragt: «Sagen<br />
Sie: Dirigieren Sie eigentlich gerne?» «Ja.»<br />
«Warum lernen Sie’s dann nicht?»<br />
Verdikte über Musik 1 50 – 2000<br />
Schmähungen <strong>vom</strong><br />
Feinsten<br />
Friedrich geiger<br />
Verlag J.B. Metzler<br />
Fr. 64.–, Best-Nr. 52<br />
Der Band präsentiert<br />
eine Auswahl von Texten,<br />
in denen Musik<br />
beschimpft, verhöhnt<br />
und abgetan wird: Beispiele des musikalischen<br />
Urteils aus den letzten fünfzig Jahren,<br />
von Weill, von den Beatles bis Zappa. Ein Verzeichnis<br />
der einschlägigen Schmähungen (wie<br />
«antimusikalisch», «geschmacklos» oder<br />
«dilettantisch»), ein strukturierendes Nachwort,<br />
Daten zu den Musikstücken und Kritiken<br />
sowie ein Personen -und Titelregister erschliessen<br />
und ergänzen die Dokumentation.<br />
Zum Staunen geboren<br />
Eindrückliche<br />
Begegnungen<br />
Klaus geitel<br />
Stationen eines<br />
Musikkritikers <br />
Autobiographie<br />
HenschelVerlag<br />
Fr. 43.70, Best-Nr. 53<br />
Klaus Geitel, über Jahrzehnte<br />
Musikkritiker<br />
der WELT und der BERLINER MORGENPOST,<br />
ist einer der «Grossen des Kultur-Journalismus<br />
alter Prägung» (Eckhard Fuhr). In seiner<br />
Autobiografie berichtet er, wie aus einer Leidenschaft<br />
für die Musik seine Profession<br />
wurde. Er erzählt von Begegnungen mit<br />
bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen<br />
Kulturlebens, unter ihnen Luchino<br />
Visconti, Ingeborg Bachmann und Krzystof<br />
Penderecki.<br />
Jazz in der Schweiz<br />
Jazzige Eidgenossenschaft<br />
Bruno Spoerri (Hrsg.)<br />
geschichte und<br />
geschichten<br />
Buch + CDROM<br />
ChronosVerlag<br />
Fr. 58.–, Best-Nr. 54<br />
Über zwanzig Autorinnen<br />
und Autoren zeigen,<br />
wie sich in der Schweiz aus einer widerwillig<br />
akzeptierten Modeströmung eine<br />
Jazzszene entwickelte, die im Laufe der Zeit<br />
auch eine internationale Bedeutung gewann.<br />
Entstanden ist ein Buch, das die Geschichte<br />
des Schweizer Jazz von den Anfängen um<br />
1920 bis heute nachzeichnet und in den<br />
gesellschaftlichen Kontext stellt. Zahlreiche<br />
persönliche Erinnerungen von Musikerinnen<br />
und Musikern vermitteln den Groove des<br />
Jazz. Das Buch thematisiert die Entwicklung<br />
verschiedener Jazzstile – <strong>vom</strong> Swing der<br />
Tanzorchester bis zum Electric Jazz – und<br />
beschreibt lokale Jazzszenen der Schweiz.<br />
Weitere Beiträge sind beispielsweise den<br />
Frauen im Jazz, den Jazz-Schulen oder der<br />
Beziehung zur Volksmusik gewidmet. Die<br />
beigelegte CD-ROM enthält eine Diskografie<br />
des Schweizer Jazz sowie Kurzbiografien von<br />
über neunhundert Jazzmusikerinnen und<br />
-musikern. Das Referenzwerk zum Schweizer<br />
Jazz!<br />
Nachklänge<br />
Ein schwarzer<br />
Fleck<br />
Anat Feinberg<br />
Jüdische Musiker<br />
in Deutschland<br />
nach 1 45<br />
PhiloVerlag<br />
Fr. 49.–, Best-Nr. 55<br />
In zwei Ländern<br />
würde er nie auftreten,<br />
soll Arthur<br />
Rubinstein<br />
einmal gesagt haben, und zwar in Tibet und<br />
in Deutschland. Gefragt, warum gerade diese<br />
beiden, antwortete der Pianist, Tibet sei zu<br />
hoch, Deutschland zu niedrig. Für viele Juden<br />
und Israelis blieb Deutschland nach dem<br />
Holocaust jahrelang der schwarze Fleck auf<br />
der Karte. Heute jedoch haben jüdische<br />
Solisten aus Israel und der ganzen Welt<br />
längst einen markanten Platz im deutschen<br />
Musikbetrieb eingenommen. Haben sich die<br />
www.jecklin.ch<br />
Beziehungen zwischen Juden und Deutschen<br />
«normalisiert»? Anat Feinberg hat mit prominenten<br />
Dirigenten wie Michael Gielen und<br />
Kurt Sanderling sowie Solisten, Orchestermitgliedern,<br />
Opernsängern und Musikpädagogen<br />
gesprochen.<br />
Mein leben mit Mozart<br />
Buch mit MozartCD<br />
Wahre Mozartliebe<br />
EricEmmanuel<br />
Schmitt<br />
AmmannVerlag<br />
Fr. 34.90, Best-Nr. 56<br />
«Eines Tages<br />
schickte mir Mozart<br />
eine Melodie.<br />
Und sie hat mein<br />
Leben verändert. Seitdem schreibe ich ihm<br />
oft. Wenn es ihm gefällt, antwortet er mir –<br />
immer überraschend, immer überwältigend<br />
schön», schreibt Eric-Emmanuel Schmitt.<br />
Schmitts Liebe zu Mozart ist unbeständig,<br />
gelegentlich schwindet sie, wird vergessen<br />
und gar verraten, nur um im geeigneten<br />
Moment noch stärker zurückzukehren. Wahre<br />
Liebe eben. Die Liebe zu einem Seelenverwandten,<br />
dem es scheinbar traumwandlerisch<br />
gelingt, Schwieriges leicht werden zu<br />
lassen, dem Tragischen seine Erdenschwere<br />
zu nehmen und auch in den düsteren Lebensphasen<br />
noch Trost zu spenden. Eric-Emmanuel<br />
Schmitts persönliche Briefe sind eine<br />
leichte und unbeschwerte Antwort auf die<br />
musikalischen Botschaften des verehrten<br />
Komponisten, und zugleich eine lebendige,<br />
mitreissende Einführung in dessen Werk.<br />
Johannes Ilg<br />
2
Im Foyer getroffen: Mario Beretta<br />
Der richtige Klang<br />
zur richtigen Zeit<br />
Mario Berettas Musik kann man im Konzert<br />
ebenso antreffen wie im Theater<br />
oder im Kino. Eine Begegnung mit dem<br />
vielseitigen Zürcher Musiker.<br />
Auf die Frage, wo er eigentlich Komposition<br />
studiert habe, gibt Mario Beretta<br />
eine erstaunliche Antwort: «Am Zürcher<br />
Schauspielhaus. Dort habe ich gelernt,<br />
was es heisst, Musik dramaturgisch zu<br />
denken; was es heisst, im richtigen Moment<br />
die richtigen Klänge zu finden.»<br />
Tatsächlich waren die Jahre als Theatermusiker<br />
wichtig für Berettas künstlerischen<br />
Werdegang. «Ich wurde damals,<br />
Ende der 60erJahre, direkt ins kalte Wasser<br />
geworfen. Offiziell war ich zunächst<br />
Assistent von George Gruntz, musste<br />
aber bei dessen Abwesenheit bald schon<br />
ganze Produktionen allein betreuen. Das<br />
ging <strong>vom</strong> Einstudieren und Korrepetieren<br />
bis zum Bereitstellen der gefragten Musik,<br />
die ich eben mehr und mehr auch selber<br />
komponierte. Auch das Dirigieren<br />
gehörte dazu. Paul Burkhards ‹Kleine<br />
Niederdorfoper› und den ‹Schwarzen<br />
Hecht› habe ich in über hundert Vorstellungen<br />
<strong>vom</strong> Klavier aus geleitet.»<br />
Eine Mischung von Autodidaktik, Intuition<br />
und erlerntem Handwerk – Klavier<br />
hatte er einst am Zürcher Konservatorium<br />
studiert, sein dirigentisches Können festigte<br />
er bei Olga Géczy und als langjähriger<br />
Leiter der Camerata Academica –<br />
macht Mario Berettas Vielseitigkeit aus.<br />
Bewähren musste sie sich von Anfang an<br />
in der konkreten Praxis, und schnell erreichte<br />
sie auch breite Publikumsschichten.<br />
Wer ihn einst am Theater nicht erlebt<br />
hatte, nahm seine Musik spätestens<br />
zur Kenntnis, als der Film dazukam.<br />
Erfolg mit «Höhenfeuer»<br />
«Wir hatten wirklich getüftelt damals»,<br />
erzählt Beretta über den Grosserfolg mit<br />
Fredi M. Murers «Höhenfeuer». «Ich stellte<br />
mir eine Musik vor, die klingt, als ob<br />
die Berge sie spielten. Mit einer Palette<br />
von spezifischen Klängen, z.B. von Meermuscheln<br />
oder elektronisch bearbeiteten<br />
Klaviertönen fanden wir schliesslich jenen<br />
kargen, suggestiven Sound, der natürlich<br />
und doch fremdartig war und perfekt<br />
zum Film passte.» «Höhenfeuer»<br />
wurde zum Grosserfolg, Beretta sah seine<br />
Intuitionskraft einmal mehr bestä<br />
tigt. Als nunmehr etablierter Filmkomponist<br />
fand er sich freilich auch zwischen<br />
Stuhl und Bank wieder. Für die<br />
Gilde der seriösen Komponisten und die<br />
öffentlichen Geldgeber wurde er in die<br />
Schublade der Gebrauchsmusik gesteckt,<br />
während gleichzeitig klar war, dass die<br />
Arbeit für den Film in der Schweiz keine<br />
Existenz garantierte. Die Faszination<br />
aber blieb: «Filmmusik ist eine enorm<br />
verantwortungsvolle Aufgabe, und gute<br />
Regisseure haben denn auch einen gesunden<br />
Respekt vor dem Beitrag ihrer<br />
Komponisten. Fredi Murer zum Beispiel<br />
ist äusserst vorsichtig im Einsatz von<br />
Musik». Trotzdem – oder vielleicht: deshalb<br />
– blieb Beretta Murers Schaffen<br />
treu. Auch für «Vollmond» steuerte er die<br />
mit TonhalleMusikern eingespielten<br />
Klänge bei («ich wurde erst sechs Wochen<br />
vor dem Endmischtermin angefragt<br />
und schrieb darauf Tag und Nacht!»),<br />
und mit Murers jüngstem Streich «Vitus»<br />
(seit 2. Februar in den Kinos, siehe auch<br />
Wettbewerb Seite 30) erlangte die kompositorische<br />
Verantwortung sogar ein<br />
spezielles Ausmass. Schliesslich geht es<br />
darin um das Schicksal eines pianis<br />
tischen Wunderkindes. Die Musik selber<br />
wird also zum Filmthema, besonders<br />
Robert Schumanns Klavierkonzert, das,<br />
begleitet <strong>vom</strong> Zürcher Kammerorchester<br />
unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, in ausführlichen<br />
Ausschnitten zu hören ist. «Auf Schumann<br />
musste ich also Bezug nehmen,<br />
aber so diskret, dass ich nicht in Konflikt<br />
mit ihm geriet. Daneben aber war vor<br />
allem auch fachkundige Beratung gefragt,<br />
von der Wahl der richtigen Stellen<br />
über Tipps für realistische Inszenierungen<br />
beim Musizieren bis zur Auswahl<br />
von Vitus’ Händchen als Sechsjähriger.»<br />
Den eigenen Ton finden<br />
Auch für Rolf Lyssy («Ein klarer Fall»)<br />
und Franz Rickenbach («La nuit de l’éclusier»)<br />
komponierte Mario Beretta. Dazu<br />
kamen Dokumentarfilme und Beratungen,<br />
die Musik für den Konzertsaal geriet<br />
dabei freilich nie in den Hintergrund.<br />
Die Palette seines Werkverzeichnisses ist<br />
breit. Besetzungen <strong>vom</strong> SoloKlavierstück<br />
bis zur Sinfonie, <strong>vom</strong> EnsembleWerk bis<br />
zur (unvollendeten) Oper finden sich darunter<br />
– und alle sprechen sie jenen Tonfall,<br />
den Beretta als seinen eigenen er<br />
kannt hat. Das war in den Zeiten der<br />
avantgardistischen Grabenkämpfe gar<br />
nicht so einfach. «Die Moderne habe ich<br />
natürlich zur Kenntnis genommen, anerkenne<br />
auch ihre historische Notwendigkeit,<br />
doch ich musste meine Distanz<br />
dazu bewahren. Die Auflösung aller traditionellen<br />
Parameter konnte nicht mein<br />
Weg sein.» Diesen fand er mit jenem Gespür,<br />
das Beretta sich am Theater erworben<br />
hatte. Seine Musik kam an, das Publikum<br />
bestätigte ihn! Einmal sogar ganz<br />
explizit: In einem Wettbewerbskonzert<br />
der Reihe «Rezital» sprach es dem originellen<br />
Sextett «99/00» den ersten Preis<br />
zu. Und dies führte zum bisher spektakulärsten<br />
Auftrag in Berettas Karriere.<br />
Ein expoSpektakel<br />
Aufmerksam geworden auf seine gewandte<br />
Schreibe, bestellte nämlich das<br />
7th European Youth Music Festival bei<br />
ihm ein Werk für über 1000 Mitwirkende,<br />
das zum FestivalAuftakt aufgeführt werden<br />
sollte. Dass es auch noch für die offizielle<br />
Eröffnungsfeier der expo 02 ausgewählt<br />
werden sollte, wusste damals<br />
noch niemand. Und schon gar nicht<br />
konnte der Komponist ahnen, dass er seinen<br />
«Song of Earth», wie das Werk für<br />
400 junge Instrumentalisten und den<br />
600köpfigen Chor hiess, auch noch selber<br />
dirigieren würde. Buchstäblich über<br />
Nacht fiel ihm diese Aufgabe nach der Erkrankung<br />
des Dirigenten zu. Dass er<br />
einst auf solchem Podium stehen würde,<br />
hätte sich der Musiker nicht träumen lassen,<br />
als er einst als Kind den Eltern die<br />
ersten Klavierstunden abtrotzte und auf<br />
eine pianistische Virtuosenkarriere hoffte.<br />
Daraus wurde trotz gründlicher Ausbildung<br />
bei Walter Frey und dem erstaunlichen<br />
Hubert Harry zwar nichts.<br />
Stattdessen fügten sich die Talente zusammen<br />
zu einem vielseitigen Wirken an<br />
Klavier, Dirigierpult und Schreibtisch:<br />
zu einem Lebenswerk abseits des Neue<br />
MusikMainstreams und doch immer am<br />
Puls der Zeit, das für die Zukunft wohl<br />
noch etliche Überraschungen verspricht.<br />
Michael Eidenbenz<br />
Ab März 2006 ist bei <strong>Jecklin</strong> das aktuelle<br />
Werkverzeichnis von Mario Beretta erhältlich.<br />
Mario Beretta wird am diesjährigen <strong>Jecklin</strong><br />
Musiktreffen in der Jury vertreten sein. Datum:<br />
8./9. April 2006, mehr unter www.jecklin.ch<br />
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Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Jecklin</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>AG</strong>, Zürcher Kammerorchester<br />
<strong>Jecklin</strong> Zürich<br />
Rämistrasse 30 / 42, 8024 Zürich, Telefon 044 253 77 77,<br />
Fax 044 253 76 66, Billettkasse 044 253 76 76,<br />
info@jecklin.ch, www.jecklin.ch<br />
Zürcher Kammerorchester<br />
Seefeldstrasse 305, 8034 Zürich,<br />
Telefon 044 388 36 00, Fax 044 388 36 10,<br />
Billettkasse 0848 84 88 44, prwerbung@zko.ch,<br />
www.zko.ch<br />
Redaktion<br />
Helene Haegi, Barbara Honegger<br />
Abschlussredaktion<br />
moser communications, Schurtannenstrasse 13,<br />
9400 Rorschach<br />
Mitarbeitende<br />
Alexia Katharina Berchtold, Sybille Ehrismann,<br />
Michael Eidenbenz, Barbara Honegger, Helene Haegi,<br />
Susanne Lüthi, Johannes Ilg, Andrea Meuli,<br />
Barbara Pfister, Bruno Rauch, Lukas Rottenschweiler,<br />
Regi Sager, Stefan Sandmeier, Prof. Dr. Josef Wallnig<br />
Fotografien<br />
Agenturen, Patrick Hofmann, Barbara Honegger,<br />
Priska Ketterer (Titel), Christoph Läser, Susanne Lüthi,<br />
Iwan Raschle, David Rossat, Ronnie Vetsch, Jost Wildbolz,<br />
Alberto Venzago<br />
gestaltung<br />
raschle & kranz GmbH, Bern | www.raschlekranz.ch<br />
Projektkoordination und Produktion<br />
Tamedia <strong>AG</strong>, Production Services, Zürich<br />
lithos<br />
Lithwork Phoenix <strong>AG</strong>, Meriedweg 7, 3172 Niederwangen<br />
Anzeigenverkauf<br />
Barbara Honegger, Telefon 044 388 36 04,<br />
barbara.honegger@zko.ch<br />
Helene Haegi, Telefon 044 253 76 11,<br />
helene.haegi@jecklin.ch<br />
Erscheinungsweise<br />
Viermal jährlich (Februar, Mai, September, November)<br />
Auflage: 58 000 Exemplare<br />
Sollten Sie mehrere Exemplare von «SaisonKlänge»<br />
erhalten, so bitten wir Sie dafür um Verständnis.<br />
Wir sind um bestmögliche Abgleichung der Versand-<br />
adressen bemüht. Es würde uns freuen, wenn Sie<br />
ein allfällig überzähliges Exemplar an Bekannte<br />
und Freunde weitergeben.<br />
0<br />
Wettbewerb<br />
Machen Sie mit und gewinnen Sie eine von zwanzig Kinokarten für den<br />
Film «Vitus» von Fredi M. Murer.<br />
1. Die USA-Tournee des<br />
<strong>ZKO</strong> im Jahr 2005<br />
dauerte:<br />
A 18 Tage<br />
G 24 Tage<br />
M 32 Tage<br />
4. Die ersten Gitarren<br />
hatten vor etwa 1300<br />
Jahren:<br />
E 4 Saiten<br />
M 5 Saiten<br />
D 13 Saiten<br />
7. Das Buch «Mozart muss<br />
sterben» wurde geschrieben<br />
von:<br />
B H. Skorepa<br />
U R. Angermüller<br />
S K. Geitel<br />
Das richtige Lösungswort:<br />
2. Caterina Cavalleri war<br />
Schülerin und Mätresse<br />
von:<br />
E A. Salieri<br />
M W. A. Mozart<br />
I J. Haydn<br />
5. Der Komponist<br />
von «Gaspard de la nuit»<br />
ist:<br />
A C. Debussy<br />
N M. Ravel<br />
D C. Saint-Saëns<br />
8. Das <strong>Jecklin</strong>-Musiktreffen<br />
im April 2006 steht unter<br />
dem Thema:<br />
T Saiten-Klänge<br />
A Flöten-Zauber<br />
G Tasten-Spektakel<br />
3. Salome Scheidegger<br />
erblickte vor 19 Jahren<br />
das Licht der Welt in:<br />
E Australien<br />
K Island<br />
G Japan<br />
6. Der international gefragte<br />
Klarinettist Julian Bliss<br />
ist Schüler von:<br />
O Galina Vracheva<br />
R Mario Beretta<br />
F Sabine Meyer<br />
9. Der Gitarrenvirtuose<br />
Max Lässer wohnt<br />
in:<br />
E Baden<br />
V Burgdorf<br />
I Basel<br />
Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben vor den richtigen Antworten der Fragen<br />
1 bis 9. Schreiben Sie es bitte auf eine Postkarte, und senden Sie diese bis am 31. März 2006<br />
an: Zürcher Kammerorchester, Kennwort «Wettbewerb», Postfach 1284, 8034 Zürich. Unter<br />
den Einsendern der richtigen Antworten werden zwanzig Kinokarten für den Film «Vitus» von<br />
Fredi M. Murer verlost (siehe S. 28 / 29). Die Tickets sind in der ganzen Schweiz gültig. Besten<br />
Dank der Firma Frenetic-Film, Zürich. Die Gewinner erhalten schriftliche Nachricht. Über<br />
den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Das Lösungswort aus dem Wettbewerb der «SaisonKlänge» 20 / 05 hiess «Halleluja». Unter<br />
den Einsendern der richtigen Lösung zog das Los folgende Gewinnerinnen und Gewinner:<br />
Mari Böni, Wetzikon; Chuen-On Cheung, Tenniken; Käthe Gempeler, Stiffisburg; Annelies<br />
Haderer, Wettingen; Hansheinrich Hefti, Schwanden; Sussanna Ith, Murten; Heidi Schenkel,<br />
Männedorf; Monika Stocker-Lehmar, Schlüpfen; Dr. Ruedi Wehrli, Richterswil; Peter<br />
M. Wigant, Hausen.<br />
Best.-Nr. 57<br />
GEMINI<br />
Die herausragende Serie von EMI Classics<br />
zum attraktiven Sonderpreis.<br />
Fr. 19.90 je Doppel-CD<br />
Best.-Nr. 61<br />
Best.-Nr. 64<br />
Best.-Nr. 67<br />
Best.-Nr. 68<br />
Best.-Nr. 58<br />
Best.-Nr. 62<br />
Best.-Nr. 65<br />
Best.-Nr. 59<br />
Best.-Nr. 63<br />
Best.-Nr. 69<br />
Best.-Nr. 60<br />
Best.-Nr. 66<br />
... viele weitere Titel in allen<br />
<strong>Jecklin</strong>-Filialen erhältlich!
Ich habe nie gedacht,<br />
dass ich einmal so alt werde.<br />
Weil der Mensch immer älter wird, wird die Vorsorge immer wichtiger. Wer heute 30-jährig ist, wird durch-<br />
schnittlich rund 79 Jahre alt werden. Frauen sogar 84 Jahre. Möchten Sie nicht nur länger leben, sondern auch<br />
länger gut leben, sollten Sie so früh wie möglich vorsorgen. Also nicht erst bei Ihrer Heirat oder beim ersten Kind,<br />
sondern möglichst schon beim ersten Lohn. Sprechen Sie mit einem unserer Spezialisten für Vorsorge. Damit<br />
Sie bereit sind für die Zukunft. Sogar für eine sehr, sehr lange Zukunft. Telefon 0848 841 000. www.swisslife.ch