Vorwort - Freiburger Münsterbauverein
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An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Restaurierung / Konservierung von<br />
Stein parallel zum Steinaustausch, so wie nach dem Steinaustausch erfolgt.<br />
Über den Umgang mit den statischen Problemen und die daraus resultierenden<br />
Arbeiten liegen Entscheidungen noch nicht vor, weitere Untersuchungen stehen<br />
an (siehe Bericht Frau Münsterbaumeisterin Yvonne Faller und Projektleiter Herr<br />
Thomas Laubscher). Sämtliche Vorgehenweisen und Entscheidungen müssen<br />
von allen (Denkmalpfl ege, <strong>Münsterbauverein</strong>, Statikerbüros, etc.) getragen werden.<br />
Hinzu kommt, dass solch wichtige Entscheidungen Zeit benötigen.<br />
Über das Jahr hinweg wurden einzelne Maßwerkselemente der Ebenen drei und<br />
vier mit einer Salzminderungskompresse behandelt (siehe Bericht 2010). Die Untersuchungen<br />
an den Kompressenproben führten leider nicht zu den gewünschten<br />
Ergebnissen. So wurde von 8 Proben lediglich an 2 Proben Salze erfolgreich<br />
gemindert. In einer Kompresse wurden mäßig bis hoch belastende Nitratkonzentrationen<br />
gefunden und in einer anderen Kompresse wurden erhöhte Sulfatkonzentrationen<br />
nachgewiesen.<br />
Der eher als mäßig einzustufende Salzminderungserfolg kann mehrere Ursachen<br />
haben (schwer lösliche Salze, Kompressenentnahme an einer Stelle mit<br />
geringer Salzkonzentration, zu geringe Einwirkungszeiten, etc.).<br />
Durch den fast immer vorhandenen Wind am Turm des <strong>Freiburger</strong> Münsters werden<br />
die Entsalzungskompressen trocken gelegt. Das Feuchthalten der Kompresse<br />
und Gewährleisten eines ausreichenden Schutzes gegen das Austrocknen<br />
der Kompresse erwies sich als äußerst schwierige Aufgabe.<br />
Sollten in Zukunft weitere Salzminderungsmaßnahmen notwendig sein, was sich<br />
durch das Ablösen von Kittungsmassen zeigt, werden diese Bereiche mit einer<br />
modifi zierten Kompresse (25 Gew.% mehr Zellulosefasern) behandelt. Hierduch<br />
lässt sich die Kompresse<br />
besser feucht zu halten. Gegen<br />
das Austrocknen wird in<br />
Zukunft zusätzlich zur Folie<br />
und zu den Klebebändern<br />
auch Schrumpffolie und Latexabdichtungen<br />
verwendet.<br />
Des weiteren kam es an der<br />
Turmspitze (Maßwerkebene<br />
10 bis 8) zu einer Revision<br />
bevor das Gerüst entfernt<br />
wurde. Einzelne zerklüftete<br />
Bereiche wurden vorsorglich<br />
mit einer zusätzlichen<br />
Opferschicht (Schlämme)<br />
behandelt (Abb.22). Die<br />
Überprüfung der Restaurierungsarbeiten<br />
aus der Vergangenheit<br />
hatten eine positive<br />
Bilanz. Die folgenden<br />
Bilder zeigen die für den Erhalt<br />
der historischen Bausubstanz<br />
notwendige Arbeitskonzentration.<br />
Luzius Kürten<br />
Pyramide des Westturmes<br />
Abb.22 Opferschicht<br />
(Schlämme) zum Schutz<br />
der zerklüfteten Oberfl äche<br />
vor eindringender Feuchtigkeit<br />
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