Vorwort - Freiburger Münsterbauverein
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Eisenklammern in Krabben aus dem 16. Jh.<br />
Der Rost an einigen Klammern der Krabbenköpfe aus dem 16. Jh. hat zu Schädigungen<br />
am Gestein geführt. Um diese schadensanfällige Konstruktion zu bewerten,<br />
musste zunächst geklärt werden, ob diese Klammern statisch relevant<br />
sind. Von insgesamt 227 Krabben weisen 57 Krabben sichtbare Klammern an<br />
der Krabbenkopfoberfl äche auf. Davon sind zwei Krabben aus dem 14. Jh., 55<br />
Krabben aus dem 16. Jh.<br />
14 Krabben weisen deutliche Risse durch Rostsprengung auf und bei vier Krabben<br />
wurden bereits die Eisenklammern entfernt.<br />
Durch Herrn Dipl.-Ing. G. Kremp und Prüfstatiker Herr Dr. R. Egner wurde der<br />
Nachweis zur Standsicherheit der Krabbenköpfe vorgelegt. Es war zu überprüfen,<br />
ob die Krabbenköpfe auch ohne Verklammerung halten. Als Lastfall wurden<br />
das Eigengewicht sowie eine „Mannlast“ mit 100 kg angesetzt. Ein zweifacher<br />
Sicherheitsfaktor wurde dieser Berechnung zu Grunde gelegt. Folgende Voraussetzungen<br />
müssen für einen Wegfall der Klammern gegeben sein: Die Steine<br />
müssen kraft- und formschlüssig in den Bestand der Strebe eingebunden sein,<br />
dürfen keine Schädigungen im Steinmaterial haben und eine minimale Aufl ast<br />
von 5,5 kn muss vorhanden sein. Dies bedeutet, dass es kein generelles Sanierungskonzept<br />
für alle Krabben geben kann, sondern dass diese einzeln bewertet<br />
und behandelt werden müssen. Zunächst wurde ein Muster an einer Krabbenklammer<br />
angelegt (Abb.18). Die Umsetzung der Maßnahmen an Eisen und Stein<br />
ist für das Jahr 2012 geplant.<br />
Thomas Laubscher<br />
Pyramide des Westturmes<br />
Abb.18 Anlegen einer<br />
Musterachse an einer<br />
Krabbenklammer<br />
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