Vorwort - Freiburger Münsterbauverein
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Untersuchungen<br />
Nach der Auswertung aller bisherigen Untersuchungen sind sich die Ingenieure<br />
einig, dass die Ursachen für die typischen Rissbilder in den Ringankerbereichen<br />
immer noch unbekannt sind. Alle Beteiligten sind zum Ergebnis gekommen, dass<br />
eine Korrosion am Ringankersystem im Bereich der Riegelzone nicht mehr als<br />
Ursache für die Rissbildung in den Abdeckersteinen auszuschließen ist. Für die<br />
statischen Berechnungen ist der Nachweis der Funktionalität des Ringankers von<br />
enormer Wichtigkeit. Dazu zählt auch eine Zustandsanalyse. Ein Problem stellt<br />
die erschwerte Erfassung vom Zustand des Eisens dar. Da kaum eine Zustandsbewertung<br />
an der im Bauwerk eingebauten Eisenringkonstruktion möglich ist,<br />
muss nach substanzschonenden Untersuchungsmethoden gesucht werden.<br />
Dazu wurde die Zusammenarbeit mit der GGU gesucht. Vorgeschlagen wurden<br />
elektrische und mikroseismische Verfahren, Georadar und die Eigenpotenzialmethode.<br />
Für eine erfolgreiche Umsetzung muss in situ die Art und Weise einer<br />
Durchführung abgeklärt werden. Diese Untersuchungsmaßnahmen bringen, jede<br />
für sich, keine absolute Klarheit, aber von der Überlagerung der Einzelergebnisse<br />
erhofft man sich deutliche Hinweise auf Schadenstellen und deren Mechanismen.<br />
Eine Versuchsreihe an der Materialprüfanstalt (KIT) in Karlsruhe ist in Vorbereitung.<br />
Sie soll im Maßstab 1:1, anhand eines vermörtelten Strebensteines und<br />
Decksteines mit verbleitem Ankerring und zwei eingehängten Zugankerstangen<br />
auf Druck- und Zugkräfte geprüft werden.<br />
Turmstrebe West-Südwest<br />
Die Turmpyramide gliedert sich in acht Streben, die die Hauptkräfte nach unten<br />
leiten. Von sieben Streben ist der Aufbau und Zustand bekannt. Die achte Strebe<br />
auf der West-Südwestseite wurde 1561 von folgenschweren Blitzeinschlägen<br />
getroffen und über eine Höhe von 25 m stark geschädigt. Über die daraufhin in<br />
den Jahren 1565, 1576 und 1591 erfolgte umfangreiche Sanierung ist nur wenig<br />
bekannt. Der Bestand im Kern des Steines kann nur über Spuren (Steinvarietäten,<br />
Fugenmaterialien sowie über die Fugenschnitte und Eisenklammern) an der<br />
Bauwerksoberfl äche bewerten werden (Abb.16).<br />
Thomas Laubscher<br />
Pyramide des Westturmes<br />
Abb.16 Planübersicht der<br />
Sondage in Schicht 4 zu 5<br />
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