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Vorwort - Freiburger Münsterbauverein

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Arbeitsdokumentation 2011<br />

<strong>Vorwort</strong> Seite 3<br />

Lageplan der Baustellen 2011 Seite 4<br />

Pyramide des Westturmes Seite 5<br />

Überblick<br />

Steinaustausch<br />

Notsicherung<br />

Untersuchungen<br />

Statikbericht<br />

Stand der konservatorischen Maßnahmen<br />

Konservierung historischer Farbfassungen<br />

Langhaus Südseite Seite 22<br />

Joche 1 und 2, Strebepfeiler 0/0<br />

Gerüstrückbau<br />

Chor Südseite Seite 43<br />

Strebepfeileraufsatz 13/14<br />

Chor Nordseite Seite 44<br />

Strebepfeileraufsatz 9/10, (Bäckerlicht)<br />

Werkstattarbeiten<br />

Steinwerkstatt<br />

Restaurierwerkstatt<br />

Seite 49<br />

Sonstiges Seite 56<br />

Reparatur Plattenbeläge in Chornischen<br />

Reparatur Platten und Einbau Strahler in Vorhalle<br />

Sicherheitsbefahrungen<br />

Anhang Seite 60<br />

Kartierungen<br />

- 2 -


<strong>Vorwort</strong><br />

Das Jahr 2011 war geprägt durch die Fertigstellung der seit 2001 andauernden<br />

Sanierungsmaßnahmen auf der Südseite des Langhauses.<br />

Der im Frühjahr angekündigte Besuch von Papst Benedikt XVI. hat die Münsterbauhütte<br />

dazu angespornt, die für Oktober geplante Fertigstellung zwei Monate<br />

früher abzuschließen. Dazu wurden alle Kräfte gebündelt und die Sommerurlaube<br />

auf Ende des Sommers verschoben. Es war der Wunsch der Bauhütte, dass<br />

die Bilder, die von der Ansprache Papst Benedikts um die Welt gehen, nicht die<br />

Baugerüste zeigen, sondern die Schönheit des <strong>Freiburger</strong> Münsters.<br />

Ohne Zwischenfälle konnte das ehrgeizige Vorhaben realisiert werden, im August<br />

war das Gerüst abgebaut und es war nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder<br />

möglich, die architektonische und skulpturale Vielfalt auf der Südseite des Langhauses<br />

in neuem Glanz zu bewundern.<br />

Während die Arbeiten am Langhaus zügig abgeschlossen werden konnten, war<br />

das Arbeitstempo an der Turmpyramide des Westturmes deutlich reduziert. Die<br />

umfangreichen Untersuchungen zur Statik und Baukonstruktion sind sehr komplex<br />

und konnten immer noch kein abschließendes Ergebnis liefern.<br />

Um der Bedeutung dieser einmaligen mittelalterlichen Konstruktion gerecht zu<br />

werden, wurde mit großer Unterstützung der Denkmalpfl ege ein umfangreiches<br />

und interdisziplinäres Untersuchungskonzept entwickelt und durchgeführt. Es<br />

gibt Aufschluss über die mittelalterliche Bautechnik und wachsende Erkenntnisse<br />

über die Alterungsprozesse der unterschiedlichen Materialien. Die Statik ist inzwischen<br />

so gut bekannt, dass zur Sicherung vor den Winterstürmen vorübergehend<br />

mehrere textile Zurrbänder als unterstützende außenliegende Verstärkung<br />

angebracht wurden. Mitte des nächsten Jahres werden die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

und die daraus resultierenden Vorschläge zu Ertüchtigungsmaßnahmen<br />

erwartet.<br />

Im Rahmen der jährlichen Sicherheitsbefahrungen ist aufgefallen, dass die Schäden<br />

am Strebesystem des mittelalterlichen Chores weiter fortschreiten. Bei den<br />

Strebepfeilern liegt die Ursache in zahlreichen offenen Fugen, durch die Wasser<br />

eindringt und von Innen den Bestand schädigt. Es wird eine Aufgabe für die<br />

nächsten Jahre sein, diese wertvolle Substanz zu sichern.<br />

Yvonne Faller<br />

<strong>Vorwort</strong><br />

- 3 -


1<br />

Lageplan der Baustellen<br />

Südansicht<br />

2<br />

4<br />

Nordansicht<br />

1<br />

3<br />

- 4 -


Pyramide des Westturmes<br />

Überblick<br />

In den Jahren 2010 und 2011 standen<br />

sowohl die statische Zustandsbewertung<br />

der Turmpyramide als auch die<br />

Erforschung der Schadensursachen im<br />

Mittelpunkt. Hierfür waren aufwändige<br />

Recherchen, Untersuchungen, Berechnungen<br />

sowie zahlreiche Expertengespräche<br />

notwendig.<br />

Im Jahr 2011 haben sich die Arbeiten<br />

des Steinaustausch-Teams auf die<br />

Turmspitze (Schicht 8/9) konzentriert,<br />

während die konservatorischen Tätigkeiten<br />

über den ganzen Turm verteilt<br />

waren (Abb.1). Einige Maßnahmen<br />

mussten aufgrund der statischen Untersuchungen<br />

und der noch fehlenden Gesamtbewertung<br />

zurückgestellt werden,<br />

dies betraf vor allem die Bearbeitung<br />

der Fugen (siehe Bericht zu konservatorischen<br />

Maßnahmen von Luzius Kürten).<br />

Das Turmteam, bestehend aus dem<br />

Konservierungsteam unter der Leitung<br />

von Diplomrestaurator Luzius Kürten,<br />

dem Steinaustauschteam geführt durch<br />

Polier Tilmann Borsdorf sowie dem Fugenteam<br />

mit Steinmetzmeister Hannes<br />

Walz, hat sich in dieser Arbeitsteilung<br />

sehr bewährt. Insgesamt waren in diesem<br />

Jahr neun Restauratoren und<br />

Steinmetzen am Turmhelm beschäftigt.<br />

In den Sommermonaten wurde das<br />

Team durch zwei zusätzliche Mitarbeiter<br />

und einer Praktikantin aus Belgien<br />

unterstützt. (Abb.2)<br />

Bis auf den Austausch defekter Krabben<br />

galt für das Steinaustauschteam<br />

weiterhin der Aus- und Einbaustopp an<br />

statisch relevanten Bauteilen. Die Zeit<br />

wurde dafür genutzt, neue Steine vorzufertigen.<br />

In der Reihenfolge der Bearbeitung, von<br />

oben nach unten gehend, kann die Sanierung<br />

der Turmspitze (Schicht 9 und<br />

10) als abgeschlossen betrachtet werden.<br />

Der Schwerpunkt der Konservierungsmaßnahmen<br />

konzentrierte sich auf die Innenseiten der Schichten 3 und 2.<br />

Diese sind nahezu abgeschlossen. In den Schichten 4 bis 7 sind noch Restarbeiten<br />

durchzuführen. Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem statischen<br />

Ertüchtigungskonzept zusammenhängen sind dabei nicht berücksichtigt.<br />

In der untersten Schicht mit dem Galeriebereich und den Fialaufsätzen konnte<br />

nun die Schadenskartierung im Brüstungsbereich der Galerie abgeschlossen<br />

werden.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.1 Turmhelm, Übersicht<br />

der Arbeiten in 2011<br />

Abb.2 Gruppenbild vom<br />

Turmteam im Jahre 2011<br />

- 5 -


Steinaustausch<br />

Ein großes Problem stellt der Allmendsberger Sandstein dar (Varietät 4), der in<br />

der Turmrestaurierung der 1920-er Jahre eingesetzt wurde. Stratigraphisch ist<br />

der Allmendsberger Sandstein dem Plattensandstein zuzuordnen. Diese Varietät<br />

nimmt an der Turmpyramide einen Steinbestand von 10% ein, dieses vor allem<br />

in Form von Vierungen. Laut den Untersuchungen von Dipl.-Geol. Astrid Hirsch<br />

weist dieser Sandstein eine sehr hohe Wasseraufnahme und Porosität auf. Damit<br />

stellt sich eine „Schwammwirkung“ im Material ein und dadurch entsteht wiederum<br />

ein erhöhtes Schädigungspotenzial für die Nachbargesteine. (Abb.3) Der<br />

Modalbestand (Mineralienzusammensetzung) aller am Turmhelm untersuchten<br />

Gesteine zeigte auch, dass der Allmendsberger Sandstein den geringsten Quarzanteil<br />

aller am Turm verbauten Varietäten aufweist (< 60%). Hinzu kommen viel<br />

Hellglimmer (Muscovit) und ein hoher Anteil von feinstverteiltem Ton, die beide<br />

durch ihr Quellverhalten immer wieder neue Risse im Sandsteingefüge entstehen<br />

lassen können. Verschiedene Untersuchungen von Geologen, Mineralogen, Chemikern<br />

und Restauratoren haben bestätigt, dass der Allmendsberger Sandstein<br />

am Turmhelm fast komplett ausgetauscht werden muss. Zu dieser Entscheidung<br />

trug v.a. Dr. Werner vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg<br />

bei.<br />

Die über 100 Vierungen aus Allmendsberger Sandstein wurden zunächst sorgfältig<br />

ausgebaut. Sie können jedoch erst dann ersetzt werden, wenn das auf statischen<br />

Erkenntnissen beruhende Maßnahmenkonzept erstellt wurde. Da diese<br />

Vierungen in den lastabtragenden Querschnitt eingreifen und teilweise als statisch<br />

„mehrschaliges Baugebilde“ betrachtet werden können, spielen sie für die<br />

Stabilität des Maßwerkhelmes eine wichtige Rolle.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.3 Schädigung durch<br />

Allmendsberger Vierung<br />

am bauzeitlichen Material<br />

- 6 -


Zur Erfassung der zahlreichen Einzelsituationen hat Tilmann Borsdorf eine Bestandsdokumentation<br />

mit Vorschlägen zu diversen Versetztechniken erstellt<br />

(Abb.4). Zur Bewertung der statisch wichtigen Knotenpunkte an den Streben<br />

wurden in Ringankerhöhe Vierungen aus den 1920-er Jahren ausgebaut (Abb.5),<br />

eine vorsorgliche Maßnahme, um das Feuchtemilieu am Ringanker zu dezimieren<br />

und auch Aufschluss über den Zustand der Strebe zu bekommen. Diese Öffnungen<br />

wurden vor Witterungseinfl üssen geschützt, bis das weitere Vorgehen<br />

beschlossen wird.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.4 Aufnahme des<br />

Vierungsbestandes aus<br />

den 1920-er Jahren<br />

Abb.5 Gerissener Strebenstein<br />

hinter rückgebauter<br />

Allmendsberger<br />

Vierung<br />

- 7 -


In den Schichten 5 bis 8 wurden die bereits im Vorjahr versetzten Maßwerke und<br />

Vierungen an den Bestand angepasst, die angrenzenden Bleifugen verstemmt<br />

oder mit Mörtel ausgefugt (Abb. 6,7).<br />

Im Bereich der Turmspitze befanden sich noch sechs Krabben aus Freudenstädter<br />

Sandstein, die aufgrund neuer Erkenntnisse über ihre Eigenschaften ausgewechselt<br />

werden mussten. Dieses Material wurde hauptsächlich in den 60-er<br />

Jahren des 20. Jh. in der Restaurierung am Hauptturm eingesetzt. Die Beobachtungen<br />

am Material zeigen, dass schnelle und unkalkulierbare Rissbildungen ein<br />

Risiko für Mensch und Bauwerk darstellen. Ein Steinaustausch war deshalb zwingend.<br />

Das Aufmaß der Krabben fand unter erschwerten Bedingungen statt, da in<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.6 Überstehende<br />

Anschlüsse an neu eingebautem<br />

Maßwerk mussten<br />

angeglichen werden<br />

Abb.7 Restauratorin beim<br />

Ausfugen am Maßwerk<br />

- 8 -


der Höhe von 100 bis 108 m zunächst kein Gerüst mehr vorhanden war. Dennoch<br />

wurden innerhalb von nur zwei Monaten die restlichen 6 Krabben aus Freudenstädter<br />

Sandstein (vier Krabben und zwei Krabbenschäfte) in den Schichten 8<br />

und 9 aufgemessen, das Material dafür bestellt, die schadhaften Stücke ausgebaut,<br />

anschließend neu geschlagen (Abb.8) und wieder kraftschlüssig eingebaut<br />

(Abb.9). Beim Aufmessen der Krabben unterstützte die FH Offenburg die<br />

Münsterbauhütte mit einem ferngesteuerten Hubschrauber, der mit einer hochaufl<br />

ösenden Kamera ausgerüstet war (Abb.10). Die neu geschlagenen Krabben<br />

wurden aus dem gesteinstechnisch beständigeren Sandsteinmaterial aus dem<br />

Neckartal, Stbr. Gretengrund bei Eberbach, gewählt.<br />

Zum Austausch dieser Krabben musste dann das Gerüst Mitte Mai bis auf 108 m<br />

von Fa. Becker aus Denzlingen erhöht werden. Dazu musste der Münsterplatz<br />

vor dem Hauptportal für zwei Tage im Radius von 27 m aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen vollständig abgesperrt werden.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.8 Steinmetzin beim<br />

Neuschlagen einer Krabbe<br />

für die Turmspitze<br />

Abb.9 Turmspitze mit neu<br />

versetzten Krabben<br />

Abb.10 Aufnahme mit<br />

dem ferngesteuerten Hubschrauber<br />

der FH Offenburg.<br />

Längenmaße können<br />

dadurch genaustens<br />

ermittelt werden<br />

- 9 -


Im Jahr 2011 wurden folgende<br />

Stücke neu geschlagen<br />

- 10 Krabben<br />

- 2 Krabbenschäfte<br />

- 2 Maßwerke<br />

- 10 Vierungen<br />

Im Zuge des o.a. Krabbenaustausches<br />

wurde in Schicht 8<br />

am Strebenstein N-NW direkt<br />

über dem Ringanker ein weiterer<br />

durchgehender horizontaler<br />

Riss vorgefunden. Dieser Riss<br />

wurde bislang durch eine Vierung<br />

aus den 20-er Jahren verdeckt<br />

(Abb.11,12). Da in dieser<br />

Höhe durch die fehlenden Maßwerke<br />

der Kraftfl uss nur über<br />

die Strebe verlaufen kann, gilt<br />

dieser Stelle besondere Beachtung.<br />

Der Abbau des Gerüstes<br />

an der Spitze war für Sommer<br />

geplant, wurde aber auf Anfang<br />

November verschoben.<br />

Die Zugänglichkeit der Spitze<br />

sollte sowohl zur statischen<br />

Untersuchung als auch zur<br />

Überprüfung der bereits ausgeführten<br />

restauratorischen Maßnahmen<br />

(Monitoring) erhalten<br />

bleiben. Das systematisierte<br />

Monitoring soll dabei helfen,<br />

die Restaurierungsarbeiten bewerten<br />

zu können. Auch neue<br />

Schadenspotenziale können dadurch<br />

frühzeitig besser erkannt<br />

werden. Schon bei der Umsetzung<br />

von Maßnahmen wird ein<br />

Dokumentationskonzept festgelegt,<br />

damit eine nachträgliche<br />

Begutachtung nachvollziehbar<br />

bleibt. Bei der Qualitätskontrolle<br />

der Spitze (über 108m) wurde<br />

die Bauhütte tatkräftig durch<br />

die Ortsgruppe der Bergwacht<br />

Schwarzwald unterstützt. Das<br />

Ergebnis der Maßnahmebegutachtung<br />

fi el positiv aus und bedurfte<br />

keiner Nachbesserungen<br />

(Abb.13).<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.11 u. 12 Rissbild an<br />

der N-NW Strebe in 108m<br />

Höhe<br />

Abb.13 Sichtlich erleichterter<br />

Restaurator nach der<br />

Qualitätskontrolle<br />

- 10 -


Notsicherung<br />

Auf Empfehlung des Ingenieurbüros Barthel & Maus (in Folge B&M genannt)<br />

wurde zur Stabilisierung des Turmhelmes eine reversible Notsicherung mit Zurrbändern<br />

vorgeschlagen. Diese Maßnahme wurde vorsorglich gewählt, da die<br />

endgültige statische Bewertung des Turmhelmes noch aussteht.<br />

In enger Abstimmung mit dem Statikbüro B&M, Herrn Dipl.-Ing. G. Kremp, Prüfstatiker<br />

Dr. R. Egner und der Projektleitung wurde im Spätsommer die statische<br />

Notsicherung mit Zurrbänder umgesetzt (Abb.14). Diese Arbeiten hat Zimmermannsmeister<br />

Fridolin Ortlieb in fünf Ebenen mit je zwei Bändern ausgeführt.<br />

Konstruktiv wurden die Zurrbänder so angebracht, dass diese jederzeit für Maßnahmen<br />

an der Stelle mühelos demontiert werden können.<br />

Die Zurrbänder sind auf eine Belastung von fünf Tonnen ausgelegt und wurden<br />

auf eine Zugbelastung pro Gurt mit einer Tonne vorgespannt. Mit Hilfe einer Gewichtswaage<br />

(Abb.15), die zwischen die Bänder gehängt wurde, können die Belastungsmomente<br />

abgelesen werden. Die Differenz sollte +/- 10% nicht überschreiten.<br />

Durch eine ständige Bewegung des Gebäudes durch Temperatur- und<br />

Windlasteinfl üsse müssen die Zurrbänder kontinuierlich kontrolliert und nachjustiert<br />

werden. Die Überwachung fand für erste Einschätzungen zu Beginn täglich,<br />

ab Winterbeginn wöchentlich statt. Dazu wird ein Messprotokoll geführt.<br />

Eine Begutachtung durch den Hersteller hat gezeigt, dass die Bänder unter dieser<br />

Dauerbelastung sowie durch weitere Einfl üsse aus der Umgebung stark belastet<br />

und dadurch jährlich gewechselt und im Labor des Herstellers geprüft werden<br />

sollten.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.14 Statische Notsicherungsmaßnahme<br />

mit<br />

Zurrbändern<br />

Abb.15 Zurrbänder mit<br />

eingehängter Gewichtswaage<br />

- 11 -


Untersuchungen<br />

Nach der Auswertung aller bisherigen Untersuchungen sind sich die Ingenieure<br />

einig, dass die Ursachen für die typischen Rissbilder in den Ringankerbereichen<br />

immer noch unbekannt sind. Alle Beteiligten sind zum Ergebnis gekommen, dass<br />

eine Korrosion am Ringankersystem im Bereich der Riegelzone nicht mehr als<br />

Ursache für die Rissbildung in den Abdeckersteinen auszuschließen ist. Für die<br />

statischen Berechnungen ist der Nachweis der Funktionalität des Ringankers von<br />

enormer Wichtigkeit. Dazu zählt auch eine Zustandsanalyse. Ein Problem stellt<br />

die erschwerte Erfassung vom Zustand des Eisens dar. Da kaum eine Zustandsbewertung<br />

an der im Bauwerk eingebauten Eisenringkonstruktion möglich ist,<br />

muss nach substanzschonenden Untersuchungsmethoden gesucht werden.<br />

Dazu wurde die Zusammenarbeit mit der GGU gesucht. Vorgeschlagen wurden<br />

elektrische und mikroseismische Verfahren, Georadar und die Eigenpotenzialmethode.<br />

Für eine erfolgreiche Umsetzung muss in situ die Art und Weise einer<br />

Durchführung abgeklärt werden. Diese Untersuchungsmaßnahmen bringen, jede<br />

für sich, keine absolute Klarheit, aber von der Überlagerung der Einzelergebnisse<br />

erhofft man sich deutliche Hinweise auf Schadenstellen und deren Mechanismen.<br />

Eine Versuchsreihe an der Materialprüfanstalt (KIT) in Karlsruhe ist in Vorbereitung.<br />

Sie soll im Maßstab 1:1, anhand eines vermörtelten Strebensteines und<br />

Decksteines mit verbleitem Ankerring und zwei eingehängten Zugankerstangen<br />

auf Druck- und Zugkräfte geprüft werden.<br />

Turmstrebe West-Südwest<br />

Die Turmpyramide gliedert sich in acht Streben, die die Hauptkräfte nach unten<br />

leiten. Von sieben Streben ist der Aufbau und Zustand bekannt. Die achte Strebe<br />

auf der West-Südwestseite wurde 1561 von folgenschweren Blitzeinschlägen<br />

getroffen und über eine Höhe von 25 m stark geschädigt. Über die daraufhin in<br />

den Jahren 1565, 1576 und 1591 erfolgte umfangreiche Sanierung ist nur wenig<br />

bekannt. Der Bestand im Kern des Steines kann nur über Spuren (Steinvarietäten,<br />

Fugenmaterialien sowie über die Fugenschnitte und Eisenklammern) an der<br />

Bauwerksoberfl äche bewerten werden (Abb.16).<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.16 Planübersicht der<br />

Sondage in Schicht 4 zu 5<br />

- 12 -


Um genauere Erkenntnisse über den Zustand dieser Strebensteine zu erhalten,<br />

wurde an zwei besonders auffälligen Stellen eine Öffnung hersgestellt. Es handelte<br />

sich um eine Vierungsplatte aus dem 16. Jh. in Schicht 4 zu 5 W-SW zur Außenseite<br />

und einer Rippenvierung in Schicht 6 zu 7 W-SW im Turmhelminneren.<br />

Diese Maßnahme wurde von der Bauforschung durch Herrn Stefan King und Restaurator<br />

Herrn Luzius Kürten begleitet und dokumentiert. Restauratorin Frau Johanna<br />

Quatmann hat dazu Mörtelproben gesichert. Über die Abfolge von Fugenschnitt,<br />

Mörtelbefunden, Eisenklammern und den verbauten Sandsteinvarietäten<br />

konnte die Befundstelle ausgewertet und diskutiert werden (Abb.17). Die daraus<br />

gewonnenen Erkenntnisse sind in einem Bestandsbericht von Bauforscher Herrn<br />

Stefan King an die beteiligten Denkmalpfl eger und Statiker weitergeleitet worden.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.17 Kartierungsvorlage<br />

zur Sondage in Schicht<br />

4 zu 5<br />

- 13 -


Eisenklammern in Krabben aus dem 16. Jh.<br />

Der Rost an einigen Klammern der Krabbenköpfe aus dem 16. Jh. hat zu Schädigungen<br />

am Gestein geführt. Um diese schadensanfällige Konstruktion zu bewerten,<br />

musste zunächst geklärt werden, ob diese Klammern statisch relevant<br />

sind. Von insgesamt 227 Krabben weisen 57 Krabben sichtbare Klammern an<br />

der Krabbenkopfoberfl äche auf. Davon sind zwei Krabben aus dem 14. Jh., 55<br />

Krabben aus dem 16. Jh.<br />

14 Krabben weisen deutliche Risse durch Rostsprengung auf und bei vier Krabben<br />

wurden bereits die Eisenklammern entfernt.<br />

Durch Herrn Dipl.-Ing. G. Kremp und Prüfstatiker Herr Dr. R. Egner wurde der<br />

Nachweis zur Standsicherheit der Krabbenköpfe vorgelegt. Es war zu überprüfen,<br />

ob die Krabbenköpfe auch ohne Verklammerung halten. Als Lastfall wurden<br />

das Eigengewicht sowie eine „Mannlast“ mit 100 kg angesetzt. Ein zweifacher<br />

Sicherheitsfaktor wurde dieser Berechnung zu Grunde gelegt. Folgende Voraussetzungen<br />

müssen für einen Wegfall der Klammern gegeben sein: Die Steine<br />

müssen kraft- und formschlüssig in den Bestand der Strebe eingebunden sein,<br />

dürfen keine Schädigungen im Steinmaterial haben und eine minimale Aufl ast<br />

von 5,5 kn muss vorhanden sein. Dies bedeutet, dass es kein generelles Sanierungskonzept<br />

für alle Krabben geben kann, sondern dass diese einzeln bewertet<br />

und behandelt werden müssen. Zunächst wurde ein Muster an einer Krabbenklammer<br />

angelegt (Abb.18). Die Umsetzung der Maßnahmen an Eisen und Stein<br />

ist für das Jahr 2012 geplant.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.18 Anlegen einer<br />

Musterachse an einer<br />

Krabbenklammer<br />

- 14 -


Statikbericht<br />

Im Dezember wurden vom Büro B&M die bisherigen Ergebnisse aus den Statikuntersuchungen<br />

an der Turmpyramide vorgestellt. Die Bestands- und Schadensaufnahme<br />

erfolgte bisher in der zweidimensionalen Darstellung und zeigte, dass auf<br />

diesem Wege geometrische Zusammenhänge sowie das Konstruktionsgefüge<br />

nicht ausreichend übersichtlich dargestellt werden können (Abb.19,20). Das Büro<br />

hat deshalb vorgeschlagen auf der Basis eines virtuellen 3-D Modells mit einer<br />

angehängten strukturierten Datenbank eine vertiefte Bestands- und Schadensaufnahme<br />

aufzubauen. Als zeichnerische Grundlage dienen die vorhandenen<br />

fotogrammetrischen Aufnahmen. Als Basis dient eine AutoCAD-Applikation, die<br />

dafür ausgelegt ist, eine Verknüpfung zwischen der Datenbank, den Planzeichnungen<br />

und den Fotodateien herzustellen und diese auf einer Benutzeroberfl äche<br />

gemeinsam anzuzeigen. Dieses digitale Hilfsinstrument wird es ermöglichen,<br />

die exakte Lage von Befunden, Verschiebungen, Rissen und Abplatzungen besser<br />

positionieren zu können. Als zukünftiges Arbeits- oder Kommunikationsmittel<br />

eingesetzt, werden dadurch zielorientiertere und übersichtlichere Erkenntnisse<br />

gewonnen. Dazu wurde eine gemeinsame Nomenklatur am Bauwerk gefunden,<br />

die eine nachvollziehbare und für alle verbindliche Bezeichnung zulässt. Die Ergebnisse<br />

der statischen Berechnungen (globales und lokales Trageverhalten der<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.19 Anlegen einer<br />

Musterachse an einer<br />

Krabbenklammer<br />

- 15 -


einzelnen Riegelebenen) zeigen deutlich, dass die Ankerkräfte rechnerisch als<br />

Schadensursache in Frage kommen. Das Eigengewicht der Turmhelmpyramide<br />

kann als (alleinige) Ursache ausgeschlossen werden. Diese Ergebnisse sollen in<br />

einem praktischen Versuchsaufbau (auf Druck- und Zugkräfte) an Strebensteinen<br />

mit Ringankerkonstruktion im Maßstab 1:1 an der MPA (KIT) Karlsruhe im<br />

Frühjahr 2012 untersucht werden.<br />

In den statischen Berechnungen von B&M sind auch die Erkenntnisse der Windkanalprüfungen<br />

berücksichtigt worden. Die 2010 am Turmhelmmodell durchgeführten<br />

Lastuntersuchungen im Windkanal zeigten deutlich, dass die Sogkräfte<br />

den Turmhelm geringer belasten, wie bisher angenommen und die dadurch gesamtresultierende<br />

Windkraft größer ist.<br />

Die bis dato gesammelten technischen Gesteinskennwerte gehören zu den Basiswerten<br />

solcher Berechnungen. Die Kennwerte bezüglich des Mörtelbestands,<br />

des Bleis und des Eisens aus der Bauzeit müssen noch detaillierter ermittelt werden.<br />

Dies gestaltet sich schwierig, da die Prüfkörpergrößen für Mörtel nicht erreicht<br />

werden können (dünne Fugen, lose Kornbindungen) und das Blei und die<br />

Eisen innerhalb des Bauwerks verbaut sind.<br />

Für die Erstellung eines Instandsetzungskonzeptes müssen die Bewertungen der<br />

zahlreichen Untersuchungen abgewartet werden. Ein Bericht wird für Mitte 2012<br />

erwartet.<br />

Diese Untersuchungsreihe ist die bisher Umfangreichste in der Geschichte des<br />

<strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong>s.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.20 3-D Darstellung<br />

des Konstruktionsgefüges<br />

in Schicht 2_3 Osten<br />

- 16 -


Stand der konservatorischen Maßnahmen<br />

Wie im Jahr zuvor wurde im Frühjahr 2011 die Innenseite des Turmhelmes restauriert<br />

(Maßwerkebene 3). Möglich war dies durch eine Folieneinhausung in den<br />

Maßwerkschichten eins bis drei. Durch die länger anhaltende Materialfeuchte<br />

im Turminneren und die damit verbundene stärkere Schadensintensität sind die<br />

konservatorischen Arbeiten umfangreicher als im Außenbereich (Abb.21).<br />

Überprüfen läßt sich dieser Sachverhalt mit Messungen des Wasseraufnahmekoeffi<br />

zienten am verbauten Naturstein. Dabei kommt es teilweise zu zwei- bis<br />

dreimal höheren Werten im Innern des Turmes gegenüber der Außenseite. Die<br />

größten Schäden an den Gesteinsoberfl ächen sind im Innenbereich, an der<br />

West- und Südwestausrichtung zu verzeichnen. Zum Sommer 2011 hin wurden<br />

die restlichen Außenseiten der Schicht 3 angegangen und fertiggestellt. Die Maßnahmen,<br />

die durch die statischen Probleme entstehen können, sind nicht erfasst.<br />

Statisch bedingte Rissbilder am Turmhelm wurden nicht bearbeitet.<br />

Somit ergibt sich ein aktueller Arbeitsstand der konservatorischen Arbeiten am<br />

Turmhelm wie folgt:<br />

Die restauratorischen Arbeiten sind prozentual in folgenden Maßwerkebenen<br />

noch durchzuführen:<br />

Maßwerkebene Innen Außen<br />

10 Massiver Kern Fertig<br />

09 Fertig Fertig<br />

08 noch eine Schrifttafel ca.20 Stunden Fertig<br />

07 noch 10 % noch 5 %<br />

06 noch 10 % noch 5 %<br />

05 noch 15 % noch 5 %<br />

04 noch 20 % noch 10 %<br />

03 noch 20 % noch 10 %<br />

02 noch 20 % sollte bis zum Frühjahr noch 100 %<br />

abgeschlossen sein bis auf die<br />

Flächen hinter den Gerüststempeln<br />

01 noch 100 % noch 100%<br />

00 noch 100 % noch 100 %<br />

Aufsätze noch 100 % noch 100 %<br />

Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.21 Stark geschädigterZustand<br />

an der<br />

Westinnenseite in der<br />

Maßwerkebene 2<br />

- 17 -


An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Restaurierung / Konservierung von<br />

Stein parallel zum Steinaustausch, so wie nach dem Steinaustausch erfolgt.<br />

Über den Umgang mit den statischen Problemen und die daraus resultierenden<br />

Arbeiten liegen Entscheidungen noch nicht vor, weitere Untersuchungen stehen<br />

an (siehe Bericht Frau Münsterbaumeisterin Yvonne Faller und Projektleiter Herr<br />

Thomas Laubscher). Sämtliche Vorgehenweisen und Entscheidungen müssen<br />

von allen (Denkmalpfl ege, <strong>Münsterbauverein</strong>, Statikerbüros, etc.) getragen werden.<br />

Hinzu kommt, dass solch wichtige Entscheidungen Zeit benötigen.<br />

Über das Jahr hinweg wurden einzelne Maßwerkselemente der Ebenen drei und<br />

vier mit einer Salzminderungskompresse behandelt (siehe Bericht 2010). Die Untersuchungen<br />

an den Kompressenproben führten leider nicht zu den gewünschten<br />

Ergebnissen. So wurde von 8 Proben lediglich an 2 Proben Salze erfolgreich<br />

gemindert. In einer Kompresse wurden mäßig bis hoch belastende Nitratkonzentrationen<br />

gefunden und in einer anderen Kompresse wurden erhöhte Sulfatkonzentrationen<br />

nachgewiesen.<br />

Der eher als mäßig einzustufende Salzminderungserfolg kann mehrere Ursachen<br />

haben (schwer lösliche Salze, Kompressenentnahme an einer Stelle mit<br />

geringer Salzkonzentration, zu geringe Einwirkungszeiten, etc.).<br />

Durch den fast immer vorhandenen Wind am Turm des <strong>Freiburger</strong> Münsters werden<br />

die Entsalzungskompressen trocken gelegt. Das Feuchthalten der Kompresse<br />

und Gewährleisten eines ausreichenden Schutzes gegen das Austrocknen<br />

der Kompresse erwies sich als äußerst schwierige Aufgabe.<br />

Sollten in Zukunft weitere Salzminderungsmaßnahmen notwendig sein, was sich<br />

durch das Ablösen von Kittungsmassen zeigt, werden diese Bereiche mit einer<br />

modifi zierten Kompresse (25 Gew.% mehr Zellulosefasern) behandelt. Hierduch<br />

lässt sich die Kompresse<br />

besser feucht zu halten. Gegen<br />

das Austrocknen wird in<br />

Zukunft zusätzlich zur Folie<br />

und zu den Klebebändern<br />

auch Schrumpffolie und Latexabdichtungen<br />

verwendet.<br />

Des weiteren kam es an der<br />

Turmspitze (Maßwerkebene<br />

10 bis 8) zu einer Revision<br />

bevor das Gerüst entfernt<br />

wurde. Einzelne zerklüftete<br />

Bereiche wurden vorsorglich<br />

mit einer zusätzlichen<br />

Opferschicht (Schlämme)<br />

behandelt (Abb.22). Die<br />

Überprüfung der Restaurierungsarbeiten<br />

aus der Vergangenheit<br />

hatten eine positive<br />

Bilanz. Die folgenden<br />

Bilder zeigen die für den Erhalt<br />

der historischen Bausubstanz<br />

notwendige Arbeitskonzentration.<br />

Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.22 Opferschicht<br />

(Schlämme) zum Schutz<br />

der zerklüfteten Oberfl äche<br />

vor eindringender Feuchtigkeit<br />

- 18 -


Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.23 Herr Hannes<br />

Walz beim Anbringen einer<br />

Kittungsmasse in Schicht 3<br />

Südwest, Innenseite<br />

Abb.24 Frau Senta Eberhardt<br />

beim Schließen einer<br />

Fehlstelle über Kopf in<br />

Schicht 3 Südost, Innenseite<br />

Abb.25 Herr Markus Himmelsbach,<br />

wie er mit dem<br />

Schwamm für saubere<br />

Kittungsanschlüsse sorgt,<br />

Schicht 3 Norden, Außenseite<br />

- 19 -


Konservierung historischer Farbfassungen<br />

Die Untersuchung und Kartierung der Fassung im Inneren des Turmhelms wurde<br />

2010 abgeschlossen. 2011 wurde mit der Konservierung der noch fragmentarisch<br />

vorhandenen bläulich-roten Kalkschlämme begonnen. Sie ist in sich stabil,<br />

aber zu großen Teilen von einer verschwärzten, in ihrer Dicke stark variierenden<br />

(von hauchdünn bis zu mehreren Millimetern) und sehr harten, spannungsreichen<br />

Gipskruste belegt (Abb.26). Die Kruste hat partiell „blumenkohlartig“ aufstehende<br />

Pusteln entwickelt, wobei sie darunterliegende Schichten wie Mörtel,<br />

Fassung und teilweise auch die oberen Schichten des Steins mit abgehoben hat.<br />

Die Festigung der wenigen sandenden Bereiche in Stein und Mörteln erfolgt mit<br />

wässriger Kieselsäuredispersion (Syton X30 Suspension bzw. Ludox PX30, 5%<br />

in 2 Teilen destilliertem Wasser und 1 Teil Ethanol). Die „Blumenkohlpusteln“<br />

werden durch Hinterspritzen der feinen Hohlräume mit Füllstoffen stabilisiert und<br />

gleichzeitig an den Untergrund gebunden. Als Bindemittel dient auch hier wieder<br />

Syton X30 Suspension mit den Füllstoffen, die auch zur Steinkonservierung am<br />

Turm verwendet werden<br />

Johanna Quatmann<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.26<br />

- 20 -


Die Gipskruste ist fest mit der Farbschicht verbacken. Zum Schutz der Farbschicht<br />

ist es nötig, sie zu entfernen bzw. zu reduzieren. In vielen Bereichen<br />

kann sie ohne Schädigung der Farbschicht nicht von ihr getrennt werden. Hier<br />

wird die Kruste soweit wie möglich gedünnt, um eine Diffusionsfähigkeit zu erzielen<br />

und die Oberfl ächenspannung zu minimieren. Das Arbeitsverfahren ist rein<br />

mechanisch. Die Gipskruste wird zunächst mit einem Ultraschallmeißel reduziert<br />

(Abb.27,II). Dieses Gerät wird in der Veterinärmedizin zur Entfernung von<br />

Zahnstein verwendet und wurde uns freundlicherweise vom Landesdenkmalamt<br />

Stuttgart zur Verfügung gestellt. Nach der ersten Dünnung wird die Kruste weiter<br />

mittels Mikrosandstrahlen (Edelkorund, Partikelgröße 26,2 - 29,2 μ oder 0,0226<br />

– 0,0292 mm) abgenommen oder reduziert (Abb.27,I). Die Kruste ist in manchen<br />

Bereichen so hart, dass mit bis zu 3 bar Druck gearbeitet werden muss.<br />

Überwiegend aber kann mit 1–2 bar ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden.<br />

Zusätzlich ist es in einigen Partien möglich, noch direkt auf der bläulich-roten<br />

Farbschicht verbliebene Gipsbeläge mit Hohlglaskügelchen (Scotchlite 22, Größe<br />

ca. 29 μm oder 0,029 mm) abzunehmen<br />

Die bei der Fassungskonservierung verwendeten Materialien entsprechen denen<br />

der Steinkonservierung und haben dort alle nötigen Testreihen durchlaufen. Es<br />

sind neun Belegstellen angelegt, durch die die einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehbar<br />

werden. Sie werden beschreibend und fotografi sch dokumentiert. Die<br />

Arbeiten werden noch ca. 150 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen.<br />

Johanna Quatmann<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.27<br />

- 21 -


Langhaus Südseite<br />

Joche 1 und 2<br />

Ab Anfang Februar 2011 konnten die Versetzarbeiten an der Obergadengalerie<br />

der ersten beiden Joche wieder aufgenommen werden. Die sieben Maßwerke<br />

und das Fialunterteil wurden aus dem Zwischenlager zum obersten Gerüstboden<br />

transportiert, trocken gesetzt, verklammert und ausgerichtet (Abb.28,29,30,31).<br />

Das abschließende letzte Maßwerk nach Westen wurde von Franz Stiefvater<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.28 Versetzen der<br />

Maßwerkbrüstungen im<br />

1.Joch der Südseite<br />

Abb.29 Maßwerktransport<br />

auf der obersten Gerüstlage<br />

- 22 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.30 trocken versetzte<br />

Maßwerke im ersten Joch<br />

Abb.31 Maßwerkabdeckungen<br />

mit Klammern<br />

zum Ausbleien vorbereitet<br />

- 23 -


und Thomas Jehnes Mitte Februar versetzt (Abb.32). Nachdem die Maßwerkabdeckungen<br />

verklammert und verbleit waren wurde die Fiale auf dem Unterteil<br />

versetzt (Abb.33,34). Als oberer Abschluss wurden die doppelstöckige Kreuzblume<br />

und acht kleine Kreuzblumen auf der Fiale angebracht (Abb.35). Auch<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.32 Die stolzen<br />

Versetzer T. Jehnes und F.<br />

Stiefvater<br />

Abb.33 Aufbau des Fialoberteiles,<br />

Strebepfeiler<br />

1/2<br />

- 24 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.34 Fiale am Kettenzug<br />

hängend zum Einfädeln<br />

des Dübels auf den<br />

Fialschaft<br />

Abb.35 Fertig versetzte<br />

Fiale mit 2-teiliger Kreuzblume<br />

- 25 -


die Spitze des Strebepfeileraufsatzes 0/1 wurde in dieser Aufbauphase mit vier<br />

Teilen aus Lahrer Sandstein komplettiert (Abb.36,37). Nach dem Abbau der Gerüstetagen<br />

13 und 14 erstrahlte die komplette Obergadengalerie und der Strebepfeiler<br />

0/1 im neuen Licht (Abb.38,39). Einen weiteren Schwerpunkt bildete<br />

der Aufbau des westlichen Strebepfeilers 0/0. Um möglichst viel Steinsubstanz<br />

aus den Restaurierungsphasen des frühen 20. Jahrhunderts zu erhalten, wurde<br />

ein großes Blendmaßwerk nur zu 2/3 erneuert (Abb.40). Die wieder zusammengebaute<br />

Steinschicht wurde untereinander verklammert (Abb.41). Das hintere<br />

profi lierte Kranzgesims unter der Fiale wurde durch einen neuen Lahrer Stein<br />

mit geänderter Wasserableitung ersetzt. Das vordere bauzeitliche Gesims nach<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.36 Sanierter Strebepfeileraufsatz<br />

0/1 von<br />

Westen<br />

Abb.37 Detailansicht mit<br />

erneuerter Kreuzblume<br />

und konservierter Originalsubstanz<br />

Abb.38 Erneuerte Obergadenfi<br />

ale und Maßwerke<br />

im 1. u. 2. Joch<br />

Abb.39 Gesamtansicht<br />

Fiale und Strebebogen,<br />

Pfeiler 0/1<br />

- 26 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.40 Versetzen des zu<br />

2/3 erneuerten Blendmaßwerkes<br />

Abb.41 Eingebaute Werkstücke<br />

des Pfeilerschaftes<br />

0/0 Süd<br />

- 27 -


dem Einsetzen von zwei Vierungen sowie einer Reinigung und Festigung wieder<br />

eingebaut (Abb.42). Die darauf folgenden vier Fialunterteile aus Allmendsberger<br />

Sandstein wurden gereinigt, gefestigt und Risse mit Mikrozementmischung verfüllt<br />

und oberfl ächlich farblich passend gekittet (Abb.43). Die Draufsicht zeigt die<br />

kreuzweise Verklammerung der Fugenschicht (Abb.44). Als Abschluss des Strebepfeilers<br />

wurde noch die neue Fialspitze und die Kreuzblume aus Lahrer Sandstein<br />

versetzt (Abb.45,46). Die beiden alten Teile aus Allmendsberger Sandstein<br />

waren nicht mehr konservierbar. Zwischen den Wasserspeiern des Strebepfeilers<br />

1/2 wurden Kittungen an den Blattfriesen nachgearbeitet (Abb.47).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.42 Versetztes Kranzgesims<br />

mit Verklammerungen<br />

Abb.43 Aufbau der ersten<br />

Fialaufsatzschicht<br />

- 28 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.44 Kreuzweise Verklammerung<br />

des Fialunterteiles<br />

Abb.45 Versetztes Fialoberteil<br />

mit Kreuzblume<br />

- 29 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.46 Gesamtansicht,<br />

Oberteil des Strebepfeilers<br />

0/0 Süd<br />

Abb.47 Anböscharbeiten<br />

an den Gesimsprofi len,<br />

Strebepfeiler 1/2<br />

- 30 -


Ende März folgten die Versetzarbeiten an dem Figurenbaldachin des Strebepfeilers<br />

0/1. Der Baldachin wurde mit Neuteilen und vielen kleineren Vierungen so<br />

vervollständigt, dass er optisch einen stimmigen Anblick ergab (Abb.48,49). Am<br />

rechten Figurenbaldachin des Strebepfeilers 1/2 wurden alle durch Rostspengung<br />

gelösten Teile vorsichtig abgenommen, die rostigen Klammern entfernt und<br />

anschließend mit einer Gewindestange verklebt und verschraubt. (Abb.50,51).<br />

In Höhe des Seitenschiffes wurden noch vorgefertigte Simsprofi lsteine eingebaut<br />

und Vierungen vorbereitet (Abb.52). Mit dem Einbau von fünf Maßwerken, den<br />

Postamenten und Abdecksteinen der Seitenschiffgalerie konnten die Arbeiten<br />

auch hier zeitplangerecht abgeschlossen werden (Abb.53,54).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.48 Erneuerter Baldachin<br />

am Strebepfeiler 0/1<br />

Abb.49 Ergänzungen am<br />

SW-Baldachin und rekonstruierter<br />

Fiale<br />

- 31 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.50 Vorzustand am<br />

SO-Baldachin am Strebepfeiler<br />

1/2 mit Rostsprengung<br />

Abb.51 Sicherung der angerissenen<br />

Teile mit Titanstab<br />

und Silikat-Klebung<br />

Abb.52 Angearbeitete<br />

Vierung am Gesims des<br />

Strebepfeilers 1/2<br />

- 32 -


Vor dem Strebepfeiler 0/1 wurden noch mit dem Autokran das konservierte Original<br />

sowie die Kopie eines Apostels eingebaut (Abb.55,56,57). Am Figurenbaldachin<br />

des Strebepfeilers 0/0 (König des alten Bundes) wurden die beiden neu<br />

geschlagenen Kapitelle mit den Säulen eingebaut (Abb.58). Anschließend erfolgte<br />

der Einbau der Kopie des Wasserspeiervorderteiles (Abb.59,60). An allen<br />

sechs Wasserspeiern wurde der Wasserkanal durch die Fa. Link mit 2mm starkem<br />

Walzblei ausgekleidet und als Schutz gegen Tauben mit einem abnehmbaren<br />

Deckel verschlossen (Abb.61).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.53 Ausrichten eines<br />

Seitenschiffmaßwerks des<br />

2. Jochs<br />

Abb.54 Versetzte Maßwerke<br />

mit Verklammerungen<br />

zum Ausbleien<br />

- 33 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.55 Mit Gurten angeschlagene<br />

Apostelfi gur,<br />

vorbereitet zur Kranversetzung<br />

Abb.56 u.57 Versetzen<br />

der beiden Apostelfi guren<br />

am Strebepfeiler 1/2<br />

Abb.58 Erneuerte Blattkapitelle<br />

und konservierter<br />

Baldachin, Strebepfeiler<br />

0/0 Süd<br />

- 34 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.59 Einbau des<br />

kopierten Wasserspeiervorderteils<br />

Abb.60 Untersicht des<br />

sanierten Wasserspeiers,<br />

Strebepfeiler 0/0 Süd<br />

Abb.61 Rinnenauskleidung<br />

mit Walzblei,<br />

Wasserspeier am Strebesystem<br />

1/2<br />

- 35 -


Jetzt wurde noch der neu geschlagene Baldachin über der Skulptur des König<br />

David versetzt (Abb.62). Als letzte konservatorische Maßnahme wurde die Skulptur<br />

des König David instandgesetzt. Zahlreiche Risse mussten an der Kopie aus<br />

Allmendsberger Sandstein verfüllt werden und mit farblich angepassten Kittungen<br />

versehen werden (Abb.63,64). Letzte Antragarbeiten an den Pfeilerfl ächen<br />

unterhalb der Seitenschiffgalerie führte Thomas Prinich aus (Abb.65).<br />

Die abschließenden Aufnahmen geben einen aussagekräftigen Eindruck der<br />

geleisteten und pünktlich zum Papstbesuch fertiggestellten Sanierungsarbeiten<br />

wieder (Abb.66,67,68,69,70).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.62 Neu hergestellter<br />

Baldachin mit Fiale über<br />

König David<br />

Abb.63 Steinkonservierung<br />

mittels Rissverfüllung<br />

Abb.64 Konservierter<br />

Endzustand von König<br />

David mit Harfe<br />

- 36 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.65 Verfugarbeiten an<br />

der Westseite vom Strebepfeiler<br />

1/2<br />

Abb.66 Gesamtansicht<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2<br />

nach der Steinkonservierung<br />

- 37 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.67 Abgeschlossene<br />

Steinkonservierung vom<br />

Obergaden 1.u.2. Joch<br />

Abb.68 Sanierter Strebebogen<br />

1/2, sowie Maßwerke<br />

der Obergadengalerie<br />

Abb.69 Restaurierte<br />

Pfeilerverdachung vom<br />

Strebepfeiler 0/1<br />

- 38 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.70 Gesamtansicht<br />

der Strebepfeiler 0/0 und<br />

0/1<br />

- 39 -


Der Gerüstabbau<br />

Der Rückbau der Einrüstung von den südlichen Strebepfeilern 0/0, 0/1, 1/2 und<br />

den dazwischenliegenden Jochen 1 und 2 begann Mitte März. Für die Demontage<br />

des Wetterschutzdaches durch die Gerüstbaufi rma Weber und den Kraneinsatz<br />

der Firma Frenzel wurde die Südseite des Münsterplatzes weiträumig<br />

abgesperrt. Das Kassettendach in 28 m Höhe wurde von zwei Gerüstbauern<br />

unter Zuhilfenahme eines Anseilschutzes in seine Plattensegmente zerlegt und<br />

stapelweise mit dem Kran auf das bereitstehende Fahrzeug verladen und bei<br />

der Firma Weber zwischengelagert. Die Dachdemontage fand Montags statt und<br />

nahm einen ganzen Arbeitstag in Anspruch. Anschließend zerlegten die Werkleute<br />

die Unterkonstruktion des Wetterschutzdaches, die aus 8 Stück 6 m langen<br />

Gitterträgern bestand. Jetzt konnte das 2-geschossige Mero-Fachwerk über dem<br />

obersten Arbeitsboden in 28 m Höhe ausgebaut werden (Abb.71,72).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.71 Arbeitsgerüst<br />

ohne Wetterschutzdach<br />

Abb.72 Ab März Rückbau<br />

des Merogerüstes an den<br />

Strebepfeilern 0/0,0/1 u.<br />

1/2<br />

- 40 -


Die Rückbauplanung sah vor, pro Woche eine Gerüstetage zu demontieren. Die<br />

abzuschließenden Restaurierungsarbeiten wurden so koordiniert, das jeweils<br />

zwei Böden Sicherheitsabstand zur Abbauzone eingehalten wurden. Sechs Mitarbeiter<br />

waren ständig mit dem Abbau beschäftigt. Um das Ziel des kompletten<br />

Gerüstabbaus bis zum anstehenden Papstbesuch im September zu erreichen,<br />

wurde Freitags verlängert gearbeitet. Im Juni war noch mal ein Kraneinsatz<br />

für die Demontage von zwei Stahlträgern in Höhe des Seitenschiffes notwendig<br />

(Abb.73). Diese hatten als Aufl ager für die Überbrückungskonstruktion vom<br />

Seitenschiff zur Obergadenwand gedient. Als ein Übersteigen vom letzten stehenden<br />

Gerüstboden auf die Seitenschiffgalerie ausgeschlossen war, konnte die<br />

4,5 m hohe Sicherheitsverschalung am Gerüst und dem Aufzug von Zimmerer<br />

Ortlieb abgebaut werden (Abb.74). Insgesamt wurden 11 Containerpritschen mit<br />

Gerüstbauteilen sowie Hölzern von der Firma Becker in ein Zwischenlager abgefahren<br />

(Abb.75). Ende August war das Abbauziel rechtzeitig Dank dem tatkräftigen<br />

Einsatz aller Werkleute erreicht. Der Lastenaufzug musste noch verladen<br />

und das Betonfundament von der Firma Moser abgebrochen und entsorgt werden<br />

(Abb.76).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.73 Demontage der<br />

Stahlträger in den Jochen<br />

1 u. 2<br />

- 41 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite<br />

Abb.74 Abbau der<br />

Holzverschalung um den<br />

Bauaufzug<br />

Abb.75 Abtransport des<br />

Gerüstmateriales ins Zwischenlager<br />

Abb.76 Noch abzubauende<br />

Fundamentplatten und<br />

Aufzugsunterteil<br />

- 42 -


Chor Südseite<br />

Strebepfeileraufsatz 13/14<br />

Als Vorbereitung für eine geplante Sanierung der Chorstrebepfeiler wurde der am<br />

stärksten geschädigte Pfeiler 13/14 für die notwendigen Voruntersuchungen eingerüstet.<br />

Die Einrüstung des Strebepfeilers wurde von der Firma RPL-Gerüstbau<br />

Anfang Oktober ausgeführt (Abb.77). Dieses Leichtbaugerüst war für die Erfassung<br />

der Steinschäden, für die Farbbefundkartierung sowie die Baualterskartierung<br />

erforderlich. Es sollte weiter für dringende Steinkonservierungsmaßnahmen<br />

am bauzeitlichen Pfeilerschaft und dem Strebesystem Verwendung fi nden. Da<br />

für die digitale Schadenskartierung keine Bilder von den Strebepfeileroberfl ächen<br />

vorlagen, wurden die vorhandenen Schäden vom Gerüst aus in die fotogrammetrischen<br />

Pläne eingetragen. Das Ergebnis der Schadenskartierung sowie die<br />

bauzeitliche Kartierung von Stefan King befi nden sich im Anhang dieses Arbeitsberichtes.<br />

Christian Leuschner<br />

Chor Südseite<br />

Abb.77 Einrüstung mit<br />

Leichtbaugerüst für Kartierungen<br />

- 43 -


Chor Nordseite<br />

Strebepfeileraufsatz 9/10 (Bäckerlicht)<br />

Im Oktober wurde mit dem Abbau des Aufsatzes vom Bäckerlicht begonnen.<br />

Oberstes Ziel war ein verlustfreier Rückbau, um die Werkstücke ohne weitere<br />

Abbauschäden in der Bauhütte über den bevorstehenden Winter konservieren<br />

zu können. Nachdem die Eisendübel der vier Säulenkapitelle freigelegt waren,<br />

konnte die zweiteilige Profi lplatte angehoben und mit dem Greifzug seitlich herausgezogen<br />

werden (Abb.78,79,80). Das jetzt sichtbare eiserne Ankerkreuz,<br />

das die Säulen mit dem Schaft des eigentlichen Bäckerlichts verband, war stark<br />

korrodiert und hat bereits zur Rissbildung in zwei Kapitellen geführt und mehrere<br />

Abschalungen an den Unterseiten der Profi lplatten verursacht (Abb.81,82).<br />

Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.78 Abbau des Aufsatzes<br />

vom Bäckerlicht<br />

Abb.79 Demontage der<br />

zweiteiligen Abdeckung<br />

- 44 -


Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.80 Pfeileraufsatz<br />

Blick von oben<br />

Abb.81 Altes Verankerungssystem<br />

zwischen<br />

Pfeilerschaft und den vier<br />

Säulen<br />

Abb.82 Rostsprengung im<br />

NW-Kapitell<br />

- 45 -


Im nächsten Arbeitsschritt<br />

wurden an den Säulenbasen<br />

die Eisendübel durchtrennt<br />

und die vier Säulen abgebaut<br />

(Abb.83). Das rostige<br />

Ankerkreuz im Säulenschaft<br />

wurde mittels Flexschnitten<br />

freigelegt und stückweise<br />

ausgebaut (Abb.84,85). Beim<br />

Abbau der drei Schaftteile<br />

wurden zwei Dübel aus Eiche<br />

mit einem rechteckigen Querschnitt<br />

von 10x7cm gefunden<br />

(Abb.86). Von der zweiteiligen<br />

Abdeckung des Pfeilerschaftes<br />

war eine Hälfte vor dem<br />

Ausbau bereits gebrochen<br />

und hat eine große Tongalle,<br />

die zur Rissbildung geführt hat<br />

(Abb.87). Aus der darunterliegenden<br />

Schicht wurden acht<br />

Eisenklammern vorsichtig<br />

entfernt und weitere 12 Steine<br />

abgebaut (Abb.88). In der<br />

letzten abzubauenden Steinschicht<br />

waren fünf Eisenklammern<br />

enthalten und 15 kleinteilige<br />

Werkstücke abzubauen<br />

(Abb.89).<br />

Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.83 Ablassen einer<br />

Säule mit Basis<br />

Abb.84 Pfeilerschaft mit<br />

rostigen Eisenklammern<br />

- 46 -


Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.85 Ausbau der Eisenklammern<br />

Abb.86 Pfeilerschaftteile<br />

mit Eichendübeln verbunden<br />

Abb.87 Blick auf Basisplatte<br />

nach Abbau des<br />

Pfeileraufsatzes<br />

- 47 -


Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.88 Abbau der Profi lsteine<br />

am Pfeilerunterteil<br />

Abb.89 Blick auf die<br />

Pfeilerunterteile<br />

- 48 -


Werkstattarbeiten<br />

Steinmetzwerkstatt<br />

Die in der Bauhütte im Laufe des Jahres gefertigten Werkstücke waren überwiegend<br />

für die Fertigstellung der beiden westlichen Strebepfeiler 0/1 und 1/2 der<br />

Südseite bestimmt. Eine große Fiale für den südwestlichen Strebepfeiler 0/0 wurde<br />

von Renato Marieni gefertigt (Abb.90) sowie die dazugehörige Kreuzblume<br />

von Karin Walther (Abb.91). Acht verschiedene kleine Wimperge für die Baldachine<br />

der Apostelfi guren wurden als Vierungen mit pastösem Silikatkleber eingesetzt<br />

(Abb.92). Steinbildhauer Andreas Steffan fertigte eine neue Fiale für das<br />

Bäckerlicht (Abb.93). Eine stark geschädigte Fiale konnte nach der Reinigung in<br />

Vierungstechnik ergänzt werden (Abb.94). Für den Strebepfeiler 0/1 fertigte er<br />

eine frühgotische Kreuzblume (Abb.95). Für den Baldachin über dem König des<br />

alten Bundes wurden zwei neue Kapitelle mit fi ligranem Laubwerk sowie zwei<br />

Fialen von Michael Kästner neu geschlagen (Abb.96,97,98,99). Für den Baldachin<br />

des Strebepfeilers 0/1 fertigte der Auszubildende Felix Bahret zwei Knäufe<br />

(Abb.100). Eine weitere Fiale für das Bäckerlicht wurde von Thomas Prinich angefertigt<br />

(Abb.101). Für die Reparatur des nordöstlichen Turmoktogonfensters<br />

hat Tamer Demirel ein neues Maßwerkteil gehauen (Abb.102).<br />

Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.90 Rekonstruktion<br />

Fialoberteil, Strebepfeiler<br />

0/0 Süd<br />

Abb.91 Kopie Kreuzblume<br />

für das Fialoberteil<br />

- 49 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.92 Vorfertigung der<br />

Baldachinknäufe, Strebepfeiler<br />

1/2 Süd<br />

Abb.93 Kopiertes Fialunterteil<br />

vom Bäckerlicht<br />

Abb.94 Mit Vierungen<br />

ergänztes Fialunterteil vom<br />

Bäckerlicht<br />

- 50 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.95 Frühgotische<br />

Kreuzblume von Fiale am<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

Abb.96 Anfertigen der<br />

Kopie des Blattkapitells<br />

aus Lahrer Sandstein<br />

Abb.97 Kopiertes Blattkapitell<br />

vom Baldachin des<br />

Strebepfeilers 0/0 Süd<br />

- 51 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.98 Fiale von der NO-<br />

Seite des Bäckerlichts<br />

Abb.99 Fiale vom Baldachin<br />

des Strebepfeilers 1/2<br />

Süd<br />

Abb.100 Baldachinknauf<br />

vom Strebepfeiler 1/2 Süd<br />

- 52 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.101 Fiale von der<br />

NW-Seite des Bäckerlichtes<br />

Abb.102 Maßwerkteil vom<br />

nördlichen Oktogonfenster<br />

des Westturmes<br />

- 53 -


Restaurierwerkstatt<br />

Prüfung von Hinterfüllmassen<br />

Zur Anbindung von Schalen und angerissenen Steinteilen wurde von der Bauhütte<br />

bislang das auf Kieselsäureesther basierende Funcosilsystem der Firma<br />

Remmers verwendet. Die geringe Festigkeit dieser Masse ist aber nicht für alle<br />

Anwendungen ausreichend. Aus diesem Grund kommt zusätzlich auch eine Mikrozementmischung<br />

der Firma Dyckerhoff zum Einsatz, die von der Berner Münsterbauhütte<br />

schon seit mehreren Jahren erfolgreich verwendet wird (Abb.103).<br />

Dieser Zement hat einen hohen Sulfatwiderstand und sehr gute Kriecheigenschaften.<br />

Wie die Bruchfl ächenverteilung von gespaltenen Probekörpern zeigt,<br />

kommt die Festigkeit dieser Mischung nahe an die des Steines heran. Der fl üssige<br />

Stein-Silikatkleber System Busch erwies sich vor allem wegen des schnellen<br />

Absetzens der Zuschläge als schlecht zu verarbeitendes Hinterfüllmittel. Zum<br />

Einen verstopft beim Drücken die Spritze, und zum Anderen sind die Eindringtiefen<br />

wenig überzeugend. Ein drittes System, mit dem Kieselsol Ludox HSA als<br />

Bindemittel (s. Arbeitsbericht 2009, S.49), wurde auf der Grundlage von Ergebnissen<br />

einer Diplomarbeit zu diesem Thema rezeptiert und ebenfalls mit geprüft<br />

(Abb.104).<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.103 Rissverfüllung<br />

mit Mikrozement<br />

Abb.104 Prüfkörper mit<br />

Kieselsolmischung<br />

- 54 -


Um die Festigkeiten auf den jeweiligen Bedarf einstellen zu können, wurden im<br />

März mit einfacheren Versuchsreihen verschiedene Rezepturen mit unterschiedlichen<br />

Zuschlägen beprobt. Die Rezepturen wurden untereinander verglichen, indem<br />

die Durchlaufzeiten durch ein dünnes Röhrchen gestoppt, das Ausbreit- und<br />

Fließmaß auf einer gesägten Sandsteinplatte gemessen und abschließend die<br />

geeignetsten Massen von Dr. Ettl durch eine Haftzugprüfung kontrolliert wurden<br />

(Abb.105,106).<br />

Das Ergebnis war, dass durch eine Anpassung der Mikrozementrezeptur die Mischungen<br />

ohne nennenswerte Verschlechterung der Fließeigenschaften deutlich<br />

abgemagert werden konnten. Durch eine Nassvermahlung von Sand mit einer<br />

Planetenmühle ist es außerdem möglich, ein Kolloid mit einer mittleren Partikelgröße<br />

von 0,1μm herzustellen, das sich als Zuschlag für die Kieselsolmassen<br />

quasi nicht mehr absetzt und sich positiv auf die Verarbeitung auswirkt (Abb107).<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.105 mittig aufgesägte<br />

Prüfkörper<br />

Abb.106 Ausbreit- und<br />

Fließmaß<br />

Abb.107 Planetenmühle<br />

als Dispergiergerät<br />

- 55 -


Sonstiges<br />

Reparatur Plattenbeläge in Chornischen<br />

Im Zuge des Einbaus von Bodenstrahlern in den Jochen des Chores wurden<br />

umfangreiche Reparaturen an den Jochen des Chores notwendig. Da der Sandsteinbelag<br />

in den Ostjochen des Chores nicht mit Pollern gegen Überfahren geschützt<br />

war, gab es hier besonders viele Schäden. In acht Jochen des Chores<br />

wurden die zerbrochenen Sandsteinplatten ausgebaut und durch 8cm starke<br />

Lahrer Sandsteinplatten ersetzt. Insgesamt wurden 16 qm Platten ausgetauscht.<br />

An der Südseite des Chores hatte man schon vor Jahrzehnten mit dem Einbau<br />

von Pollern als Schutz des Plattenbelags vor darüberfahrenden Fahrzeugen begonnen.<br />

Diese Einbaumaßnahme von weiteren Pollern wurde jetzt im Ost- und<br />

Nordostchor bei den sanierten Bodenfl ächen fortgesetzt (Abb.108).<br />

Christian Leuschner<br />

Sonstiges<br />

Abb.108 Sanierter Plattenbelag<br />

und neu versetzte<br />

Poller am Ostchor<br />

- 56 -


Reparatur Platten und Einbau Strahler in Vorhalle<br />

Im Zuge des neuen Lichtkonzeptes für die äußere Münsteranstrahlung auf Basis<br />

von energiesparenden LED-Leuchtmitteln waren umfangreiche Änderungen an<br />

den verlegten Sandsteinplatten vor dem Eingang der Westturmhalle vorzunehmen.<br />

Neben den Öffnungen für die Lichtkästen mussten 16 zum Teil schadhafte<br />

Bodenplatten ausgebaut und durch neues Lahrer Plattenmaterial ersetzt werden<br />

(Abb.109). Die gesamte Bodenfl äche wurde in diesem Zuge neu ausgefugt. Diese<br />

Arbeiten wurden bis Mitte November fertiggestellt (Abb.110).<br />

Christian Leuschner<br />

Sonstiges<br />

Abb.109 Steinaustausch<br />

und Anpassung Plattenbelag<br />

an Bodenstrahler<br />

Abb.110 Sanierter Plattenbelag<br />

vor dem Eingang<br />

des Westportales<br />

- 57 -


Sicherheitsbefahrungen<br />

Um die Verkehrssicherheit auf dem Münsterplatz zu gewährleisten wird das gesamte<br />

Münster einmal jährlich von Hubsteigern aus überprüft. In kurzer Zeit müssen<br />

Gefahrstellen gefunden, beurteilt, dokumentiert und dann gesichert werden.<br />

Damit dies bei einer so großen Oberfl äche gelingen kann, bedarf es gezielter<br />

Vorbereitung. Drei Ereignisse aus dem Jahr 2010 machen deutlich, wie schwierig<br />

es ist, absolute Standsicherheit zu gewährleisten.<br />

1) Der Absturz eines Maßwerkteiles aus der Wimpergzone vom Hauptturm<br />

(s. Arbeitsbericht 2010, S.55):<br />

Ausgelöst wurde dieser Vorfall durch zunehmenden Korrosionsdruck eines<br />

rostenden Eisendübels. Durch äußerliche Einfl üsse wie z.B. Sturm<br />

kann dies zum Bersten des Steines führen. Ist eine solche Metallverbindung,<br />

wie in diesem Fall, die einzige Rückverankerung, führt ein Versagen<br />

zwangsläufi g zum Absturz. Als Kontrollmaßnahme wurden im Vorfeld<br />

die Fugen nochmals gezielt hinsichtlich ihres Gefährdungspotentiales begutachtet,<br />

insbesondere die von nachträglich eingebauten Passstücken.<br />

Mit einem Detektor werden Metallverbindungen aufgespürt und in Eisen<br />

und Nichteisen eingeteilt, auf einer gesonderten Kartierung eingetragen<br />

und bei kommenden Befahrungen gegenkontrolliert.<br />

2) Ein plötzlich entstandener größerer Riss am Kranz einer Kreuzblume aus<br />

Freudenstädter Material (Abb.111):<br />

Uwe Zäh<br />

Sonstiges<br />

Abb.111 typisches Rissbild<br />

des Freudenstädter<br />

Plattensandstein<br />

- 58 -


Dieser Riss war ein viertel Jahr vorher noch nicht zu sehen. Die Schädigungen<br />

in Freudenstädter Plattensandsteinen entstehen laut Dr. Werner<br />

vom Geologischen Landesamt vor allem durch die Ausrichtung der eingelagerten<br />

Glimmeranteile. Sich aufbauende Spannungen können zum<br />

plötzlichen Bruch, bzw. Reißen führen. Sofern dies möglich ist, werden<br />

solche gefährliche Schadstellen sofort rückgebaut, bei größeren nicht<br />

freistehenden Bauteilen wird eine Sicherung durch Verdrahtung oder<br />

Manschetten durchgeführt (Abb.112).<br />

3) Ein horizontaler Durchriss an einer im letzten Bauabschnitt neu geschlagenen<br />

Fialspitze aus Lahrer Sandstein (s. Arbeitsbericht 2010, S.60):<br />

Der ansonsten sehr witterungsbeständige mittlere Buntsandstein aus<br />

Kuhbach bei Lahr zeigt immer wieder Einschlüsse aus quellfähigen Tonmineralen<br />

die in seiner Entstehungszeit eingelagert wurden. Meist lassen<br />

sich diese `Störungen` schon im Steinbruch erkennen, trotzdem kann im<br />

Ausnahmefall ein Steinblock von vermeintlich guter Qualität einen größeren<br />

Toneinschluss in sich bergen und den Stein sprengen. Mit einer kleinen<br />

Bohrung entlang des Risses war der Einschluss nachzuweisen. Der<br />

Riss wurde über das Bohrloch mit einer Hinterfüllmasse verschlossen.<br />

Drei eingeklebte Kupferklammern sichern den Fialaufbau langfristig.<br />

Diese drei Schädigungen kommen aus dem Steininneren und können ohne Vorankündigung<br />

auftreten. Als Verbesserung für die Zukunft wurden im Frühjahr einmalig<br />

mit einem Mehraufwand alle sicherheitsrelevanten Schäden fotografi sch<br />

erfasst und in einer Datenbank nach Bauabschnitt und Befahrungsdatum sortiert.<br />

Damit ist es nun möglich, Schäden besser im Blick zu behalten und Veränderungen<br />

personenunabhängig zu beurteilen. Der Ablauf wird während der Befahrung<br />

protokolliert.<br />

Uwe Zäh<br />

Sonstiges<br />

Abb.112 Drahtsicherung<br />

einer Baldachinsäule<br />

- 59 -


Anhang:<br />

I Schadenskartierung Chorstrebepfeiler 13/14 Süd<br />

II Endkartierung der südlichen Strebepfeiler 0/0, 0/1,<br />

1/2 und Joch 1<br />

- 60 -


Schadenskartierung<br />

Chorstrebepfeiler 13/14 Süd<br />

Westansicht<br />

I


Schadenskartierung<br />

Chorstrebepfeiler 13/14 Süd<br />

Nordansicht Südansicht<br />

I


Schadenskartierung<br />

Chorstrebepfeiler 13/14 Süd<br />

Ostansicht<br />

I


Endkartierung<br />

Strebepfeiler 0/0 Süd<br />

Nord- West- Südansicht<br />

II


Endkartierung<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

West- Südansicht<br />

II


Endkartierung<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

Ostansicht<br />

II


Endkartierung<br />

Strebepfeiler 1/2 Süd<br />

West-<br />

Südansicht<br />

II


Endkartierung<br />

Strebepfeiler 1/2 Süd<br />

Ostansicht<br />

II


Endkartierung<br />

Joch 1 Süd<br />

II


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong> e. V.<br />

Beiträge: Yvonne Faller, Münsterbaumeisterin<br />

Christian Leuschner, Münsterwerkmeister<br />

Thomas Laubscher, Steintechniker<br />

Uwe Zäh, Steinmetz u. Restaurator<br />

Johanna Quatmann, Restauratorin<br />

Luzius Kürten, Diplom-Steinrestaurator<br />

Fotos / Pläne: Andreas Schedlbauer, Steintechniker<br />

Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Redaktion: Yvonne Faller, Münsterbaumeisterin<br />

Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Layout : Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Bereits erschienene Berichte: Arbeitsdokumentation 2002<br />

bis Jahrgang<br />

Arbeitsdokumentation 2010<br />

Kontaktadresse: <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong>,<br />

Schoferstr. 4<br />

79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761 33432<br />

Fax: 0761 39527<br />

e-mail: info@muensterbauverein-freiburg.de<br />

Web: www.muensterbauverein-freibur g .<br />

© <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong> e. V. 2012. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Erhältlich gegen Schutzgebühr von 25€.<br />

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