09.03.2013 Aufrufe

UNGLAUBLICHES INDIEN - Studentenwerk Berlin

UNGLAUBLICHES INDIEN - Studentenwerk Berlin

UNGLAUBLICHES INDIEN - Studentenwerk Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUS FEHLERN<br />

LERNEN<br />

Wer in der Schule alles ohne Probleme<br />

geschafft hat, kann an der Uni dennoch ganz<br />

andere Erfahrungen machen. Denn auch bei<br />

guten Abinoten ist ein Erfolg an der Hochschule<br />

nicht vorprogrammiert.<br />

Auf einmal sind Studierende dann mit<br />

Misserfolgen konfrontiert. Doch das ist keine<br />

Katastrophe, es kann auch eine Gelegenheit<br />

sein, aus den eigenen Fehlern zu lernen.<br />

„Gerade Hochschüler, bei denen in der Schule<br />

alles problemlos gelaufen ist, sind im Studium<br />

oft in ihrem Selbstwert erschüttert, wenn sie<br />

Prüfungen verpatzen“, berichtet Eva-Maria<br />

Orgel. Die Psychologin arbeitet bei der Psychologisch-PsychotherapeutischenBeratungsstelle<br />

des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong>. Sie weiß, dass<br />

Studierende ganz unterschiedlich mit so einer<br />

Situation umgehen. Während sich die meisten<br />

dem Problem stellen und sich intensiver mit<br />

dem Lernstoff auseinandersetzen, reagieren<br />

andere mit Angst und Verunsicherung.<br />

„Manche können sich ihre Fehler einfach nicht<br />

verzeihen. Sie empfinden Scham und haben<br />

Hemmungen, darüber zu sprechen.“ So kennt<br />

Orgel zum Beispiel Fälle, in denen Studierende<br />

Angst haben, ihre Eltern und Freunde zu enttäuschen.<br />

Oft spielt dabei die Sorge eine Rolle,<br />

dass das Umfeld die Achtung vor ihnen verlieren<br />

könnte. „Problematisch sind Misserfolge<br />

besonders bei Menschen mit einem brüchigen<br />

Selbstwertgefühl.“ Gerade für diese Hochschüler<br />

ist es wichtig, sich Unterstützung zu<br />

suchen und die Angebote der Psychologisch-<br />

Psychotherapeutischen Beratungsstelle zu<br />

nutzen.<br />

„Wichtig ist, dass Studierende erst einmal<br />

über ihre Situation sprechen können“, betont<br />

Orgel. „Wir versuchen den Studierenden in<br />

diesen Gesprächen zu erklären, dass Misserfolge<br />

zum Studium dazugehören und dass<br />

sie ganz normal sind.“ Sie haben sogar einen<br />

positiven Effekt: Denn wer solche Probleme<br />

meistert, geht in der Regel gestärkt daraus<br />

hervor. „Fehlleistungen aktivieren Ressourcen<br />

zum Problemlösen und können der Weiterentwicklung<br />

dienen.“<br />

Damit sich Misserfolge langfristig günstig auf<br />

das Studium auswirken, müssen sie aber erst<br />

einmal überwunden werden. Dazu schlägt die<br />

Psychologin Eva-Maria Orgel ein paar konkrete<br />

Handlungsstrategien vor: „Beginnen Sie nach<br />

einem Fehlschlag, sich kleine überschaubare<br />

Ziele zu setzen. Suchen Sie sich dabei zunächst<br />

Aufgaben, die Sie bewältigen können und die<br />

Ihnen ein Erfolgserlebnis verschaffen, um der<br />

eigenen Leistungsfähigkeit wieder zu vertrauen.“<br />

Hilfreich ist es auch, sich ganz bewusst mit<br />

der Angst machenden Situation auseinanderzusetzen<br />

und nach den Gründen für das<br />

Versagen zu suchen. „Vielleicht liegt das Problem<br />

bei einer angespannten Beziehung zum<br />

Dozenten oder in einer falschen Fachwahl“,<br />

erklärt Orgel. Sie empfiehlt aber, den Blick<br />

nicht nur auf die Probleme zu richten, sondern<br />

auch auf die eigenen Ressourcen. „Fragen Sie<br />

sich, was Sie wirklich gut können. Welche Probleme<br />

und Schwierigkeiten haben Sie schon in<br />

der Vergangenheit gemeistert?“<br />

Eine weitere Erfolgsstrategie sieht Orgel darin,<br />

sich Unterstützung zu organisieren, zum Beispiel<br />

durch eine Lerngruppe. „Bitten Sie Ihre<br />

Kommilitonen auch um Hilfe!“<br />

Gerade nach Fehlschlägen vernachlässigen<br />

viele Studierende ihre Selbstfürsorge und be-<br />

DER GUTE RAT<br />

mühen sich mit aller Kraft, möglichst schnell<br />

wieder auf die Erfolgsspur zu kommen. Doch<br />

das kann kontraproduktiv sein. Deshalb<br />

empfiehlt Orgel: „Haben Sie Nachsicht mit<br />

sich! Kasteien Sie sich nicht mit zu viel Arbeit,<br />

sondern tun Sie auch etwas, das Spaß macht.<br />

Gönnen Sie sich zum Beispiel einen Kinobesuch!“<br />

Und noch ein Tipp der Psychologin: „Verzeihen<br />

Sie sich selbst Ihren Misserfolg und nehmen<br />

Sie auch von anderen Trost an!“<br />

[Anja Schreiber]<br />

Psychologisch-Psychotherapeutische Bera-<br />

tungsstelle des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong><br />

Hardenbergstr. 34, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 030 93939-8401<br />

Franz-Mehring-Platz 2, 10234 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 030 93939-8438<br />

Sprechzeiten:<br />

Mo - Do 9:00 bis 16:30 Uhr, Fr 9:00 - 15:00 Uhr<br />

à beratung@studentenwerk-berlin.de<br />

à www.studentenwerk-berlin.de/bub/<br />

pp_beratung/index.html<br />

Der gute Rat 21<br />

Foto[M]: de.123rf.com/Pedro Monteiro

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!