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Eine Analyse aus der Entscheidungsforschung Markus Raab und ...

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This text ist published in the following Reference:<br />

<strong>Raab</strong>, M. & Fröhner, B. (2005). Zuspielerentscheidungen: <strong>Eine</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ent­<br />

scheidungsforschung. In K. Zentgraf & H. Langolf (Hrsg.), DVV-Volleyball-Sym­<br />

posium, Berlin (S. 57-68). Hamburg: Feldh<strong>aus</strong> Verlag<br />

Zuspielentscheidungen: <strong>Eine</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Entscheidungsforschung</strong><br />

1 EINLEITUNG<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Raab</strong> <strong>und</strong> Berthold Fröhner<br />

Im Volleyball ist das Zuspiel eines Zuspielers zum Angreifer von zentraler Bedeutung. Die <strong>Analyse</strong><br />

<strong>der</strong> Leistungen von Zuspielern hat dementsprechend eine Reihe von Untersuchungen hervorgeru­<br />

fen. Beispielsweise zu taktischen <strong>und</strong> technischen Handlungen (Papageorgiou & Czimek, 2002;<br />

Scholl, 1996a,b; Zentgraf & Nagel, 2003), zur Spielmacherfunktion (Moculescu, 1989) o<strong>der</strong> zum<br />

Entscheidungsverhalten (<strong>Raab</strong>, 1995; <strong>Raab</strong> & Stöhrer, 1997). Zuspielentscheidungen sollen im fol­<br />

genden <strong>aus</strong> dem Blickwinkel <strong>der</strong> Allgemeinen <strong>Entscheidungsforschung</strong> erneut betrachtet werden.<br />

Damit ist die Hoffnung verb<strong>und</strong>en, das Wissen über Entscheidungsprozesse auch für spezifische<br />

Zuspielentscheidungen von Nutzen sein kann. Langfristig sollen damit Entscheidungen von Zuspie­<br />

lern <strong>und</strong> die entsprechenden Anweisungen von Trainern für das taktische Verhalten von Zuspielern<br />

optimiert werden. Dieser Text ist eine Zusammenfassung von Forschungsergebnissen, die sich mit<br />

sequentiellen Entscheidungen von Zuspielern beschäftigen.<br />

2 ENTSCHEIDUNGSFORSCHUNG


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 2<br />

Die klassische <strong>Entscheidungsforschung</strong> bietet eine Reihe von Entscheidungsstrategien an, mit de­<br />

nen Zuspielentscheidungen beschrieben werden können <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eignung für Entscheidungen im<br />

Volleyball bislang ungeprüft sind.<br />

1. Trefferquote: Die Trefferquote, o<strong>der</strong> auch Basisrate genannt, mit <strong>der</strong> ein Spieler trifft, wird<br />

für Zuspielhandlungen benutzt. Wenn im einfachsten Fall eine Zuspielentscheidung zwi­<br />

schen zwei Spielern getroffen werden muss, rät die Forschung zur Basiratennutzung zu<br />

zwei Strategien. Erstens, Anspiel immer zum Spieler mit <strong>der</strong> höchsten Basisrate. Diese<br />

Strategie wird jedoch unseres Erachtens im Volleyball nicht eingesetzt <strong>und</strong> wäre auch auf­<br />

gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> entsprechenden Anpassungen in <strong>der</strong> gegnerischen Abwehr nicht erfolgreich.<br />

Zweitens, Anspiel relativ zur Basisrate, auch „Probability matching“ genannt. Trifft ein<br />

Spieler 6 von 10 Bällen <strong>und</strong> ein an<strong>der</strong>er Spieler 4 von 10 Bällen, würde eine Probability-<br />

matching-Strategie 6 Bälle zum ersten Spieler <strong>und</strong> 4 Bälle zum zweiten Spieler entspre­<br />

chen.<br />

2. Berücksichtigung vorheriger Treffer <strong>und</strong> Fehler: Die Anzahl <strong>der</strong> möglichen Strategien<br />

hängt davon ab, wie viele vorherige Treffer <strong>und</strong> Fehler von Spielern in die Entscheidungs­<br />

strategie einbezogen werden. Wenn ein Zuspieler nur den vorherigen Erfolg des Zuspieles<br />

betrachtet, gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Erstens, die sogenannte Win-stay-<br />

Loose-shift-Strategie, die besagt, dass <strong>der</strong> Zuspieler den Pass zum erfolgreichen Spieler<br />

spielt (Win-stay) bzw. bei einem Fehler zu einem an<strong>der</strong>en Spieler spielt (Loose-shift). Die<br />

Alternative besagt, dass Zuspieler trotz eines Fehlers eines Spielers denselben Spieler an­<br />

spielen, was mit übergeordneten Zielen, bspw. dem Spieler zu Beginn eines Spiels einzuge­<br />

wöhnen, zusammenhängen kann. Die Anzahl <strong>der</strong> möglichen Strategien wächst, wenn zwei<br />

o<strong>der</strong> mehr vorherige Zuspiele berücksichtigt werden. Beispielsweise können sich Strategien<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Entscheidungsregel unterscheiden, wenn zwei potentiell anspielbare Spieler<br />

vorher einen Treffer/Fehler erzielt haben.<br />

Zur Benutzung <strong>der</strong> Trefferquote gibt es in <strong>der</strong> allgemeinen <strong>Entscheidungsforschung</strong> in etwa zwei<br />

Auffassungen. Erstens, Basisraten werden in vielen Situationen ignoriert o<strong>der</strong> unter- bzw. über­<br />

schätzt (vgl. Köhler, 1996, für einen Überblick). Beispielsweise kann die Häufigkeit eines seltenen<br />

Fehlers überschätzt werden <strong>und</strong> zu Fehlentscheidungen führen. Zweitens, Basisraten werden relativ<br />

zueinan<strong>der</strong> gut geschätzt. Das heißt, dass <strong>der</strong> Zuspieler nicht weiß, wie viele Treffer ein Spieler er­<br />

zielt, aber ganz gut einschätzen kann, welcher von zwei Spieler mehr Punkte erreichen kann (vgl.<br />

Gigerenzer, Hell & Blank, 1988).


Zur Benutzung von vorherigen Treffern <strong>und</strong> Fehlern gibt es Forschung zum Glauben an die Hot-<br />

Hand. Im Basketball ist mit dem ‚Hot-Hand-Phänomen’ gemeint, dass Zuschauer daran glauben,<br />

dass Spieler nach zwei o<strong>der</strong> drei Treffern im Vergleich zu zwei o<strong>der</strong> drei vorherigen Misserfolgen<br />

eine bessere Chance haben, einen Korb zu erzielen. Über den Glauben an die Hot-Hand gibt es zwei<br />

Auffassungen: Die eine Position geht davon <strong>aus</strong>, dass <strong>der</strong> Glaube an die Hot-Hand ein Irrglaube ist.<br />

Dies wird zumeist damit begründet, dass <strong>Analyse</strong>n von Treffer/Fehlersequenzen keinen Unterschied<br />

in <strong>der</strong> folgenden Trefferwahrscheinlichkeit zeigen, wenn vorher ein- bis dreimal ein Treffer o<strong>der</strong> ein<br />

Fehler produziert wurde (Gilovich, Vallone & Tversky, 1985). Die an<strong>der</strong>e Position geht davon <strong>aus</strong>,<br />

dass, gegeben es existiert keine Abhängigkeit zwischen aufeinan<strong>der</strong>folgenden Aktionen, <strong>der</strong> Glaube<br />

an die Abhängigkeit dazu führt, zu dem Spieler zu spielen, <strong>der</strong> die höhere Trefferwahrscheinlichkeit<br />

hat. Damit wäre <strong>der</strong> Glaube an die Hot-Hand zwar falsch, führt aber zu adaptiven Verhalten (Burns,<br />

2004; Gula & <strong>Raab</strong>, 2004).<br />

2 FORSCHUNGSREIHE ZU ZUSPIELENTSCHEIDUNGEN<br />

Die Forschungsreihe zu Zuspielentscheidungen im Volleyball umfasst eine Trainer- <strong>und</strong> Zuschauer­<br />

befragung, eine Datenbankanalyse <strong>und</strong> drei Laborexperimente.<br />

2.1 Trainer- <strong>und</strong> Zuschauerbefragungen<br />

Ziel <strong>der</strong> Trainer- <strong>und</strong> Zuschauerbefragung war es, den Glauben an die Hot-Hand im Volleyball zu<br />

überprüfen.<br />

In einer Befragung von 40 Zuschauern vor einem Spiel <strong>der</strong> Männer Volleyball-B<strong>und</strong>esliga zeigt,<br />

dass 78,9% <strong>der</strong> Zuschauer glauben, dass ein Spieler eine höhere Chance hat den nächsten Angriff<br />

zu punkten, wenn er vorher zwei- bis dreimal getroffen hat, als wenn er zuvor zwei- bis dreimal<br />

nicht gepunktet hat. 67% glauben zudem, dass Zuspieler diese Information nutzen, um Zuspielent­<br />

scheidungen zu treffen (vgl. <strong>Raab</strong>, 2002 <strong>und</strong> <strong>Raab</strong> <strong>und</strong> Gleibs, 2002, für detaillierte Darstellungen).<br />

<strong>Eine</strong> Befragung von 13 C- <strong>und</strong> B-Trainern in Berlin bestätigte das Ergebnismuster. 92,3% <strong>der</strong> Trai­<br />

ner gaben an, dass ein Spieler eine höhere Chance hat den nächsten Ball zu punkten, wenn er vorher<br />

zwei- bis dreimal getroffen, als wenn er zwei- bis dreimal vorher nicht gepunktet hat. In etwa die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Trainer (53,8%) meinen, dass es wichtig sei, den Ball zum Spieler zu spielen, <strong>der</strong> gerade<br />

einige Punkte hintereinan<strong>der</strong> gemacht hat. 84,6% <strong>der</strong> Trainer meinen, dass die Zuspieler ihr Zuspiel<br />

nach dem Glauben an die Hot-Hand realisieren.


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 4<br />

Zusammengefasst, ist <strong>der</strong> Glaube an die Hot-Hand auch im Volleyball zu bestätigen <strong>und</strong> wird je<br />

nach Perspektive als Trainer o<strong>der</strong> Zuschauer als mehr o<strong>der</strong> weniger relevante Information für Zu­<br />

spielentscheidungen formuliert.<br />

2.2 Datenbankanalyse<br />

Um zu überprüfen, inwieweit <strong>der</strong> Glaube an die Hot-Hand mit <strong>der</strong> Wirklichkeit von Treffer/Fehler-<br />

Sequenzen übereinstimmt, werden Sequenzen von Datenbanken <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wettkampfdiagnostik be­<br />

nutzt. Reale Spieldaten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esliga Männer <strong>der</strong> Saison 2001/2002 wurden analysiert, um die<br />

Wahrscheinlichkeiten eines Treffers nach ein bis drei vorherigen Punkten im Vergleich zu ein bis<br />

drei vorherigen Fehlern desselben Spielers zu vergleichen. Die Datenbank TopScorer (CCC-Leipzig<br />

<strong>und</strong> IAT Leipzig) mit 36.000 Reihen von Handlungen von 226 Spielen <strong>der</strong> 1. B<strong>und</strong>esliga wurde be­<br />

nutzt. Die folgende <strong>Analyse</strong> umfasste die Männer-B<strong>und</strong>esliga inklusive <strong>der</strong> Playoffs. Aus <strong>der</strong> Rang­<br />

liste <strong>der</strong> Angreifer wurden für jede Mannschaft vier Spieler her<strong>aus</strong>gesucht, die eine hohe An­<br />

griffsanzahl aufwiesen. Zudem wurde darauf geachtet, dass die Spieler unterschiedliche Effektivi­<br />

tätskennziffern besaßen. Die Kennziffern berechneten sich einfach <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Anzahl von Angriffen<br />

mit Wirkung durch die Anzahl von Fehlern im Angriff. Zur Beantwortung <strong>der</strong> Frage, ob die Hot-<br />

Hand im Volleyball existiert, wurden eine Reihe von Berechnungen durchgeführt. Zunächst wurde<br />

die Basisrate <strong>der</strong> Angriffsleistung für die verwendeten Spieler (Mittelwert) <strong>und</strong> für jeden einzelnen<br />

Spieler berechnet. Danach wurde für jeden einzelnen Spieler die bedingte Wahrscheinlichkeit <strong>aus</strong>­<br />

gerechnet, mit <strong>der</strong> er nach einem, zwei o<strong>der</strong> drei erfolgreichen Angriff(en) den nächsten Angriff<br />

verwandelt, bzw. nach einem, zwei o<strong>der</strong> drei Fehlangriff(en), den nächsten Angriff daneben schlägt.<br />

Letztlich wurde die Autokorrelation zwischen aufeinan<strong>der</strong>folgenden Schlägen für jeden Spieler be­<br />

rechnet. Die Autokorrelation berechnet einen Wert zwischen -1 <strong>und</strong> 1, <strong>der</strong> in einer Sequenz <strong>aus</strong>sagt,<br />

wie oft Treffer Treffern <strong>und</strong> Fehler Fehlern folgen. Die Autokorrelation sollte beson<strong>der</strong>s hoch sein,<br />

wenn <strong>der</strong> Spieler eine hohe o<strong>der</strong> eine sehr kleine Basisrate besitzt.<br />

Tab. 1. Ausschnitt <strong>der</strong> personenspezifischen <strong>Analyse</strong>n <strong>und</strong> Mittelwerte (für die Gesamtanalyse)<br />

<strong>aus</strong> den bedingten Wahrscheinlichkeitsberechnungen für die Wahrscheinlichkeit<br />

zu punkten nach einem Fehler (Phit/1miss), nach einem Treffer (Phit/1hit),<br />

nach zwei Treffern (Phit/2hits) <strong>und</strong> nach drei Treffern (Phit/3hits). Summe = entspricht<br />

<strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Angriffe die pro Spieler in die <strong>Analyse</strong> einbezogen wurden.


Spieler<br />

Phit/ 1miss<br />

Summe<br />

P hit<br />

Summe<br />

Andre .60 10 .91 123 .94 112 .94 105 .94 99<br />

Haensel .86 7 .95 143 .96 135 .96 128 .96 122<br />

Bauer .94 17 .94 319 .94 301 .96 284 .96 272<br />

Tunchev .58 19 .84 118 .89 98 .91 86 .90 77<br />

Nitsche .83 23 .85 149 .85 125 .87 105 .88 90<br />

Smith .75 16 .92 198 .93 181 .94 168 .96 157<br />

Bakumov .78 9 .95 186 .96 176 .96 168 .96 161<br />

Cuturic .93 14 .93 196 .93 181 .93 168 .94 155<br />

Cyvas .67 21 .93 308 .95 286 .96 271 .97 259<br />

Pampel .63 8 .93 119 .95 110 .96 104 .96 99<br />

Siebeck .83 6 .97 197 .97 190 .97 184 .98 178<br />

Wiedel .89 9 .92 117 .93 107 .94 98 .95 91<br />

Mittel .77 .90 .92 .93 .93<br />

Die <strong>Analyse</strong>n <strong>der</strong> gesamten männlichen Spieler, die in die <strong>Analyse</strong> einbezogen werden konnten, er­<br />

gaben, dass die Wahrscheinlichkeit nach einem Treffer den nächsten Punkt zu machen, signifikant<br />

höher lagen als nach einem Fehler (vgl. <strong>Raab</strong>, Gula & Gigerenzer, in Vorbereitung, für eine detail­<br />

lierte Dokumentation). Zumindest für 12 von 26 Spielern kann bestätigt werden, dass die Sequen­<br />

zen von Angriffstrefferleistungen nicht zufällig sind.<br />

Zusammengefasst kann davon <strong>aus</strong>gegangen werden, dass für etwa die Hälfte <strong>der</strong> analysierten Spie­<br />

ler eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht nach einem vorherigen Treffer zu punkten, als nach<br />

einem vorherigen Fehler. Dementsprechend, sollte <strong>der</strong> Hot-Hand-Glaube, <strong>der</strong> im Fragebogen von<br />

Trainern <strong>und</strong> Zuschauern angegeben worden ist, für die Hälfte aller Spieler nicht als Irrglaube be­<br />

zeichnet werden.<br />

2.3 Laborexperimente<br />

Drei Laborexperimente wurden durchgeführt, die alle dasselbe Ziel hatten, nämlich Zuspielent­<br />

scheidungen zu bewerten o<strong>der</strong> zu produzieren. Die Versuchspersonen sahen in allen drei Experi­<br />

menten 176 Angriffe, unterteilt in vier Spielsätze von zwei Mannschaften (Männernationalmann­<br />

schaften USA gegen Deutschland; 19:25; 25:19; 25:19; 25:19), wobei jeweils zwei deutsche Spieler<br />

Phit/1hit<br />

Summe<br />

Phit/2hits<br />

Summe<br />

Phit/ 3hits<br />

Summe


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 6<br />

auf <strong>der</strong> linken bzw. rechten Bildschirmseite als Zuspielmöglichkeiten zur Verfügung standen (vgl.<br />

Abb. 1).<br />

Abb. 1: Bildschirm <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong> Versuchsteilnehmer.<br />

2.3.1 Experiment 1: Basisratensensitivität<br />

16 Trainer <strong>aus</strong> Berlin nahmen an diesem Experiment teil. Die Aufgabe bestand darin, eine Abfolge<br />

von Angriffen <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft (Videoclips von <strong>der</strong> Aufgabe bis zum eindeutigen<br />

Punktvorteil für eine Mannschaft) zu betrachten <strong>und</strong> nach jeweils 22 Bällen sowohl die Zuspielstra­<br />

tegie für einen Zuspieler zu formulieren, als auch die Leistung <strong>der</strong> beiden Spieler zu schätzen.<br />

Die Spieler hatten beide eine Zufallsverteilung von Treffern <strong>und</strong> Fehlern <strong>und</strong> unterschieden sich<br />

alle 22 Bälle nur hinsichtlich ihrer Basisraten, so dass die Basisraten <strong>der</strong> beiden Spieler entwe<strong>der</strong><br />

gleich waren (beide 50% o<strong>der</strong> beide 64% Trefferrate) o<strong>der</strong> die Basisraten sich um 1 bis 5 Treffer<br />

unterschieden.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Trainer sehr gut die absoluten <strong>und</strong> relativen Basisratendifferenzen<br />

erkennen können. Im Mittel irrten sich die Trainer nur um etwa einen Treffer. Sind die Trefferlei­<br />

stungen zwischen den Spielern gering sind, die Irrtümer nichtsignifikant größer als bei großen (drei<br />

bis fünf Treffer) Leistungsunterschieden.<br />

Zusammengefasst sind Trainer unter den im Labor vereinfachten Aufgabe sehr sensitiv, Basisraten­<br />

unterschiede zwischen Spielern <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen im Verlauf eines Spiels wahrzunehmen.


Experiment 2: Hot-Hand-Sensitivität<br />

20 Studierende des Instituts für Bewegungswissenschaften <strong>und</strong> Sport <strong>der</strong> Universität Flensburg nah­<br />

men an diesem Experiment teil. Die Aufgabe bestand darin sich als Ersatzzuspieler in den Zuspieler<br />

<strong>und</strong> die aktuellen Entscheidungsmöglichkeiten hineinzuversetzen. Damit konnte <strong>der</strong> Ersatzzuspieler<br />

zwar die Entscheidungen nicht beeinflussen, d.h. welcher Angreifer den Ball bekam, sich aber vor­<br />

her überlegen (durch Tastendruck, links o<strong>der</strong> rechts registriert), wer den nächsten Ball bekam. Die<br />

Angreifer hatten in allen Sätzen dieselbe Anzahl von Treffern, so dass die Basisrate <strong>der</strong> Spieler kei­<br />

nen Einfluss auf die Zuspielentscheidung haben sollte. Diese Verfahren hatte den Vorteil, dass alle<br />

Versuchspersonen genau dieselbe Reihung von Angriffen sah, pro Satz nur ein Spieler eine Hot-<br />

Hand besaß <strong>und</strong> nur zwei folgende Manipulationen das Entscheidungsverhalten <strong>der</strong> Versuchsper­<br />

sonen beeinflussen sollten. Die erste Manipulation <strong>der</strong> Angriffssequenzen bestand darin, die Länge<br />

einer Serie von Treffern des Spielers mit <strong>der</strong> Hot-Hand zu variieren. In zwei Sätzen bestand die<br />

Treffersequenz <strong>aus</strong> drei in zwei Sätzen <strong>aus</strong> vier Treffern. Die zweite Manipulation bestand darin,<br />

dass <strong>der</strong> Spieler mit <strong>der</strong> Hot-Hand entwe<strong>der</strong> eine perfekte Hot-Hand hatte, d.h. 4 von 4 Angriffen<br />

waren Punkte o<strong>der</strong> eine imperfekte Hot-Hand, d.h. bspw. 4 von 5 Angriffen hintereinan<strong>der</strong> waren<br />

Treffer.<br />

Die Ergebnisse des Abspielverhaltens ergeben, dass die Versuchspersonen trotz gleicher Basisraten<br />

<strong>der</strong> Spieler, Abspiele zum Spieler mit <strong>der</strong> Hot-Hand erhöhen. Die Länge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Perfektionismus<br />

<strong>der</strong> Hot-Hand beeinflusst zwar das Abspielverhalten, ist aber nicht so gravierend wie vorherige Un­<br />

tersuchungen vermutet haben (Larkey, Smith & Kadane, 1989). Beispielsweise spielen die Ver­<br />

suchspersonen 65,1% zum Hot-Hand-Spieler mit perfekter Sequenz <strong>und</strong> 57% zum Hot-Hand-Spie­<br />

ler bei imperfekter Sequenz. Zudem bleiben bei kürzeren Sequenzen nur in 66,6% aller Fälle die<br />

Versuchspersonen nach zwei erfolgreichen Angriffen bei dem erfolgreichen Spieler, während bei<br />

<strong>der</strong> Sequenzlänge von vier Treffern 83,3% aller Fälle die Versuchspersonen nach dem dritten er­<br />

folgreichen Abspiel beim erfolgreichen Spieler.<br />

Zusammengefasst sind Studierende mit Sportspielerfahrung sensitiv für eine Hot-Hand von Spie­<br />

lern, wenn auch die Länge <strong>der</strong> Sequenz o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Perfektheitsgrad weniger relevant sind.<br />

2.3.3 Experiment 3: Entscheidungen, wenn Hot-Hand Spieler <strong>und</strong> Basisraten variieren<br />

20 Studierende <strong>der</strong> FU Berlin mit Vereinsvolleyballerfahrungen nahmen an dem Experiment teil.<br />

Die Aufgabe bestand wie in Experiment 2 als Ersatzzuspieler Abspielentscheidungen für zwei An­


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 8<br />

greifer durch linke o<strong>der</strong> rechte Tastendrücke zu treffen. Diesmal variierten sowohl welcher Spieler<br />

eine Hot-Hand besaß, als auch die Basisratendifferenz zwischen den Spielern innerhalb als auch<br />

zwischen Sätzen. Damit kommen vier relevante Bedingungen her<strong>aus</strong>. Als Kontrollbedingung beste­<br />

hen bei beiden Spielern Angriffsequenzen, in denen beide Spieler eine gleiche Basisrate <strong>und</strong> eine<br />

zufällige Abfolge von Treffern <strong>und</strong> Fehlern vorweisen. Hier sollten die Versuchspersonen in etwa<br />

beide Spieler gleich anspielen. Erhöht man bei einem Spieler die Basisratenbedingung, also ein<br />

Spieler trifft öfter als <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e belässt aber die zufällige Abfolge von Treffern <strong>und</strong> Fehlern, so ist<br />

wie in Experiment 1 zu erwarten, dass <strong>der</strong> Spieler mit <strong>der</strong> höheren Basisrate mehr Bälle bekommt.<br />

Erhöht man bei einem Spieler die Basisrate <strong>und</strong> gibt dem an<strong>der</strong>en Spieler eine Hot-Hand, dann ver­<br />

än<strong>der</strong>t sich das Abspielverhalten zugunsten des Spielers mit <strong>der</strong> Hot-Hand o<strong>der</strong> zum Spieler mit <strong>der</strong><br />

höheren Basisrate. Damit lässt sich indirekt die Wichtigkeit <strong>der</strong> jeweiligen Informationen Basisrate<br />

<strong>und</strong> Hot-Hand feststellen. Hat <strong>der</strong> Spieler mit <strong>der</strong> höheren Basisrate auch eine Hot-Hand, ist zu er­<br />

warten, dass er noch stärker als in <strong>der</strong> vorherigen Bedingung angespielt wird.<br />

Die Ergebnisse bestätigen die Vorhersagen <strong>der</strong> drei ersten Bedingungen <strong>und</strong> zeigen für die konkur­<br />

rierende Situation von Basisrate <strong>und</strong> Hot-Hand, dass Spieler trotz geringerer Basisrate den Spieler<br />

bevorzugen, <strong>der</strong> eine Hot-Hand hat (Abb. 2, 3, 4).


le<br />

ie<br />

p<br />

s<br />

u<br />

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Z<br />

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a<br />

z<br />

n<br />

A<br />

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M<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Spieler A Spieler B<br />

kein Spieler "hot" kein Spieler "hot"<br />

B höhere Basisrate A höhere Basisrate<br />

Abb. 2. Anzahl <strong>der</strong> gespielten Bälle im Mittel über alle Versuchspersonen zu Spieler A <strong>und</strong><br />

Spieler B, wenn Spieler B eine höhere Basisrate hat (links) o<strong>der</strong> Spieler A eine<br />

höhere Basisrate hat (rechts) unter <strong>der</strong> Bedingung von Zufallssequenzen.<br />

le<br />

ie<br />

p<br />

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u<br />

l<br />

Z<br />

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11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Spieler A Spieler B<br />

A ist "hot" B ist "hot"<br />

Gleiche Basisrate Gleiche Basisrate<br />

Abb. 3. Anzahl <strong>der</strong> gespielten Bälle im Mittel über alle Versuchspersonen zu Spieler A <strong>und</strong><br />

Spieler B, wenn Spieler A eine Hot-Hand hat (links) o<strong>der</strong> Spieler B eine Hot-<br />

Hand hat (rechts) unter <strong>der</strong> Bedingung gleicher Basisraten.


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 10<br />

le<br />

ie<br />

s<br />

p<br />

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Z<br />

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h<br />

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12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Spieler A Spieler B<br />

B ist "hot" A ist "hot"<br />

B höhere Basisrate A höhere Basisrate<br />

Abb. 4. Anzahl <strong>der</strong> gespielten Bälle im Mittel über alle Versuchspersonen zu Spieler A <strong>und</strong><br />

Spieler B, wenn Spieler B eine Hot-Hand hat <strong>und</strong> Spieler A eine höhere Basisrate<br />

(links) o<strong>der</strong> Spieler A eine Hot-Hand hat <strong>und</strong> Spieler A auch eine höhere Basisrate<br />

(rechts).<br />

Zusammengefasst sind sowohl Basisrate als auch Hot-Hand-Information für Zuspielentscheidungen<br />

relevant. Insbeson<strong>der</strong>e wenn beide Informationen einbezogen werden müssen, scheint die Hot-Hand<br />

gegenüber <strong>der</strong> Basisratenhöhe bevorzugt zu werden. In langen Sequenzen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Faktoren<br />

ignoriert, führt dies zu schlechteren Abspielentscheidungen. <strong>Eine</strong> <strong>Analyse</strong> (vgl. <strong>Raab</strong>, Gula & Gige­<br />

renzer, in Vorbereitung) zeigt allerdings, dass diese im Labor hergestellte Bedingung zumindest in<br />

<strong>der</strong> Datenbank TopScorer nicht sehr oft vorkommt.<br />

4 DISKUSSION<br />

Die Methoden <strong>der</strong> allgemeinen <strong>Entscheidungsforschung</strong> wurden auf Zuspielentscheidungen im Vol­<br />

leyball angewendet. Zwei Lehren sind unseres Erachtens <strong>aus</strong> dieser Forschung zu ziehen. Erstens<br />

<strong>und</strong> für diesen Band weniger relevant, die Konsequenzen, die <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Anwendung sportbezogener<br />

Entscheidungen zur Basisratenforschung <strong>und</strong> zur Hot-Hand-Forschung gezogen werden. Zumindest<br />

nach dem aktuellen Stand <strong>der</strong> hier präsentierten Forschungsreihe sprechen die Bef<strong>und</strong>e mehr für die<br />

Position einer Basisratenschätzung als für eine Basisratenignorierung. Zudem ist die Position des<br />

Hot-Hand-Glaubens als Irrglaube <strong>aus</strong> zwei Gründen experimentell wi<strong>der</strong>sprochen worden. Erstens


gibt es eine Abhängigkeit von Treffern bei <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> analysierten Spieler. Zweitens kann <strong>der</strong><br />

Glaube an die Hot-Hand dazu führen, dass ein Spieler mit Hot-Hand vermehrt angespielt wird <strong>und</strong><br />

da dieser Spieler zumeist auch die höhere Basisrate besitzt, führt dies zu besseren Angriffslei­<br />

stungen <strong>der</strong> Mannschaft (Gula & <strong>Raab</strong>, 2004).<br />

Die zweite Lehre ist für die Trainingspraxis <strong>und</strong> wird im folgenden relevant sein. Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>la­<br />

ge <strong>der</strong> Ergebnisse scheint es so, als dass beide Informationen, die Trefferquote eines Spielers <strong>und</strong><br />

die Hot-Hand berücksichtigt werden. Damit ist nicht gesagt, dass an<strong>der</strong>e Einflussgrößen irrelevant<br />

sind. Alleine die Trainerbefragung hat ergeben, dass situative Faktoren das Zuspielverhalten beein­<br />

flussen <strong>und</strong> entsprechend in die Entscheidungsfindung miteinbezogen werden. Interessant <strong>aus</strong> Sicht<br />

<strong>der</strong> Trainern sind unseres Erachtens zwei Fälle. Erstens <strong>der</strong> Fall, wo sowohl die Basisraten <strong>und</strong> die<br />

Hot-Hand von Spielern variieren, wie es wohl <strong>der</strong> übliche Fall in <strong>der</strong> Realität ist. Die Konzentration<br />

auf nur eine dieser Informationen kann <strong>aus</strong> zwei Gründen schlecht sein. Erstens, wie experimentell<br />

gezeigt, in Bedingungen, in denen beispielsweise kurzfristig zu einen vermutlich heißen Spieler ge­<br />

spielt wird, <strong>der</strong> aber auf lange Sicht schlechtere Leistungen erbringt als ein an<strong>der</strong>er Spieler. Zwei­<br />

tens in Bedingungen, in denen die Vorhersagbarkeit des Zuspielers wächst <strong>und</strong> damit die Chance ei­<br />

ner Vorbereitung <strong>der</strong> gegnerischen Mannschaft. Beispielsweise wenn – wie in <strong>der</strong> Einführung be­<br />

schrieben – Zuspieler systematisch eine Win-stay-Loose-shift- o<strong>der</strong> eine Loose-stay-Strategie in<br />

bestimmten Abschnitten des Spiels favorisieren.<br />

Ein Trainer sollte also die Informationen, die für das situationsspezifische Zuspielverhalten des Zu­<br />

spielers relevant sind, in ihrer Wichtigkeit kennen <strong>und</strong> wissen, inwieweit <strong>der</strong> Zuspieler diese bei <strong>der</strong><br />

Entscheidungsfindung korrekt benutzt. Natürlich hat die hier skizzierte Forschungsreihe eine Reihe<br />

von Verkürzungen vorgenommen, die es nicht erlauben, die Ergebnisse eins zu eins in die Praxis zu<br />

übertragen. Beispielsweise hat ein Zuspieler in <strong>der</strong> Regel zumindest im höheren Leistungsniveau<br />

mehr als zwei Optionen zur Verfügung. Zusätzliche Informationen o<strong>der</strong> Strategien <strong>der</strong> Trainer be­<br />

einflussen das Zuspielverhalten in bestimmten Bedingungen sogar mehr als Trefferquoten o<strong>der</strong> die<br />

Hot-Hand. Nichts desto trotz ist die <strong>Analyse</strong> des Entscheidungsverhaltens in Sequenzen von Ent­<br />

scheidungen prinzipiell hilfreich, eine Reihe von Entscheidungsproblemen im Sport <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong><br />

allgemeinen <strong>Entscheidungsforschung</strong> zu beschreiben <strong>und</strong> womöglich an <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Stelle Hilfestellungen für die beteiligten Personen zu geben.<br />

Es gibt verwandte Phänomene, die bislang unseres Wissens nicht im Volleyball behandelt worden<br />

sind. Beispielsweise ist für Trainer die Cold-Hand abzuschätzen, d.h. die Einschätzung, ob ein Spie­<br />

ler o<strong>der</strong> eine Mannschaft systematisch schlechter wird <strong>und</strong> damit Auswechselungen o<strong>der</strong> Auszeiten<br />

als mögliche Konsequenzen zum richtigen Zeitpunkt mit <strong>der</strong> richtigen Entscheidung getätigt wer­<br />

den. Auch im Bereich <strong>der</strong> Zuspielerbeobachtung (Scholl, 1996a,b) o<strong>der</strong> dem Scouting des gegne­


Optimierung <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse im Volleyballtraining 12<br />

rischen Zuspielverhaltens sind dementsprechende Informationen hilfreich. Ein weiteres interes­<br />

santes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hot-Hand gegenläufiges Phänomen ist die Gamblers Fallacy, die gerade davon <strong>aus</strong>­<br />

geht, dass nach einer Sequenz (bspw. dreimal rot in Folge im Roulette, o<strong>der</strong> drei erfolgreiche An­<br />

griffe) jetzt wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ausgang (Schwarz o<strong>der</strong> Angriffsfehler) kommen muss. Inwieweit<br />

also Trainer, Zuschauer, Manager <strong>und</strong> Spieler eher an die Hot-Hand o<strong>der</strong> an die Gamblers Fallacy<br />

glauben <strong>und</strong> wovon dieser Glaube beeinflusst wird, erscheint uns auch im Volleyball eine lohnens­<br />

werte Frage, die möglicherweise auch über den Sport hin<strong>aus</strong> interessante Antworten zulässt.<br />

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