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Herbst - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin

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Lehrgang <strong>für</strong> Expeditionsmedizin in Zermatt im August 2004<br />

Am 17. August 2004 war es wieder einmal so weit:<br />

Im Hotel „Couronne“ in Zermatt, fand sich eine<br />

Gruppe von Ärzten zum Höhenmedizinkurs im<br />

Expeditionsstil ein. Die Teilnehmer kamen aus<br />

allen Regionen der Schweiz sowie aus Österreich,<br />

Frankreich und Holland.<br />

Das Ziel der Woche war die Besteigung der<br />

Dufourspitze (3634 m). Nach absolviertem<br />

Theorieteil und alpinistischer Einführung sollte<br />

dieser Gipfel im Expeditionsstil bezwungen<br />

werden.<br />

Monte-Rosa-Massiv vom Gornergletscher aus gesehen<br />

Organisiert wurde der Kurs, wie bereits im letzten<br />

Jahr, von den Höhenmedizinern Urs Hefti und<br />

Tobias Merz. Die alpintechnische Leitung unterlag<br />

dem bekannten Bergführer Kari Kobler. Unterstützt<br />

wurden sie von vier weiteren Bergführern (Claude<br />

Raillard, Lukas Dürr, Mario Luginbühl und<br />

Christian Buchmann).<br />

Bei noch wolkenverhülltem Matterhorn und nur<br />

mässig schönem Wetter, fiel es zu Beginn nicht<br />

allzu schwer, noch zwei Tage die „Schulbank“ zu<br />

drücken, bevor die Gruppe zur dreitägigen<br />

Hochtour ins Monte-Rosa-Massiv aufbrechen<br />

konnte. Zusammen mit den Kursunterlagen wurden<br />

auch Pulsoximeter verteilt und der Theoriemarathon<br />

konnte beginnen.<br />

Neben Pathogenese und Therapie der<br />

Höhenkrankheiten (AMS = Acute Mountain<br />

Sickness, HACE = High Altitude Cerebral Edema,<br />

HAPE = High Altitude Pulmonary Edema, HARH<br />

= High Altitude Retinal Haemorrhage), der<br />

Behandlung von Hypothermie und Erfrierungen<br />

sowie der Akklimatisationstaktik auf Höhen über<br />

2500 m, wurden auch der Umgang mit<br />

Medikamenten, Sauerstoff und technischen<br />

FORUM ALPINUM Nr. 3/04 4<br />

Heike Merbold<br />

Hilfsmitteln am Berg sehr gut verständlich<br />

vermittelt.<br />

Eine Ausbildungsstunde war den Sherpas, den<br />

unentbehrlichen Trägern beim Trekking und<br />

Expeditionsbergsteigen gewidmet. Hierbei standen<br />

die teilweise sehr schlechten Arbeitsbedingungen,<br />

konkret die medizinische Unterversorgung und die<br />

unbefriedigende Entlohnung im Vordergrund.<br />

Den Höhepunkt bildete der Vortrag von Prof. Dr.<br />

R. Steffen (Institut <strong>für</strong> Sozial- und<br />

Präventivmedizin der Universität Zürich). Dieser<br />

beinhaltete aktuelle Informationen über<br />

Reisemedizin, notwendige Impfungen,<br />

Präventionsmassnahmen und einzelne ausgewählte<br />

Krankheitsbilder. Die „trockene Theorie“ wurde<br />

durch lebendige Erfahrungsberichte unserer<br />

Organisatoren bereichert. So zeigte uns Kari Kobler<br />

wunderschöne Bilder seiner diversen Everest<br />

Expeditionen.<br />

Am Donnerstagmorgen traf man sich nach einem<br />

reichhaltigen Frühstück an der Talstation der<br />

Gornergratbahn. Entspannt fuhr die Gruppe zum<br />

Ausgangspunkt der Tour, der Station<br />

„Rotenboden“. Dort wurden alle von den<br />

Bergführern begrüsst und bereits zwei Stunden<br />

später auf dem Gornergletscher von diesen ans Seil<br />

genommen. Auf dieser „Einlauftour“ zur Monte-<br />

Rosa-Hütte erhielten die Mediziner bereits ein<br />

„hartes“ alpinistisches Ausbildungsprogramm. Auf<br />

dem Plan standen Gehen mit Steigeisen, Gehen am<br />

Seil und Spaltenrettung. Dies geschah unter den<br />

kritischen Blicken eines schwarzen Hüttenkaters,<br />

der offenbar seine gletscherkalten Pfoten auf den<br />

Rucksäcken aufwärmen wollte oder musste… (s.u.)<br />

Am frühen Nachmittag, kurz bevor es zu regnen<br />

begann, kamen alle in der Monte-Rosa-Hütte auf

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