Gefahrstoffe im Gartenbau - GBG 17 - LSV

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00 32 1 Allgemeines Vor der Erstellung einer Betriebsanweisung sollten Sie sich über den Gefahrstoff ausreichend informieren. Reichen die Produktinformationen nicht aus, so beantragen Sie bitte ein DIN-Sicherheitsdatenblatt beim Hersteller bzw. Vertreiber des Gefahrstoffes. Vor der Erstellung sollten Sie sich von den Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten oder dem Technischen Aufsichtsbeamten der Gartenbau-Berufsgenossenschaft beraten lassen. Betriebsanweisungen sind im Betrieb an einer für die betreffenden Arbeitnehmer geeigneten Stelle (z. B. Baustelle, Labor, Werkbank usw.) durch Aushängen oder Auslegen bekanntzumachen. Die Arbeitnehmer haben die Betriebsanweisung zu beachten. Betriebsanweisungen sind an neue arbeitswissenschaftliche und betriebliche Erkenntnisse anzupassen. 2 Arbeitsplatzbereich, Tätigkeit Der Anwendungsbereich der Betriebsanweisung ist durch Bezeichnung des Betriebes, des Arbeitsbereiches, des Arbeitsplatzes oder der Tätigkeit festzulegen. Für Arbeitsplätze und Tätigkeiten mit vergleichbaren Gefahren können gemeinsame Betriebsanweisungen erstellt werden. 3 Gefahrstoffbezeichnung Die Gefahrstoffe, die am Arbeitsplatz vorkommen, sind mit der den Beschäftigten bekannten Bezeichnung zu benennen. Zusätzlich sind die chemischen Namen aufzuführen. Bei Zubereitungen und Erzeugnissen sind zumindest die chemischen Namen der für die Gefahren verantwortlichen Inhaltsstoffe anzugeben. 4 Gefahren für Mensch und Umwelt Hier ist das Gefahrensymbol des Gefahrstoffes aufzukleben. Weiterhin sind die beim Umgang möglichen Gefahren zu beschreiben gemäß – den Gefahrensymbolen und den dazugehörigen Gefahrenbezeichnungen, – den Hinweisen auf die besonderen Gefahren (R-Sätze), – weiterer Angaben des Herstellers oder eigener Erkenntnisse, die über die Angaben in der Kennzeichnung hinausgehen. Die Gesundheitsgefahren müssen benannt und leicht verständlich beschrieben werden. Angaben des Herstellers sind z. B. Sicherheitsdatenblatt, Produktinformationen oder sonstige besondere Mitteilungen. 5 Schutzmaßnahmen und Verhaltensmaßregeln Die für den sicheren Umgang notwendigen Schutzmaßnahmen sind zu beschreiben gemäß den Sicherheitsratschlägen (S-Sätzen), die sich aus der vorhandenen Kennzeichnung des Produktes bzw. aus dem DIN-Sicherheitsdatenblatt ergeben. Die entsprechende Schutzkleidung Gefahrstoffe im Gartenbau Anweisung zur Erstellung einer Betriebsanweisung ist hier einzutragen. Die Beschreibung der Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln sollen durch die entsprechenden Gebotszeichen – z. B. Augenschutz, Handschutz usw. – ergänzt werden. Die für den sicheren Umgang notwendigen Verhaltensregeln sind zu beschreiben gemäß den vorhandenen Betriebsanlagen, Arbeitsmitteln und Arbeitsverfahren (Bezugnahme auf betriebsspezifische Arbeitsanweisungen ist möglich). Hier sollte insbesondere auch auf Beschäftigungs- und Verwendungsbeschränkungen, insbesondere für Schwangere, hingewiesen werden. 6 Verhalten im Gefahrfall Die im Gefahrfall – z. B. durch ungewöhnlichen Druckoder Temperaturanstieg, Leckage, Brand, Explosion usw. – erforderlichen Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln sind aufzuführen gemäß – den für den Gefahrfall zutreffenden Sicherheitsratschlägen (S-Sätze), – den Technischen Regeln für Gefahrstoffe und – den sonstigen allgemein anerkannten sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen und hygienischen Regeln, – den Sicherheitsdatenblättern und Unfallverhütungsvorschriften. Die Angaben sollten insbesondere eingehen auf – geeignete und nicht geeignete Löschmittel, – zusätzliche technische Schutzmaßnahmen und – zusätzliche persönliche Schutzausrüstung, – notwendige Maßnahmen gegen Umweltgefährdungen. 7 Erste Hilfe Die Beschreibung der Maßnahmen zur Ersten Hilfe ergeben sich aus – den Sicherheitsratschlägen der Kennzeichnungsetiketten, – weiteren stoff- bzw. verfahrensspezifischen Merkblättern, z. B. Sicherheitsdatenblatt, Merkblätter der Berufsgenossenschaften und Unfallmerkblätter nach verkehrsrechtlichen Vorschriften. Innerbetriebliche Regelungen für den Fall der Ersten Hilfe sind zu berücksichtigen, insbesondere Hinweise zu geben auf die entsprechende Notrufnummer, den Arzt bzw. Ersthelfer. 8 Sachgerechte Entsorgung Hier sind Hinweise zu geben auf die geeignete Entsorgung von Aufsaugmitteln, Reinigungsmitteln, Entsorgungsbehälter und Sammelstellen sowie persönliche Schutzausrüstung. Die Betriebsanweisungen sind sprachlich so zu gestalten, dass die Arbeitnehmer die sachlichen Inhalte verstehen und bei ihren betrieblichen Tätigkeiten anwenden können. Die Betriebsanweisung ersetzt nicht die Unterweisung der Arbeitnehmer. Die Unterweisungen sind mündlich und arbeitsplatzbezogen durchzuführen.
Hinweise zum Erstellen des Gefahrstoffverzeichnisses Gefahrstoffverordnung § 6 Abs. (10): Der Arbeitgeber hat ein Verzeichnis der im Betrieb verwendeten Gefahrstoffe zu führen, in dem auf die entsprechenden Sicherheitsdatenblätter verwiesen wird. Das Verzeichnis muss mindestens folgende Angaben enthalten: 1. Bezeichnung des Gefahrstoffs, 2. Einstufung des Gefahrstoffs oder Angaben zu den gefährlichen Eigenschaften, 3. Angaben zu den im Betrieb verwendeten Mengenbereichen, 4. Bezeichnung der Arbeitsbereiche, in denen Beschäftigte dem Gefahrstoff ausgesetzt sein können. Werden ausschließlich Tätigkeiten mit geringer Gefährdung ausgeführt, entfällt die Pflicht zur Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses. Ein Gefahrstoffverzeichnis hilft: – einen Überblick über die Gesamtheit der im Betrieb vorhandenen Stoffe zu bekommen, – zur Verringerung der Zahl der verwendeten Arbeitsstoffe beizutragen (z.B. wenn für einen Verwendungszweck mehrere Arbeitsstoffe eingesetzt werden), – Restbestände aufzufinden und auszumustern. Das umseitige Gefahrstoffverzeichnis besteht aus folgenden Angaben: Spalte 1: Nummerieren Sie die Gefahrstoffe in Ihrem Verzeichnis. Spalte 2: Als „Bezeichnung des Gefahrstoffes“ kann die Bezeichnung aus dem Sicherheitsdatenblatt unter Nummer 1 verwendet werden. Spalte 3: In die Spalte „Kennzeichnung/Einstufung“ tragen Sie bitte den Kennbuchstaben der Gefahrenbezeichnung sowie die angegebenen R-Sätze ein. Ein Gefahrstoff ist mit einem Gefahrstoffsymbol gekennzeichnet, hierauf finden Sie auch den Kennbuchstaben. F+ Kennbuchstabe Gefahrensymbol Gefahrenbezeichnung Spalte 4: Hier tragen Sie bitte ein, ob ein Sicherheitsdatenblatt zu dem entsprechenden Gefahrstoff vorhanden ist. Spalte 5: In diese Spalte tragen Sie bitte die durchschnittliche Maximalmenge des einzelnen Gefahrstoffes ein. Verbrauchte Mengen müssen nicht ständig nachgetragen werden. Spalte 6: In die Spalte „Arbeitsbereich“ ist der Ort des Umganges einzutragen. Spalte 7: „Ersatzstoffprüfung für (T)- oder (T+)-Stoffe“ Prüfen Sie insbesondere, ob vorhandene Gefahrstoffe, die mit einem T (giftig) oder einem T+ (sehr giftig) gekennzeichnet sind, nicht durch Stoffe, die weniger gefährlich sind, ersetzt werden können. Die Tatsache, dass Sie sich mit der Ersatzstoffprüfung beschäftigt haben und das entsprechende Datum tragen Sie bitte in die Spalte 7 ein. Prüfen Sie gleichzeitig, ob die entsprechenden Betriebsanweisungen zu Ihren Gefahrstoffen vorhanden sind. Geben Sie den Inhalt des Verzeichnisses und der Betriebsanweisungen Ihren Mitarbeitern bekannt. Führen Sie regelmäßig Gefahrstoffunterweisungen durch. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Dezernat Prävention der Gartenbau-Berufsgenossenschaft. Telefon-Nummer 0561/ 928-2509, E-Mail: tad@gartenbau.lsv.de 00 33
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