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KOGNITIVE VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN L2-ERWERB Folie.pdf

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Strategien des "guten Sprachenlerners”<br />

• Risikostrategie: Risikofreudige Lerner werden schneller wissen, ob ihre<br />

Vermutungen (Hypothesen) richtig sind oder nicht. Andere Lerner tendieren zu<br />

Vermeidungsverhalten und lernen daher langsamer oder gar nicht.<br />

• "Gute Sprachenlerner": wann möglich Gespräche mit <strong>L2</strong>-Sprechern initiieren,<br />

keine Angst vor Blamagen und beständig nach Mustern und Regularitäten<br />

suchen, d. h. ihre Lernersprache sowie die Sprache des Interaktionspartners<br />

(metakognitiv) überwachen. Erraten Bedeutung aufgrund von nonverbalen und<br />

verbalen Hinweisen. Bemühen sich, neu Gelerntes zu erproben, entweder<br />

praktisch oder mental (bzw. imaginativ), indem sie sich ein Gespräch vorstellen.<br />

• Gute Sprachlerner, so hat man herausgefunden, bringen zudem ihre<br />

Interaktionspartner dazu, verständliche Sprachdaten zu produzieren. Mit<br />

anderen Worten: Gute Lerner erarbeiten gemeinsam mit ihren<br />

Gesprächspartnern die für sie brauchbarsten "Eingabedaten”, wozu sowohl<br />

metakognitive als auch metasprachliche Verfahren verwendet werden. Dies ist<br />

natürlich nur dann möglich, wenn sich der Interaktionspartner darauf einläßt, indem<br />

er gesprächserhaltende Strategien (d. h. Strategien zur Vermeidung von<br />

Gesprächsstörungen) gebraucht, z. B. indem er<br />

die Themenkontrolle freigibt (d. h. den Lerner bei Bedarf das Thema wechseln<br />

läßt, wenn dieser auf Ausdrucksgrenzen stößt),<br />

für den Lerner bedeutungsvolle Themen wählt (über Erfahrungen des Lerners<br />

spricht oder Themen wählt, die den Lerner interessieren),<br />

Themen knapp behandelt, so daß Lernergrenzen nicht so deutlich,<br />

Themenwechsel vorbereitet, indem er z. B. deutlicher betont, längere Pausen<br />

<br />

macht, das Sprechtempo verlangsamt oder Schlüsselwörter hervorhebt.<br />

• "Gute Sprachenlerner" am häufigsten: Selbstüberwachung (monitoring) im<br />

Gespräch oder beim mentalen Training sowie Erraten von Bedeutung unter<br />

Beachtung entsprechender Hinweise. Für weniger erfolgreiche Sprachenlerner<br />

könnte die Vermittlung von Mnemotechniken eine Hilfe sein.<br />

• Erforschung von Sprachlernstrategien noch in den Anfängen. Die Vermittlung<br />

von Sprachlernstrategien im Unterricht hat jedoch bereits begonnen (Englisch).<br />

Wahrnehmungs- und Sprachlerngewohnheiten<br />

• Neben Sprachlernstrategien gibt es stereotype Reaktionen, z. B. das<br />

Memorieren der "großen Wörter” (Substantive) kann Lerner daran hindern,<br />

Zusammenhänge zwischen den "großen Wörtern”' zu erfassen. Entwicklung<br />

stereotyper Reaktionen aufgrund biologischer Voraussetzungen, aufgrund von<br />

Erziehungsstilen von Eltern und Lehrern, auch aufgrund von Lebenserfahrungen<br />

und Umfeld, in dem ein Individuum aufwächst. Wiederkehrende Anforderungen<br />

und Aufgaben sowie vermittelte Interpretationen und Lösungswege tragen mit<br />

zur Herausbildung von Wahrnehmungs- und Lerngewohnheiten bei. Sie<br />

beeinflussen die Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und Nutzung von<br />

Informationen und damit auch das Lernen einer fremden Sprache.

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