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KOGNITIVE VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN L2-ERWERB Folie.pdf

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• Die Verständigung in einer <strong>L2</strong> erfolgt immer bewußter als in der L1. Eine <strong>L2</strong> nur<br />

in Ausnahmefällen so automatisiert wird wie eine L1: z. B. Reaktionszeiten auf<br />

Wörter in L1 und <strong>L2</strong> oder geringer entwickeltes Sprachgefühl in <strong>L2</strong>.<br />

• Bewußtheit erfordert Konzentration und Verarbeitungskapazität, weshalb <strong>L2</strong>-<br />

Gebrauch anstrengender als L1-Gebrauch.<br />

• Kontrollierte automatisierte Informationsverarbeitungsprozesse:<br />

Lernprozesse erfordern am Anfang Aufmerksamkeit (eine kontrollierte<br />

Verarbeitung). Übergangszeit: noch viele Fehler, durch Wiederholung und Übung<br />

allmählich Automatisierung (schneller als bewußt gesteuerte Prozesse, aber<br />

vielfach auch nicht mehr zu unterdrücken Umlernen mühseliger als Neulernen).<br />

• Metakognitives Wissen: Kognitive Kontrolle setzt auch metakognitives Wissen<br />

voraus. Daß Lerner dieses Wissen oft nicht explizieren können bzw. dieses Wissen<br />

nach Abschluß des Lernvorgangs teilweise vergessen, ist nicht ungewöhnlich.<br />

Dadurch Verarbeitungs- und Gedächtniskapazität für neue Lernaufgaben frei.<br />

• Insbesondere ältere Lerner müssen sich Abläufe häufig erst klarmachen, ehe sie<br />

sie automatisieren können.<br />

• Bei der Informationsverarbeitung wirken aber in jeder Phase immer bewußte<br />

und unbewußte Prozesse zusammen. Wenn wir nun etwas allmählich lernen und<br />

automatisieren, spielen bewußte Verarbeitungsprozesse eine geringere Rolle.<br />

Einsichtiges Lernen hingegen ist häufig mit Bewußtheit verbunden.<br />

• Bereiche, die sich einer bewußteren Steuerung immer wieder entziehen: z. B.<br />

Aussprache, an Intonation, Akzent oder syntaktische Phänomene. <br />

Andererseits gibt es Bereiche, in denen uns Einsicht einen großen Schritt<br />

voranbringen kann, z. B. wenn ein Lerner die Regel erfaßt hat: "Die Vorsilbe unverwandelt<br />

die Grundbedeutung eines Wortes, mit dem sie kombiniert wird, in sein<br />

Gegenteil (unfreundlich, unselbständig, unehrlich, ungeschickt, unverständlich ...)".<br />

Sprachliche Bereiche, die man sich eher ganzheitlich und mit viel Übung aneignet,<br />

andere, in denen Einsicht Lernwege verkürzen helfen kann.<br />

• Vorgehensweise des Lerners vom sprachlichen Bereich abhängig und von<br />

Lernvoraussetzungen. Lehrer: bei ihren Schülern präferierte Vorgehensweisen<br />

bzw. durch Vorghswn. begünstigte Lerngewohnheiten und Sprachlernerfahrungen.<br />

5.3.4 SPRACHLERNSTRATEGIEN<br />

• Bewußtes Steuern von Aneignungsprozessen für bestimmte sprachliche Bereiche<br />

von Vorteil, vor allem ältere Lerner, insbesondere Jugendliche und Erwachsene,<br />

können davon profitieren. Solche Verfahren auch im Unterricht vermitteln?<br />

• <strong>L2</strong>-Lerner sich schon früh der Entsprechungen und Nicht-Entsprechungen zwischen<br />

Sprachen bewußt, versuchen, sich "Ausdrucksalternativen” zu erschließen. Ein<br />

solches Erschließen erfolgt zunächst intuitiv. Wenn jedoch Lernschwierigkeiten<br />

auftreten, versuchen Lerner, sich ihr Vorgehen bewußtzumachen und gebrauchen<br />

ihnen angemessen erscheinende Verfahren.<br />

• Sprachlernstrategien: Problemlösungsverfahren oder Vorgehensweisen, die<br />

Lerner verwenden, um sich Teile einer fremden Sprache besser (bzw. effektiver)<br />

aneignen zu können. Je nach Bedarf konzipiert und modelliert, kreative Antworten<br />

auf konkrete Sprachlernprobleme, lehr- und lernbar.

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