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Geschäftsbericht 2002 - Naturmuseum St.Gallen

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<strong>St</strong>.Galler Museen<br />

1 <strong>St</strong>iftung<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2002</strong><br />

Historisches Museum<br />

Völkerkundemuseum<br />

Kunstmuseum<br />

<strong>Naturmuseum</strong>


Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Freitag von<br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag durchgehend<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Mittwochabend bis 20.00 Uhr<br />

Historisches Museum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++41 (0)71 242 06 42<br />

Fax ++41 (0)71 242 06 44<br />

www.hmsg.ch<br />

info@hmsg.ch<br />

Prähistorische Sammlung<br />

Historisches Museum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++41 (0)71 229 38 72<br />

Fax ++41 (0)71 229 46 00<br />

Völkerkundemuseum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++41 (0)71 242 06 43<br />

Fax ++41 (0)71 242 06 44<br />

voelkerkundemuseum_sg@<br />

bluewin.ch<br />

Kunstmuseum<br />

Museumstrasse 32<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++41 (0)71 242 06 71<br />

Fax ++41 (0)71 242 06 72<br />

kunstmuseumsg@bluewin.ch<br />

<strong>Naturmuseum</strong><br />

Museumstrasse 32<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++41 (0)71 242 06 70<br />

Fax ++41 (0)71 242 06 72<br />

www.naturmuseumsg.ch<br />

info@naturmuseumsg.ch<br />

Prähistorische Sammlung<br />

Fussweg<br />

Kunstmuseum<br />

<strong>Naturmuseum</strong><br />

Historisches Museum<br />

Völkerkundemuseum


<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

Einführung<br />

Die Aufgabe der Museen bringt es mit sich, dass sie sich mehrheitlich<br />

mit der Vergangenheit zu befassen haben. Wie jede andere Institution müssen<br />

sie sich aber immer wieder auch intensiv mit der Zukunft auseinandersetzen,<br />

um ihre Zielsetzungen einer sich ständig wandelnden Umgebung anzupassen<br />

und um ihre <strong>St</strong>ellung im stark umkämpften Freizeitmarkt behaupten zu können.<br />

<strong>St</strong>iftungsrat und Betriebskommission der <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

haben aus dieser Erkenntnis heraus im vergangenen Jahr eine Situationsanalyse<br />

erstellt, in der Schwächen, <strong>St</strong>ärken, Chancen und Risiken der Institution herausgeschält<br />

wurden. Aufgrund dieser Analyse wurden die Zielsetzungen für die<br />

kommenden fünf Jahre festgelegt, aber auch bereits erste Massnahmen ergriffen.<br />

Zu ihnen zählt die Neugestaltung des Jahresberichtes. Mit ihr soll nicht nur die<br />

Broschüre für einen breiteren Interessentenkreis attraktiver gemacht, sondern<br />

auch stärker zum Ausdruck gebracht werden, dass die <strong>St</strong>.Galler Museen sich als<br />

Orte verstehen, in denen auf professionelle, zeitgemässe und spannende Weise<br />

Wissen und kulturelle Werte vermittelt werden.<br />

Das Ergebnis dieser Anstrengungen halten Sie nun in Ihren Händen.<br />

Ich hoffe, dass die neu gestaltete Broschüre viele interessierte Leserinnen und<br />

Leser finden wird.<br />

Dr. Heinz Christen<br />

<strong>St</strong>adtpräsident<br />

Präsident der <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

<strong>St</strong>iftungsrat und Betriebskommission<br />

Der <strong>St</strong>iftungsrat unter <strong>St</strong>adtpräsident Dr. Heinz Christen befasste sich<br />

in zwei Sitzungen vor allem mit Voranschlag, <strong>Geschäftsbericht</strong> und Rechnung.<br />

Daneben hat eine Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen mit dem Ziel, die<br />

finanzielle Basis der <strong>St</strong>iftung breiter abzustützen und eventuell weitere Mitträger<br />

für die <strong>St</strong>iftung zu gewinnen.<br />

Die Betriebskommission hat in sechs, die Direktoren in elf Sitzungen<br />

unter der Leitung von Bürgerratspräsident Thomas Scheitlin die operative Tätigkeit<br />

der vier Museen besprochen. Mit den neuen Sitzungsrhythmen sowie dem<br />

engeren Einbezug der Geschäftsstelle in die Tagesgeschäfte konnten verschiedene<br />

neue Projekte angegangen werden. So ist eine Situationsanalyse der vier Museen<br />

erarbeitet und daraus ein Massnahmenkatalog vom <strong>St</strong>iftungsrat verabschiedet<br />

worden. Zwei <strong>St</strong>udentinnen der Hochschule Zürich in Winterthur sind im Rahmen<br />

ihres Nachdiplomstudiums als Kulturmanagerinnen daran, eine Vision <strong>St</strong>iftung<br />

<strong>St</strong>.Galler Museen zu erarbeiten.<br />

Leider musste die Betriebskommission den unerwarteten Hinschied ihres<br />

Mitgliedes Dr. Werner Vogler zur Kenntnis nehmen. <strong>St</strong>iftsarchivar Werner Vogler<br />

trat sein Amt zu Beginn des Jahres 2001 an als Vertreter des Historischen Vereins<br />

des Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>. Mit ihm verliert die <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen einen<br />

engagierten Vertreter, der internationale Anerkennung genoss aufgrund seiner<br />

vielfältigen historischen Publikationen und insbesondere auch durch seine Austellung<br />

zur Kultur der Abtei <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Dr. phil. Daniel <strong>St</strong>uder hat im Sommer <strong>2002</strong> die Nachfolge von Dr. phil.<br />

Louis Specker als Direktor des Historischen Museums angetreten. Ein kurzer Rückblick<br />

von Louis Specker ist im Jahresbericht des Historischen Museums zu finden.<br />

Der <strong>St</strong>iftungsrat und die Betriebskommission danken allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz zugunsten<br />

der <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen.


Das Jahr <strong>2002</strong> war geprägt vom Direktorenwechsel, von der Wiedereinweihung<br />

des Gallusbrunnens, der Neueinrichtung der Abteilung<br />

«<strong>St</strong>.Galler Puppentheater», der grossen Sonderausstellung zur<br />

<strong>St</strong>.Galler Schulgeschichte und einer Präsentation von Schlitten des<br />

18. und 19. Jahrhunderts. Letztere wurde begleitet von einer Videoinstallation<br />

der jungen <strong>St</strong>.Galler Künstler Patrik und Frank Riklin.<br />

Historisches Museum<br />

Direktorenwechsel<br />

Nach 22 Jahren Tätigkeit ist der Leiter des Historischen Museums<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> in Pension gegangen – Anlass also für einen kurzen Rückblick auf zwei<br />

Jahrzehnte, in welcher die Museumslandschaft einen tiefgreifenden Wandel<br />

durchgemacht hat.<br />

Eine stürmische Entwicklung beherrschte die Epoche, an deren Ende<br />

die Museen, insbesondere die kulturhistorischen, sich mit einem völlig veränderten<br />

Selbstverständnis präsentierten. Begonnen hatte es schon in den siebziger<br />

Jahren. Die «Bildungstempel» der Väter wurden von einer unzufriedenen jungen<br />

Generation gestürmt, die respektlos zur radikalen Entrümpelung aufrief. Die<br />

Kunst- und historischen Museen zählten für die Kulturjungtürken auch zu jenen<br />

Autoritäten, deren Unzeitgemässheit für sie offensichtlich war, deren Gebaren<br />

sich überlebt habe. Die heftigen Angriffe setzten eine nachhaltige Revolution in<br />

Gang, eine Revolution, die merkbare Spuren hinterlassen hat. Dabei zielte der<br />

Hauptstoss gegen die traditionelle Rolle der Museen, von deren Angebot – so<br />

der schwerwiegende Vorwurf – lediglich eine ohnehin kulturell privilegierte bürgerliche<br />

Bildungselite profitiere, während die Mehrheit des Volkes davon ausgeschlossen<br />

sei, was mithin den demokratischen Idealen diametral zuwiderlaufe.<br />

Höchste Zeit, endlich auch die Museumskonzepte den Erfordernissen der Gegenwart<br />

anzupassen. Wie bei allen revolutionären Parolen war da ein gehöriges<br />

<strong>St</strong>ück an Übertreibung und fragwürdiger Verallgemeinerung im Spiel, aber dass<br />

die Schelte ganz und gar unberechtigt gewesen wäre, das konnte auch die<br />

nüchternste Situationsanalyse nicht behaupten. Die Museen wiesen unbestreitbar<br />

einen Nachholbedarf in verschiedener Hinsicht auf.<br />

Tatsächlich interessierte sich nur eine Minderheit für das, was die<br />

Museen zu offerieren hatten; diese galten als Kulturfriedhöfe, die man, ohne<br />

Schaden an seinem Welt- und Geschichtsverständnis zu nehmen, getrost übersehen<br />

konnte. Wenn die Museen einen ausreichenden Beweis für ihre Unverzichtbarkeit<br />

auch in der modernen Welt erbringen wollten, dann, so forderten<br />

die Kritiker, hätten sie ihre Möglichkeiten vor allem in den Dienst einer aufklärenden<br />

Geschichtsbetrachtung zu stellen und nicht nur den kulinarischen Be-


Historisches Museum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

www.hmsg.ch<br />

Personal<br />

Direktor: Dr. Louis Specker (bis 31. Juli)<br />

Dr. Daniel <strong>St</strong>uder (ab 1. August),<br />

daniel.studer@hmsg.ch<br />

Kuratorin: Monika Mähr-Schwämmle,<br />

monika.maehr@hmsg.ch<br />

Gestalter: Hans Schlatter,<br />

hans.schlatter@hmsg.ch<br />

Museumspädagoge: Victor Manser,<br />

victor.manser@hmsg.ch<br />

Sekretariat: Liselotte Walder-Zels,<br />

info@hmsg.ch<br />

Hauswart: Hanspeter Büsser<br />

Hauswart im Kirchhoferhaus:<br />

Edwin Niederer<br />

Daniel <strong>St</strong>uder, Direktor des Historischen<br />

Museums seit dem 1. August <strong>2002</strong><br />

Der Textilsaal in der ehemaligen Waffenhalle<br />

im Obergeschoss<br />

Gestalter Hans Schlatter bei der Arbeit<br />

3<br />

dürfnissen zu genügen. Dieses Postulat, sofern daraus nicht ein ewig gültiges<br />

Dogma gemacht wurde, war gewiss nicht unvernünftig. Aus dem Impuls resultierte<br />

eine Museumsreform, die in der Folge der altehrwürdigen Bildungsstätte<br />

in den vergangenen drei Jahrzehnten neue Besuchergruppen zuführte.<br />

In massvoller Weise hat sich auch das Historische Museum <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

bemüht, den berechtigten Forderungen Rechnung zu tragen, ohne dabei jene<br />

Besucher zu vergrämen, die von einem Museumsbesuch nichts anderes verlangten<br />

als die Begegnung mit schönen, ausgefallenen und interessanten Dingen.<br />

Das eine durfte das andere nicht ausschliessen.<br />

Konkret führte das zu einer didaktischen Verbesserung der Vermittlung<br />

– etwa durch das Angebot von Sonderausstellungen, die vermehrt Themen<br />

zum Inhalt hatten, welche den tatsächlich herrschenden Lebensverhältnissen<br />

in unserer Region gewidmet waren. <strong>St</strong>att abgehobene, nostalgisch inszenierte<br />

Erlebnisräume zu schaffen, war das Ziel, vergangenen Alltag in Erinnerung zu<br />

rufen und Verständnis zu wecken für die Art und Weise, wie unsere Vorfahren den<br />

Schwierigkeiten des Lebens Trotz boten. Hinter dem Bestreben der modernen<br />

Museumsphilosophie, die alten Dinge gegen die Anmassung der Gegenwart zum<br />

Reden zu bringen, stand mithin als zentrales Motiv die Erkenntnis, dass<br />

Geschichte etwas zur Bewältigung aktueller Fragen beitragen kann und soll.<br />

Louis Specker<br />

Am 1. August <strong>2002</strong> übernahm Daniel <strong>St</strong>uder die Amtsgeschäfte von<br />

seinem Vorgänger Louis Specker. Bereits unmittelbar nach seiner Wahl zum<br />

neuen Direktor des Historischen Museums <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> im Oktober 2001 begann<br />

er, sich eingehend mit der neuen Aufgabe zu beschäftigen (z.B. Vorbereitungen<br />

für kommende Ausstellungen), und hat auch an den monatlichen Direktorensitzungen<br />

teilgenommen. In den ersten Monaten ging es vor allem darum, die<br />

Sammlungsbestände, Räumlichkeiten (inkl. Kirchhoferhaus) und Aussenlager<br />

kennenzulernen. Weiter wurde eine erste Wechselausstellung mit Exponaten aus<br />

den Beständen des Historischen Museums organisiert.<br />

Permanente Ausstellung<br />

Im Scholastika-Zimmer des Zwischengeschosses konnte am 30. Januar<br />

<strong>2002</strong> eine dem <strong>St</strong>.Galler Figurentheater gewidmete Abteilung eingerichtet<br />

werden. Die Exponate stammen zum grossen Teil aus dem Nachlass des bekannten<br />

Puppenspielers Prof. Dr. Rudolf <strong>St</strong>össel, zum Teil aus dem Fundus des Museums.<br />

Die neue Abteilung möchte einen Einblick in die Geschichte des <strong>St</strong>.Galler Figurentheaters<br />

gewähren und daran erinnern, dass 1902 in der Gallus-<strong>St</strong>adt die<br />

erste fest installierte Figurenbühne der Schweiz gegründet wurde. Im Zusammenhang<br />

mit der Eröffnung der neuen Sektion veranstaltete das Historische Museum<br />

sechs Aufführungen des Marionettenspiels «Von Leben und Tod» von Klara<br />

Fehrlin, inszeniert von Johanna Nissen, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.


Fachkommission<br />

Präsident: Dr. Marcel Mayer, <strong>St</strong>adtarchivar,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Christan Gruber, Mittelschullehrer,<br />

Engelburg<br />

Marcel Keller, Lehrer, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Isabella <strong>St</strong>uder, Kunsthistorikerin,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

4<br />

Wechselausstellungen<br />

Am 14. Juni <strong>2002</strong> wurde unter dem Titel «vom drill zur bildung – aus<br />

der frühgeschichte des st.gallischen volksschulwesens» eine Wechselausstellung<br />

eröffnet, die sich mit einem Thema befasst, das einen breiten Besucherkreis<br />

ansprechen wollte. Die Erwartungen wurden denn auch voll erfüllt. Bis Ende des<br />

Berichtsjahres wurden 108 Gruppenbesuche gezählt, insgesamt 6944 Personen.<br />

Im Rahmen der Sonderausstellung boten wir zahlreiche Führungen und Veranstaltungen<br />

an. Besonders hervorzuheben sind Regine Weingart und Arnim Halter<br />

vom Theater «Parfin de siècle». Sie trugen an zwei Abenden Texte vor, die sich<br />

mit dem Thema Schule und Lehrer befassten. Die Lesungen wurden jeweils verbunden<br />

mit einer Führung durch die Ausstellung. Der Historische Verein des<br />

Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> ermöglichte die Herausgabe einer Begleitschrift zur Ausstellung.<br />

Das Neujahrsblatt des Vereins für <strong>2002</strong> ist der Schulgeschichte gewidmet.<br />

Der Monat Dezember stand ganz im Zeichen der Ausstellung «Die kalte,<br />

zugleich aber lustige Schlittenfahrt im Winter». Am 6. Dezember war Vernissage<br />

mit dem Besuch von <strong>St</strong>.Nikolaus, im Innenhof standen für die Gäste Marroni bereit,<br />

und es wurde Glühwein ausgeschenkt. Gezeigt wurden bis Ende März 2003<br />

historische Schlitten aus der Sammlung, kombiniert mit einer Videoinstallation<br />

von Patrik und Frank Riklin. Am 7. Dezember kam Trudi Gerster zu einem unvergesslichen<br />

Märchennachmittag in das Historische Museum (Wiederholung am<br />

Tag darauf mit der Märchenerzählerin Kathrin Raschle). Trotz einer Vielzahl von<br />

Veranstaltungen in der <strong>St</strong>adt besuchten an diesem Wochenende 500 Erwachsene<br />

und Kinder das Historische Museum.<br />

Museumspädagogischer Dienst<br />

Der Museumspädagoge Victor Manser verfasste im Berichtsjahr für die<br />

Sonderausstellung «vom drill zur bildung» eine Wegleitung für Lehrkräfte. Insgesamt<br />

94 Gruppen und Schulklassen führte er durch Ausstellungen des Historischen<br />

Museums. Am meisten gefragt waren Führungen durch die Dauerpräsentation<br />

«Feuer und Licht» sowie durch die Sonderausstellung.<br />

Wissenschaftliche Assistenz<br />

Neben der Inventarisierung hatte die Kuratorin Monika Mähr ein vielfältiges<br />

Pensum an verschiedenen Aufgaben zu bewältigen. So beteiligte sie sich<br />

an der Gestaltung und Durchführung der Sonderausstellung «vom drill zur bildung».<br />

Ausserdem führte sie immer wieder Gruppen und Klassen sowohl durch<br />

die Sonderausstellung wie durch die stehenden Museumsabteilungen. Ferner<br />

bearbeitete sie diverse Anfragen und stellte Objekte zum Fotografieren für die<br />

Kantonsgeschichte zusammen.


Der Innenhof nach dem Auftritt von Trudi<br />

Gerster am 7. Dezember <strong>2002</strong>. Links der<br />

Gallusbrunnen mit Säule, Gallus und<br />

Bär, rechts der Marronistand, an dem auch<br />

Glühwein ausgeschenkt wurde<br />

Karl Güntzel (Mitte), Präsident der Grossenbacher-Güntzel-<strong>St</strong>iftung,<br />

beim<br />

Aufrichtetermin der Skulptur «Gallus mit<br />

Bär» im August <strong>2002</strong><br />

Die Grossenbacher-Güntzel-<strong>St</strong>iftung ermöglichte<br />

die Kopie der Gallus-Figur<br />

durch den <strong>St</strong>.Galler Bildhauer Christoph<br />

Holenstein<br />

Blick in die Schulgeschichte-Ausstellung<br />

«vom drill zur bildung»<br />

5<br />

Restaurierungen<br />

Dank einer Privatspende konnte die seit Jahren wegen Geldmangel immer<br />

wieder aufgeschobene Restaurierung der Prunktüre zum Bayer-Saal endlich<br />

an die Hand genommen werden. Restaurator Urs Niedermann ist es gelungen,<br />

dem wertvollen Exponat wieder seinen ursprünglichen Glanz zu verleihen.<br />

Bauliches<br />

Am 28. August <strong>2002</strong> konnte im Innenhof der renovierte Gallus-Brunnen<br />

eingeweiht werden. Dass der Brunnen mit der Gallusfigur von Wilhelm Meier<br />

nun wieder seine ursprüngliche Funktion erfüllen kann, ist in erster Linie der<br />

«Ernst und Annelies Grossenbacher-Güntzel-<strong>St</strong>iftung» zu verdanken, welche in<br />

grosszügiger Weise die Herstellung einer Kopie der Gallusfigur finanzierte.<br />

Donatoren<br />

Das Historische Museum verdankt die Schenkung verschiedener wertvoller<br />

Gegenstände sowie namhafte finanzielle Beiträge der Ernst und Annelies<br />

Grossenbacher-Güntzel-<strong>St</strong>iftung, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> sowie der Ortsbürgergemeinde<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Daniel <strong>St</strong>uder


Donatoren<br />

Helen Alther, Flawil<br />

Peter Arnheiter, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Benito Boari, Mörschwil<br />

Ursula Börlin, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dorfmuseum, Safenwil<br />

Kurt Gattiker, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Ernst und Annelies Grossenbacher-<br />

Güntzel-<strong>St</strong>iftung, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Astrid Haller, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Nachlass Freddy Homburger, Boston<br />

Dr. Ruedi Keel, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Annelies Müller, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Johanna Nissen, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Carlo Pedrazzoli, Bühler<br />

Regula Rohner, <strong>St</strong>ein<br />

Wadim Rorschach, Buchs AG<br />

Esther Sager, Liebefeld<br />

Heidi Sutter, Arbon<br />

Emil Wenk, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Erwin und Käthi Wieser, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Heide Willemsen, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

6<br />

Ausstellungsverzeichnis Historisches Museum mit Besucherzahlen<br />

<strong>St</strong>.Galler Figuren Theater 702<br />

Vernissage und 6 Veranstaltungen<br />

«vom drill zur bildung –<br />

aus der frühgeschichte des st.gallischen volksschulwesens» 6944<br />

15.6.<strong>2002</strong>–31.12.<strong>2002</strong><br />

«Die kalte, zugleich aber lustige Schlittenfahrt im Winter» 1318<br />

6.12.<strong>2002</strong>–31.12.<strong>2002</strong><br />

«Feuer und Licht», Permanente Ausstellung 836<br />

43 Klassen und Gruppen<br />

Total 9800


Prähistorische Sammlung<br />

Historisches Museum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Hoher Besuch in der aus dem alten<br />

<strong>St</strong>.Galler Rathaus stammenden Kleinen<br />

Ratsstube: vorne rechts Regierungsrat<br />

Toni Grüninger, hinten mitte Regierungsrätin<br />

Kathrin Hilber<br />

Louis Specker, Direktor des Historischen<br />

Museum 1980–<strong>2002</strong>, geht in Pension<br />

Eine Gruppe von Besuchern um das <strong>St</strong>adtmodell<br />

im <strong>St</strong>adtgeschichtssaal<br />

Blick in die Sonderausstellung «Die kalte,<br />

zugleich aber lustige Schlittenfahrt im<br />

Winter»<br />

7<br />

Prähistorische Sammlung<br />

Auf Wunsch von Thomas Scheitlin erarbeiteten Kantonsarchäologe<br />

Dr. Martin Peter Schindler sowie Dr. Regula <strong>St</strong>einhauser-Zimmermann für die<br />

Prähistorische Sammlung ein neues Ausstellungskonzept. Wichtig war auch die<br />

Frage nach dem <strong>St</strong>andort eines «Archäologie-Museums». Geprüft wurden die<br />

<strong>St</strong>andorte Historisches Museum und Kirchhoferhaus. Eine Einbindung der Archäologie<br />

in die kulturgeschichtliche Ausstellung des Historischen Museums scheint<br />

eine gute und sinnvolle Lösung zu sein. Dies hätte sicher auch für das Historische<br />

Museum eine positive Wirkung, sind doch archäologisches Ausstellungsgut,<br />

archäologische Ausstellungen und entsprechende Führungen (besonders auch<br />

für Schüler) Publikumsmagneten.<br />

Museum im Kirchhoferhaus<br />

Hauswart Edwin Niederer zählte 448 Besucherinnen und Besucher,<br />

davon waren 335 Schüler.


Das Museumsjahr <strong>2002</strong> war geprägt von der Sonderausstellung «Der<br />

Bazar von Kabul – Schnittpunkt der Kulturen» im grossen Ausstellungssaal<br />

sowie der <strong>St</strong>udio-Ausstellung «Berühmte Diamanten und<br />

ihre Geschichte(n)». Beide Ausstellungen brachten wiederum eine<br />

<strong>St</strong>eigerung der Besucherzahlen. Ein Ereignis der besonderen Art war<br />

die Schenkung von Kurt Gull, Zürich, der seine Sammlung von<br />

Schmuck und Textilien aus Mittelasien dem Völkerkundemuseum<br />

vermachte.<br />

Völkerkundemuseum<br />

Bibliothek<br />

Wegen des angewachsenen Schriftentausches mit internationalen Museen,<br />

Universitäten u.a. vergrösserte sich der Bibliotheksbestand des Museums.<br />

J.P. Losty von der Indischen Handschriftenabteilung der British Library in London,<br />

im Besitz der <strong>St</strong>.Galler Publikation «Malerische Reise durch Indien – 1786–1794»<br />

aus dem Jahre 1990, besuchte das Völkerkundemuseum <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, um die beschriebenen<br />

Original-Aquarelle von Thomas und William Daniell in Augenschein<br />

zu nehmen. Er publiziert das Tagebuch des Malers William Daniell und wird<br />

einzelne <strong>St</strong>.Galler Aquarelle darin verwenden. Im Hinblick auf die kurzfristig anberaumte<br />

Sonderausstellung der Schenkung Kurt Gull richtete der Museumsleiter<br />

sein Augenmerk auf den Erwerb der spärlich vorhandenen Fachliteratur<br />

über mittelasiatischen Schmuck und Textilien.<br />

Sammlungszuwachs<br />

Auf Grund der langen Beziehung zu Donator Kurt Gull, Zürich, durfte<br />

Roland <strong>St</strong>effan Ende Mai die umfangreiche Schenkung von exquisiten Schmuckstücken,<br />

Waffen, Kleidern und Trachten aus Mittelasien entgegennehmen.<br />

Teile dieser Schenkung wurden seit den 80er-Jahren z.B. im Museum Rietberg<br />

in Zürich sowie in Berlin, Jerusalem, Hiroshima und anderen <strong>St</strong>ädten gezeigt.<br />

Afrikanische Objekte erhielt der Museumsleiter aus dem Nachlass von Elisabeth<br />

Schwarzenbach-Ludi, Bern; Andreas Scholer, Basel, ergänzte seine letztjährige<br />

Schenkung mit weiteren Objekten aus Südostasien; aus dem Nachlass von<br />

Prof. Dr. Eduard und Viola Imhof erhielt das Museum wertvolle Tibetica; Arthur<br />

Grenacher, Balterswil/TG, übergab interessante südamerikanische Textilien.


Völkerkundemuseum<br />

Museumstrasse 50<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Personal<br />

Direktor: Roland <strong>St</strong>effan,<br />

voelkerkundemuseum_sg@bluewin.ch<br />

Gestalter: Hans Schlatter,<br />

hans.schlatter@hmsg.ch<br />

Museumspädagoge: Victor Manser,<br />

victor.manser@hmsg.ch<br />

Sekretariat: Liselotte Walder-Zels<br />

Hauswart: Hanspeter Büsser<br />

Freiwillige Mitarbeit: Hans-Jörg Schwabl<br />

Direktor Roland <strong>St</strong>effan mit Schmuck aus<br />

der Schenkung Kurt Gull<br />

Blick in die Sonderausstellung «Der Bazar<br />

von Kabul»<br />

Feuerfächer aus der Schenkung Kurt Gull<br />

9<br />

Restaurierungen<br />

Aus Budgetmitteln konnten wiederum nur einige dringende Arbeiten<br />

vergeben werden, wie z.B. die Restaurierung von Knüpfteppichen, europäischen<br />

und aussereuropäischen Graphiken sowie präkolumbischen Keramiken. Holzschnitte<br />

und Miniaturen wurden gereinigt und säurefrei gefasst.<br />

Sonderausstellungen, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Am 6. Januar schloss die Sonderausstellung «Zur Freude der Götter und<br />

Menschen – Textilien aus der Inselwelt Indonesiens». Insgesamt 10'528 Besucherinnen<br />

und Besucher erfreuten sich an den einmalig schönen und seltenen<br />

Textilien aus dem Vermächtnis des Lichtensteigers Franz Lakner. Am 28. April<br />

schloss die Sonderausstellung «Der Bazar von Kabul – Schnittpunkt der Kulturen»<br />

ihre Pforten, die von insgesamt 13'226 Menschen besucht wurde. Das Lindenmuseum<br />

<strong>St</strong>uttgart, das grösste deutsche Völkerkundemuseum, übernahm im<br />

Berichtsjahr die <strong>St</strong>.Galler Ausstellung sowie die Kataloge. Am 22. März wurde<br />

die <strong>St</strong>udio-Ausstellung «Berühmte Diamanten und ihre Geschichte(n)» eröffnet,<br />

die bis Jahresende von 11'213 Besucherinnen und Besuchern bewundert wurde.<br />

Das Völkerkundemuseum bot folgendes Begleitprogramm an<br />

- Museumsleiter und Museumspädagoge führten Lehrkräfte aller <strong>St</strong>ufen in die<br />

neue Ausstellung ein<br />

- Der Museumsleiter führte an neun Sonntagen durch die Sonder- und permanenten<br />

Ausstellungen<br />

- Universitätsvorlesung «Der Alexanderzug und seine Folgen»<br />

- Universitätsvorlesung «Afghanistan – Ein Wetterwinkel der Geschichte»<br />

- Universitätsvorlesung «Afghanistan in den Bildern Abdul Ghafur Brechnas»<br />

- 4 Lichtbilderabende mit Herbert Maeder «Afghanistan vor der<br />

Katastrophe (1967/69)»<br />

- Konzert des «Kabul Ensembles» mit der Sängerin Ustad Mahwash<br />

- Vortrag Elisabeth Neuschwander «Afghanische Flüchtlinge in Pakistan»<br />

- Internationaler Museumstag: «Geschichte(n) der berühmten Diamanten» und<br />

«Kunst oder Souvenir?»<br />

- 4 Sommerserenaden im Innenhof und im Foyer<br />

- «Orientalische Märchennacht» im Rahmen des Flüchtlingstages<br />

- Zur Diamanten-Ausstellung bot Museumspädagoge Victor Manser in der<br />

letzten Sommerferienwoche für Kinder «Diamanten, Perlen und Schatullen»<br />

als kreatives Werken an<br />

- 5 Vorstellungen des Theaterstückes «Else» von Arthur Schnitzler


Fachkommission<br />

Präsidentin: Dr. Cornelia Vogelsanger,<br />

Dozentin, Universität Zürich<br />

Thomas Luminati, Licht- und Raumkonzepte,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Alfred Kobel, Kunstmaler, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

10<br />

- Klassische Musik aus Indien mit Udai Mazumdar und Pandit Daya Shankar,<br />

Tablas und Shehnai<br />

- «Vom Diamant zum Brillant», Lichtbildervortrag von Gemmologe Bruno Bolli<br />

- «Menschen und Berge weltweit», Lichtbildervortrag von Herbert Maeder in<br />

Zuammenarbeit mit Helvetas<br />

- «Warum ist der Diamant so wertvoll», Lichtbildervortrag von Gemmologe<br />

Daniel Simonin<br />

- Klassische indische Musik mit Udai Mazumdar und Pandit Vishva Mohan Batt,<br />

Tablas und Gitarre<br />

Am 26. Dezember lud der Museumsleiter zur traditionellen Weihnachtsführung<br />

für Klein und Gross in die Diamanten-Ausstellung ein. Rund 150 Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene kamen mit auf eine Reise ins «Reich der glitzernden<br />

<strong>St</strong>eine». Neben diesen Veranstaltungen beanspruchten 49 Führungen und<br />

Vorträge den Museumsleiter in- und ausserhalb des Hauses. Museumspädagoge<br />

Victor Manser führte 67 Gruppen und Schulklassen. Die Ausstellungen und<br />

Veranstaltungen des Völkerkundemuseums <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> stiessen wiederum auf das<br />

Interesse der in- und ausländischen Medien. Erwähnt seien Fernseh- und Radioberichte<br />

von Tele Ostschweiz und SWR, Radio DRS2, Radio Aktuell, Zeitungsartikel<br />

in <strong>St</strong>.Galler Tagblatt, Tagesanzeiger Zürich, Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

Schweizer Familie, Fachzeitschrift Geschichte, Sonntagsblatt u.a.<br />

Wissenschaftliche Tätigkeit, Forschungsunternehmen<br />

Die wissenschaftliche Tätigkeit war auf die Bearbeitung der europäischen<br />

und aussereuropäischen Objekte der Diamanten-Ausstellung und der<br />

umfangreichen Schenkung Kurt Gull ausgerichtet, da diese laut Schenkungsvertrag<br />

bereits im Frühjahr 2003 in einer Sonderausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

werden muss.<br />

Publikationen<br />

Zur Sonderausstellung «Berühmte Diamanten und ihre Geschichte(n)»<br />

verfasste Roland <strong>St</strong>effan das Handbuch; der Museumspädagoge Victor Manser<br />

stellte dafür ein Arbeitsheft für Lehrkräfte und Schulklassen zusammen.


Weihnachtsführung ins «Reich der glitzernden<br />

<strong>St</strong>eine» mit Direktor Roland <strong>St</strong>effan<br />

Pandit Vishva Mohan Batt, Meister der<br />

indischen Gitarre, im Museum<br />

Ikatstoff aus der Schenkung Kurt Gull<br />

Internationaler Tag des Denkmals: der<br />

restaurierte Bodhisattva Kuan-yin<br />

11<br />

Ordnungs- und Erschliessungsarbeiten<br />

Die umfangreiche Schenkung Kurt Gull wurde fotografisch dokumentiert,<br />

die anderen Schenkungen und Neuerwerbungen aus Museums- und Fondsmitteln<br />

wurden nach Herkunft, Alter und Bedeutung eingeordnet und in die<br />

Datei aufgenommen. Noch immer ist das Raum- und Lagerproblem für die immer<br />

umfangreicher werdenden, wertvollen Bestände des Völkerkundemuseums<br />

ungelöst.<br />

Obliegenheiten<br />

Am Jahrestreffen der Direktorinnen und Direktoren der Völkerkundemuseen<br />

des deutschsprachigen Raumes im Rietbergmuseum Zürich, das im April<br />

stattfand, bat der Hamburger Kollege den Museumsleiter um die wissenschaftliche<br />

Beratung und Begleitung bei der geplanten Tibet-Ausstellung. Der Kollege<br />

aus Leipzig wünschte die Mitwirkung bei der Erarbeitung eines neues Konzeptes<br />

nach der Gesamtrenovation seines Hauses. Auf Einladung der Direktorin des<br />

Völkerkundemuseums Dresden hielt Roland <strong>St</strong>effan dort während seines Herbsturlaubes<br />

einen Vortrag über Teppiche und Schmuck der Turkmenen. Auf Wunsch<br />

seiner Dresdner Kollegin gab er Hinweise für die geplante wissenschaftliche<br />

Bearbeitung ihrer in Europa einzigartigen Kalmücken-Sammlung. Ein Doktorand<br />

der Universität Zürich bat den Museumsleiter um Unterstützung bei seiner Dissertation<br />

über die Himmelsreise des Propheten Muhammad. Einer <strong>St</strong>udentin der<br />

Universität Zürich half er bei der Lizentiatsarbeit über ein Thema der Fotografie<br />

des 20. Jahrhunderts. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, Gewerbeschule<br />

und Kantonsschule beriet er bei der Erarbeitung von Vorträgen zu ethnologischen<br />

Themen. An einem zweitätigen Kurs wurden Lehrkräfte aus dem Kanton<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> in die verschiedenen Themenkreise des Völkerkundemuseums eingeführt.<br />

Den Bildungsminister der Sonderzone Shanghai, Prof. Chang, informierte<br />

der Museumsleiter über den Bildungsauftrag eines Völkerkundemuseums und<br />

die wichtige Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten. Der Museumsleiter<br />

wurde eingeladen, private Sammlungen aussereuropäischer und europäischer<br />

Kunst zu besichtigen und die Sammlerinnen und Sammler zu beraten. Er nahm<br />

an 96 Sitzungen und Besprechungen teil.


Donatoren<br />

Bank Thorbecke, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Joséphine und Prof. Dr. Habibo Brechna,<br />

Feldmeilen<br />

Djalali Iran-Teppiche, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Renate Frohne, Trogen<br />

Artus Grenacher, Balterswil<br />

Hans und Ursi Greuter, Kilchberg<br />

Kurt Gull, Zürich<br />

Thilo Walter Hoffmann, Aeugst a.Ag.<br />

Maja Kirchhofer, Genève<br />

Walter Neuburger, Zürich<br />

Ingrid Reinhart, D-Lindau<br />

Andreas Scholer, Basel<br />

Werner Schüpbach, Zürich<br />

Gabi und Heinrich Thorbecke-Buck,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Margrit Tobler, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

12<br />

Personal Völkerkundemuseum<br />

Im Berichtsjahr standen dem Historischen und dem Völkerkundemuseum<br />

folgende gemeinsame Mitarbeiter zur Seite: Gestalter Hans Schlatter, Sekretärin<br />

Liselotte Walder, Museumspädagoge Victor Manser und Hauswart Hanspeter<br />

Büsser. Für die <strong>St</strong>udio-Ausstellung «Berühmte Diamanten und ihre Geschichte(n)»<br />

schuf Hans Schlatter die Atmosphäre eines indischen Festzeltes, in dem er durch<br />

zwei Kontrastfarben und handapplizierte <strong>St</strong>offbahnen aus Indien die Besucherinnen<br />

und Besucher in eine exotische und glitzernde Märchenwelt entführte. Während<br />

des ganzen Jahres war der Gestalter für das gepflegte Erscheinungsbild<br />

der permanenten Ausstellungssäle des Völkerkundemuseums besorgt. Liselotte<br />

Walder erledigte die Schreibarbeiten, die Werbung und den Versand für das Völkerkundemuseum<br />

und betreute die Telefonzentrale. Hauswart Hanspeter Büsser<br />

besorgte die technischen Anlagen und war für die Sauberkeit in- und ausserhalb<br />

des Hauses verantwortlich. Hans-Jörg Schwabl arbeitete wiederum in seiner<br />

Ferien- und Freizeit kostenlos für das Völkerkundemuseum; er fotografierte das<br />

benötigte Bildmaterial für das Handbuch und die Pressemappen zur Diamanten-<br />

Ausstellung und übertrug Manuskripte des Museumsleiters auf Datenträger.


Usbekische Gürtelschliesse aus der<br />

Schenkung Gull<br />

Der indische Tabla-Spieler Udai Mazumdar<br />

beim Konzert im Museum<br />

Graphit, Rohdiamanten und Brillant in<br />

der Diamanten-Ausstellung<br />

Sommerferienkurs «Diamanten, Perlen<br />

und Schatullen»: die Kinder stellen ihre<br />

Kunstwerke vor<br />

13<br />

Austellungsverzeichnis Völkerkundemuseum mit Besucherzahlen<br />

«Zur Freude der Götter und Menschen –<br />

Textilien aus der Inselwelt Indonesiens» 146<br />

23.9.2000–6.1.<strong>2002</strong><br />

«Der Bazar von Kabul – Schnittpunkt der Kulturen» 5466<br />

2.1.<strong>2002</strong>–28.4.<strong>2002</strong><br />

«Berühmte Diamanten und ihre Geschichte(n)» 11'213<br />

23.3.<strong>2002</strong>–30.12.<strong>2002</strong><br />

Total 16'825


Das Museumsjahr <strong>2002</strong>, in dem der Kunstverein <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> seinen<br />

175. Geburtstag feiern konnte, war besonders reich an Ausstellungen<br />

und Ereignissen, die das Kunstmuseum dem Publikum noch näher<br />

brachten und spannende Begegnungen mit bildender Kunst ermöglichten,<br />

von der Appenzeller Bauernmalerei bis zu den leuchtenden<br />

Farbwolken von Katharina Grosse.<br />

Kunstmuseum<br />

Sonderausstellungen<br />

«Alpen-Pop» – Warhol und die Bauernmalerei<br />

Die Sommerpräsentation «Alpen-Pop» war zweifellos der Liebling der<br />

Besucher wie die favorisierte Ausstellung der Medien, die umfassend über sie<br />

berichteten. Bekanntes neu erleben zu lassen, gehört zu den Grundaufgaben eines<br />

Kunstmuseums. In diesem Sinne führte «Alpen-Pop» die Ikonen der Pop Art des<br />

20. Jahrhunderts von Andy Warhol (1928–1987) mit der alpenländischen Welt der<br />

Toggenburger und Appenzeller Bauernmalerei des 19. Jahrhunderts zusammen.<br />

Das Prinzip der Repetition und der Reihung prägt beide Bildwelten ebenso wie<br />

die Konzentration auf wenige einprägsame Bildmotive und alltägliche Lebenszusammenhänge.<br />

Signifikante Gemälde von Andy Warhol, darunter eine unvergessliche<br />

«Cherry Marilyn» von 1962, standen im Dialog mit den bedeutendsten<br />

Namen und Werken der Appenzellischen Volkskunst, von Bartholomäus Lämmler<br />

(1809–1865) und Johannes Müller (1806–1897) über Franz Anton Haim<br />

(1830–1890) und Johann Jakob Heuscher (1843–1901) bis zu Johannes Zülle<br />

(1841–1938).<br />

Andres Lutz/Anders Guggisberg<br />

«The Great Unknown»<br />

MANOR-Kunstpreis <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> <strong>2002</strong><br />

Andres Lutz (*1968) und Anders Guggisberg (*1966) präsentieren die<br />

Welt unserer alltäglichen Funktionen und Erfahrungen und rekonstruieren sie<br />

in Form einer ebenso feinsinnigen wie abgründigen Parallelwelt, die sich durch<br />

ein dichtes Geflecht von visuellen und gedanklichen Verweisen zu einem Universum<br />

ureigenster Art ausformt. Für <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> setzten sie unter dem Titel «The<br />

Great Unknown» eine ausufernde Installation mit jener spielerischen Leichtigkeit<br />

ins Werk, die den Humor zuvorderst hat, aber den Tiefsinn nie ausschliesst.<br />

Während eine luftig leichte Installation mit weissen Ballonen und nicht weniger<br />

als dreizehn unterschiedliche Modelle möglicher Einzelausstellungen im Massstab<br />

1:20 den Oberlichtsaal füllten, stand eine ganze Bibliothek zur genauen<br />

Lektüre bereit: Romane, Sachbücher, Kunstbände, Lexika, Bücherreihen und Pe-


Kunstmuseum<br />

Museumstrasse 32<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Personal<br />

Direktor: Roland Wäspe,<br />

roland.waespe@bluewin.ch<br />

Kuratoren: Konrad Bitterli,<br />

konradb@bluewin.ch<br />

Matthias Wohlgemut<br />

Technischer Assistent: Urs Burger<br />

Volontärin: Valerie Boban<br />

Sekretariat: Alexandra Hänni,<br />

kunstmuseumsg@bluewin.ch<br />

Hauswart: Friedel Rütten<br />

Museumspädagogin, freie Mitarbeiterin:<br />

Flavia Krogh<br />

Temporäre Mitarbeiter:<br />

Hugo Borner<br />

Bruno <strong>St</strong>eiger<br />

Katharina Grosse, Roland Wäspe<br />

Foto: Herbert Egger, Anzeiger <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Bartholomäus Bruyn der Ältere (1493–1555)<br />

Bildnis des Balthasar von Kerpen, um 1538<br />

Öl auf Eichenholz, oben geschweift,<br />

83 x 58,5 cm<br />

Schenkung der Albert Koechlin <strong>St</strong>iftung<br />

Teresa Hubbard/Alexander Birchler<br />

«Detached Building», 2001, Videostill<br />

15<br />

riodika, ja, ganze Ezyklopädien, so dass jeder sein Lieblingsbuch finden konnte.<br />

Die augenzwinkernde Wahrheit ihrer Bibliothek war die Tatsache, dass der<br />

Sinn sich erst durch die Betrachter selbst ergab. Zielgenau fielen sie spätestens<br />

beim vierten Buch ins systematisch Bodenlose, denn die Autoren waren frei zugeordnet,<br />

die Inhalte konstruiert, die Klappentexte erfunden, ja, und die Bücher<br />

waren keine Bücher. Ihr Körper bestand aus Schichtholz, und sie zeigten nur<br />

die Hülle eines vorgestellten intellektuellen Seins.<br />

«Positioniert»<br />

sechs zeitgenössische Ostschweizer Kunstschaffende<br />

1982 wurde in Luzern der erste MANOR-Kunstpreis vergeben. In den<br />

letzten zwanzig Jahren entwickelte sich dieser von Philippe Nordmann und<br />

seinem damaligen Verkaufsleiter Arnold Kuster ins Leben gerufene und mittlerweile<br />

in neun <strong>St</strong>ädten vergebene Kunstpreis zur breitesten privaten Künstlerförderung<br />

in der Schweiz. Parallel zur Ausstellung von Lutz / Guggisberg wurden<br />

die bisherigen <strong>St</strong>.Galler Preisträger in Werkgruppen und neuen Ensembles gezeigt.<br />

Die Präsentation, von Peter Kamm, Alex Hanimann, Pipilotti Rist, Marcus<br />

Geiger, Partick Rohner bis zu Christoph Büchel, las sich wie ein «Who is Who»<br />

der zeitgenössischen Schweizer Kunst und bestätigte damit die eminente<br />

Bedeutung des Förderpreises. Für viele der Auserkorenen war die <strong>St</strong>.Galler Ausstellung<br />

die erste Museumspräsentation und der Beginn einer internationalen<br />

Laufbahn.


Fachkommission<br />

Präsident: Prof. Dr. Armin Wildermuth,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Gérard Butz, Engelburg<br />

Heinrich Forrer, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Elisabeth Keller-Schweizer, Mörschwil<br />

16<br />

Teresa Hubbard/Alexander Birchler<br />

«Wild Walls»<br />

Die umfassend angelegte Werkübersicht des amerikanisch-schweizerischen<br />

Künstlerpaares Teresa Hubbard (*1965) und Alexander Birchler (*1962)<br />

führte das Schaffen eines international bereits sehr erfolgreichen Teams vor Augen,<br />

in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit der Welt des Films steht. Klassische<br />

Aufnahmen von Berliner Lichtspieltheatern – aus vielen, zu unterschiedlichen<br />

Tages- und Nachtzeiten aufgenommenen Einzelbildern digital zusammengesetzt<br />

– waren ebenso zu sehen wie Innenräume, die wie Filmkulissen<br />

aussehen, und die nach einem historischen Foto nachgebaute Installation<br />

«Contestants in a Birdhouse Competition». Die mediale Reflexion erlebte einen<br />

Höhepunkt in den beiden Grossprojektionen «Detached Building» und «Eight»,<br />

ohne dass die Magie des Filmes dabei verloren gegangen wäre. Indem man die<br />

frei aufgehängten, übergrossen Leinwände umschreiten konnte und von einer<br />

raffiniert ausbalancierten Tonspur begleitet wurde, war die Ausstellung für viele<br />

ein filmischeres Erlebnis, als es ein tatsächlicher Film je sein könnte. Die Ausstellung<br />

entstand in enger Zusammenarbeit mit den Museen Haus Lange und<br />

Haus Esters in Krefeld und war zuvor im Huis Marseille in Amsterdam und anschliessend<br />

in der Kunsthalle zu Kiel zu sehen.<br />

Katharina Grosse<br />

«Der weisse Saal triff sich im Wald»<br />

Der ebenso assoziative wie vieldeutige Titel der Ausstellung führte zielgenau<br />

zum Schaffen einer Künstlerin, die zu den brisantesten Positionen der<br />

zeitgenössischen Malerei zählt. 1961 in Freiburg im Breisgau geboren, lebt<br />

Katharina Grosse heute in Düsseldorf und hat eine Professur an der Kunsthochschule<br />

Berlin Weissensee inne. <strong>2002</strong> fand in Europa eine Serie von vier Einzelpräsentationen<br />

der Künstlerin statt. Die Ikon Gallery, Birmingham, die <strong>St</strong>ädtische<br />

Galerie im Lenbachhaus, München, die Kunsthalle zu Kiel und das Kunstmuseum<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> fanden sich zur Herausgabe einer gemeinsamen Publikation zusammen,<br />

während die Ausstellungsorte je spezifische Präsentationen aufwiesen. Der<br />

Kunstverein <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> zeigte die erste umfassende Ausstellung von Katharina<br />

Grosse in der Schweiz, die mit einer präzisen Auswahl grossformatiger Gemälde<br />

einen gültigen Einblick in ihr aktuelles malerisches Schaffen vermittelte. Ihre<br />

grundsätzlichen Untersuchungen zur Malerei wurden ebenso darlegt wie die<br />

künstlerische Entwicklung, die sie zu ihren monumentalen gesprayten Wandbildern<br />

führte. Im grossen Oberlichtsaal des Kunstmuseums, der mit einer direkt<br />

auf die Wand aufgebrachten wolkigen Malerei versehen war, nahm Katharina<br />

Grosse der Malerei das traditionell Festgeschriebene und verlieh ihr in einem dynamischen<br />

Prozess eine unerreichte Leichtigkeit und Transparenz.


<strong>St</strong>iftungsratspräsident Dr. Heinz Christen,<br />

Anders Guggisberg, Andres Lutz<br />

Foto: Regina Kühne, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Teresa Hubbard/Alexander Birchler<br />

«Detached Building», 2001, Videostill<br />

Cornelis Kick (1635–1681)<br />

<strong>St</strong>illeben mit einer Branntweinschale,<br />

einem silbernen Löffel, Orange, Zitrone<br />

und einem venezianischen Flügelglas<br />

Öl auf Eichenholz, 43,5 x 34 cm<br />

Schenkung der Albert Koechlin <strong>St</strong>iftung,<br />

Luzern<br />

Andy Warhol (1928–1987)<br />

Cow Wallpaper, 1966, mit Two Green<br />

Cows, 1979<br />

Acryl und Siebdruck auf grundierter Leinwand,<br />

119 x 137 cm<br />

Privatsammlung, Courtesy Galerie<br />

Bischofberger Zürich<br />

17<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Konrad Bitterli realisierte als Kurator die zeitgenössischen Wechselausstellungen,<br />

während Matthias Wohlgemuth mit Schwerpunkt die niederländische<br />

Malerei des 17. Jahrhunderts und das umfangreiche Textlektorat betreute. Die<br />

Volontärin Valerie Boban kümmerte sich um die Inventare und erarbeitete mit<br />

dem Künstler Shahryar Nashat dessen Einzelausstellung in Katharinen. Flavia Krogh<br />

konnte im Auftrag des Schulamtes das museumspädagogische Programm für<br />

Schulklassen erfolgreich weiterführen. Der aufwändige technische Aufbau wurde<br />

von Urs Burger geleitet, der in Zusammenarbeit mit dem Hauswart Friedel Rütten<br />

und den temporären Mitarbeitern Hugo Borner und Bruno <strong>St</strong>eiger manches<br />

Wunder vollbrachte. Die umfangreiche Korrespondenz von Natur- und Kunstmuseum<br />

bearbeitete Alexandra Hänni. Die administrative Leitung des Kunstvereins<br />

lag bei der Geschäftsführerin Christine Kalthoff, während die Verwaltung<br />

der Mitgliederkartei von Ingrid Meier betreut wurde.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die verstärkte Medienarbeit zum Jubiläumsjahr fand einen breiten Niederschlag<br />

in den Medienberichten. Die Wechselausstellungen konnten im Jahresprogramm<br />

sowie in Einzelartikeln in der Programmzeitschrift «Terzett» eingehend<br />

vorgestellt werden. Über die Aktivitäten der Museumspädagogik wurde<br />

ein eigener Prospekt realisiert. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter hielten<br />

31 öffentliche, 13 private Führungen und verfassten zahlreiche Katalogtexte, Führungsblätter<br />

und Presseartikel, darunter die Nachrufe auf den bedeutenden<br />

Kunsthändler Dr. Peter Nathan-Neher (26.7.1925–30.12.2001) und den Mäzen<br />

Curt Burgauer (21.8.1908–9.10.<strong>2002</strong>).


Donatoren<br />

Konrad Bitterli, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Margrith Buchmann, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Monica und Dr. Pierre A. Chappuis,<br />

Meggen<br />

Erker-Galerie, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Felix Falkner, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Gesellschaft der Freunde bildender Kunst,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Anders Guggisberg, Zürich<br />

Dr. Karl Hensler, Jona<br />

Alice Kellenberger, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Ralph Kellenberger, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Albert Koechlin-<strong>St</strong>iftung, Luzern<br />

Katharina Koller-Meyer, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Galerie Susanna Kulli, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Kunstverein <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Béatrice Langraf, Zürich<br />

Andres Lutz, Zürich<br />

Kunstverein <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Adrian Schiess, Mouans-Sartoux,<br />

Frankreich<br />

Agatha Spelti, Hombrechtikon<br />

18<br />

Sammlung<br />

Die von der Albert Koechlin <strong>St</strong>iftung grosszügig zur Verfügung gestellten<br />

Finanzmittel ermöglichten einen weiteren gezielten Ausbau der von Monica<br />

und Dr. Pierre A. Chappuis geschenkten Altmeistersammlung. Erworben wurde<br />

ein meisterliches, um 1655/60 entstandenes <strong>St</strong>illeben mit einer Branntweinschale,<br />

silbernem Löffel, Orange, Zitrone und einem venezianischen Flügelglas<br />

von Cornelis Kick (1635–1681). Einen zweiten grossartigen Neuzugang stellte<br />

das Bildnis des Balthasar von Kerpen, um 1538, von Bartholomäus Bruyn dem<br />

Älteren (1493–1555) dar, dem Hauptmeister der Kölner Renaissance. Dr. Karl<br />

Hensler, Jona, schenkte in Erinnerung an seine Gattin Friedel Hensler-Soraperra<br />

das Gemälde «Mutter und Kind», 1898/99, von Cuno Amiet (1868–1961),<br />

dessen zugehörige <strong>St</strong>udie aus der Dr. Max Kuhn-<strong>St</strong>iftung sich seit 1972 in der<br />

Sammlung befindet. Béatrice Langraf, Zürich, schenkte aus dem Nachlass von<br />

Madeleine Kemeny-Szemere (1906–1993) deren Gemälde «Garçonnet», 1943,<br />

sowie ein Holzrelief aus dem Jahre 1953 von Zoltan Kemeny (1907–1965). Für<br />

die zeitgenössische Sammlung gelang es, die aus getrocknetem Lehm bestehende<br />

Plastik «Frankenstein türmt», 1981, aus der wegweisenden Ausstellung «Plötzlich<br />

diese Übersicht» von Peter Fischli (*1952) und David Weiss (*1946) zu<br />

erwerben, die das Kunstmuseum seit 1989 als Leihgabe aus einer Ostschweizer<br />

Privatsammlung beherbergen durfte. Ebenso konnten die Entwurfszeichnung<br />

zum «Flaschomat», den die Wiener Künstlergruppe Gelatin: Wolfgang Gantner<br />

(*1968), Ali Janka (*1970), Florian Reither (*1970), Tobias Urban (*1971), in<br />

der Kunsthalle <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (26. Januar bis 24. März <strong>2002</strong>) installiert hatte, sowie<br />

eine 2001 entstandene Installation von Christoph Büchel (*1966) angekauft<br />

werden. Durch Agatha Spälti, Hombrechtikon, und Margrith Buchmann, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>,<br />

erhielt das Kunstmuseum ergänzende Gemälde und Graphiken von Ostschweizer<br />

Künstlern. Konrad Bitterli schenkte Künstlerbücher und Zeichnungen internationaler<br />

Gegenwartskunst. Die Gesellschaft der Freunde bildender Kunst erwarb<br />

drei Gemälde und eine installative Arbeit von Reto Boller (*1966). Aus der<br />

Sammlung von Felix Falkner, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, durfte eine dreiteilige Fotografie von<br />

Urs Lüthi (*1947) als Dauerleihgabe entgegengenommen werden, und die<br />

Galerie Susanna Kulli und Adrian Schiess (*1959) stellten die aus etwa tausend<br />

Malereien auf Papierfetzen bestehenden «Jahreszeiten», 1992–2000, als Dauerdepositum<br />

zur Verfügung.<br />

Ausleihen<br />

Das Kunstmuseum stellte in- und ausländischen Museen in grossem Umfang<br />

bedeutende Gemälde und Zeichnungen für Ausstellungsprojekte zur<br />

Verfügung. Zwanzig Institutionen erhielten insgesamt 42 Werke der Sammlung<br />

als Leihgaben.


Teresa Hubbard und Alexander Bichler<br />

Foto: <strong>St</strong>efan Rohner, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

«Pokale, Preise und Trophäen»,<br />

2001/<strong>2002</strong>, von Lutz/Guggisberg<br />

Silvie Defraoui, Pipilotti Rist und Söhnchen<br />

anlässlich der Vernissage von<br />

Lutz/Guggisberg<br />

Foto: Regula Kühne, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

«Der weisse Saal trifft sich im Wald»: der<br />

Oberlichtsaal während der Vernissage<br />

von Katharina Grosse<br />

Foto: Regula Kühne, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

19<br />

Ausstellungsverzeichnis Kunstmuseum mit Besucherzahlen<br />

«Künstlerräume/Sammlerräume» 2776<br />

14.12.2001–10.2.<strong>2002</strong><br />

«Die Farbe zum Leuchten bringen» 10'863<br />

15.9.2001–15.4.<strong>2002</strong><br />

«The Great Unknown», Andres Lutz/Anders Guggisberg 4647<br />

MANOR-Kunstpreis <strong>2002</strong>, 1.3.<strong>2002</strong>–12.5.<strong>2002</strong><br />

«Positioniert», sechs Ostschweizer Kunstschaffende<br />

1.3.<strong>2002</strong>–12.5.<strong>2002</strong> wie Lutz/Guggisberg<br />

«Alpen-Pop», Warhol und die Bauernmalerei 5604<br />

4.5.<strong>2002</strong>–8.9.<strong>2002</strong><br />

«Wild Walls», Teresa Hubbard/Alexander Birchler 2286<br />

1.6.<strong>2002</strong>–11.8.<strong>2002</strong><br />

«Der weisse Saal trifft sich im Wald», Katharina Grosse 2748<br />

7.9.<strong>2002</strong>–24.11.<strong>2002</strong><br />

«Dialoge 70/90» (bis Jahresende) 1263<br />

22.11.<strong>2002</strong>–16.3.2003<br />

«Out of the Dark» (bis Jahresende) 954<br />

14.12.<strong>2002</strong>–16.2.2003<br />

Total 23'850


<strong>2002</strong> wurde dem Besucherinnen und Besuchern ein reichhaltiges Programm<br />

an Sonderausstellungen und anderen Veranstaltungen geboten.<br />

Mit rund 31'000 Eintritten (davon knapp 8'000 Schulkinder)<br />

lag die Besucherzahl wie bereits im Vorjahr wiederum erfreulich hoch.<br />

<strong>Naturmuseum</strong><br />

Sonderausstellungen<br />

Bis zum 14. April gastierte im grossen Ausstellungssaal im EG Nord die<br />

Sonderausstellung «Wachsen und bauen», eine Produktion des <strong>Naturmuseum</strong>s<br />

Solothurn und zugleich der dritte und letzte Teil der Ausstellungstrilogie «HiTech-<br />

Natur». Anschliessend folgte vom 8. Mai bis 27. Oktober «Nur eine Maus?»,<br />

eine Sonderausstellung des Bündner Natur-Museums in Chur, die sich dem zumeist<br />

verborgenen Leben unserer kleinen und kleinsten Säugetiere widmete. Am<br />

9. November startete die Sonderausstellung «Im Schatten Deiner Flügel – Tiere<br />

in der Bibel und im alten Orient».<br />

Im Ostraum war bis zum 17. Februar die Sonderausstellung «Haie – gejagte<br />

Jäger» zu sehen. Ihr folgte vom 9. März bis 9. Juni die Sonderausstellung<br />

«LichtGestein – Im Innern der <strong>St</strong>eine» mit Makroaufnahmen des Münchner Fotografen<br />

Konrad Götz. Eine kleine Auswahl dieser eindrücklichen Gesteinsbilder<br />

wurde an der <strong>St</strong>.Galler Mineralienbörse gezeigt. Ab dem 4. Juli konnte man die<br />

Sonderausstellung «Ammonshörner und Donnerkeile», eine Produktion des <strong>Naturmuseum</strong>s<br />

Olten, ergänzt mit Objekten aus der Sammlung des <strong>Naturmuseum</strong>s<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, besichtigen. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung standen die Ammoniten<br />

und die Belemniten, zwei wichtige Gruppen ausgestorbener Weichtiere.<br />

Im Hauptraum des Untergeschosses war bis zum 8. September die<br />

Sonderausstellung «Schatzinsel Alp Flix – Arten finden, Arten kennen» zu Gast.<br />

Diese Produktion der Naturwissenschaftlichen Sammlungen Winterthur informierte<br />

über das seit 2000 laufende Projekt zum Thema «Artenvielfalt in den<br />

Schweizer Alpen». Ihr folgte «Fledermaus sucht Vogel». Diese von der Schweizerischen<br />

Vogelwarte Sempach konzipierte Kleinausstellung informierte über aktuelle<br />

Forschungen im Bereich Vogelzug.<br />

Dank dem freundlichen Entgegenkommen des Kunstmuseums konnte<br />

in drei Ausstellungssälen im Erdgeschoss Süd die grossflächige Sonderausstellung<br />

«Unter Pinguinen» gezeigt werden. Diese von der IG Halle in Rapperswil<br />

organisierte Ausstellung zeigte rund 25 grossformatige Aufnahmen des 1997 in<br />

der Antarktis verstorbenen Pinguin-Fotografen Bruno P. Zehnder und wurde<br />

begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen, Podiumsgesprächen<br />

und zahlreichen Führungen. Ihr war ein grosser Erfolg beschieden,<br />

und wir hätten sie gerne noch etwas länger im Haus behalten.


<strong>Naturmuseum</strong><br />

Museumstrasse 32<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

www.naturmuseumsg.ch<br />

Personal<br />

Direktor: Dr. Toni Bürgin,<br />

toni.buergin@naturmuseumsg.ch<br />

Kurator: Dr. Jonas Barandun,<br />

jbarandun@naturmuseumsg.ch<br />

Gestalter: Bernhard Senn,<br />

b.senn@naturmuseumsg.ch<br />

Museumspädagoge: Rolf Leu,<br />

rolf.leu.mpd@bluewin.ch<br />

Sekretariat: Alexandra Hänni,<br />

info@naturmuseumsg.ch<br />

Hauswart: Friedel Rütten<br />

Direktor Toni Bürgin bei der Eröffnung der<br />

Sonderausstellung «Im Schatten Deiner<br />

Flügel»<br />

Ein Bild aus dem Lebenszyklus des Kaiserpinguins;<br />

ein Werk des 1997 verstorbenen<br />

Fotografen Bruno P. Zehnder<br />

Ammoniten und Belemniten wussten ein<br />

breites Publikum zu begeistern<br />

21<br />

Dauerausstellung<br />

In der Dauerausstellung mussten kleinere Revisionen ausgeführt werden.<br />

Dank der finanziellen Unterstützung unseres Fördervereins konnte ein neues<br />

Braunbären-Präparat angekauft werden, das nun an zentraler Lage im Hauptraum<br />

des Untergeschosses platziert ist. Nach Ende der Maus-Ausstellung wurde eine<br />

Vitrine mit lebenden Zwergmäusen in den Annex Süd gestellt. Das ebenfalls dort<br />

befindliche Formikarium wird 2003 erneuert und mit einem neuen Ameisenvolk<br />

bestückt.<br />

In den beiden Aktualitäten-Vitrinen wurden im Berichtsjahr die Themen:<br />

«Vögel am Futterhäuschen», «Laichwanderung der Amphibien», «<strong>St</strong>adtfüchse»,<br />

«Goldhähnchen – Überleben in eisiger Kälte», «Der Kakapao – ein ganz besonderer<br />

Vogel» und «Alpstein – An- und Einsichten» präsentiert.<br />

Sonderveranstaltungen<br />

Am 17. Februar besuchten rund 460 Kinder und Erwachsene den von<br />

Ursula Tscherter von der Organsation ORES durchgeführten Info-Tag zum Thema<br />

«Wale». Am 6. März berichteten Hans Roth und Maurizio Veneziani in einem<br />

Doppelreferat über die Situation des Braunbären in Europa. Am 20. März fand<br />

eine Literaturlesung mit Lucas Hartmann statt. Er las aus seinem neuen Roman<br />

«Die Tochter des Jägers». Vorgängig berichtete der Direktor über eine Ostafrika-<br />

Expedition des Kaufmännischen Direktoriums, die 1869–1871 durchgeführt<br />

wurde. Am 27. April fand im <strong>Naturmuseum</strong> für die Preisträger des Wettbewerbs<br />

«Schweizer Jugend forscht» eine Präsentation mit anschliessendem Apéro<br />

statt. Am 4. Juni wurde mit zwei Kantonsschulklassen ein «Tag der Artenvielfalt»<br />

durchgeführt. Ziel dieser Aktion war es, an zehn verschiedenen <strong>St</strong>andorten<br />

möglichst viele Pflanzen und Tiere zu bestimmen. Am 14. September erfolgte die<br />

Prämierung zum Wettbewerb «Sag mir wo das Wasser ist». Am 25. Oktober<br />

fand im Rahmen der Pinguin-Ausstellung die Vernissage des Buches «Falkland<br />

Island» von Paul Hugentobler, Lars Böni und Andreas Butz im Beisein von<br />

339 Personen statt. Am 16. November konnte unter reger Beteiligung bereits<br />

die 6. Herbsttagung, die unter dem Titel «Alpstein – An- und Einsichten» stand,<br />

durchgeführt werden.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der Direktor verfasste verschiedene populärwissenschaftliche Artikel<br />

und gab anlässlich der Medienorientierungen Zeitungs- und Radiointerviews.<br />

Bei Vorträgen und Führungen warb er für die Anliegen des <strong>Naturmuseum</strong>s. Für<br />

weitere Werbung sorgten unsere Einladungskarten, Plakate, Inserate und vor<br />

allem die breite Berichterstattung in den Medien.


Fachkommission<br />

Präsident: <strong>St</strong>efan Berli, dipl. Geologe,<br />

Arnegg<br />

Prof. Dr. Beat Fürer, Kantonsschullehrer,<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Hans-Konrad Schmutz, Museumsleiter,<br />

Winterthur<br />

Dr. Paul Raschle, Biologe, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Christian Zinsli, Primarlehrer, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

22<br />

Museumspädagogischer Dienst<br />

Unser Museumsdidaktiker Rolf Leu hat im Berichtsjahr insgesamt<br />

120 Führungen in den verschiedenen Sonderausstellungen und Teilen der Dauerausstellung<br />

durchgeführt. Er hat zudem die Museumswegleitungen Nr. 54 «Ichthyosaurier<br />

– Plesiosaurier – Archaeopteryx», Nr. 55 «Nur eine Maus?», Nr. 56<br />

«Ammonshörner und Donnerkeile», Nr. 57 «Unter Pinguinen» und Nr. 58 «Im<br />

Schatten Deiner Flügel» verfasst. Insgesamt wurden rund 430 Wegleitungen verkauft.<br />

Im Rahmen der kantonalen Lehrerfortbildung wurden die beiden Kurse<br />

«Im Schulzimmer der Natur» und, zusammen mit Toni Bürgin und Jonas Barandun,<br />

«Auf den Spuren der Evolution» angeboten. Für verschiedene Gruppen bot<br />

Rolf Leu eine Einführung in die Museumsdidaktik/-pädagogik.<br />

Sammlung und Bibliothek<br />

Die elektronische Inventarisierung wurde weitergeführt, so dass Ende<br />

Jahr dank einer durch den Hildbrand-Fonds finanzierten Praktikantin rund<br />

3'000 Objekte (Säuger und Vögel) erfasst waren. In den verschiedenen Sammlungen<br />

untersuchten Gastwissenschaftler ausgewählte Objekte. Die Fachbibliothek<br />

wurde wiederum um einige wichtige Werke, insbesondere bei der Bestimmungsliteratur,<br />

ergänzt.<br />

Schenkungen<br />

Zu den wichtigsten Schenkungen gehörten <strong>2002</strong> eine Sammlung von<br />

34 Kästen mit europäischen Schmetterlingen, einige alte regionale Wildtrophäen,<br />

2 grosse Hornissen-Nester und Calcit-<strong>St</strong>ufen aus dem Alpstein.<br />

Ankäufe<br />

Im Berichtsjahr konnte trotz knappem Budget wiederum eine Reihe von<br />

Ankäufen getätigt werden. Dazu gehören das Präparat eines 23-jährigen Braunbärenweibchens,<br />

dessen Anschaffung der Verein «Freunde des <strong>Naturmuseum</strong>s<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>» ermöglichte, 11 Calcit-<strong>St</strong>ufen aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden,<br />

10 Reptilien- Modelle und 13 Fischpräparate für die Neugestaltung der Dauerausstellung,<br />

20 Fossilien vom Monte San Giorgio sowie eine Dermoplastik eines<br />

<strong>St</strong>adtfuchses mit <strong>St</strong>.Galler Kehrichtsack samt entsprechendem Inhalt.<br />

Ausleihen<br />

Wiederum wurde eine grosse Zahl von Präparaten für verschiedenste<br />

Zwecke ausgeliehen: für Ausstellungen, Vorträge, wissenschaftliche Untersuchungen<br />

und Werbeaufnahmen. Ausgeliehen wurden auch unsere Sonderausstellungen<br />

«Das Wildschwein» (Naturschutzzentrum Eriskirch, Natur-Museum<br />

Luzern, Tierpark Dählhölzli Bern), «Alles in Bewegung» (Naturhistorisches<br />

Museum Bern), «Mein Name ist Hase» (Tierpark Dählhölzli Bern, <strong>Naturmuseum</strong><br />

Solothurn) und «Unsere Reptilien» (<strong>Naturmuseum</strong> Olten, Rheindeltahaus Hard).


Schüler am «Tag der Artenvielfalt» beim<br />

Bestimmen von Pflanzen<br />

Aus dem Leben der kleinen Säugetiere<br />

berichtete die Sonderausstellung «Nur<br />

eine Maus?»<br />

Schulen nutzten die Sonderausstellung<br />

intensiv<br />

Unser neues Braunbären-Präparat; ein<br />

echtes Schmuckstück<br />

23<br />

Wissenschaftliche Tätigkeiten, Vorträge, Weiterbildung<br />

Der Direktor betreute am Paläontologischen Institut der Universität<br />

Zürich zwei Dissertationen in seinem Fachgebiet: Fossile Fische aus der Trias der<br />

Schweiz. Über dieses Thema verfasste er eine Fachpublikation. Er nahm am<br />

13. März an der Dinosaurierkonferenz im Sauriermuseum in Aathal und am 7. September<br />

an der ICOM/VMS-Tagung in Bern teil. Am 16. Mai eröffnete er die<br />

Sonderausstellung «Alles in Bewegung» im Naturhistorischen Museum in Bern<br />

und am 23. Mai die Sonderausstellung «Fische im <strong>St</strong>rom der Zeit» im Museum<br />

zu Allerheiligen in Schaffhausen.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Museen und Institutionen<br />

<strong>2002</strong> fand das Konservatorentreffen im neu eröffneten Naturama in<br />

Aarau statt. Haupttraktanden waren die Besichtigung des neu eröffneten<br />

Hauses und die Zukunft der Ausstellungsbörse. Als Präsident der <strong>St</strong>.Gallischen<br />

Naturwissenschaftlichen Gesellschaft sorgte der Direktor für einen direkten<br />

Kontakt der beiden Institutionen. Dies schlug sich unter anderem in der NWG-<br />

Vortragsreihe «Lernen von der Natur» nieder. Als Ressortleiter «Marketing und<br />

Medienarbeit» im Vorstand der Wildparkgesellschaft Peter und Paul sorgte<br />

er auch für eine diesbezügliche Vernetzung. In der Fachkommission Naturforschungspark<br />

«Säntis/Schwägalp» beriet er die Ausstellungsmacher der Sonderschau<br />

«Naturgeheimnisse». Im Rahmen des Projektes Biodiversitäts-Monitoring<br />

Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> nahm er an vier Arbeitssitzungen teil.<br />

Jonas Barandun betreute die Meldestelle für den Verein Fledermausschutz<br />

und die Faunendatenbanken für die Amphibien und Reptilien im Kanton<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> und in beiden Appenzell.<br />

Die Fachkommmission Natur wurde zu einer Sitzung eingeladen, an<br />

der Fragen rund um den Museumsbetrieb diskutiert wurden.<br />

Besucherinnen und Besucher<br />

Rund 31'000 Personen besuchten im Jahre <strong>2002</strong> das <strong>Naturmuseum</strong>.<br />

Darunter waren knapp 7700 Schulkinder. Die grössten Besucherzahlen verzeichnete<br />

die Sonderausstellung «Unter Pinguinen» mit 2000 Personen am<br />

vorletzten Wochenende. Die Besucherumfrage <strong>2002</strong> erbrachte nur gerade 5 ausgefüllte<br />

Formulare, weshalb auf eine Auswertung verzichtet wurde.


Donatoren<br />

Anita Ammann, Häggenschwil<br />

Hans-Rudolf Eschmann, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Pedro Galliker, Andermatt<br />

Kantonsschule Trogen<br />

Otto Köppel, Abtwil<br />

Peter Kürsteiner, Uzwil<br />

Lotteriefonds des Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Migros Kulturprozent<br />

<strong>St</strong>.Galler <strong>St</strong>adtwerke<br />

Alfons Schmid, Trogen<br />

Prof. Dr. Gustav Siebenmann, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

TW <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Verein Freunde des <strong>Naturmuseum</strong>s<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Volière-Gesellschaft <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Doris E. Wegelin-Winter, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

24<br />

Förderverein<br />

Der Verein «Freunde des <strong>Naturmuseum</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>» umfasst mittlerweile<br />

mehr als 500 Mitglieder. Anlässlich der Hauptversammlung vom 26. April<br />

berichtete der Konservator des Museums Appenzell, Roland Inauen, über<br />

«Bärenspuren in unserer Region». Bei Bärenmandli-Wein, Bärli-Biber und mit gut<br />

einem Dutzend Personen mit dem Familiennamen Bär wurde das vom<br />

Verein gestiftete Bärenpräparat eingeweiht. Ebenfalls vom Förderverein übernommen<br />

wurden die Kosten für die Produktion der Broschüre «Alpstein –<br />

An- und Einsichten». Gleichzeitig wurde damit auch der Gründer des Vereins,<br />

der vormalige Konservator am <strong>Naturmuseum</strong>, Dr. Hans Heierli, zu seinem<br />

75. Geburtstag geehrt.<br />

Verwaltungsarbeiten und Personalwesen<br />

Der Direktor nahm regelmässig an den monatlichen Direktorensitzungen<br />

und an den Sitzungen der Betriebskommission teil. Am 19. April besuchte er<br />

zusammen mit Vertretern der Betriebskommission und des <strong>St</strong>iftungsrates das<br />

Historische Museum in Bern. Am 15. Mai war er zusammen mit den anderen Direktoren<br />

an einer Klausurtagung. Er führte Besprechungen mit den Mitarbeitern<br />

durch und informierte das Kassen- und Aufsichtspersonal über die aktuellen<br />

Sonderausstellungen und deren technische Betreuung. Der Betriebsausflug führte<br />

ins neu eröffnete Naturama in Aarau und anschliessend in die Ausstellung<br />

«Autolust» im <strong>St</strong>apferhaus in Lenzburg.<br />

Bauliches, Mobiliar<br />

Im Kulturgüterschutzraum musste die Kühlanlage ersetzt und im Lastenaufzug<br />

eine neue Sicherheits-Lichtschranke installiert werden. Weiter wurden<br />

Spenglerarbeiten an den Abflussrohren der Dachtraufen ausgeführt und<br />

zwei kleinere Glasschäden behoben. Beim geplanten Ergänzungsbau des Kunstmuseums<br />

brachte der Direktor in verschiedenen Besprechungen die Anliegen<br />

des <strong>Naturmuseum</strong>s zur Sprache.<br />

Im Berichtsjahr wurden SYMA-Ausstellungsmaterial, 10 neue Deckenstrahler,<br />

4 DVD-Abspielgeräte, 1 Diaprojektor und Grafik-Software angeschafft.


<strong>St</strong>adtfüchse, ein Thema in unserer Aktualitäten-Vitrine<br />

Zwergmäuse sind die neuen Lieblinge<br />

unserer jüngsten Museumsbesucher<br />

Die neue Broschüre «Alpstein – An-<br />

und Einsichten» bietet neue Fakten zum<br />

«schönsten Gebirge der Welt»<br />

Speis und Trank anlässlich der Ausstellungseröffnungen<br />

werden gerne angenommen<br />

25<br />

Ausstellungsverzeichnis <strong>Naturmuseum</strong> mit Besucherzahlen<br />

«Haie – gejagte Jäger» 3100<br />

bis 17.2.<strong>2002</strong> (EG Ost)*<br />

«Wachsen und bauen» 6900<br />

bis 14.4.<strong>2002</strong> (EG Nord)<br />

«LichtGestein» 5400<br />

9.3.<strong>2002</strong>–9.6.<strong>2002</strong> (EG Ost)*<br />

«Nur eine Maus?» 15'400<br />

8.5.<strong>2002</strong>–27.10.<strong>2002</strong> (EG Nord)<br />

«Ammonshörner und Donnerkeile» 12'350<br />

4.7.<strong>2002</strong>–(25.5.2003) (EG Ost)*<br />

«Unter Pinguinen» 11'500<br />

21.9.<strong>2002</strong>–10.11.<strong>2002</strong> (EG Süd, Kunstmuseum)*<br />

«Im Schatten Deiner Flügel» 2600<br />

9.11.<strong>2002</strong>–(6.4.2003) (EG Nord)<br />

Total ca. 31'000<br />

* Die Ausstellungen überschnitten sich teilweise mit parallel gezeigten Ausstellungen im EG Nord,<br />

weshalb sich die Besucherzahlen nicht einfach zusammenrechnen lassen.


<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

Betriebsrechnung<br />

Aufwand Rechnung 01 Budget 02 Rechnung 02<br />

Personalaufwand<br />

<strong>St</strong>iftungsrat und Betriebskommission 40'504.00 38'000.00 40'130.00<br />

Direktoren und Betriebspersonal 1'462'567.60 1'479'000.00 1'475'055.60<br />

Sozialversicherungsbeiträge 113'404.20 118'000.00 109'971.80<br />

Personalversicherungsbeiträge 105'601.80 111'400.00 173'687.50<br />

Unfallversicherungsbeiträge 8'749.30 9'200.00 8'768.45<br />

Honorare, Sonstiges 6'250.00 11'000.00 7'505.35<br />

Übrige Personalkosten 7'724.60 3'400.00 11'337.30<br />

Total Personalaufwand 1'744'801.50 1'770'000.00 1'826'456.00<br />

Sachaufwand<br />

Büromaterial, Drucksachen, Bibliothek 52'012.00 54'000.00 56'137.10<br />

Mobilien, Maschinen 57'426.35 53'000.00 110'755.45<br />

Wasser, Energie, Heizung 139'820.30 142'000.00 142'385.00<br />

Verkaufsmaterial 15'262.60 20'000.00 25'009.35<br />

Verbrauchs-, Reinigungs- u. Werkstattmaterial 43'436.20 36'000.00 44'650.45<br />

Kleiner Gebäudeunterhalt 26'197.65 22'000.00 28'901.60<br />

Sammlungsankäufe 296'166.55 32'000.00 832'953.95<br />

Restaurierungen, Montagen, übriger Unterhalt 70'928.40 59'000.00 73'745.81<br />

Mieten 26'700.00 30'000.00 26'700.00<br />

Spesenentschädigungen 12'464.70 15'000.00 13'989.10<br />

Versicherungen, Wartungsabonnemente 113'684.40 100'000.00 87'796.05<br />

Übrige Dienstleistungen und Honorare 212'351.10 221'000.00 252'655.50<br />

Ausstellungen 320'736.54 180'000.00 315'405.00<br />

Zinsaufwand 4'540.90 4'000.00 4'184.60<br />

Total Sachaufwand 1'391'727.69 968'000.00 2'015'268.96<br />

Einlagen von Schenkungen<br />

in Fonds und Spezialfinanzierungen 261'869.75 0.00 807'498.40<br />

Einlage in Reserven 258'208.20 0.00 72'782.50<br />

Total Aufwand 3'656'607.14 2'738'000.00 4'722'005.86<br />

Rechnungsüberschuss 1'727.41 0.00 -103'764.65<br />

Gesamt-Total 3'658'334.55 2'738'000.00 4'618'241.21<br />

Erträge<br />

Zinserträge 14'390.95 9'600.00 12'920.60<br />

Eintritte 156'335.24 133'000.00 126'197.74<br />

Drucksachenverkauf 37'220.51 50'000.00 50'653.26<br />

Übrige Entgelte 33'553.15 25'000.00 38'128.81<br />

Subventionen Politische Gemeinde 2'440'601.80 2'481'400.00 2'515'687.50<br />

Schenkung Ortsbürgergemeinde 34'850.00 36'000.00 34'850.00<br />

Schenkungen Dritte 519'864.80 0.00 890'620.75<br />

Finanzierung von Projekten und Ausstellungen 65'378.50 3'000.00 68'960.60<br />

Fondsentnahmen 356'139.60 0.00 880'221.95<br />

Total Ertrag 3'658'334.55 2'738'000.00 4'618'241.21


27<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2002</strong><br />

Aktiven 2001 <strong>2002</strong><br />

Total Umlaufvermögen 478'384.53 447'301.38<br />

Kasse 6'600.00 6'900.00<br />

Guthaben bei Ortsbürgergemeinde 416'078.73 374'526.43<br />

Sparkonto EA Nr. 42 3.007.210.07 24'493.00 25'453.90<br />

Debitoren und andere Guthaben 31'212.80 40'421.05<br />

Total Aktive (Bilanzsumme) 478'384.53 447'301.38<br />

Passiven<br />

Total Fremdkapital 51'399.85 132'208.80<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Kreditoren 1'750.00 132'208.80<br />

Zahlung im Transit 48'949.85 0.00<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 700.00 0.00<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 51'399.85 132'208.80<br />

Total Eigenkapital 426'984.68 315'092.58<br />

Reserven<br />

Reserven allgemein 200'000.00 200'000.00<br />

Reserven Hist. Museum Textilsaal 0.00 0.00<br />

Reserven Völkerkunde Sonderveranstaltungen 18'360.70 23'653.10<br />

Reserven Völkerkunde Afrika 17'990.00 18'710.00<br />

Reserven <strong>Naturmuseum</strong> Ausstellungen 22'000.00 40'000.00<br />

Reserven Kunstmuseum Ausstellungen 8'725.30 725.30<br />

Reserven Kunstmuseum Sonderveranstaltungen 15'000.00 0.00<br />

Total Reserven 282'076.00 283'088.40<br />

Fonds für Sammlungsankäufe/Spezialfinanzierungen<br />

Fonds Betriebskommission Sammlungsankauf 11'687.95 11'687.95<br />

Fonds Hist. Museum Sammlungsankauf 5'376.80 5'376.80<br />

Fonds Hist. Museum Schenkung HX 42'800.00 35'846.50<br />

Fonds Kunstmuseum Sammlungsankauf 179.55 5'000.00<br />

Fonds Kunstmuseum Sammlungsankauf Chappuis 24'493.00 25'453.90<br />

Ed. <strong>St</strong>urzenegger’sche Gemäldesammlung 39'387.00 38'647.30<br />

Schenkung Spühl <strong>Naturmuseum</strong> 7'228.00 0.00<br />

Total Fonds und Spezialfinanzierungen 131'152.30 122'012.45<br />

Kapitalkonto am 1. Januar 12'028.97 13'756.38<br />

Überschuss laufende Rechnung 1'727.41 -103'764.65<br />

Kapitalkonto am 31. Dezember 13'756.38 -90'008.27<br />

Total Passiven (Bilanzsumme) 478'384.53 447'301.38


Geschäftsstelle<br />

<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Gallusstrasse 14<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++ 41 (0)71 228 85 85<br />

Fax ++41 (0)71 228 85 75<br />

www.ortsbuerger.ch<br />

rolf.wirth.@ortsbuerger.ch<br />

Buchhaltung<br />

<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Gallusstrasse 14<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Tel ++ 41 (0)71 228 85 76<br />

Fax ++41 (0)71 228 85 75<br />

hans-heini.kempf@ortsbuerger.ch<br />

28<br />

Bericht der Kontrollstelle über die Prüfung der Jahresrechnung <strong>2002</strong><br />

Sehr geehrter Herr Präsident<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung der <strong>St</strong>iftung<br />

<strong>St</strong>.Galler Museen für das am 31. Dezember <strong>2002</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr<br />

geprüft.<br />

Für die Jahresrechnung ist der <strong>St</strong>iftungsrat verantwortlich, während<br />

unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen.<br />

Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen<br />

Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass<br />

wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit<br />

erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels<br />

Analysen und Erhebungen auf der Basis von <strong>St</strong>ichproben. Ferner beurteilten wir<br />

die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen<br />

Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage<br />

für unser Urteil bildet.<br />

Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die<br />

Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, den 30. April 2003<br />

gez. W. Wiedemann<br />

Finanzkontrolle der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>


29<br />

Jahres-Besucherstatistik <strong>2002</strong><br />

Natur- und Historisches Museum<br />

Kunstmuseum Völkerkundemuseum <strong>St</strong>iftung (Total)<br />

Erwachsene Schüler Total Erwachsene Schüler Total Erwachsene Schüler Total<br />

Januar 2442 Natur 355 3174 2062 157 2219 4517 961 5478<br />

Kunst 377<br />

Februar 2683 Natur 652 3618 2222 223 2445 4920 1177 6097<br />

Kunst 283<br />

März 2413 Natur 610 3352 953 268 1221 3371 1270 4641<br />

Kunst 329<br />

April 3810 Natur 358 4259 2059 229 2288 5872 578 6550<br />

Kunst 91<br />

Mai 3427 Natur 720 4472 1209 348 1557 4679 1432 6111<br />

Kunst 325<br />

Juni 1498 Natur 547 2617 1507 319 1826 3008 1476 4484<br />

Kunst 572<br />

Juli 2652 Natur 395 3238 1219 68 1287 3874 654 4528<br />

Kunst 191<br />

August 2593 Natur 476 3443 2302 157 2459 4918 1007 5925<br />

Kunst 374<br />

September 3284 Natur 1294 5131 1756 131 1887 5042 2058 7100<br />

Kunst 553<br />

Oktober 5658 Natur 1095 6945 1188 30 1218 6849 1317 8166<br />

Kunst 192<br />

November 6361 Natur 939 7547 2163 411 2574 8524 1597 10'121<br />

Kunst 247<br />

Dezember 2178 Natur 241 2720 2381 236 2617 4559 802 5361<br />

Kunst 301<br />

Total 38'999 Natur 7682 50'516 21'021 2577 23'598 60'133 14'429 74'562<br />

Kunst 3835<br />

Das Kirchhoferhaus ist seit 1998 nur auf Verlangen geöffnet. Das wiederspiegelt sich in der bescheidenen Besucheranzahl<br />

auch im Berichtsjahr <strong>2002</strong>: 113 Erwachsene und 335 Schüler.


30<br />

100'000<br />

90'000<br />

80'000<br />

70'000<br />

60'000<br />

50'000<br />

40'000<br />

30'000<br />

20'000<br />

10'000<br />

Besucherzahlen 1995–<strong>2002</strong><br />

Natur- und Kunstmuseum<br />

Segantini (Sonderausstellung)<br />

Historisches Museum und<br />

Völkerkundemuseum<br />

Kirchhoferhaus<br />

(Eintritt seit 1998 nur auf Verlangen)<br />

Total<br />

Total (Linear)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong>


31<br />

Ausblick<br />

Folgende Ausstellungen sind 2004 geplant. (Änderungen bleiben vorbehalten)<br />

«Nachtleben – Geheimnisse der Finsternis», <strong>Naturmuseum</strong><br />

April bis Oktober 2004 (Wanderausstellung)<br />

«Archimob, Die Schweiz im 2. Weltkrieg», Historisches Museum<br />

Mai bis August 2004 (Nationales Projekt)<br />

«Jugendstil», Historisches Museum<br />

September/Oktober 2004<br />

«John McCracken Retrospektive», Kunstmuseum<br />

November 2004 bis Januar 2005 (mit Kunsthalle Düsseldorf)<br />

«Höher, schöner, stärker», <strong>Naturmuseum</strong><br />

November 2004 bis März 2005 (Wanderausstellung)<br />

«Carl Spitzweg und die französische Malerei», Kunstmuseum<br />

Dauerausstellung<br />

«Niederländische Malerei, Neuere Schweizer Malerei», Kunstmuseum<br />

Dauerausstellung<br />

«Glanzlichter»<br />

Erstmalige Museumsnacht in <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, im Sommer 2004.<br />

(Die <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museum sowie die meisten der auf städtischem Gebiet ansässigen privaten<br />

Museen, Galerien und Bibliotheken planen eine gemeinsame Museumsnacht im Juni 2004.)


Die <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen ist im<br />

Internet vertreten unter:<br />

www.ortsbuerger.ch/<br />

dienstleistungen/museen<br />

Folgende Museen pflegen ihren eigenen<br />

Web-Auftritt:<br />

<strong>Naturmuseum</strong> unter<br />

www.naturmuseumsg.ch<br />

Historisches Museum unter<br />

www.hmsg.ch<br />

32<br />

<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.Galler Museen<br />

Die <strong>St</strong>iftung wurde 1979 errichtet durch <strong>St</strong>adt, Kunstverein und Ortsbürgergemeinde<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>. Sie hat zum Zweck, die Sammlungen der Öffentlichkeit<br />

zu erhalten, dauernd zugänglich zu machen und den Bestand fachgemäss<br />

zu bewahren, zu erweitern und wissenschaftlich zu erschliessen (Art. 1 der <strong>St</strong>iftungsurkunde).<br />

Der <strong>St</strong>iftungsrat mit seinen 11 Mitgliedern ist oberstes Organ der <strong>St</strong>iftung.<br />

Die Ernennung der Mitglieder erfolgt aufgrund eines festgelegten Verteilschlüssels<br />

(Art. 8 und 9 der <strong>St</strong>iftungsurkunde).<br />

Die operative und administrative Führung liegt seit der Gründung bei<br />

der Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Die für den Betrieb notwendigen Finanzen werden von der Politischen<br />

Gemeinde im Rahmen des ordentlichen Voranschlages bereitgestellt (Art.13 der<br />

<strong>St</strong>iftungsurkunde).<br />

Behörde für die Amtsdauer 2001 bis 2004<br />

<strong>St</strong>iftungsrat<br />

Präsident: Dr. Heinz Christen, <strong>St</strong>adtpräsident,<br />

Rathaus, 9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Vizepräsident: Thomas Scheitlin,<br />

Bürgerratspräsident, <strong>St</strong>adthaus, Gallusstrasse 14,<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Andreas Alther, Bürgerrat, Burggraben 28,<br />

9004 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Gian Bazzi, Mitglied des Grossen<br />

Gemeinderates, <strong>St</strong>.Leonhardstrasse 32,<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Ruth Bieri, Bürgerrätin, Kirchlistrasse 11,<br />

9010 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Markus Bollhalder, Mitglied des Grossen<br />

Gemeinderates, Falkensteinstrasse 81<br />

Postfach, 9006 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Evelyne Dieziger, Sonnenhaldenstrasse 27,<br />

9008 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Thomas Eigenmann, Mitglied des Grossen<br />

Gemeinderates, Goliathgasse 12<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Hans-Peter Müller, Präsident Kunstverein<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Museumstrasse 35<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Angela Tsering-Bruderer, Mitglied des Grossen<br />

Gemeinderates, Schneebergstrasse 21,<br />

9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Hansjörg Werder, Oberer Kirchliweg 8,<br />

9008 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Betriebskommission<br />

Präsident: Thomas Scheitlin*,<br />

Bürgerratspräsident, (Ortsbürgergemeinde)<br />

Gallusstrasse 14, 9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Vizepräsident: Heinz Müller*, (Politische<br />

Gemeinde), Haselstrasse 15,<br />

9014 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

André Gunz, Kulturbeauftragter,<br />

(Politische Gemeinde), Rathaus,<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Dr. Thomas Mettler*, Bürgerrat,<br />

(Ortsbürgergemeinde),<br />

Boppartshofstrasse 39, 9014 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Prof. Urban Schönenberger,<br />

Dozent PH <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Gessnerstrasse 22,<br />

9011 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, (Naturwiss. Gesellschaft und<br />

«Freunde des <strong>Naturmuseum</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>»)<br />

Dr. Werner Vogler, <strong>St</strong>iftsarchivar,<br />

(Historischer Verein), Regierungsgebäude<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Hansruedi Voser, Vosch Electronic AG<br />

(Kunstverein), Rietbergstrasse 49a<br />

9403 Goldach<br />

* Mitglieder des Ausschusses


Titelbild<br />

Einblick in die Ausstellung «Wild Walls»<br />

Teresa Hubbard/Alexander Birchler<br />

Kunstmuseum <strong>2002</strong><br />

Gestaltung<br />

TGG Hafen Senn <strong>St</strong>ieger, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>

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