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Zierpflanzenratgeber 2013 - Syngenta

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Kompetent, persönlich und profitabel.<br />

Unser Angebot<br />

■ Umfangreiches Spezialwissen in allen Fragen des Pflanzenschutzes,<br />

der Sorten und der Bestandesführung<br />

■ Individuelle Beratung<br />

■ Praxisgerechte und kostensparende Lösungen<br />

<strong>Syngenta</strong> Agro GmbH<br />

Am Technologiepark 1–5<br />

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Tel. 0 61 81/90 81-0<br />

Fax 0 61 81/90 81-281<br />

www.syngenta.de<br />

<strong>Zierpflanzenratgeber</strong> <strong>2013</strong><br />

Gesunde Pflanzen. Schöne Blumen.


Dr. Karin Reiß<br />

Businessmanager<br />

Zierpflanzen,<br />

Forst, Öffentliches Grün<br />

Telefon 0 61 81/90 81 340<br />

karin.reiss@syngenta.com<br />

Sehr geehrte Gärtnerinnen und Gärtner!<br />

Gesunde Pflanzen. Schöne Blumen<br />

vom Saatgut über den Steckling bis hin zur Jungpflanze, das ist das Ziel von<br />

<strong>Syngenta</strong> Flowers. Dazu gehört neben einer optimalen Kulturführung natürlich<br />

auch die Gesunderhaltung sowohl in der Anzucht als auch bei der Weiterkultur<br />

im Betrieb.<br />

Mit einem neu gegründeten Team setzt sich <strong>Syngenta</strong> verstärkt nun auch für<br />

die Belange des Zierpflanzenbaus, Öffentlichen Grüns und Forstes ein.<br />

Der Ihnen vorliegende Ratgeber beschäftigt sich mit den wichtigsten Bausteinen,<br />

die Sie für die Gesunderhaltung der Pflanzen benötigen, und gibt Ihnen darüber<br />

hinaus wichtige Tipps und Ratschläge zum richtigen Einsatzzeitpunkt der Produkte<br />

und zur optimalen Applikationstechnik.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Produktion und der Gesunderhaltung<br />

Ihrer Pflanzen und möchten Sie mit Hilfe dieses Ratgebers dabei unterstützen.<br />

Ludwig Opitz<br />

Spezialberater<br />

Zierpflanzen<br />

mobil 0160/90 61 22 62<br />

ludwig.opitz@syngenta.com<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Krankheiten in Zierpflanzen Seite 4<br />

Wurzelfäule und Grauschimmel 4<br />

Echter Mehltau und Roste 5<br />

Falscher Mehltau und Phytophthora-Arten 6<br />

Tipps zur Bekämpfung von Krankheiten Seite 7<br />

Blattläuse und Weiße Fliege 8<br />

Thripse und Weichhautmilben 9<br />

Trauermücken und Spinnmilben 10<br />

Eulenraupen und Zikaden 11<br />

Tipps zum richtigen Insektizideinsatz Seite 12<br />

Hygienemaßnahmen Seite 13<br />

Die richtige Applikationstechnik Seite 14<br />

Formulierungen 14<br />

Tipps zur richtigen Applikation 15<br />

2 3


Krankheiten im Zierpflanzenbau<br />

Wurzelfäule<br />

(Pythium debaryanum) und andere Pythium-Arten<br />

Häufig ist Pythium die Ursache für<br />

ein rasches Welken nach dem Auspflanzen.<br />

Mit zunehmendem Pflanzenalter<br />

nimmt die Anfälligkeit ab. Die<br />

Wurzeln und der Wurzelhals sind<br />

braun verfärbt und faulen.<br />

Zur Krankheitsvermeidung gilt es,<br />

hohe Bodenfeuchten und Temperaturschwankungen<br />

zu vermeiden und<br />

die Anzucht in gedämpfter Erde zu<br />

bevorzugen. Als Fungizid steht z. B.<br />

Fonganil Gold zur vorbeugenden<br />

Gießbehandlung im Gewächshaus<br />

zur Verfügung.<br />

465,2 g/l Metalaxyl-M<br />

Formulierung: wasserlösliches Konzentrat<br />

Wirkungsspektrum: Zulassung gegen Pythium-<br />

und Phytophthora-Arten im<br />

Zierpflanzenbau unter Glas<br />

Aufwandmenge: bei Befallsgefahr nach dem Topfen<br />

0,013 % gießen. 50 bis 100 ml<br />

Flüssigkeit/Topf bei 10 bis 14 cm<br />

Durchmesser und 50 ml Flüssigkeit/Topf<br />

bei weniger als 9 cm<br />

Durchmesser<br />

Behandlung der Anzucht- und<br />

Topferde kurz vor der Verwendung:<br />

25 ml/m³ in 5 bis 10 l Wasser/m³<br />

Applikationshäufigkeit: max. 1x pro Jahr und Kultur<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ hochwirksam gegen Pythium und Phytophthora<br />

■ optimaler Schutz des Zuwachses durch vollsystemische<br />

Verteilung des Wirkstoffs<br />

Grauschimmel<br />

(Botrytis cinerea) Stängelgrundfäule, Blatt- und Blütenfäule<br />

Der Pilz führt zu einer Vermorschung<br />

der Stängel und zur Fäulnisbildung in<br />

Form von graubraunem Schimmelrasen<br />

auf Blätter- und Blütenständen.<br />

Dichte Pflanzenbestände, Taubildung<br />

durch Temperaturschwankungen und<br />

geringe Lichteinstrahlung erhöhen<br />

das Befallsrisiko. Besonders problematisch<br />

ist Botrytis in der Stecklingsvermehrung.<br />

Die Luftfeuchte sollte<br />

reduziert und befallene Pflanzenteile<br />

aus dem Bestand entfernt werden.<br />

Vorbeugend kann Switch eingesetzt<br />

werden.<br />

250 g/kg Fludioxonil, 375 g/kg Cyprodinil<br />

Formulierung: wasserdispergierbares Granulat<br />

Wirkungsspektrum: Botrytis- und Monilia-Arten,<br />

Colletotrichum, Rhizoctonia,<br />

Sclerotinia, Echter Mehltau,<br />

sekundäre Fäulen (Penicillium,<br />

Aspergillus, Trichothezium)<br />

Aufwandmenge: 1 kg/ha bis 50 cm Pflanzengröße<br />

im Gewächshaus und Freiland<br />

Applikationshäufigkeit: max. 2x pro Jahr und Kultur<br />

Genehmigte Kulturen Dendranthema x grandiflorum,<br />

nach §18a: Alpenveilchen-Arten, Gartennelke,<br />

Birkenfeige, Gerbera, Schleierkraut,<br />

Hortensie, Vergissmeinnicht,<br />

Petunia-Hybriden, Kissenprimel,<br />

Rosen, Garten-Stiefmütterchen,<br />

Sonnenhut, Physostegia<br />

Gebindegröße: 1-kg-Hermetic Box<br />

5-kg-Hermetic Box<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ hochwirksam gegen Botrytis-Arten und andere Fäulen<br />

■ maximale Wirkungssicherheit durch zwei Wirkstoffe<br />

■ optimale Bekämpfung durch mehrfachen Eingriff in die<br />

Pilzentwicklung<br />

Echter Mehltau<br />

(Erysiphaceae)<br />

Auftreten zunächst einzelner, für<br />

Echten Mehltau typischer weißer<br />

Flecken an den Blättern. Im weiteren<br />

Verlauf werden Blätter, Blüten und<br />

Sprossteile von dem weißen Belag<br />

befallen. Der Befall zeigt sich häufig<br />

an der Blattoberseite, kann aber auch<br />

die -unterseite infizieren. Trockenwarmes<br />

Klima mit wechselnder<br />

Temperatur- und Luftfeuchte fördert<br />

das Auftreten von Echtem Mehltau.<br />

Neben der Gewächshaushygiene<br />

wird der Echte Mehltau hauptsächlich<br />

durch Fungizide (Ortiva, Score)<br />

bekämpft.<br />

250 g/l Azoxystrobin<br />

Formulierung: Suspensionskonzentrat<br />

Wirkungsspektrum: Alternaria, Phoma, Echte Mehltaupilze,<br />

Falsche Mehltaupilze,<br />

Rostpilze<br />

Applikationshäufigkeit: max. 2x pro Jahr und Kultur<br />

Zulassung: Rostpilze im Gewächshaus<br />

und Freiland<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 0,48 l/ha;<br />

50 bis 125 cm: 0,72 l/ha;<br />

über 125 cm: 0,96 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: Blattflecken im Gewächshaus<br />

und Freiland, Echter Mehltau im<br />

Freiland<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 1 l/ha<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

Langfristige<br />

Zulassung bis<br />

2020<br />

■ große Wirkungsbreite gegen eine Vielzahl von Krankheiten<br />

bei protektiver Anwendung<br />

■ optimale Dauerwirkung durch Einlagerung des Wirkstoffs<br />

in die Kutikula<br />

Für Genehmigungen nach §18a PflSchG Hinweise auf Seite 15 beachten Für Genehmigungen nach §18a PflSchG Hinweise auf Seite 15 beachten<br />

Roste<br />

(Puccinia pelargonii-zonalis)<br />

Der Pilz befällt nur Pelargonium<br />

zonale Hybriden. Typische Symptome<br />

sind rostbraune bis dunkelbraune<br />

Pusteln auf der Blattunterseite, die<br />

sich zu größeren Ringen bis Flecken<br />

ausdehnen. Auf der Blattoberseite<br />

sind meist nur gelbliche Flecken<br />

sichtbar. Befallene Pflanzen sind<br />

sofort aus dem Bestand zu entfernen,<br />

um die weitere Verbreitung des Pilzes<br />

zu unterbinden. Vorbeugender Einsatz<br />

von Ortiva und/oder Score verhindert<br />

den Erstbefall und schützt vor<br />

weiterem Befall durch den Erreger.<br />

250 g/l Difenoconazol<br />

Formulierung: Suspensionskonzentrat<br />

Wirkungsspektrum: Alternaria, Phoma, Echte Mehltaupilze,<br />

Falsche Mehltaupilze, Rostpilze<br />

Genehmigung nach §18a: Rostpilze, pilzliche Blattflecken<br />

und Mehltaupilze im Freiland in Zierpflanzen,<br />

ausgenommen Rosen<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 0,4 l/ha<br />

Applikationshäufigkeit: max. 1x pro Jahr und Kultur<br />

Genehmigung nach §18a: Rostpilze, pilzliche Blattflecken und<br />

Mehltaupilze im Gewächshaus in<br />

Zierpflanzen, ausgenommen Rosen<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 0,4 l/ha;<br />

50 bis 125 cm: 0,6 l/ha;<br />

über 125 cm: 0,8 l/ha<br />

Applikationshäufigkeit: max. 3x pro Jahr und Kultur<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

4 5<br />

Ihre Vorteile:<br />

Langfristige<br />

Zulassung bis<br />

2020<br />

■ stoppt bereits gesetzte Infektionen schnell und sicher ab<br />

■ verhindert die Weiterentwicklung der Pilzstrukturen<br />

■ wirkt sowohl vorbeugend (protektiv) wie auch<br />

befallshemmend (kurativ)


Krankheiten im Zierpflanzenbau<br />

Falscher Mehltau<br />

(Peronospora spec.)<br />

Auf der Blattunterseite ist ein violettgrauer<br />

Sporenbelag zu finden.<br />

Die befallenen Blätter färben sich<br />

matt und zeigen auf der Blattoberseite<br />

chlorotische Flecken. Im weiteren<br />

Verlauf werden die Flecken nekrotisch<br />

und die befallenen Pflanzenteile<br />

sterben ab. Falscher Mehltau tritt<br />

vor allem bei feucht-kühler Witterung<br />

auf. Blattnässe und hohe Luftfeuchte<br />

fördern die Ausbreitung. Lange<br />

Niederschlags- und Tauperioden<br />

begünstigen den Befall ebenfalls.<br />

250 g/l Mandipropamid**<br />

Formulierung: Suspensionskonzentrat<br />

Wirkungsspektrum: Falsche Mehltaupilze,<br />

Phytophthora-Arten<br />

Applikationshäufigkeit: max. 2x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 0,6 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: Falsche Mehltaupilze in Zierpflanzen<br />

im Gewächshaus und Freiland**<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ lange Dauerwirkung durch Einlagerung des Wirkstoffs<br />

in die Kutikula<br />

■ sehr gute Mischbarkeit durch optimale Formulierung<br />

■ optimale Regenfestigkeit<br />

** Genehmigung wird erwartet<br />

Für Genehmigungen nach §18a PflSchG Hinweise auf Seite 15 beachten<br />

RW<br />

Phytophthora-Arten<br />

Befallene Pflanzen werden gelb und<br />

welken. In einigen Fällen ist auch eine<br />

Blaufärbung der Blätter zu beobachten.<br />

Der Stängelgrund wird braun und<br />

beginnt zu faulen. Die Wurzeln sind<br />

zunächst noch weiß. Die spätere<br />

Verbräunung ist meist die Folge einer<br />

Sekundärinfektion. Befallsfördernd<br />

wirken feuchte Bedingungen, hohe<br />

Substratfeuchtigkeit und Blattnässe<br />

bei Temperaturen um 28 °C. Pflanzen<br />

aus dem Bestand entfernen und Stellflächen<br />

und Kulturgefäße reinigen und<br />

ggf. desinfizieren. Bei ausgepflanzten<br />

Kulturen sollte die Fläche gewechselt<br />

werden. Angießen mit Fonganil Gold<br />

beugt Befall vor.<br />

250 g/l Propiconazol<br />

Formulierung: Emulsionskonzentrat<br />

Wirkungsspektrum: Pilzliche Blattfleckenerreger<br />

Applikationshäufigkeit: max. 5x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 0,12 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: Pilzliche Blattfleckenerreger in<br />

Zierpflanzen im Gewächshaus und<br />

Freiland (ausgenommen Rasen)<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ stoppt bereits gesetzte Infektionen sicher ab<br />

■ verhindert die Ausbreitung weiterer Schäden<br />

■ verhindert die Weiterentwicklung der Pilzstrukturen<br />

■ triebstauchende Wirkung<br />

Tipps zur Bekämpfung von Krankheiten<br />

in Zierpflanzen<br />

■ Betriebs- und Pflanzenhygiene ist die Basis jeglicher Pflanzenproduktion. Beachten Sie daher auch die Hinweise<br />

auf Seite 13 dieses Ratgebers.<br />

■ Führen Sie einen konsequenten Wirkstoffwechsel durch, um der Entstehung von resistenten Stämmen entgegenzuwirken.<br />

■ Beachten Sie die Informationen der Hersteller zur Mischbarkeit und Verträglichkeit in Zierpflanzen – vor allem was den<br />

Einsatz unter Gewächshausbedingungen betrifft (Details dazu finden Sie auf Seite 15 dieses Ratgebers).<br />

■ Eine Übersicht über das Wirkungsspektrum von <strong>Syngenta</strong>-Fungiziden kann der folgenden Tabelle entnommen werden.<br />

Alternaria<br />

Botrytis<br />

Cladosporium<br />

Echter Mehltau<br />

Falscher Mehltau<br />

Fusarium-Arten<br />

Phoma-Arten<br />

Phytophthora-Arten<br />

Pythium-Arten<br />

Ramularia<br />

Rhizoctonia<br />

Rost-Arten<br />

Sclerotinia<br />

Venturia<br />

Weißer Chrysanthemenrost<br />

+++ sehr gute Wirkung ++ gute Wirkung + Teilwirkung<br />

Fonganil Gold 1 Revus Score Ortiva Switch<br />

§18a §18a §18a<br />

– – +++ +++ §18a +(+)<br />

– – – +(+) +++<br />

– – ++ ++ +<br />

– – ++(+) ++ §18a ++<br />

+++ +++ §18a** – ++ –<br />

– – – – +<br />

– – +++ – –<br />

+++ +++ §18a** – ++ –<br />

+++ – – – –<br />

– – +++ +++ §18a +<br />

– – + ++ +++<br />

– – ++(+) +++ –<br />

– – + ++ +++<br />

– – +++ – +<br />

– – +++ ++(+) –<br />

6 7<br />

18a = genehmigt nach §18a PflSchG (alt) bzw. Art. 51 Verordnung (EG) Nr. 1107/2009.<br />

Hinweise zu dieser Anwendung in der Gebrauchsanleitung unbedingt beachten!<br />

** Genehmigung wird erwartet<br />

1 = nur im Gewächshaus


Schädlinge im Zierpflanzenbau<br />

Blattläuse<br />

(Aphidoidea)<br />

Verschiedene Arten von Blattläusen<br />

schädigen die Pflanzen durch Saugen<br />

und Virus-Übertragung. Durch die<br />

Saugtätigkeit werden die Blätter und<br />

Triebe deformiert und es kommt zu<br />

Honigtauausscheidung mit nachfolgender<br />

Rußtaubildung. Bei günstigen<br />

Temperaturen kann es innerhalb von<br />

14 Tagen zu Massenvermehrung<br />

kommen. Besonders gefährlich ist die<br />

Gefleckte Kartoffellaus (Aulacorthum<br />

solani), denn sie tritt schon sehr früh<br />

auf und kann sich auch bei geringen<br />

Temperaturen sehr schnell vermehren.<br />

Rechtzeitige Bekämpfungsmaßnahmen<br />

sind wichtig, um Verschmutzungen<br />

und Virusübertragungen zu verhindern.<br />

500 g/kg Pirimicarb<br />

Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat<br />

Wirkungsspektrum: Blattläuse im Freiland<br />

und Gewächshaus<br />

Applikationshäufigkeit: max. 3x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße:<br />

0,25 kg/ha;<br />

50 bis 125 cm Pflanzengröße:<br />

0,375 kg/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße:<br />

0,5 kg/ha<br />

Gebindegröße: 1-kg-Gebinde, 5-kg-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ nützlingsschonend, mit Nützlingen integrierbar<br />

■ sehr gut kulturverträglich<br />

■ erfasst durch die Dampfphase auch versteckt sitzende Läuse<br />

■ sehr schnelle Wirkung<br />

■ gut geeignet zur Bekämpfung von Virusvektoren<br />

Für Genehmigungen nach §18a PflSchG Hinweise auf Seite 15 beachten<br />

Weiße Fliege<br />

(Trialeurodes vaporariorum/Bemisia tabaci)<br />

Adulte weißgeflügelte Tiere und ihre<br />

schildlausähnlichen Larven sitzen an<br />

der Blattunterseite. Deren Saugen<br />

führt zu Blattnekrosen und Rußtaubildung<br />

nach Honigtauansiedlung.<br />

Befallskontrollen sollten mit Gelbtafeln<br />

durchgeführt werden. Zur Bekämpfung<br />

können biologische und<br />

chemische Maßnahmen miteinander<br />

kombiniert werden. Die Schlupfwespe<br />

(Encarsia formosa) parasitiert beide<br />

Weiße-Fliege-Arten. Der Einsatz von<br />

nützlingsschonenden Präparaten wie<br />

Plenum ist möglich.<br />

500 g/kg Pymetrozine<br />

Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat<br />

Wirkungsspektrum: Blattläuse und Weiße Fliege<br />

im Freiland und Gewächshaus<br />

Applikationshäufigkeit: max. 5x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge bis 50 cm Pflanzengröße: 0,36 kg/ha;<br />

gegen Weiße Fliege: 50 bis 125 cm Pflanzengröße:<br />

0,54 kg/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße:<br />

0,72 kg/ha<br />

Aufwandmenge bis 50 cm Pflanzengröße: 0,24 kg/ha;<br />

gegen Blattläuse: 50 –125 cm Pflanzengröße:<br />

0,36 kg/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße:<br />

0,48 kg/ha<br />

Gebindegröße: 1-kg-Gebinde, 5-kg-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ nützlingsschonend, mit Nützlingen integrierbar<br />

■ sehr gut kulturverträglich<br />

■ wirkt auch bei hohen Temperaturen<br />

■ erfasst Blattläuse und Weiße Fliege<br />

Kalifornischer Blütenthrips<br />

(Franklinella occidentalis)<br />

Diese Thripsart ist aufgrund der<br />

verborgenen Lebensweise und der<br />

extrem raschen Vermehrung schwer<br />

bekämpfbar und daher ein großes<br />

Problem für alle Beet- und Balkonpflanzen.<br />

Franklinella ist auch als<br />

Überträger der Tospoviren bekannt.<br />

Die Saugtätigkeit an den Blütenblättern<br />

verursacht helle Flecken und<br />

braune Blattränder, dazu kommen<br />

Verunreinigungen durch Kotspuren<br />

und Blütenpollen.<br />

Thripse sind wärmeliebend und können<br />

sich bei Temperaturen um 27 °C<br />

innerhalb eines Monats um das<br />

100-Fache vermehren. Blautafeln<br />

dienen zur Früherkennung des<br />

Schädlings im Bestand und müssen<br />

in wöchentlichen Intervallen ausgewechselt<br />

und ausgezählt werden, um<br />

den Populationsdruck festzustellen.<br />

18 g/l Abamectin<br />

Formulierung: Emulsionskonzentrat<br />

Weichhautmilben<br />

(Tarsonemidae)<br />

Weichhautmilben verursachen<br />

Deformationen und Missbildungen<br />

an Blüten, Blättern und Stielen. Sie<br />

sitzen versteckt in Blüten und Triebspitzen<br />

und sind ohne Lupe kaum zu<br />

erkennen. Die Blattränder sind eingerollt,<br />

oft auch gekräuselt. Es können<br />

verkrüppelte Blütenknospen oder<br />

Blüten mit Flecken sowie verkrümmte<br />

oder verkürzte Blütenstiele auftreten.<br />

Weichhautmilben bevorzugen hohe<br />

Luftfeuchte und Wärme, weshalb<br />

sie vor allem im Gewächshaus anzutreffen<br />

sind.<br />

RW RW RW RW<br />

Wirkungsspektrum: Spinnmilben, Weichhautmilben, Thripse, Weiße Fliege, Minierfliege, Rostmilbe<br />

Zulassung: im Gewächshaus: gegen Thripse (Larvenstadium L1–L4), Weiße Fliegen,<br />

Weichhautmilben, Spinnmilben, Minierfliegen<br />

im Freiland: gegen Spinnmilben in Stauden und Rosen<br />

Applikationshäufigkeit: max. 5x pro Jahr und Kultur (Gewächshaus);<br />

max. 3x pro Jahr und Kultur (Freiland)<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha;<br />

50 bis 125 cm Pflanzengröße: 0,9 l/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße: 1,2 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: im Freiland: gegen Minierfliegen und Gallmilben<br />

Applikationshäufigkeit: max. 3x pro Jahr<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha;<br />

50 bis 125 cm Pflanzengröße: 0,9 l/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße: 1,2 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: im Freiland: gegen Thripse und Weichhautmilben<br />

Applikationshäufigkeit: max. 1x pro Jahr<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ erfasst auch versteckt sitzende Tiere durch translaminare Verteilung des Wirkstoffs<br />

■ sehr gut kulturverträglich<br />

■ temperaturunabhängige Wirkung<br />

■ Nützlinge können im Gewächshaus 5–7 Tage nach einer Behandlung wieder eingesetzt werden<br />

8 9


Schädlinge im Zierpflanzenbau<br />

Trauermücken und -larven<br />

(Sciaridae)<br />

Trauermücken sind weit verbreitet<br />

und bevorzugen Pflanzenbestände<br />

mit genügend organischer Substanz,<br />

Feuchtigkeit und Wärme. Trauermücken<br />

legen ihre Eier in feuchter<br />

Erde ab. Die daraus schlüpfenden<br />

weißen Larven mit schwarzer Kopfkapsel<br />

ernähren sich zunächst von<br />

abgestorbenem Pflanzenmaterial,<br />

dann befallen sie die Wurzeln lebender<br />

Pflanzen. Die Vermehrungsraten<br />

im Gewächshaus sind sehr hoch,<br />

besonders im Sommer. Moderates<br />

Gießen und trockene Kulturführung<br />

wirken befallsreduzierend.<br />

Zur Bekämpfung können biologische<br />

und chemische Maßnahmen miteinander<br />

kombiniert werden.<br />

18 g/l Abamectin<br />

Formulierung: Emulsionskonzentrat<br />

Spinnmilben<br />

(Tetranychus spec.)<br />

An der Blattoberseite sind anfangs<br />

kleine gelblich-weiße Punkte zu<br />

finden. Im weiteren Verlauf färben<br />

sich die Blätter gelblich-braun. Bei<br />

starkem Befall kann auch ein feines<br />

Gespinst erkennbar sein. Die Tiere<br />

befinden sich auf der Blattunterseite.<br />

Trockenheit und hohe Temperaturen<br />

fördern den Befall. Die Entwicklungsdauer<br />

ist stark temperaturabhängig<br />

und dauert bei 24 °C nur ca. 9 Tage.<br />

Die Bestände sind sorgfältig auf Befall<br />

zu kontrollieren.<br />

Wirkungsspektrum: Spinnmilben, Weichhautmilben, Thripse, Weiße Fliege, Minierfliege<br />

Zulassung: im Gewächshaus: gegen Thripse (Larvenstadium L1–L4), Weiße Fliegen,<br />

Weichhautmilben, Spinnmilben, Minierfliegen<br />

im Freiland: gegen Spinnmilben in Stauden und Rosen<br />

Applikationshäufigkeit: max. 5x pro Jahr und Kultur (Gewächshaus);<br />

max. 3x pro Jahr und Kultur (Freiland)<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha;<br />

50 bis 125 cm Pflanzengröße: 0,9 l/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße: 1,2 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: im Freiland: gegen Minierfliegen und Gallmilben<br />

Applikationshäufigkeit: max. 3x pro Jahr<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha;<br />

50 bis 125 cm Pflanzengröße: 0,9 l/ha;<br />

über 125 cm Pflanzengröße: 1,2 l/ha<br />

Genehmigung nach §18a: im Freiland: gegen Thripse und Weichhautmilben<br />

Applikationshäufigkeit: max. 1x pro Jahr<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,6 l/ha<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Ihre Vorteile:<br />

■ erfasst auch versteckt sitzende Tiere durch translaminare Verteilung des Wirkstoffs<br />

■ sehr gut kulturverträglich<br />

■ temperaturunabhängige Wirkung<br />

■ Nützlinge können im Gewächshaus 5–7 Tage nach einer Behandlung wieder eingesetzt werden<br />

Eulenraupen<br />

(Noctuidae)<br />

Raupen fressen an Blättern, Blüten<br />

und Trieben. Man findet sowohl<br />

Fensterfraß wie auch andere Fraßschäden,<br />

z. B. Blattrand- oder Skelettierfraß.<br />

Die Raupen selbst sind oft<br />

nicht zu sehen, da sie versteckt sitzen.<br />

Ein Hinweis auf Raupenfraß sind<br />

Kotkrümel an den Fraßstellen. Raupen<br />

können im Gewächshaus das ganze<br />

Jahr über auftreten. Sie fressen meist<br />

nur in der Dämmerung oder nachts.<br />

Der Befall beginnt in der Regel herdweise<br />

und ist lediglich an den Fraßspuren<br />

zu erkennen.<br />

100 g/l Lambda-Cyhalothrin<br />

Formulierung: Kapselsuspension<br />

Wirkungsspektrum: beißende und saugende Insekten<br />

(Käfer, Zikaden, Raupen, Blattläuse)<br />

Zulassung: gegen Zikaden im Freiland und<br />

freifressende Schmetterlingsraupen<br />

im Freiland und im Gewächshaus<br />

Applikationshäufigkeit: max. 2x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße: 0,075 l/ha<br />

Gebindegröße: 1-l-Gebinde, 5-l-Gebinde<br />

Vorteile:<br />

Langfristige<br />

Zulassung bis<br />

2022<br />

■ breit wirksam gegen beißende und saugende Insekten<br />

■ effektiv bei geringer Aufwandmenge (nur 75 ml/ha)<br />

■ anwenderfreundliche Flüssigformulierung<br />

■ geruchsneutral und lichtstabil<br />

■ hohe Mischverträglichkeit mit vielen Produkten<br />

Zikaden<br />

(Cicadellidae)<br />

Saugschäden durch Wanzen und<br />

Zikaden-Arten sind vorrangig an den<br />

Blättern durch Saugstellen, Ausbleichungen<br />

oder sogar Verkrüppelungen<br />

zu erkennen. Bei steigenden Temperaturen<br />

ist mit einer Massenvermehrung<br />

an zahlreichen Freiland (Rosen,<br />

Rhododendren)- und Gewächshauskulturen<br />

(Chrysanthemen, Primeln,<br />

Pelargonien) zu rechnen.<br />

50 g/kg Lambda-Cyhalothrin<br />

Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat<br />

Wirkungsspektrum: beißende und saugende Insekten<br />

(Käfer, Zikaden, Raupen, Blattläuse)<br />

Zulassung: gegen Zikaden im Freiland und<br />

freifressende Schmetterlingsraupen<br />

im Freiland und im Gewächshaus<br />

Applikationshäufigkeit: max. 2x pro Jahr und Kultur<br />

Aufwandmenge: bis 50 cm Pflanzengröße im Freiland<br />

und Gewächshaus: 0,150 kg/ha in<br />

600 l Wasser/ha;<br />

Pflanzengröße 50 bis 125 cm<br />

im Gewächshaus: 0,225 kg/ha in<br />

1.200 l Wasser/ha<br />

Gebindegröße: 1-kg-Gebinde, 5-kg-Gebinde<br />

Vorteile:<br />

✗BITTE BEACHTEN<br />

In Mischung mit Azolen ist die Mischung<br />

als bienengefährlich (B2) eingestuft<br />

Für Genehmigungen nach §18a PflSchG Hinweise auf Seite 15 beachten<br />

Langfristige<br />

Zulassung bis<br />

2022<br />

■ breit wirksam gegen beißende und saugende Insekten<br />

■ geruchsneutral und lichtstabil<br />

■ hohe Mischverträglichkeit mit vielen Produkten<br />

10 11<br />

RW


Tipps zum richtigen Insektizideinsatz<br />

Viele Insekten werden über die Klimabedingungen und hier primär<br />

über die Temperatur in ihrer Entwicklung gesteuert. Besonders<br />

trockene und warme Bedingungen sorgen für eine explosionsartige<br />

Vermehrung. Da sich die Nützlinge erst phasen-verzögert<br />

im Bestand aufbauen, ist der Erzeuger qualitativ hochwertiger<br />

Kulturen gefordert, rechtzeitig mit einem nach Möglichkeit nützlingsschonenden<br />

Insektizid den Befall zu reduzieren, um einen<br />

wirtschaftlichen Schaden zu verhindern. Ständige Kontrollen,<br />

Wirkstoffwechsel und die Beachtung der Temperaturoptima bei<br />

den jeweiligen Insektiziden sind wichtige Voraussetzungen für<br />

einen optimalen Bekämpfungserfolg.<br />

Für alle Pyrethroide (z. B. Karate Zeon) gilt, dass der Einsatz<br />

bei Temperaturen über 25 °C vermieden werden sollte, da der<br />

Abbau der Pyrethroide in den Insekten ab 25 °C beschleunigt<br />

stattfindet. Pirimor Granulat erfasst durch seine Dampfphase<br />

auch versteckt sitzende Blattläuse optimal bei Temperaturen<br />

zwischen 15 °C und 28 °C, unter 12 °C und über 28 °C ist dieser<br />

Effekt jedoch geringer ausgeprägt<br />

Wirkungsweise<br />

Aufwandmenge<br />

Temperaturoptimum<br />

Blattläuse<br />

Weiße Fliege<br />

Milben<br />

Raupen, Zikaden<br />

Thripse<br />

Käfer, Wanzen<br />

Minierfliegen<br />

Nützlingsschonung<br />

Sonstige Hinweise<br />

Das nützlingsschonende Blattlausmittel Plenum 50 WG hingegen<br />

kann problemlos auch bei Temperaturen über 25 °C<br />

eingesetzt werden und bewirkt dann einen sofortigen Saugstopp<br />

bei allen relevanten Blattlausarten. Wird Plenum 50 WG<br />

bei Temperaturen unter 15 °C appliziert, tritt die Wirkung<br />

verzögert ein.<br />

Beim Auftreten schwer bekämpfbarer Aphis-Arten wie Kreuzdornlaus,<br />

Faulbaumlaus oder versteckt sitzender Arten und<br />

hohem Lausdruck sollten Mischungen eines Blattlausspezialisten<br />

(Pirimor Granulat oder Plenum 50 WG) mit einem Pyrethroid<br />

(Karate Zeon) bevorzugt werden. Diese Mischungen sind auch<br />

anzuraten, wenn neben Blattläusen auch Raupen oder beißende<br />

Insekten auftreten.<br />

Für das temperaturunabhängige Vertimec gilt, dass eine optimale<br />

Wirkung nur dann zu erwarten ist, wenn das Produkt schnell in<br />

die Pflanzen eindringen kann. Dies wird durch eine Applikation<br />

in den Abendstunden bei geringerer UV-Einstrahlung erzielt.<br />

Eine Übersicht über das Wirkungsspektrum von <strong>Syngenta</strong>-Insektiziden kann der folgenden Tabelle entnommen werden<br />

+++ sehr gute Wirkung<br />

++ gute Wirkung<br />

+ Teilwirkung<br />

* Wirkung nach eigener Erfahrung<br />

Plenum 50 WG Pirimor Granulat Karate Zeon Vertimec<br />

Systemisch Dampfphase + Kontakt Fraß + Kontakt Translaminar<br />

0,24 – 0,72 kg/ha 0,25 – 0,50 kg/ha 75 ml/ha 0,60 –1,20 l/ha<br />

20 – 30 °C 15 – 25 °C 5 – 25 °C 15 – 30 °C<br />

+++ +++ +++* (+)*<br />

++ – ++* +(+)<br />

– – +* +++<br />

– – +++ –<br />

– – ++* + +(+)<br />

– – ++(+)* –<br />

– – ++* +++<br />

++(+) +++ + ++<br />

Nach Aufnahme Schnelle Wirkung Breite Wirkung Starke Wirkung<br />

sofortiger Saugstopp gegen Blattläuse gegen saugende und gegen Milben, Thripse<br />

der Läuse beißende Insekten und Minierfliegen<br />

Hygienemaßnahmen<br />

Betriebs- und Pflanzenhygiene ist die Basis jeglicher Pflanzenproduktion.<br />

Die konsequente Durchführung aller Hygienemaßnahmen<br />

vor und während der Kulturzeit ermöglicht ein gesundes<br />

Pflanzenwachstum. Pflanzen- und Betriebshygiene bedeutet<br />

das Erkennen und Ausschalten aller möglichen Infektionsquellen<br />

für pilzliche und tierische Schaderreger, Bakterien und Viren vor<br />

und während der Kultur. Die folgende Kurzübersicht dient jedem<br />

Betrieb als Checkliste, um mögliche Problem-Verursacher zu<br />

erkennen und zu beheben.<br />

Substrat/Boden<br />

Dämpfung des Substrates, um Schädlinge und Dauersporen<br />

von Pilzen abzutöten<br />

Wahl eines für die Kultur optimalen Substrates (pH-Wert,<br />

Salzgehalt, Humusgehalt) als Basis für optimales Pflanzenwachstum<br />

Regelmäßige Boden- und Substratanalysen während der<br />

Kultur beugen Nährstoffmangel oder -überschuss vor.<br />

Wasser/Feuchtigkeit<br />

Ausschluss der Übertragung von Krankheiten durch das<br />

Bewässerungsverfahren (ggf. durch Einsatz von Wasserentkeimungsanlagen)<br />

Wahl eines optimalen Bewässerungsverfahrens (Methode,<br />

Bewässerungszeitpunkt) für die Kultur beugt Krankheitsbefall<br />

vor<br />

Analyse des Bewässerungswassers<br />

Luftfeuchtigkeitsmessungen im Bestand, um Taupunktunterschreitung<br />

zu vermeiden<br />

Kultureinrichtungen/Geräte<br />

Regelmäßiges Desinfizieren von Stellflächen, Töpfen und<br />

Arbeitsgeräten<br />

Reinigung der Gewächshäuser vor einer neuen Kultur und<br />

regelmäßiger Austausch der Kulturmatten<br />

Kontrollen<br />

Regelmäßige Kontrollen auf Befall und Beseitigen kranker<br />

Pflanzen aus dem Bestand<br />

Bestandeskontrolle mit Gelb- und Blautafeln, um Schädlingsbefall<br />

schneller zu erkennen<br />

Beseitigen von Unkräutern unter Gewächshaustischen und an<br />

Rändern und Ecken<br />

Geregelte Kompost- und Abfallentsorgung<br />

Positionierung der Kompoststelle weitab von Kulturflächen<br />

Saat- und Pflanzgut<br />

Resistenzen/Widerstandsfähigkeit der zu kultivierenden<br />

Pflanzenarten und -sorten<br />

Verwendung von gesundem Ausgangsmaterial<br />

(Stecklinge, Jungpflanzen)<br />

Verwendung von Sorten mit guter Selbstverzweigung reduziert<br />

Verletzungsgefahr durch Stutzen<br />

Verwendung von gebeiztem Saatgut<br />

Eingangskontrollen bei der Jungpflanzenanlieferung<br />

Applikationstechnik<br />

Wahl optimaler Applikationstechnik für die Kultur<br />

(Wasseraufwand, Gerät)<br />

Einwandfreie Funktionsfähigkeit der Geräte und Düsen<br />

Gute Benetzungsqualität bei der Applikation reduziert<br />

Wirkungsverluste<br />

Ordnungsgemäße Spritzenreinigung und Entsorgung der<br />

Restmengen<br />

12 13


Tipps für die<br />

richtige Applikationstechnik<br />

Der Wirkstoff und die Formulierung machen es<br />

Eine zentrale Bedeutung nimmt der Wirkstoff oder die Wirkstoffkombination ein. Darüber hinaus<br />

gilt es, den Wirkstoff optimal in hoher Menge zum Wirkort kommen zu lassen. Kontaktwirkstoffe<br />

müssen z. B. auf der Zielfläche gleichmäßig verteilt werden, um die Erreger am Eindringen durch<br />

die Kutikula zu hindern, systemische Wirkstoffe müssen gut in die Pflanze eindringen und dort<br />

möglichst gleichmäßig verteilt werden. Deshalb wird für jedes Produkt eine optimale Formulierung<br />

gewählt. Aus diesen Gründen gibt es:<br />

Emulgierbare Konzentrate EC (Score, Topas, Vertimec)<br />

Wasserlösliche Konzentrate SL (Banvel M u. a.)<br />

Suspensionskonzentrate SC (Ortiva u. a.)<br />

Kapselsuspensionen CS (Karate Zeon)<br />

Wasserdispergierbare Granulate WG (Plenum WG, Pirimor Granulat)<br />

Gängige Formulierungstypen<br />

1. | Emulsionskonzentrate (z. B. Score, Topas)<br />

Die Gruppe der ECs‚ ’Emulgierbare Konzentrate’, gehört zu den wichtigen Formulierungstypen.<br />

Sie sind dünnflüssig, gut dosierbar und bis auf wenige Ausnahmen leicht lagerbar. Man unterscheidet<br />

Mikro- und Makroemulsionen. Hohe Anforderungen werden an die Lösungsmittel gestellt,<br />

die alle toxikologisch und ökologisch unbedenklich und auch zusätzlich schwer entflammbar sein<br />

müssen.<br />

2. | Suspensionskonzentrate (z. B. Ortiva)<br />

Bei SC-haltigen Produkten handelt es sich um fein zermahlene Wirkstoffpartikel, die fein verteilt<br />

in Schwebe gehalten werden. Dafür werden Dispergiermittel zugesetzt, die sich gegenseitig<br />

abstoßen, damit ein schnelles Absacken verhindert und die Gefahr von Bodensatz verringert wird.<br />

3. | Wasserdispergierbare Granulate (Sprühgranulate, z. B. Ridomil Gold MZ,<br />

Extrudergranulate, z. B. Switch)<br />

Wasserlösliche Granulate werden bevorzugt bei Produkten mit hohen Wirkstoffgehalten<br />

produziert. Die Produktion ist aufwendig und daher teurer als bei flüssigen Präparaten, aber die<br />

Verpackung kann in Faltschachteln oder kleinen Behältnissen erfolgen. Granulate lassen sich<br />

auch bei kühlen Temperaturen gut lagern.<br />

4. | Wasserlösliche Konzentrate (z. B. Banvel M)<br />

Die Wirkstoffe liegen gelöst in einer wässrigen Spritzbrühe vor. Das Abmessen und Befüllen<br />

der Spritze ist einfach und lässt sich gut durchführen. Allerdings lassen sich nicht alle Wirkstoffe<br />

so formulieren, da im Einzelfall sehr hohe Aufwandmengen erforderlich würden. Bezüglich der<br />

Lagerung sollte bei vielen auf Frostfreiheit geachtet werden.<br />

5. | Kapselsuspensionen (CS, z. B. Karate Zeon)<br />

Innerhalb dieser mikroskopisch kleinen Polymerkapseln ist der Wirkstoff dispergiert. Die Kapseln<br />

wiederum sind in einer Suspension fixiert. Diese Kapselsuspensionen bieten noch mehr Anwenderschutz,<br />

da erst auf der Zielfläche der Wirkstoff per Diffusion oder durch Aufreißen der Kapsel<br />

austritt.<br />

Mischbarkeit von Pflanzenschutzmitteln im Zierpflanzenbau – was ist zu beachten?<br />

Zur sachgerechten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gehören zugelassene<br />

Pflanzenschutzmittel, geprüfte Geräte und sachkundige Anwender.<br />

Tankmischungen von Pflanzenschutzmitteln werden aus unterschiedlichen Gründen<br />

durchgeführt<br />

■ Verbreiterung des Wirkungsspektrums<br />

■ Resistenzvorsorge<br />

■ Verringerung von Überfahrten und Reduzierung von Arbeitsstunden<br />

■ Kombination mit Düngung<br />

Jedes Produkt mit dem dazugehörigen Formulierungstyp ist optimal aufeinander<br />

abgestimmt. Wenn Tankmischpartner zugesetzt werden, ist die Gebrauchsanleitung der<br />

Hersteller genau zu beachten, da Wechselwirkungen nicht auszuschließen sind.<br />

Es kann zum Beispiel zu Veränderung im Umweltverhalten bei Kombinationen von Azolen<br />

mit bienenungefährlichen Pyrethroiden kommen, hier ändert sich die Einstufung der<br />

Pyrethroide auf Bienen.<br />

Auch die gute und geprüfte Kulturverträglichkeit von Produkten kann sich bei Tankmischungen<br />

verändern. Wird Ortiva unter Glas in Mischung mit bestimmten Blattdüngern<br />

eingesetzt, kann das zu Phytotoxizität führen, während Ortiva, solo ausgebracht, in der<br />

Regel verträglich ist.<br />

Aus diesen Einzelbeispielen lässt sich die Vielzahl der Mischbarkeitsmöglichkeiten erkennen.<br />

Wenn ein neues Produkt vor der Markteinführung steht, werden standardmäßig die<br />

größten Einsatzwahrscheinlichkeiten von den Herstellerfirmen in der internen Mischbarkeit<br />

getestet. Auf dieser Datenbasis baut sich in der Gebrauchsanleitung der Punkt Mischbarkeit<br />

auf. Weitere Informationen werden über die Beratungscenter der Firmen gegeben.<br />

Wichtiger Hinweis zu allen nach §18a PflSchG (alt) bzw. Art. 51 Verordnung (EG) Nr.<br />

1107/2009 genehmigten Anwendungsgebieten.<br />

Bei der Anwendung des Mittels in genehmigten Anwendungsgebieten ist zu beachten, dass die<br />

Prüfung der Wirksamkeit des Mittels in dem genehmigten Anwendungsgebiet und möglicher<br />

Schaden an Kulturpflanzen grundsätzlich nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens der<br />

deutschen Zulassungsbehörde und daher nicht ausreichend ausgetestet und geprüft ist. Mögliche<br />

Schäden aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder Schäden an den Kulturpflanzen liegen<br />

somit nicht im Verantwortungsbereich des Herstellers, sondern ausschließlich im Verantwortungsbereich<br />

des Anwenders. Die Wirksamkeit und Pflanzenverträglichkeit des Mittels ist daher<br />

vom Anwender vor der Ausbringung des Mittels ausreichend zu prüfen. Eine Liste der zusätzlich<br />

genehmigten Anwendungsgebiete sowie weitere Informationen können über das <strong>Syngenta</strong><br />

BeratungsCenter 0800/32 40 275 (gebührenfrei) bzw. www.syngenta.de angefordert werden.<br />

Informationen zum Einsatz und zur Anwendung unserer Produkte nach Genehmigungen §18a<br />

PflSchG erhalten Sie außerdem:<br />

im Internet www.bvl.bund.de, www.syngenta.de<br />

beim Amtlichen Dienst<br />

Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen<br />

lesen. Bitte beachten Sie die Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Diese<br />

Informationen ersetzen nicht die Gebrauchsanleitung. Bindend ist der Text an der deutschen<br />

<strong>Syngenta</strong> Verkaufsware. Diese Informationen gelten nur für das Vertriebsgebiet Deutschland.<br />

Irrtum und Druckfehler vorbehalten. Stand August 2012<br />

® = Eingetragene Marke einer <strong>Syngenta</strong> Konzerngesellschaft<br />

TM = Angemeldete Marke einer <strong>Syngenta</strong> Konzerngesellschaft<br />

RW = Bildmaterial Rainer Wilke PSD-NRW<br />

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