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Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe

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kommen. Doch nur bei jedem zehnten Patienten wird ein Verschwinden<br />

der malignen Zellen mit dem Philadelphia-Chromosom<br />

erreicht. Hinzu kommen <strong>die</strong> teilweise schweren Nebenwirkungen<br />

<strong>und</strong> sobald das Medikament abgesetzt wird, tritt <strong>die</strong> Erkrankung<br />

wieder ein.<br />

STI 571 / Glivec / Imatinib<br />

Seit Mai 2001 <strong>ist</strong> der Enzymhemmer Imatinib als Glivec für Patienten<br />

mit CML zugelassen.Die Idee von Glivec <strong>ist</strong>, das Bcr-Abl-Protein<br />

zu hemmen, welches <strong>eine</strong> bestimmte Enzymaktivität aufwe<strong>ist</strong> (so<br />

genannte Tyrosinkinaseaktivität), ohne <strong>die</strong> Leukämiezellen nicht<br />

überleben können. Glivec wurde (mal wieder) von der Presse als<br />

das Mittel für CML hochgejubelt <strong>und</strong> inzwischen sogar für andere<br />

<strong>Krebs</strong>arten wie Magenkrebs zugelassen. Doch wie immer gilt auch<br />

hier: „Schaun mer mal“, denn <strong>die</strong> anfängliche Euphorie <strong>ist</strong> nämlich<br />

schon längst verschw<strong>und</strong>en, nachdem <strong>die</strong> prognostizierten Erfolge<br />

bei weitem nicht eingetroffen sind.<br />

Das heißt nicht, dass Glivec nicht vielleicht doch ein wichtiges<br />

Mittel in der Behandlung von CML sein könnte, doch es gibt inzwischen<br />

selbst in der Schulmedizin einige Stimmen, <strong>die</strong> davor warnen,<br />

Glivec als W<strong>und</strong>ermittel zu sehen. Ich kann dem nur zustimmen<br />

<strong>und</strong> m<strong>eine</strong> wenigen Erfahrungen mit Glivec sind auch nicht gerade<br />

berauschend. Bei fortgeschrittenen Fällen (<strong>und</strong> das sind viele!)<br />

scheint Glivec erstens k<strong>eine</strong> Rückfälle vermeiden zu können, wie<br />

auch das Wissenschaftsjournal „Science“ im Juni 2001 berichtete<br />

<strong>und</strong> zweitens fördert es evtl. sogar das <strong>Krebs</strong>wachstum.<br />

Zwar erlangen manche Patienten <strong>eine</strong> Remission, <strong>die</strong>ser Zustand<br />

hält jedoch nicht lange an. Bei ca. 80 % dauert <strong>die</strong> hoffnungsvolle<br />

Phase maximal ein Jahr, danach produziert ein spezielles Gen wieder<br />

zu viel Kinaseprotein <strong>und</strong> aktiviert darüber das Wachstum der<br />

<strong>Krebs</strong>zellen. In Kalifornien glaubt ein Team um Charles Sawyers<br />

auch zu wissen warum. Sein Team entdeckte bei Patienten <strong>eine</strong><br />

Punktmutation in dem BCR-ABL-Gen, <strong>die</strong> das entsprechende Pro-<br />

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