berberis - Verein zur Förderung der Homöopathie und Gesundheit
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<strong>Homöopathie</strong><br />
Die Zeitung Des <strong>Verein</strong> Zur FörDerung Der HomöopatHie unD gesunDHeit • ausgabe april 2009<br />
gewöhnliche berberitze<br />
<strong>berberis</strong><br />
JaHresabonnement eur 24,00 • Für mitglieDer natürlicH kostenlos.
informatives<br />
Vorwort<br />
Liebe Fre<strong>und</strong>innen<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e <strong>der</strong><br />
<strong>Homöopathie</strong>,<br />
kaum waren schokoladeweihnachtsmänner<br />
<strong>und</strong> christbaumbehang<br />
aus den Verkaufsregalen<br />
verschw<strong>und</strong>en,<br />
tauchten schon die<br />
ersten bunten eier <strong>und</strong><br />
osterhasen auf.<br />
Trotzdem sollten wir uns die<br />
Freude auf Ostern durch den<br />
Handel nicht vermiesen lassen,<br />
schließlich sind die kommenden<br />
Feiertagen mit alten, in unserer<br />
Kultur fest verankerten Ritualen<br />
verb<strong>und</strong>en, die den grauen Winter<br />
endgültig vertreiben <strong>und</strong> den<br />
Frühling, das blühende Leben<br />
feiern sollen.<br />
Da wäre einmal das Abbrennen<br />
von Osterfeuern <strong>und</strong> Osterrä<strong>der</strong>n<br />
aus Holz <strong>und</strong> Stroh; damit sollte<br />
2<br />
<strong>der</strong> Winter, böse Hexen <strong>und</strong> Geister<br />
vertrieben, Haus <strong>und</strong> Hof<br />
vor Bränden <strong>und</strong> die Bewohner<br />
vor Krankheit geschützt werden.<br />
Das Feuer wurde <strong>und</strong> wird meist<br />
auf Hügeln abgebrannt, damit<br />
<strong>der</strong> schützende Feuerschein<br />
möglichst weit reicht.<br />
Die bunten Ostereier stammen<br />
wahrscheinlich daher, dass während<br />
<strong>der</strong> Fastenzeit keine Eier<br />
gegessen werden durften. Um die<br />
anfallenden Eier möglichst lange<br />
haltbar zu machen, wurden sie<br />
hartgekocht. Damit man leichter<br />
feststellen konnte, welche Eier in<br />
<strong>der</strong> Speisekammer schon gekocht<br />
waren <strong>und</strong> welche roh, wurden<br />
dem Kochwasser Pflanzen <strong>und</strong><br />
Pflanzenteile zum Färben <strong>der</strong><br />
Eier beigefügt. Zur Freude <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> wurden <strong>und</strong> werden heute<br />
noch die bunten Eier versteckt,<br />
nach <strong>der</strong> aufregenden Suche sind<br />
sie Hauptbestandteile einiger<br />
Spiele wie „Eierpecken“ o<strong>der</strong><br />
„Eierrollen“. Und endlich dürfen<br />
die Eier verspeist werden.<br />
Der Brauch, die Osterspeisen,<br />
also Osterbrot, ursprünglich ein<br />
süßes Brot ähnlich unserem heutigen<br />
Hefezopf, Schinken, bunte<br />
Eier <strong>und</strong> Salz in <strong>der</strong> Kirche beim<br />
Ostergottesdienst segnen zu lassen,<br />
kann nach manchen Autoren<br />
bis ins 7. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>zur</strong>ückverfolgt<br />
werden. Die „Fleischwei-<br />
he“ bildet somit den feierlichen<br />
Abschluss <strong>der</strong> Fastenzeit <strong>und</strong> ist<br />
Auftakt für ein gemütliches <strong>und</strong><br />
ausgiebiges Essen im Kreise von<br />
Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en.<br />
Vielleicht nicht ganz so bekannt<br />
ist das Osterwasser. Das Wasser,<br />
das zu Ostern aus Brunnen <strong>und</strong><br />
Quellen fließt, es gilt als Lebensspen<strong>der</strong><br />
für Menschen Tiere<br />
<strong>und</strong> Pflanzen <strong>und</strong> ihm werden<br />
heilende <strong>und</strong> schützende Eigenschaften<br />
zugesprochen. Um<br />
das wertvolle Wasser zu ehren,<br />
werden Brunnen <strong>und</strong> Quellen<br />
mit frischem Grün <strong>und</strong> den ersten<br />
Blumen geschmückt. In<br />
die katholische Kirche ist dieser<br />
Brauch ebenfalls integriert<br />
worden, in <strong>der</strong> Osternacht wird<br />
das Taufwasser für das gesamte<br />
kommende Jahr geweiht.<br />
Einladen möchte ich Sie, einen<br />
Osterspaziergang zu machen<br />
<strong>und</strong> dabei die erwachende Natur<br />
zu beobachten <strong>und</strong> zu genießen.<br />
Und nicht vergessen, es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, nur das falsche<br />
Gewand!<br />
Im Namen <strong>der</strong> gesamten Redaktion<br />
<strong>und</strong> des Vorstandes wünsche<br />
ich Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Familie schöne<br />
Osterfeiertage <strong>und</strong> viel Freude<br />
bei <strong>der</strong> Lektüre <strong>der</strong> Aprilausgabe<br />
Claudia Maurer
news aus potzi‘s kräutergarten<br />
erDraucH<br />
Fumaria oFFicinalis<br />
Viele werden nicht wissen<br />
welche pflanze <strong>der</strong><br />
erdrauch ist. ich kannte<br />
dieses kraut auch nicht,<br />
bis eines tages im Frühjahr<br />
unter dem magnolienbaum<br />
wie hingesät<br />
die zarte, blassrosa<br />
pflanzen waren.<br />
Der Erdrauch gehört zu den<br />
Mohngewächsen, ist einjährig<br />
<strong>und</strong> wird 10 bis 30 cm hoch.<br />
Weitere Volksnamen sind: Ackerbraut,<br />
Ackerraute, Alprauch,<br />
Apostelkraut.<br />
Die „Leipziger Drogenk<strong>und</strong>e“<br />
erklärt den Namen <strong>der</strong> Pflanze<br />
folgen<strong>der</strong>maßen: „Sie heißt deshalb<br />
Erdrauch, weil sie in ihrer<br />
kleinen Art dasteht wie Rauch,<br />
<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Erde löst, <strong>und</strong> sie<br />
heißt auch deshalb so, weil sie<br />
von einer groben Feuchtigkeit<br />
entsteht die sich aus <strong>der</strong> Erde löst<br />
<strong>und</strong> über <strong>der</strong> Erde hängt.“<br />
Im Mittelalter in <strong>der</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e<br />
setzte man den Erdrauch<br />
vor allem bei Hauterkrankungen<br />
ein. Daneben nutzte man es <strong>zur</strong><br />
Stärkung von Leber <strong>und</strong> Magen.<br />
Inhaltsstoffe <strong>und</strong> Wirkung<br />
Seine Inhaltsstoffe sind u.a.: Bitterstoffe,<br />
Harz, Schleim, Protopin,<br />
Fumarsäure, Cholin, Flavonoide.<br />
Dadurch ist seine Wirkung blutreinigend,<br />
schweißtreibend, verdauungsför<strong>der</strong>nd,cholesterinsenkend.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Homöopathie</strong> wird Fumaria<br />
bei chronischem, juckendem<br />
Ekzem <strong>und</strong> bei Leberstörungen<br />
eingesetzt.<br />
In <strong>der</strong> TCM ist die thermische<br />
Wirkung kühl <strong>und</strong> die zugeordneten<br />
Organe sind Gallenblase,<br />
Dickdarm <strong>und</strong> Leber. Erdrauch<br />
wirkt kühlend auf das Leber-Qi<br />
<strong>und</strong> klärt die feuchte Hitze in<br />
Gallenblase <strong>und</strong> Milz.<br />
Tee-Zubereitung<br />
1 Teelöffeln Kraut wird mit ¼ l<br />
kochendem Wasser übergossen<br />
<strong>und</strong> 10 Minuten ziehen lassen. 2<br />
- 3 Tassen pro Tag.<br />
Öl<br />
Äußerlich kann man ein Erdrauchöl<br />
verwenden. Man setzt<br />
den Erdrauch (ohne Wurzel) in<br />
Olivenöl an <strong>und</strong> stellt es einige<br />
Wochen in die Sonne. Das ergibt<br />
ein gutes hautpflegendes Öl.<br />
Christl Potzmann<br />
3
Homöopathisches<br />
allium cepa, eupHrasia<br />
unD luFFa<br />
allium cepa, euphrasia<br />
<strong>und</strong> luffa - eine<br />
mögliche Hilfe bei<br />
erkältungen <strong>und</strong> allergischem<br />
schnupfen<br />
im akutfall.<br />
Endlich ist es Frühjahr, zarte<br />
Blumen <strong>und</strong> saftig grüne Gräser<br />
<strong>und</strong> Blätter zeigen sich, licht-<br />
<strong>und</strong> sonnenhungrig verbringen<br />
wir gerne wie<strong>der</strong> mehr Zeit in<br />
<strong>der</strong> Natur. Aber gerade jetzt unterschätzt<br />
man den noch kalten<br />
Wind, ein plötzlicher Regenschauer<br />
durchnässt die Kleidung<br />
<strong>und</strong> ein lästiger Schnupfen ist die<br />
Folge. O<strong>der</strong> die ersten Pollen reizen<br />
die Nase <strong>und</strong> Augen <strong>und</strong> verleiden<br />
den Aufenthalt im Freien.<br />
Die drei folgenden Arzneien<br />
können eventuell Abhilfe im<br />
Akutfall schaffen. Zu bedenken<br />
ist aber, dass gerade Allergien<br />
wie Heuschnupfen <strong>und</strong> Asthma<br />
chronische Krankheiten sind <strong>und</strong><br />
daher in die Hände einer erfahrenen<br />
Homöopathin o<strong>der</strong> Homöopathen<br />
gehören.<br />
Allium cepa - Küchenzwiebel<br />
Die Küchenzwiebel zählt zu den<br />
ältesten Kulturpflanzen <strong>und</strong> wird<br />
seit mehr als 5000 Jahren als weit<br />
verbreitete Gemüseart, vor allem<br />
für die ärmeren Bevölkerungsschichten,<br />
<strong>und</strong> als Gewürz, aber<br />
auch als Heilpflanze genutzt.<br />
4<br />
Der Name leitet sich vom lateinischen<br />
„cepula“ ab. Botanisch<br />
zählt die Zwiebel zu den<br />
Lauchgewächsen. Die Zwiebel<br />
ist eine vielfältige Kulturpflanze,<br />
neben <strong>der</strong> würzigen, scharfen<br />
Küchenzwiebel verwendet man<br />
in <strong>der</strong> Küche noch weiße <strong>und</strong><br />
rote Zwiebel, die mil<strong>der</strong>e Gemüsezwiebel,<br />
die Frühlings- o<strong>der</strong><br />
Lauchzwiebel, Schalotten <strong>und</strong><br />
die kleinen, sauer eingelegten<br />
Silberzwiebeln.<br />
Schon im alten Ägypten galt die<br />
Zwiebel als Desinfektionsmittel,<br />
Zwiebelzöpfe an die Haustür<br />
<strong>und</strong> Stall gehängt sollten auch<br />
in unseren Breiten vor Infektionskrankheiten<br />
schützen. Sogar<br />
als Schutzamulett gegen die Pest<br />
wurden Zwiebeln getragen.<br />
Zwiebeln enthalten, ebenso wie<br />
Knoblauch <strong>und</strong> Bärlauch, Alliine,<br />
schwefelhaltige Verbindungen,<br />
die beim Schneiden zersetzt werden<br />
<strong>und</strong> die Schleimhäute reizen.<br />
Diese Inhaltsstoffe, die am meisten<br />
in Knoblauch vorkommen,<br />
haben antibakterielle, lipid- <strong>und</strong><br />
blutdrucksenkende, anitasthmatische<br />
<strong>und</strong> antiallergische Wirkung.<br />
Roh verzehrt wird die Zwiebel<br />
in <strong>der</strong> Volksheilk<strong>und</strong>e bei Appetitlosigkeit<br />
<strong>und</strong> bei Verdauungsproblemen<br />
mit Blähungen<br />
<strong>und</strong> Koliken <strong>zur</strong> Anregung <strong>der</strong><br />
Gallenfunktion eingesetzt. Sie<br />
vertreibt Spulwürmer aus dem<br />
Darm, vorbeugend soll sie gegen<br />
altersbedingte Gefäßerkrankungen<br />
<strong>und</strong> unterstützend<br />
bei Diabetes genossen werden.<br />
Ebenso hilft die rohe Zwiebel,<br />
meist in Form von Zwiebelsaft<br />
o<strong>der</strong> Zwiebelsirup eingenommen<br />
bei allen Hustenarten.<br />
Äußerlich angewandt, klein geschnitten<br />
sowohl roh als auch<br />
geröstet, helfen Zwiebeln als Wickel<br />
bei Ohrenschmerzen, Halsschmerzen<br />
<strong>und</strong> Bronchitiden, in<br />
Scheiben aufgelegt bei Insektenstichen,<br />
Furunkeln, Warzen <strong>und</strong><br />
Blutergüssen.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon einmal eine<br />
Zwiebel geschnitten hat, kennt<br />
die beißende Wirkung <strong>der</strong> Zwiebel<br />
auf Nase <strong>und</strong> Augen. Dem<br />
Ähnlichkeitsprinzip <strong>der</strong> Homö
opathie entsprechend ist Allium<br />
cepa daher ein gutes Mittel bei<br />
gewöhnlichen Erkältungen o<strong>der</strong><br />
auch Heuschnupfen mit reichlicher<br />
Sekretion aus <strong>der</strong> Nase begleitet<br />
von starkem Tränenfluss.<br />
Leitsymptom ist die Rötung <strong>und</strong><br />
Reizung <strong>der</strong> Haut unterhalb <strong>der</strong><br />
Nase <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Oberlippe.<br />
Im Unterschied zu Euphrasia<br />
ist bei Allium cepa <strong>der</strong> Nasenausfluss<br />
ätzend <strong>und</strong> w<strong>und</strong>machend<br />
<strong>und</strong> die Tränen mild. Das<br />
reichliche wässrige Nasensekret<br />
macht die Nase <strong>und</strong> Oberlippe<br />
w<strong>und</strong>, man muss häufig niesen<br />
<strong>und</strong> die Nase tröpfelt ständig vor<br />
sich hin. Beson<strong>der</strong>s schlimm<br />
wird´s im warmen Zimmer <strong>und</strong><br />
gegen Nachmittag, man ist auch<br />
empfindlich gegen den Duft von<br />
Blumen <strong>und</strong> Pfirsichen. Die Augen<br />
tränen ständig, die Nasenschleimhaut<br />
ist angeschwollen<br />
<strong>und</strong> dumpfer Kopfschmerz kann<br />
auftreten. Verständlich, dass sich<br />
die Patienten benommen fühlen,<br />
Konzentrationsschwierigkeiten<br />
haben <strong>und</strong> nicht mehr klar denken<br />
können.<br />
Nicht nur die Nase <strong>und</strong> die Augen<br />
sind bei Allium cepa gereizt,<br />
auch <strong>der</strong> Hals kann entzündet<br />
sein, Heiserkeit <strong>und</strong> Husten plagen<br />
den Kranken. Dabei muss<br />
sich <strong>der</strong> Patient immer wie<strong>der</strong> an<br />
den Hals fassen.<br />
Deutlich besser geht es den Allium<br />
cepa Patienten an <strong>der</strong> frischen,<br />
kühlen Luft.<br />
Ursache für Allium cepa Schnupfen<br />
sind oft nasskalter Wind <strong>und</strong><br />
Wetter, nasse Füße o<strong>der</strong> eben<br />
Allergien. Neben Galphimia<br />
glauca ist Allium cepa ist einer<br />
<strong>der</strong> häufigsten Arzneien bei<br />
Heuschnupfen <strong>und</strong> allergischem<br />
Asthma.<br />
Euphrasia officinalis -<br />
Echter Augentrost<br />
Diese kleine Wiesenpflanze mit<br />
den zarten weißen, bläulichen<br />
o<strong>der</strong> rötlich violetten Blüten<br />
wird in <strong>der</strong> Naturheilk<strong>und</strong>e seit<br />
dem 14. Jahrhun<strong>der</strong>t gegen Augenerkrankungen,<br />
aber auch bei<br />
Kopfschmerzen <strong>und</strong> Magenschmerzen<br />
eingesetzt.<br />
Botanisch gehört <strong>der</strong> Augentrost<br />
zu den Sommerwurzgewächsen.<br />
Das Kraut ist ein Halbschmarotzer,<br />
mit seinen Saugwurzeln<br />
entzieht er die Nährstoffe aus<br />
den Wurzeln benachbart wachsen<strong>der</strong><br />
Gräser. Daher leiten sich<br />
auch die Synonyme Wiesenwolf<br />
bzw. Milchdieb ab (durch das<br />
schlechtere Gedeihen <strong>der</strong> Gräser<br />
kann sich das Weidevieh nicht<br />
mehr optimal ernähren <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Milchertrag sinkt). Bei einem<br />
Spaziergang o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung in<br />
Österreich können Sie den Au-<br />
gentrost auf den meisten Wiesen<br />
<strong>und</strong> Weiden bis in eine Höhe von<br />
2300 m finden. Die Blütezeit ist<br />
von Juli bis September.<br />
In <strong>der</strong> Phytotherapie wird <strong>der</strong><br />
Augentrost auch heute in Augentropfen<br />
<strong>und</strong> Augensalben verarbeitet.<br />
Mit dem Tee, hergestellt<br />
aus dem frischen o<strong>der</strong> getrocknetem<br />
blühenden Kraut, werden<br />
Waschungen, Umschläge <strong>und</strong><br />
Augenbä<strong>der</strong> durchgeführt, getrunken<br />
soll er auch bei Husten<br />
<strong>und</strong> Heiserkeit helfen.<br />
Bei dem homöopathischen Arzneimittel<br />
Euphrasia stehen ebenfalls<br />
die Symptome des Auges<br />
deutlich im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />
Egal ob im Rahmen einer Erkältung,<br />
eines allergischen<br />
Heuschnupfens, bei Bindehautentzündungen<br />
o<strong>der</strong> einer<br />
5
Masernerkrankung - die Augen<br />
jucken, brennen, tränen stark,<br />
sind verschwollen <strong>und</strong> oftmals<br />
haben Euphrasia-PatientInnen<br />
das Gefühl, als ob Sand in den<br />
Augen wäre. Ständig müssen<br />
die Augen gerieben werden, die<br />
PatientInnen blinzeln häufig <strong>und</strong><br />
sind sehr lichtempfindlich. Ebenfalls<br />
verschlimmern Wind <strong>und</strong><br />
Zugluft die Beschwerden. Der<br />
starke Tränenfluss schafft keine<br />
Erleichterung, die Tränen sind<br />
scharf, <strong>und</strong> brennend, in den Augenwinkeln<br />
bilden sich immer<br />
wie<strong>der</strong> schleimige, gelbe <strong>und</strong> ätzende<br />
Abson<strong>der</strong>ungen.<br />
Im Gegensatz dazu ist <strong>der</strong><br />
Schnupfen ein mil<strong>der</strong> Fließschnupfen,<br />
tagsüber mit Jucken<br />
<strong>und</strong> Niesen, in <strong>der</strong> Nacht ist die<br />
Nase eher verstopft. Falls ein<br />
Husten auftritt, dann besteht er<br />
ebenfalls nur tagsüber, in <strong>der</strong><br />
Nacht lässt <strong>der</strong> Husten die Patienten<br />
in Ruhe. Morgens ist <strong>der</strong><br />
Fließschupfen dann reichlich, <strong>der</strong><br />
Hals muss freigeräuspert werden<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> morgendliche Husten<br />
bringt viel Auswurf hervor.<br />
In den Händen eines erfahrenen<br />
Homöopathen ist Euphrasia ein<br />
wichtiges Mittel bei Masernerkrankung,<br />
Euphrasia kann im ersten<br />
Stadium <strong>der</strong> Krankheit den<br />
Hautausschlag so richtig hervorbringen<br />
<strong>und</strong> somit die Krankheit<br />
6<br />
von den wichtigen Organen an<br />
die Hautoberfläche leiten. Ebenso<br />
lassen allergische Hauterkrankungen<br />
mit einem masernähnlichen<br />
Ausschlag an Euphrasia<br />
denken.<br />
Luffa operculata -<br />
Esponjilla, Luffaschwamm<br />
Luffa ist kein Meeres- o<strong>der</strong> Süßwasserschwamm,<br />
son<strong>der</strong>n die<br />
getrocknete südamerikanische<br />
Kürbisfrucht <strong>der</strong> Pflanze Luffa<br />
operculata. Diese zarte Schlingpflanze<br />
stammt aus Kolumbien,<br />
ihre pflaumengroßen, giftigen<br />
Früchte werden in <strong>der</strong> dortigen<br />
Volksmedizin genutzt. Die Pflanze<br />
wurde Anfang <strong>der</strong> sechziger<br />
Jahre des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
von Dr. Willmar Schwabe nach<br />
Europa eingeführt <strong>und</strong> als homöopathisches<br />
Arzneimittel geprüft.<br />
Das Wort Luffa stammt von<br />
„lufa“, dem arabischen Namen<br />
<strong>der</strong> Pflanze. Die Gattung Luffa<br />
gehört zu den Kürbisgewächsen,<br />
Cucurbitaceae (ebenso wie<br />
die Arzneipflanzen Bryonia <strong>und</strong><br />
Coclocynthis). Je nach Gattung<br />
können die Pflanzen bis zu 15 m<br />
lang werden, teilweise nie<strong>der</strong>liegend,<br />
teilweise als aufsteigende<br />
Kletterpflanzen. Die einjährigen<br />
Pflanzen tragen keulenförmige,<br />
wie<strong>der</strong>um je nach Art bis zu 40<br />
cm lange <strong>und</strong> 5 bis 15 cm dicke<br />
grüne Früchte. Verwendet wird<br />
das getrocknete, fasrige Innere<br />
<strong>der</strong> Früchte. Kürbisschwämme<br />
kommen in Süd- <strong>und</strong> Zentralamerika<br />
vor, einige Arten wachsen<br />
auch in den tropischen Regionen<br />
von Afrika, Asien <strong>und</strong> Australien<br />
<strong>und</strong> werden dort landwirtschaftlich<br />
angebaut.<br />
Kultivierte Luffaschwämme,<br />
meist Früchte von Luffa aegyptiaca,<br />
werden heutzutage als Badeschwamm<br />
in <strong>der</strong> Körperpflege<br />
für Abreibungen, um die Haut<br />
zart <strong>und</strong> weich zu machen <strong>und</strong><br />
die Durchblutung zu för<strong>der</strong>n,<br />
verwendet. Industrielle findet <strong>der</strong><br />
Schwamm bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Schuhsohlen, Körben, Öl-<br />
<strong>und</strong> Wasserfilter <strong>und</strong> als Schalldämpferisolation<br />
Verwendung.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Homöopathie</strong> wird das<br />
Arzneimittel Luffa, wie schon<br />
erwähnt, ausschließlich aus <strong>der</strong><br />
aus Kolumbien stammenden<br />
Luffa operculata hergestellt.
In <strong>der</strong> Volksmedizin Südamerikas<br />
wird <strong>der</strong> wässrige Auszug<br />
<strong>der</strong> Frucht inhaliert <strong>und</strong> soll gegen<br />
Erkältungen, bei Nasenkatarrh<br />
<strong>und</strong> Infektionen <strong>der</strong> Nase<br />
<strong>und</strong> Nebenhöhlen wirken. Kleine<br />
Luffastückchen in die Nase gesteckt<br />
führen zu einer massiven<br />
Reizung <strong>der</strong> Nasenschleimhaut<br />
<strong>und</strong> zu einer heftigen Sekretion,<br />
die Nase rinnt.<br />
Bei den Arzneimittelprüfungen<br />
hat sich als Hauptwirkort von<br />
Luffa vor allem die Schleimhaut<br />
<strong>der</strong> oberen Atemwege, also <strong>der</strong><br />
Nase, des M<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des Rachens,<br />
gezeigt.<br />
Luffa wird beim akuten o<strong>der</strong><br />
chronischen Nasenkatharr eingesetzt,<br />
egal ob als Erkältung<br />
o<strong>der</strong> Heuschnupfen. Die Nase ist<br />
verstopft, die Schleimhäute von<br />
M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Nase sind trocken, in<br />
<strong>der</strong> Nase können sich zähe Borken<br />
bilden. Wenn die Nase rinnt,<br />
dann eher am Morgen mit klarer,<br />
weißer o<strong>der</strong> gelblicher Nasensekretion.<br />
Verständlich, dass die<br />
trockene Zimmerluft als sehr<br />
unangenehm empf<strong>und</strong>en wird<br />
<strong>und</strong> die Beschwerden im Freien<br />
besser werden.<br />
Der Luffa-Schnupfen wird<br />
eventuell von heftigen Kopfschmerzen<br />
begleitet, die sich von<br />
<strong>der</strong> Stirn bis zum Nacken ziehen.<br />
Aber auch uncharakteristische<br />
Kopfschmerzen sind möglich.<br />
Manchmal klagen Luffa-PatientInnen<br />
auch über eine Neigung<br />
<strong>zur</strong> Obstipation, nicht nur die<br />
Nase, auch <strong>der</strong> Darm ist verstopft.<br />
Der Magen fühlt sich oft<br />
leer an, <strong>der</strong> große Durst <strong>und</strong> Hunger<br />
kann kaum gestillt werden.<br />
Trotz des Heißhungers kommt es<br />
<strong>zur</strong> Abmagerung.<br />
Kurzatmigkeit bei <strong>der</strong> geringsten<br />
Anstrengung, Müdigkeit <strong>und</strong><br />
körperliche Ermattung vervollständigen<br />
das Bild. Der Patient<br />
ist eher teilnahmslos <strong>und</strong> erschöpft.<br />
Claudia Maurer<br />
Damit Sie im Akutfall die drei vorgestellten Arzneien besser unterscheiden können, eine kurze Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> Modalitäten von Allium cepa, Euphrasia <strong>und</strong> Luffa:<br />
Ursache<br />
Verschlechterung<br />
Verbesserung<br />
Begleitsymptome<br />
Allium cepa<br />
nasse Kälte, Wind, nasse<br />
Füsse; Erkältung, Heuschnupfen<br />
im warmen Zimmer, im<br />
Frühling; nachmittags<br />
<strong>und</strong> abends; Ruhe<br />
im Freien, kühle, frische<br />
Luft; Bewegung<br />
w<strong>und</strong>e Nasenlöcher <strong>und</strong><br />
Oberlippe, raue Stimme<br />
<strong>und</strong> Husten<br />
Euphrasia<br />
Bindehautentzündung<br />
Erkältung<br />
allergische Reaktion<br />
Zugluft, Wind, (Sonnen-)<br />
Licht, Wärme; Lesen,<br />
Bildschirmarbeit<br />
Blinzeln <strong>und</strong> Reiben <strong>der</strong><br />
Augen, im Dunkeln<br />
gerötete, brennende, verschwollene<br />
Augen mit ätzen<strong>der</strong><br />
Tränenflüssigkeit<br />
Luffa operculata<br />
Erkältung<br />
allergische Reaktion<br />
im Zimmer<br />
bei trockener Luft<br />
an <strong>der</strong> frischen Luft<br />
Stirnkopfschmerz bei Erkältung;<br />
trocken in M<strong>und</strong>,<br />
Hals <strong>und</strong> Nase; mangeln<strong>der</strong><br />
Geruchssinn; Müdigkeit<br />
7
informatives<br />
antHroposopHiscHe<br />
meDiZin<br />
in österreich werden<br />
jährlich etwa 35.000<br />
krebspatienten mit<br />
strahlen- o<strong>der</strong> chemotherapien<br />
behandelt;<br />
40-60 % <strong>der</strong> patienten<br />
erhalten zusätzlich die<br />
misteltherapie.<br />
Die Misteltherapie ist Teil <strong>der</strong><br />
Anthroposophischen Medizin<br />
(von griech. anthropos –Mensch<br />
<strong>und</strong> sophia , die Weisheit). Sie<br />
gründet sich auf den Erkenntnissen<br />
des österreichischen Geisteswissenschaftler<br />
Dr. Rudolf<br />
Steiner (1861-1925).<br />
Effekte <strong>der</strong> Misteltherapie<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
8<br />
Steigerung <strong>der</strong> Abwehrkräfte<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit,<br />
unabhängig von <strong>der</strong><br />
Tumorsituation<br />
Verbesserte Verträglichkeit<br />
von Chemo- <strong>und</strong> Strahlentherapie<br />
Lin<strong>der</strong>ung von tumorbedingten<br />
Schmerzen<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
anthroposophische Medizin<br />
Die Anthroposophische Medizin<br />
nützt alle Errungenschaften<br />
<strong>der</strong> Medizin, wie Medizintechnik,<br />
Labor, Medikamente, Operationen<br />
<strong>und</strong> Intensivmedizin.<br />
Darüber hinaus bezieht sie den<br />
Menschen in seinem seelischen<br />
Zustand, seiner Sprache, seinen<br />
Bewegungen, seiner Atmung,<br />
seinen Lebensrhythmen, seiner<br />
Freude <strong>und</strong> seinem Leid ein.<br />
Dementsprechend groß ist die<br />
therapeutische Vielfalt: Kunst,<br />
Musik, Ernährung <strong>und</strong> Ordnung<br />
<strong>der</strong> Lebensweise gehören dazu.<br />
Steiner selbst studierte Mathematik,<br />
Biologie, Philosophie <strong>und</strong><br />
Literatur. Neben <strong>der</strong> Anthroposophischen<br />
Medizin begründete<br />
er die biologisch dynamische<br />
Landwirtschaft (Demeterprodukte),<br />
die Waldorfpädagogik<br />
auf naturwissenschaftlicher <strong>und</strong><br />
musikalischer Gr<strong>und</strong>lage sowie<br />
die Camphillbewegung (geistgemäße<br />
Behin<strong>der</strong>tenbetreuung).<br />
Als Anthroposophischer Arzt<br />
widmete er sich <strong>der</strong> Erforschung<br />
<strong>der</strong> Misteltherapie, welche heute<br />
weltweit in allen onkologischen<br />
Kliniken angewendet wird.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>zur</strong> Mistel<br />
Die Mistel (Viscum album) ist<br />
eine Pflanze ohne Wurzeln, die<br />
auf Bäumen wächst. Mit Hilfe<br />
eines Senkers verankert sie sich<br />
tief in ihrem Wirtsbaum <strong>und</strong> entzieht<br />
ihm jene Nährstoffe, die sie<br />
zum Leben braucht. Dabei sucht<br />
sie den für sich passenden Wirtsbaum<br />
(siehe unten) <strong>und</strong> könnte<br />
sich dabei, wie jede Pflanze, dank<br />
ihrer grünen Blätter <strong>und</strong> Sonnenlicht<br />
selbst ernähren. Die Mistel<br />
stattdessen zapft einen Wirtsbaum<br />
an, bis dieser allmählich<br />
seine Kraft verliert <strong>und</strong> abstirbt.<br />
Nach Steiners Auffassung ähnelt
<strong>der</strong> funktionelle Prozess <strong>der</strong> Mistelentstehung<br />
<strong>der</strong> Entstehung<br />
eines Karzinoms im Körper.<br />
Inhaltsstoffe <strong>und</strong> Wirkweise<br />
von Viscum album<br />
Glycoproteine, wie Lektine,<br />
Interleukin 1,2 <strong>und</strong> IL 6 sowie<br />
NK-Zellen mit zytotoxischer<br />
Aktivität. Sie leiten die Apoptose<br />
d.h. den Zelluntergang ein, induzieren<br />
Zytokine <strong>und</strong> stimulieren<br />
das Immunsystem. Es kommt<br />
<strong>zur</strong> Aktivierung <strong>der</strong> Makrophagen<br />
(Fresszellen) <strong>und</strong> Granulozyten<br />
(Abwehrzellen). CD-4<br />
(Helferzellen) werden vermehrt<br />
exprimiert. Polypeptide, wie<br />
Viscotoxine wirken ebenfalls<br />
zelltoxisch, <strong>und</strong> greifen direkt an<br />
<strong>der</strong> Tumorzellmembran an. Die<br />
Aminosäure Arginin hemmt die<br />
Tumorinduktion.<br />
Wirtsbäume, Produktnamen<br />
<strong>und</strong> Herstellungsverfahren<br />
Aus Anthroposophischer Sicht<br />
besteht zwischen Befinden des<br />
Patienten <strong>und</strong> Wirtsbaum ein Zusammenhang<br />
d.h. die Auswahl<br />
des Mistelpräparates ist von großer<br />
Bedeutung.<br />
Starke Wirkung:<br />
Apfel (Mali), Eiche (Quercus),<br />
Pappel (Populi)<br />
Milde Wirkung:<br />
Tanne (Abietis), Kiefer (Pini).<br />
Helixor (wässriger Auszug <strong>und</strong><br />
Sterilisation), Iscador (Pflanzenextrakt<br />
<strong>und</strong> Milchsäuregärung),<br />
Eurixor (Wässriges Extrakt <strong>der</strong><br />
Mistel), Isorel (kaltwässriger<br />
Frischpflanzenextrakt), Lektinol<br />
(Auszug aus frischen Zweigen<br />
<strong>und</strong> Blättern)<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Im Sinne <strong>der</strong> Anthroposophischen<br />
Medizin werden 1-2<br />
ml des Präparates in potenzierter<br />
Form <strong>und</strong> steigen<strong>der</strong> Dosierung<br />
unter die Haut injiziert (subcutane<br />
Verabreichung). Die Auswahl<br />
des Präparates (Wirtsbaum) erfolgt<br />
aufgr<strong>und</strong> des Allgemeinbefinden<br />
des Patienten, Temperaturanstieg,<br />
Immunreaktion <strong>und</strong><br />
bestehen<strong>der</strong> Lokalreaktion z.B.<br />
Helixor, Firma Germania Pharmazeutika<br />
o<strong>der</strong> die Anwendung<br />
erfolgt in gleich bleiben<strong>der</strong> Dosierung<br />
mit einem standardisierten<br />
Präparat z.B. Lektinol<br />
Indikation <strong>und</strong> therapeutisches<br />
Ziel in <strong>der</strong> Onkologie<br />
Palliative Anwendung bei inoperablen<br />
o<strong>der</strong> metastasierenden Tumoren,<br />
wie malignem Lymphom,<br />
Plasmozytom o<strong>der</strong> chronischer<br />
Leukämie mit dem therapeutischen<br />
Ziel <strong>der</strong> Tumorhemmung<br />
<strong>und</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />
Adjuvante Anwendung<br />
<strong>zur</strong> Rezidivprophylaxe mit dem<br />
Ziel <strong>der</strong> Immunstimulation <strong>und</strong><br />
Überlebenszeitverlängerung.<br />
Als additive Therapie während<br />
<strong>der</strong> Chemo- o<strong>der</strong> Strahlentherapie<br />
mit dem Ziel <strong>der</strong> besseren<br />
Verträglichkeit <strong>der</strong> onkologischen<br />
Therapie.<br />
Als prophylaktische Therapie bei<br />
definierten Präkanzerosen mit<br />
dem Ziel <strong>der</strong> Rückbildung <strong>der</strong><br />
Präkanzerose.<br />
Mistelstudien<br />
(24 prospektive Studien)<br />
Studienbeispiel: 18 inoperablen<br />
Patienten mit HCC (Leberzellkarzinom)<br />
wurde 1-3 mal pro<br />
Woche Anoba Viscum in ansteigen<strong>der</strong><br />
Dosierung (bis 5<br />
Ampullen) intratumoral ultraschallgezielt<br />
injiziert. Der Tumorresponse<br />
betrug 77,7%, dies<br />
entspricht einer Tumorreduktion<br />
>50%. (Matthes et. Al, Gastroenterology;<br />
VOL: 126 APR 2004)<br />
Die Kosten für die Therapie werden<br />
in Österreich im Rahmen<br />
eines onkologischen Gesamtkonzeptes<br />
übernommen.<br />
Dr. Nadja Riautschnig<br />
Quellen: Misteltherapie bei Krebs, Dr. J. Wilkens<br />
- Anthroposophische Medizin - Medizindaten.at<br />
9
Homöopathisches<br />
HomöopatHie Von a - Z<br />
in <strong>der</strong> serie <strong>Homöopathie</strong><br />
von a - Z werden<br />
die gebräuchlichsten<br />
begriffe <strong>der</strong> <strong>Homöopathie</strong><br />
kurz erklärt.<br />
F<br />
FALLAUFNAHME<br />
siehe ANAMNESE<br />
10<br />
FAMILIENANAMNESE<br />
Die Familienanamnese ist ein<br />
wichtiger Bestandteil einer sorgfältig<br />
durchgeführten Fallaufnahme.<br />
Dabei wird erhoben, welche<br />
Krankheiten bei den Eltern, Geschwistern<br />
<strong>und</strong> sonstigen Blutsverwandten<br />
sowie bei vorherigen<br />
Generationen aufgetreten<br />
sind. Daraus lässt sich mitunter<br />
eine familiäre Tendenz zu einer<br />
bestimmten Organschwäche erkennen<br />
<strong>und</strong> helfen ebenso wie<br />
familiär häufig auftretende Symptome<br />
die Auswahl des Arzneimittels<br />
weiter einzuschränken.<br />
FLUXIONSMETHODE<br />
Die Fluxionsmethode ist ein Potenzierungsverfahren,<br />
bei dem die<br />
Arznei kontinuierlich verdünnt,<br />
aber nicht verschüttelt wird.
Dieses Verfahren wird, ebenso<br />
wie die SUKUSSIONSMETHO-<br />
DE, bei <strong>der</strong> maschinellen Herstellung<br />
von homöopathischen<br />
Arzneimitteln angewandt.<br />
Bei <strong>der</strong> Fluxionsmethode wird<br />
in einem Gefäß entwe<strong>der</strong> ohne<br />
dazwischengeschaltenem Ausleeren<br />
(koninuierliche Fluxionsmethode)<br />
o<strong>der</strong> durch abwechselndes<br />
Einfüllen im Verhältnis<br />
1:100 <strong>und</strong> Ausleeren des Potenziergefäßes<br />
die Arznei verdünnt.<br />
Die so entstehenden Turbulenzen<br />
in <strong>der</strong> Flüssigkeit sollen einen<br />
ausreichenden Dynamisierungseffekt<br />
haben.<br />
Im Gegensatz dazu wird bei <strong>der</strong><br />
Sukkussionsmethode die im<br />
Centesimalverhältnis verdünnte<br />
Arznei mit einer definierten Anzahl<br />
von Schüttelschlägen maschinell<br />
potenziert.<br />
Bedeutende Homöopathen wie<br />
James Tyler Kent, H.C. Allen,<br />
Bernhardt Fincke o<strong>der</strong> E. Nash<br />
haben sich mit Potenziermaschienen,<br />
auch Dynamisatoren<br />
genannt, beschäftigt <strong>und</strong> mit den<br />
so hergestellten Arzneien ihre<br />
guten Erfahrungen gemacht.<br />
Siehe auch POTENZIERUNG<br />
FOLGEMITTEL<br />
Vor allem bei chronischen Erkrankungen<br />
ist es mitunter er-<br />
for<strong>der</strong>lich, zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />
Arzneimittel nacheinan<strong>der</strong> zu<br />
verabreichen. Entwe<strong>der</strong> kann die<br />
einzelne Arznei nicht alle wesentlichen<br />
Symptome abdecken<br />
o<strong>der</strong> die Symptome verän<strong>der</strong>n<br />
sich im Laufe des Heilungsprozesses<br />
bzw. neue Symptome<br />
(von Hahnemann Nebensymptome<br />
genannt) treten auf. Die<br />
Erfahrungen <strong>der</strong> Homöopathen<br />
<strong>der</strong> letzten 200 Jahre haben gezeigt,<br />
welche Arzneimittel sich<br />
beson<strong>der</strong>s gut als Folgemittel<br />
eignen <strong>und</strong> vorsichtig eingesetzt<br />
die Heilung vervollständigen<br />
können.<br />
FOLGESYMPTOM<br />
Folgesymptome o<strong>der</strong> auch Sequalae-Symptome<br />
genannt, sind<br />
Symptome, die in einer zeitlichen<br />
Beziehung zu einer Situation, die<br />
dem Patienten passiert ist, stehen.<br />
Diese Symptome sind die<br />
„Folge von“ diesem Ereignis.<br />
Zum Beispiel:<br />
• Folgen von stumpfen Verletzungen<br />
(u.a. Arnika, Bellis<br />
perennis)<br />
• Folgen von Durchnässung<br />
(u.a. Rhus toxicodenron, Dulcamara)<br />
• Folgen von Kummer (u.a. Natrium<br />
muriaticum, Ignatia)<br />
• Folgen von Schreck (u.a.<br />
Aconitum, Opium)<br />
siehe auch SYMPTOM<br />
FRAGEBOGEN<br />
Um Zeit bei <strong>der</strong> mitunter sehr<br />
langwierigen Erhebung <strong>der</strong><br />
Anamnese bei chronischen Erkrankungen<br />
einzusparen, verwenden<br />
manche Homöopathen<br />
Fragebögen.<br />
Diese Fragebögen werden vom<br />
Patienten schriftlich vorab ausgefüllt<br />
<strong>und</strong> dann vom Homöopathen<br />
durchgesehen. Als alleinige<br />
Methode <strong>zur</strong> Mittelwahl<br />
sind Fragebögen nicht geeignet,<br />
wichtige Details <strong>und</strong> die Beobachtung<br />
des Patienten beim<br />
Schil<strong>der</strong>n seiner Symptome gehen<br />
dabei verloren.<br />
Bekannt sind die Fragebögen<br />
von Kent nach J. Künzli, von A.<br />
Voegeli o<strong>der</strong> O. Eichelberger.<br />
FUNKTIOTROPE<br />
ARZNEIMITTEL<br />
Funktiotrope Arzneimittel werden<br />
nach ihrer Wirkung auf ein<br />
Organ bzw. einer Organfunktion<br />
ausgewählt. Sie kommen vor<br />
allem in <strong>der</strong> homöopathischen<br />
Behandlung von alten Menschen,<br />
wenn eine konstututionelle Behandlung<br />
nicht mehr möglich ist,<br />
<strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Zusammenstellung<br />
von Komplexmitteln zum Einsatz.<br />
Claudia Maurer<br />
11
kniffliges<br />
HomöopatHie<br />
rätsel<br />
welche arznei bekam<br />
die patientin? (für knifflerfre<strong>und</strong>e,<br />
schwierig!)<br />
Frau P., 82 Jahre jung, bekommt<br />
nach einer Unterkühlung eine<br />
katarrhalische Entzündung <strong>der</strong><br />
Atemwege. Sie fühlt sich zunächst<br />
müde, beginnt zu frösteln<br />
<strong>und</strong> zu niesen. Bald stellt<br />
sich ein Völlegefühl über <strong>der</strong><br />
Nasenwurzel ein. Drückende<br />
Kopfschmerzen im Stirnbereich<br />
beginnen Frau P. zu quälen, es<br />
kommt zu regelrechten Niesattacken,<br />
das Sekret ist wässrig, die<br />
Nase aber fühlt sich trocken an,<br />
die Haut um die Nase wird rasch<br />
w<strong>und</strong>.<br />
Ein lästiger harter, hacken<strong>der</strong><br />
Husten entwickelt sich inner-<br />
12<br />
halb eines Tages. Am schlimmsten<br />
sind die Hustenanfälle am<br />
Abend. Der Hustenreiz sitzt tief<br />
in <strong>der</strong> Luftröhre, es kann nur<br />
wenig Schleim hervorgebracht<br />
werden.<br />
Frau P. fühlt sich durch die Erkrankung<br />
erschöpft, wie von einer<br />
schweren Last gedrückt, die<br />
Wirbelsäule ist durch die Nies-<br />
<strong>und</strong> Hustenanfälle verspannt <strong>und</strong><br />
schmerzhaft.<br />
Die Auflösung des Rätsels finden<br />
Sie in <strong>der</strong> Maiausgabe des Bulletins.<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Vorschläge. Für die richtige Antwort<br />
wird Ihnen ein kleiner Preis<br />
zugesandt.<br />
Dr. Michaela Zorzi<br />
<strong>Homöopathie</strong><br />
Die Zeitung Des <strong>Verein</strong> Zur FörDerung Der HomöopatHie unD gesunDHeit • ausgabe april 2009<br />
gewöhnliche berberitze<br />
<strong>berberis</strong><br />
JaHresabonnement eur 24,00 • Für mitglieDer natürlicH kostenlos.<br />
Impressum<br />
<strong>Homöopathie</strong>-bulletin 04/09<br />
Herausgeber<br />
<strong>Verein</strong> <strong>zur</strong> <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Homöopathie</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Postfach 18, 1232 Wien<br />
ZVR-Zahl: 529496526<br />
Redaktion<br />
Claudia Maurer<br />
Dr. Michaela Zorzi<br />
Dr. Nadja Riautschnig<br />
Christl Potzmann<br />
Konzept, Layout, Satz<br />
schaefer-design.at<br />
Sonja Hoffmann<br />
Herstellung<br />
Fair Drucker, Purkersdorf<br />
Fotos<br />
www.fotolia.de, VHG, Dr. Peithner KG<br />
Leserbriefe an<br />
info@vhg.at<br />
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Diese Ausgabe ist sorgfältig<br />
zusammengestellt worden, eine<br />
Haftung <strong>der</strong> Autoren <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Redaktion für Personen- o<strong>der</strong><br />
Sachschäden ist ausgeschlossen.<br />
Bei Fortbestand <strong>der</strong> Beschwerden,<br />
länger anhaltenden o<strong>der</strong> chronischen<br />
Beschwerden immer einen Arzt<br />
konsultieren.