PHONOLOGISCHE PROZESSE UND REGELN
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Merkmal [ £ ] [¤ ] [¥ ]<br />
+Verschluss + + -<br />
+bilabial + + -<br />
+Plosiv + - -<br />
+Nasalöffnung - + +<br />
• In UL [¦ § ¨¤ © ] ( [¦ § ¨ £ ¤ © ]) noch [ £ ] getilgt. Markiertheitstheorie: Ein<br />
eingliedriger Wortauslaut weniger markiert (d.h. weniger komplex u.a.) als<br />
ein mehrgliedriger. Mehrgliedrige Wortauslaute daher häufiger verkürzt.<br />
Obstruenten im Wortauslaut markierter als Sonoranten (Sprachen, die<br />
auslautende Sonoranten, aber keine auslautenden Obstruenten zulassen): der<br />
Wortauslaut [ £ ¤ ] wird zu [¤ ] vereinfacht.<br />
(c) Assimilation mit Bezug auf die Artikulationsart<br />
• In regional gefärbter Umgangssprache: Artikulationsmodus eines Segments<br />
kann sich wegen der Bildungsweise eines benachbarten Segments ändern:<br />
z.B. Bogen SL [ £ ¨ ¦ ¥ ] UL [ ], [ ]; Wagen SL [ ]<br />
[ ], [ ]. Historisch: mhd. elne nhd. Elle. Tabelle:<br />
Merkmal [l] [ ]<br />
+Dentalverschluss + +<br />
+Lateralöffnung + -<br />
+Nasalöffnung - +<br />
• Gleichzeitig ein Beispiel für vollständige Assimilation. Im Nhd. ist der<br />
Lateralkonsonant ambisilbisch (Silbengelenk), im Mhd. dagegen noch nicht.<br />
(d) Assimilation mit Bezug auf das Verhalten der Stimmbänder<br />
• Charakteristisch für das Deutsche: Stimmhaftigkeitsassimilationen.<br />
• Zwei Möglichkeiten:<br />
(a) ein stimmhafter Laut kann in einer stimmlosen Umgebung das<br />
Merkmal der Stimmhaftigkeit verlieren oder<br />
(b) ein stimmloser Laut kann in einer stimmhaften Umgebung das<br />
Merkmal der Stimmhaftigkeit erhalten. (a) häufiger als (b)