PHONOLOGISCHE PROZESSE UND REGELN
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(4) Plosiv-Epenthese zwischen Nasal und /s/ oder /t/<br />
Standardlautung Umgangslautung<br />
(a) kommt, kommst [ ], [ ] [ ], [ ]<br />
(b) rennst [ ] [ ]<br />
(c) singt, singst [ ], [ ] [ ], [ ]<br />
• Konsonanten-Epenthese als Artikulationserleichterung:<br />
Merkmal [m] [p] [s] / [t]<br />
+Plosiv - + +<br />
+bilabial + + -<br />
+Nasalöffnung + - -<br />
• /k/-Epenthese in (c) Verdunkelung oder Entdeutlichung der Aussprache,<br />
singt, singst vs. sinkt, sinkst gleich ausgesprochen.<br />
• /k/- oder /g/-Epenthese nach [ ] bei slowenischen Deutschlernern:<br />
Interferenzeinfluss (z.B. dt. SL Junge [ ] slow. DaF Junge [ ]).<br />
Diese Interferenzerscheinung = Artikulationsvereinfachung.<br />
Merkmal [ ] [ ] [ ]<br />
+Oralverschluss + + -<br />
+velar + + -<br />
+Nasalöffnung + - -<br />
• Die Artikulationserleichterung besteht darin, dass die gleichzeitige<br />
Bewegung von zwei Artikulatoren (die Senkung der Zunge und die Hebung<br />
des Gaumensegels) durch ihre nachzeitige Bewegung abgelöst wird. Die<br />
Annahme einer Artikulationserleichterung beruht somit auf der Annahme,<br />
dass die nachzeitige Bewegung von zwei Artikulatoren durch den<br />
menschlichen Sprachapparat leichter zu kontrollieren ist als die gleichzeitige<br />
Bewegung von zwei (oder mehr) Artikulatoren.