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PHONOLOGISCHE PROZESSE UND REGELN

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2.2 Hinzufügung von Segmenten<br />

• Hinzufügung von Segmenten (Epenthese oder Addition): gemäß Ramers &<br />

Vater (1995: 50) in der Phonologie des Deutschen eine geringere Rolle.<br />

• Epenthese: Ausspracheverdeutlichung und damit Aussprachekomplizierung<br />

andererseits Ausspracheerleichterung.<br />

• Vokalepenthese Konsonantenepenthese.<br />

• Vokalepenthese (Sprossvokal): Simplifizierung der Silbenstruktur. Häufig<br />

bei spanischen Englischlernern (Carlisle 1994), aber auch bei slowenischen<br />

Schwa-<br />

Epenthese sorgt für Auflockerung der Konsonantencluster: z.B. space<br />

es-pace (span. Englischlerner); Wurm Wu-rem (slow. Deutschlerner). Die<br />

Vermeidung einer schwierigen Konsonantensequenz wird somit mit dem<br />

Zuwachs an phonetischer Substanz (und einer weiteren Silbe) erkauft.<br />

• In der slowenischen Umgangssprache fakultative Hinzufügung eines<br />

Schwa-Vokals in Präpositionalphrasen mit der Präposition z/s "mit": ze<br />

menoj "mit mir", se seboj "mit sich".<br />

• Konsonantenepenthese im Deutschen seltener. Historische Hinzufügung<br />

des /t/ an Nasale: z.B. wesen-t-lich, hoffen-t-lich, wöchen-t-lich.<br />

Vereinfachung der Aussprache:<br />

Merkmal [n] [t] [l]<br />

+Plosiv - + -<br />

+Dentalverschluss + + +<br />

+Nasalöffnung + - -<br />

+Lateralöffnung - - +<br />

• Laut Ramers & Vater (1995: 50) /t/-Epenthese vereinzelte Tendenz des<br />

umgangssprachlichen Gegenwartsdeutschen: z.B. eben ebend; neben <br />

nebend [ ]. Entsprechend: Ofen, offen, oben und Infinitivendung -en<br />

komplexere Silbenendränder + verdeutlichende (nicht simplifizierende)<br />

Wirkung, die mit Schwa-Ausfall (und Assimilierung des Nasals an den<br />

Plosiv) zu tun haben könnte = Kompensationsprozess.<br />

• In der deutschen Umgangssprache: gelegentlich stimmloser Plosiv zwischen<br />

homorganem Nasalkonsonanten und /s/ oder /t/. In (a) wird ein [p], in (b) ein<br />

[t] und in (c) ein [k] eingefügt.

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