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RECKLINGHAUSEN - Lokallust

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10 Region aktuell<br />

Knie nach Maß<br />

Neue Wege geht Dr. Ulrich Schneider,<br />

Unfallchirurg am Elisabeth-<br />

Krankenhaus: Der 49-jährige Chirurg<br />

und Orthopäde setzt im Jahr<br />

rund 100 künstliche Kniegelenke<br />

ein, das Verfahren ist „heute längst<br />

standardisiert“, erklärt er. Dabei<br />

mussten die Ärzte aber bisher aus<br />

einem Baukastensystem die neuen<br />

Gelenkteile für die Patienten<br />

auswählen. Das ist vergleichsweise<br />

ungenau und relativ viel eigenes<br />

Knochenmaterial muss entfernt<br />

Noch bis zum 6. Februar zeigt das<br />

Ikonen-Museum Recklinghausen in<br />

der Kunsthalle eine Sonderausstellung<br />

zum „Mythos Palech“. Das russische<br />

Malerdorf befindet sich 300<br />

km nordöstlich von Moskau und<br />

werden, um die Prothese einzusetzen.<br />

Jetzt aber gibt es das Knie<br />

nach Maß: Nach einer Ausmessung<br />

des Beins per Computer-Tomogramm<br />

wird in den USA ein individuell<br />

exakt passendes Implantat<br />

gefertigt, wie auch die dazu passenden<br />

Werkzeuge. Da Knieprothesen<br />

verschleißen und nach einigen<br />

Jahren ausgetauscht werden müssen,<br />

ist es wichtig, dass nicht schon<br />

beim ersten Einsetzen zuviel Knochen<br />

entfernt werden muss, bei<br />

hat sich seit dem 17. Jahrhundert<br />

zunächst mit außergewöhnlich<br />

fein gemalten Ikonen einen Namen<br />

gemacht. Die besonderen Stücke<br />

wurden nicht von Geistlichen hergestellt,<br />

sondern von Familien, die<br />

ihr Können von Generation<br />

zu Generation<br />

weiter vererbten. Als<br />

die Sakralmalerei nach<br />

der Oktoberrevolution<br />

verboten wurden<br />

und die Werkstätten<br />

der Erneuerung gibt es sonst nicht<br />

mehr genug Spielraum. „Das ist<br />

revolutionär“, schwärmt Schneider.<br />

Die Patienten könnten auch nach<br />

wenigen Tagen wieder ohne Gehhilfen<br />

laufen und die Reha-Phase<br />

sei möglicherweise kürzer. „Einen<br />

Wermutstropfen gibt es aber: Die<br />

neue Methode ist nicht für jeden<br />

Patienten geeignet, erstmal kommt<br />

nur jeder dritte in Frage.“<br />

„Mythos Palech. Ikonen und Lackminiaturen“<br />

Der Miniaturmaler<br />

Andrej Morokin bei<br />

der Arbeit,<br />

Foto: Felix Waechter<br />

Dr. Ulrich Schneider<br />

ihre Existenzgrundlage verloren,<br />

begann man mit der Produktion<br />

von Lackminiaturen, die Palech<br />

weltberühmt machten. Sie zeigen<br />

russische Alltagsszenen, Märchen<br />

und Mythen, aber auch politische<br />

Motive. Heute stellen Künstler aus<br />

Palech wieder Ikonen her und<br />

beliefern Gläubige und Sammler<br />

aus aller Welt. Mit 300 wertvollen<br />

Leihgaben aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Belgien, den Niederlanden<br />

und Italien illustriert die Ausstellung<br />

die politischen und gesellschaftlichen<br />

Umbrüche in Russland<br />

vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.<br />

Zeitgleich greift der internationale<br />

Medienkünstler Thomas<br />

Köner das Thema aus zeitgenössischer<br />

Sicht auf. Für seine Installation<br />

„Im Taborschatten“ kombiniert<br />

er akustische Alltagsaufnahmen<br />

aus dem Ruhrgebiet mit visuellen<br />

Impressionen aus dem Ikonen-Museum<br />

Recklinghausen.<br />

Ausstellung<br />

12.12.2010 – 6.2.2011,<br />

tägl. 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr,<br />

Eintritt: 5,00 /2,50 Euro<br />

Wissenschaftliche Tagung<br />

22.01.2011, 11 – 16 Uhr, Eintritt frei<br />

Ort<br />

Kunsthalle Recklinghausen<br />

Große-Perdekamp-Straße 25-27<br />

45657 Recklinghausen

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