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Die Bewährung von Ankerpreismodellen bei der ... - ePub WU

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<strong>Die</strong> <strong>Bewährung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Ankerpreismodellen</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Erklärung <strong>der</strong> Markenwahl<br />

Harald Hruschka, Werner Fettes,<br />

Markus Probst<br />

Report No. 49<br />

January 2001


January 2001<br />

SFB<br />

‘Adaptive Information Systems and Modelling in Economics and Management<br />

Science’<br />

Vienna University of Economics<br />

and Business Administration<br />

Augasse 2–6, 1090 Wien, Austria<br />

in cooperation with<br />

University of Vienna<br />

Vienna University of Technology<br />

http://www.wu-wien.ac.at/am<br />

Papers published in this report series<br />

are preliminary versions of journal articles<br />

and not for quotations.<br />

This paper was accepted for publication in:<br />

Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung<br />

This piece of research was supported by the Austrian Science Foundation<br />

(FWF) un<strong>der</strong> grant SFB#010 (‘Adaptive Information Systems and Modelling in<br />

Economics and Management Science’).


Abstract<br />

We evaluate reference price models with regard to their ability toexplain brand choices<br />

of individual households. Reference price models are of the adaptive expectations and<br />

extrapolative expectations types. Brand choice is analyzed by means of multinomial logit<br />

(MNL) models. We specify the deterministic utility component of MNL models as both<br />

conventional linear function and nonlinear function. Nonlinear utility is approximated by<br />

an appropriate neural network, a feedforward multilayer perceptron with sigmoid hidden<br />

units. Reference price models of the extrapolative expectation type formed by lagged<br />

prices and a time trend are superior to those of the adaptive expectation type for household<br />

scanner panel data. Improvements of posterior probabilities of choice models due to the<br />

inclusion of reference prices, losses and gains are greater if nonlinear utility choice models<br />

are used.<br />

I Einfuhrung<br />

Ankerpreise (Referenzpreise) stellen interne Preise dar, die Kaufer mit <strong>von</strong> ihnen beobachteten<br />

aktuellen Preisen vergleichen 1 . Ankerpreise werden in <strong>der</strong> Regel mit erwarteten<br />

Preisen gleichgesetzt.<br />

Abnehmer bewerten uber dem Ankerpreis liegende beobachtete Preise (Losses) negativ,<br />

unter dem Ankerpreis liegende beobachtete Preise (Gains) dagegen positiv. Falls die beobachteten<br />

Preise einer Marke unter dem Ankerpreis liegen, neigen Abnehmer eher zu<br />

Kaufen, sodass die Kaufwahrscheinlichkeit steigt. Beobachtete Preise einer Marke, die<br />

gro er als <strong>der</strong> Ankerpreis sind, halten dagegen Abnehmer <strong>von</strong> <strong>der</strong>en Kauf ab, sodass<br />

die Kaufwahrscheinlichkeit sinkt. Der ceteris paribus{E ekt des Ankerpreises ist negativ,<br />

d.h. mit zunehmen<strong>der</strong> Hohe des Ankerpreises geht die Kaufwahrscheinlichkeit zuruck. Bei<br />

dieser Betrachtungsweise ignoriert man die E ekte <strong>von</strong> Losses und Gains. Damit unterstellt<br />

man, dass <strong>der</strong> Ankerpreis mit dem beobachteten Preis ubereinstimmt. Insgesamt<br />

gesehen kann freilich ein hoher Ankerpreis, falls er erheblich durch beobachtete Preise unterschritten<br />

wird, gemeinsam mit dem Gaine ekt zu einer hohen Kaufwahrscheinlichkeit<br />

fuhren.<br />

Nach <strong>der</strong> Prospekttheorie reagieren Abnehmer asymmetrisch auf Losses und Gains, indem<br />

sie eher versuchen, Losses zu vermeiden als Gains zu realisieren 2 . Gleich hohe Di erenzen<br />

zum Ankerpreis wirken sich danach starker auf die Kaufwahrscheinlichkeit aus, falls <strong>der</strong><br />

beobachtete Preis einer Marke den Ankerpreis ubersteigt.<br />

<strong>Die</strong> direkte Messung <strong>von</strong> Ankerpreisen erweist sich als nicht realisierbar, da es sich umhypothetische<br />

Konstrukte handelt. Ein weit verbreiteter Operationalisierungsansatz besteht<br />

darin, den Ankerpreis durch eine Gleichung zu bestimmen. Modelle, die auf haushaltspezi<br />

schen Kaufdaten basieren, bestehen daher aus zwei Gleichungsarten. <strong>Die</strong> erste Gleichungsart<br />

beschreibt die Ankerpreisbildung je Marke. <strong>Die</strong> zweite Gleichungsart entspricht<br />

einem Markenwahlmodell, das unter an<strong>der</strong>em die Wirkungen <strong>der</strong> Abweichungen des beobachteten<br />

aktuellen Preises <strong>von</strong> Ankerpreisen auf Kaufwahrscheinlichkeiten wie<strong>der</strong>gibt.<br />

1 Vgl. Winer (1988).<br />

2 Vgl. Kahneman/Tversky (1979) Winer (1988) Hruschka (1996).<br />

1


Nach Schatzung <strong>der</strong> Ankerpreisgleichungen fuhrt man die mit <strong>der</strong>en Hilfe bestimmten<br />

Ankerpreise und die Abweichungen <strong>der</strong> beobachteten Preise (Gains und Losses) in das<br />

Markenwahlmodell ein.<br />

<strong>Die</strong> Aufgabenstellung des Beitrages besteht in<strong>der</strong>Bewertung diverser Ankerpreismodelle<br />

hinsichtlich <strong>der</strong>Erklarung <strong>der</strong> Markenwahl <strong>von</strong> Haushalten. In Abschnitt II werden die<br />

behandelten Ankerpreismodelle prazisiert. Abschnitt III stellt die untersuchten Markenwahlmodelle<br />

dar. Abschnitt IV erortert die eingesetzten Schatzverfahren und die Vorgangsweise<br />

<strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> verschiedenen Modelle. Abschnitt V bietet einen Uberblick<br />

uber bisher vorliegende empirische Befunde zur Bewahrung <strong>von</strong> <strong>Ankerpreismodellen</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Erklarung <strong>der</strong> Markenwahl. Abschnitt VI prasentiert Resultate einer umfassenden<br />

empirischen Untersuchung in zwei Produktgruppen. Der Beitrag endet mit Schlussfolgerungen<br />

in Abschnitt VII.<br />

II Ankerpreismodelle<br />

Samtliche hier untersuchte Ankerpreismodelle basieren auf den <strong>von</strong> einem Haushalt <strong>bei</strong><br />

vergangenen Kaufakten tatsachlich vorgefundenen Preisen <strong>der</strong> im betre enden Outlet<br />

angebotenen Marken. Der Ankerpreis ^phmt des Haushalts h fur Marke m und Kauf t<br />

entspricht dem Prognosewert eines Ankerpreismodells <strong>bei</strong>m vorhergehenden Kauf t ; 1<br />

(<strong>der</strong> Zeitindex t zahlt die Kaufe des Haushalts h als t =1 2 ). phmt bezeichnet den<br />

<strong>von</strong> Haushalt h <strong>bei</strong>m t;ten Kauf beobachteten Preis <strong>der</strong> Marke m. Der Markenindex m<br />

lauft uber alle im jeweiligen Outlet angebotenen Marken und umfasst daher auch jene<br />

Marken, die <strong>bei</strong> vorhergehenden Kaufakten nicht gekauft wurden.<br />

Nach dem Konzept adaptiver Erwartungen 3 ergibt sich <strong>der</strong> aktuelle Ankerpreis als gewichteter<br />

Mittelwert aus Ankerpreis und beobachtetem Preis, <strong>bei</strong>de bezogen auf den vorangegangenen<br />

Kaufakt. <strong>Die</strong>s entspricht einer exponentiellen Glattung erster Ordnung <strong>der</strong><br />

beobachteten Preise, <strong>der</strong>en rekursive Gleichung 4 lautet:<br />

^phmt = ^phmt;1 +(1; ) phmt;1 (1)<br />

<strong>Die</strong> Ankerpreismodelle nach dem Konzept adaptiver Erwartungen besitzen einen Parameter,<br />

die zwischen null und eins liegende Glattungskonstante .<br />

<strong>Die</strong> folgende aquivalente Schreibweise, die die beobachteten Preise vergangener Kaufakte<br />

umfasst, verdeutlicht, dass weiter zuruckliegende Preise mit abnehmenden Gewichten <strong>von</strong><br />

(1 ; ) l mit l =0 1 2 in den Ankerpreis eingehen:<br />

^phmt =(1; ) X l 0<br />

l phmt;l;1<br />

Naherungsweise entspricht die exponentielle Glattung erster Ordnung einem gleitenden<br />

Durchschnitt uber T Perioden (Kaufakte) nach folgen<strong>der</strong> Beziehung 5 :<br />

3 Vgl. Nerlove (1958).<br />

4 Vgl. Brown (1962).<br />

5 Vgl. Brown (1962).<br />

T = 1+<br />

1 ;<br />

2<br />

(2)<br />

(3)


<strong>Die</strong> nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen gebildeten Ankerpreismodelle besitzen<br />

in <strong>der</strong> hier prasentierten Untersuchung folgende Pradiktoren:<br />

je eine Markenkonstante<br />

um bis zu drei Kaufakte verzogerte Preise <strong>der</strong> jeweiligen Marke<br />

einen Trendterm (den Zahler t des Kaufaktes).<br />

Betrachtet werden folgende alternative Funktionsformen <strong>von</strong> <strong>Ankerpreismodellen</strong> nach<br />

dem Konzept extrapolativer Erwartungen:<br />

lineare Funktionsform<br />

^phmt = b0m +<br />

3X<br />

bl phmt;l + b4 t (4)<br />

l=1<br />

Insgesamt besitzt diese Funktionsform zehn Parameter (sechs Markenkonstanten,<br />

drei Preiskoe zienten, einen Trendterm). Sie ist exibler als das Modell adaptiver<br />

Erwartungen was die Gewichtung <strong>der</strong> Preise <strong>der</strong> letzten drei Kaufakte betri t. Das<br />

Modell adaptiver Erwartungen dagegen restringiert gema Gleichung 2 die Gewichtung<br />

dieser Preise auf (1 ; ) (1 ; ) und (1 ; ) 2 .<br />

nichtlineare Funktionsform<br />

Da<strong>bei</strong> handelt es sich um ein kunstliches neuronales Netz in Form eines vorwarts<br />

gerichteten Mehrschichtperzeptrons mit einer verborgenen Schicht <strong>von</strong> drei Einheiten<br />

6 , das jede beliebige kontinuierliche Funktion approximieren kann. Daher ist die<br />

nichtlineare Funktionsform exibler als die lineare Funktionsform. <strong>Die</strong> verborgenen<br />

Einheiten weisen logistische Aktivierungsfunktionen g() auf.<br />

<strong>Die</strong> Gleichung dieses Modells lautet:<br />

^phmt = b0 +<br />

3X<br />

3X<br />

j=1<br />

(b2j g(<br />

3X<br />

b1jl phmt;l + b1j4 t))<br />

l=1<br />

= b0 + b2j g(sj) (5)<br />

j=1<br />

<strong>Die</strong> logistische Funktion g() mit dem Argument sj lasst sich wie folgt schreiben:<br />

1<br />

g(sj) =<br />

1+exp(;sj)<br />

<strong>Die</strong> nichtlineare Funktionsform ist komplexer als die lineare, da sie 21 Parameter<br />

aufweist (sechs Markenkonstanten, drei Koe zienten b2j sowie zwolf Koe zienten<br />

fur drei verborgene Einheiten und vier Pradiktoren).<br />

6 Vgl. Ripley (1993) Cheng (1994) Bishop (1995) Hruschka (1999).<br />

3<br />

(6)


Punktelastizitaten <strong>der</strong> Pradiktoren werden ermittelt, um die Wirkung jedes Pradiktors <strong>bei</strong><br />

den <strong>Ankerpreismodellen</strong> nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen zu interpretieren.<br />

<strong>Die</strong>s lasst sich mit den unterschiedlichen Wertebereichen <strong>der</strong> Pradiktoren begrunden. Bei<br />

<strong>der</strong> nichtlinearen Funktionsform kommt hinzu, dass sich <strong>der</strong> E ekt eines Pradiktors nicht<br />

wie <strong>bei</strong> <strong>der</strong> linearen Funktionsform auf einen Parameter zuruckfuhren lasst.<br />

Fur die Punktelastizitat des Pradiktors phmt;l beziehungsweise t <strong>bei</strong> <strong>der</strong> linearen Funktionsform<br />

gilt:<br />

phmt;l<br />

^phmt<br />

bl beziehungsweise<br />

t<br />

^phmt<br />

Bei <strong>der</strong> nichtlinearen Funktionsform erhalt man als Punktelastizitat des Pradiktors phmt;l<br />

beziehungsweise t:<br />

phmt;l<br />

^phmt<br />

3X<br />

b4<br />

(b2j(1 ; g(sj)) g(sj) b1jl)<br />

j=1<br />

beziehungsweise<br />

t<br />

^phmt<br />

III Markenwahlmodelle<br />

3X<br />

(7)<br />

(b2j(1 ; g(sj)) g(sj) b1j4) (8)<br />

j=1<br />

Neben funf Markenkonstanten weisen die hier untersuchten Markenwahlmodelle folgende<br />

vier (beziehungsweise <strong>bei</strong> Berucksichtigung <strong>von</strong> Ankerpreis, Loss und Gain sechs) markenspezi<br />

sche Pradiktoren auf:<br />

Preis beziehungsweise Ankerpreis, Loss und Gain<br />

Display (1<strong>bei</strong>Werbung am POS, sonst 0)<br />

Feature (1 <strong>bei</strong> Zeitschriften- o<strong>der</strong> Flugblattwerbung, sonst 0)<br />

Loyalitat.<br />

Loss und Gain <strong>von</strong> Haushalt h <strong>bei</strong> Marke m und Kaufakt t sind ausgehend <strong>von</strong> beobachtetem<br />

Preis phmt und Ankerpreis ^phmt wie folgt de niert:<br />

max(phmt ; ^phmt 0) Loss<br />

max(^phmt ; phmt 0) Gain (9)<br />

Falls Loss und Gain als Pradiktoren betrachtet werden, wird statt des beobachteten Preises<br />

einer Marke <strong>der</strong> nach einem <strong>der</strong> in Abschnitt II dargestellten Modelle gebildete Ankerpreis<br />

berucksichtigt, da <strong>der</strong> beobachtete Preis mit an<strong>der</strong>en Pradiktoren kollinear ist.<br />

Der beobachtete Preis entspricht <strong>der</strong> Summe aus Ankerpreis und <strong>der</strong> Abweichung ehmt,<br />

<strong>der</strong> Di erenz des beobachteten Preises vom Ankerpreis:<br />

phmt =^phmt + ehmt<br />

4<br />

(10)


Falls <strong>der</strong> Ankerpreis auf einem mit Hilfe einer Kleinstquadratschatzung bestimmten Modell<br />

basiert, ist er mit dieser Abweichung unkorreliert 7 . Im Gegensatz dazu korreliert <strong>der</strong><br />

beobachtete Preis mit <strong>der</strong> Abweichungsgro e ehmt (dieser Sachverhalt konnte das implausible<br />

Vorzeichen fur die Di erenz aus Preis und Ankerpreis im Markenwahlmodell<br />

<strong>von</strong> Lattin/Bucklin (1989) begrunden). Das Kollinearitatsproblem des beobachteten Preises<br />

lasst sich fur die hier untersuchte Datenbasis empirisch belegen. Wahrend eine lineare<br />

Regression <strong>der</strong> Ankerpreise auf alle an<strong>der</strong>en Pradiktoren <strong>der</strong> Markenwahlmodelle zu Varianzerklarungen<br />

<strong>von</strong> lediglich 19,7 % beziehungsweise 13,6 % fuhrt, steigen die Varianzerklarungen<br />

<strong>der</strong> linearen Regression mit beobachteten Preisen als abhangiger Variablen<br />

auf 55,1 % beziehungsweise 45,4 % 8 .<br />

Unterschiedliche Markenpraferenzen <strong>der</strong> Haushalte sollen durch die Berucksichtigung des<br />

Kaufverhaltens in <strong>der</strong> Vergangenheit erfasst werden. Zu diesem Zweck werden markenspezi<br />

sche Loyalitaten jedes Haushalts clhmt pro Kaufakt und Marke wie <strong>bei</strong> Guadagni/Little<br />

(1983) durch exponentielles Glatten vergangener Markenkaufe yhmt (eins <strong>bei</strong><br />

Kauf <strong>von</strong> Marke m durch Haushalt h <strong>bei</strong>m Kaufakt t, an<strong>der</strong>nfalls null) mit <strong>der</strong> Glattungskonstanten<br />

l ermittelt:<br />

clhmt = l clhmt;1 +(1; l)yhmt;1 (11)<br />

Markenwahlmodelle gehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme aus, dass Abnehmer jene Marke aus einer<br />

Alternativenmenge wahlen, die aus ihrer Sicht den gro ten Nutzen aufweist. Der Nutzen<br />

setzt sich additiv aus einer deterministischen Komponente und einer zufalligen Storgro e<br />

zusammen. Das multinomiale Logitmodell (MNL) erhalt man, falls die Storgro e einer<br />

identischen und unabhangigen Extremwertverteilung vom Typ I folgt9 . <strong>Die</strong> bedingte<br />

Wahl(Kauf)wahrscheinlichkeit des Abnehmers (Haushalts) h fur Marke m <strong>bei</strong>m Kaufakt<br />

t lautet:<br />

p(yhmtjBf~xhtg) =<br />

X<br />

m 2M ht<br />

exp (Vhmt)<br />

exp (Vhm t)<br />

B bezeichnet den Parametervektor des Modells, Vhmt den deterministischen Nutzen des<br />

Haushalts h fur Marke m <strong>bei</strong>m Kaufakt t, f~xhtg die Menge <strong>der</strong> Pradiktoren fur alle<br />

Marken, Mht die Menge <strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Kaufakt t im aufgesuchten Outlet verfugbaren Marken.<br />

Alle in Abschnitt V referierten Beitrage zu <strong>Ankerpreismodellen</strong> untersuchen Markenwahlentscheidungen<br />

mit Hilfe des MNL{Modells. Da<strong>bei</strong> verwenden sie folgende lineare<br />

Spezi kation des deterministischen Nutzens:<br />

(12)<br />

Vhmt = ~ 1 ~xhmt + ~ Dm ~ 3 (13)<br />

~Dm ist ein m-dimensionaler Vektor <strong>von</strong> binaren Dummyvariablen, <strong>der</strong> nur fur Marke m<br />

den Wert eins annimmt, also ~ Dm =(0:::0 1 0:::0). Das sich durch Einsetzen des Ausdrucks<br />

13 in Gleichung 12 ergebende Modell sei als MNL{Modell bezeichnet. In unserer<br />

Untersuchung ergibt sich fur das MNL{Modell unter Einschluss <strong>der</strong> Loyalitatskonstanten<br />

7 Vgl. z.B. Chow (1985).<br />

8 Vergleichbar erscheinen die <strong>von</strong> Mazumdar/Papatla (1995) ermittelten Korrelationskoe zienten <strong>von</strong><br />

0,775 beziehungsweise 0,666 zwischen Preis und Ankerpreis fur zwei Produktgruppen.<br />

9 Vgl. McFadden (1973) McFadden (1980) Corstjens/Gautschi (1983).<br />

5


l eine Parameteranzahl <strong>von</strong> zehn ohne Ankerpreise, beziehungsweise zwolf mit Berucksichtigung<br />

<strong>von</strong> Ankerpreisen.<br />

Eine exible nichtlineare Alternative zu dieser Spezi kation lasst sich durch Approximation<br />

des deterministischen Nutzens mit Hilfe eines vorwarts gerichteten Mehrschichtperzeptrons<br />

<strong>von</strong> Q verborgenen Einheiten erreichen 10 . Da<strong>bei</strong> ergibt sich <strong>der</strong> deterministische<br />

Nutzen als lineare Kombination <strong>der</strong> Werte verborgener Einheiten, die ihrerseits durch die<br />

logistische Funktion g() erzeugte nichtlineare Transformationen <strong>von</strong> Linearkombinationen<br />

<strong>der</strong> Pradiktoren des Markenwahlmodells darstellen:<br />

QX<br />

Vhmt =<br />

j=1<br />

2j g( ~ 1j ~xhmt) + ~ Dm ~ 3 (14)<br />

Im Unterschied zum MNL{Modell mit linearem Nutzen weist hier ~xhmt als erstes Element<br />

den Wert eins auf. <strong>Die</strong> an<strong>der</strong>en Elemente dieses Vektors entsprechen den Werten <strong>der</strong><br />

einzelnen Pradiktoren.<br />

Einsetzen <strong>der</strong> Gleichung 14 in das grundlegende MNL{Modell gema Ausdruck 12 liefert<br />

ein erweitertes MNL{Modell, das Neuronales Netz{Multinomiales Logitmodell (NN{<br />

MNL) genannt sei. In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung betragt die Parameteranzahl eines<br />

NN{MNL{Modells mit Q verborgenen Einheiten 6 + Q(2 + J). Falls Ankerpreise, Gains<br />

und Losses berucksichtigt werden, gilt J = 6, sonst J =4.<br />

Folgende Hypothesen lassen sich hinsichtlich <strong>der</strong> E ekte <strong>der</strong> Ankerpreise und <strong>der</strong>en Abweichungen<br />

auf Kaufwahrscheinlichkeiten formulieren:<br />

ein negativer E ekt <strong>von</strong> Ankerpreisen<br />

ein positiver E ekt <strong>von</strong> Gains<br />

ein negativer E ekt <strong>von</strong> Losses<br />

<strong>der</strong> Absolutbetrag des E ekts <strong>von</strong> Losses ubertri t jenen des E ekts <strong>von</strong> Gains.<br />

<strong>Die</strong>se E ekte werden mit Hilfe <strong>von</strong> Markenwahlelastizitaten gemessen. Markenwahlelastizitaten<br />

sind als Quotienten aus relativer An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kaufwahrscheinlichkeit und<br />

relativer An<strong>der</strong>ung des Wertes eines Pradiktors de niert. Allgemein gilt fur die Punktelastizitat<br />

des i-ten Pradiktors xihmt bezuglich <strong>der</strong> Wahlwahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Marke m<br />

<strong>bei</strong>m Kaufakt t des Haushalts h:<br />

@p(yhmtjBf~xhtg)<br />

@xihmt<br />

xihmt<br />

p(yhmtjBf~xhtg)<br />

Fur das NN{MNL{Modell lasst sich folgende Formel <strong>der</strong> Markenwahlelastizitat mit 1ji<br />

als Parameter des i-ten Pradiktors hinsichtlich <strong>der</strong>verborgenen Einheit j ableiten:<br />

QX<br />

(1 ; p(yhmtjBf~xhtg)) xihmt<br />

j=1<br />

(15)<br />

2j g( ~ 1j ~xhmt)(1 ; g( ~ 1j ~xhmt)) 1ji (16)<br />

10 Vgl. Ripley (1993) Cheng (1994) Bishop 1995 Hruschka (1999).<br />

6


Da<strong>von</strong> stellt <strong>der</strong> folgende bekannte Ausdruck <strong>der</strong> Elastizitat fur das MNL{Modell mit<br />

linearem deterministischen Nutzen einen Spezialfall mit 1i als Koe zienten des i-ten<br />

Pradiktors dar:<br />

(1 ; p(yhmtjBf~xhtg)) xihmt 1i (17)<br />

IV Modellschatzung und Modellbewertung<br />

<strong>Die</strong> Parameter <strong>der</strong> Ankerpreismodelle werden durch Minimierung <strong>der</strong> Summe quadratischer<br />

Abweichungen SSE zwischen Ankerpreisen (vorhergesagten Preisen)<br />

^phmt und beobachteten Preisen phmt ermittelt:<br />

SSE = X<br />

hmt<br />

(^phmt ; phmt) 2<br />

<strong>Die</strong> Glattungskonstante <strong>der</strong> Ankerpreismodelle nach dem Konzept adaptiver Erwartungen<br />

wird mit Hilfe des eindimensionalen Suchverfahrens <strong>von</strong> Brent bestimmt 11 .<strong>Die</strong>Schatzung<br />

<strong>der</strong> linearen Ankerpreismodelle nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen erfolgt mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> gewohnlichen Kleinstquadratmethode.<br />

<strong>Die</strong> Schatzung <strong>der</strong> neuronalen Netzwerkmodelle (des NN{MNL{Modells und <strong>der</strong> nichtlinearen<br />

Ankerpreismodelle) besteht aus zwei Phasen, stochastischer Gradientensuche 12<br />

gefolgt <strong>von</strong> BFGS, einem Quasi-Newton Verfahren 13 . <strong>Die</strong> Schatzung des MNL{Modells<br />

mit linearer Nutzenfunktion benotigt nur den BFGS Schritt.<br />

Ziel <strong>der</strong> Schatzung sowohl des konventionellen MNL{Modells als auch des NN{MNL{<br />

Modells ist die Maximierung <strong>der</strong> Log{Likelihoodfunktion <strong>der</strong> Markenwahlen <strong>der</strong> Haushalte.<br />

<strong>Die</strong>se Funktion lautet <strong>bei</strong> H Haushalten mit Th Kaufen je Haushalt:<br />

HX XT h X<br />

L =<br />

yhmt ln p(yhmtjBf~xhtg) (19)<br />

h=1 t=1 m2Mht <strong>Die</strong> Bewertung <strong>der</strong> untersuchten Markenwahlmodelle und Ankerpreismodelle erfolgt mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> a{posteriori{Wahrscheinlichkeit. Dadurch lassen sich bekannte Nachteile klassischer<br />

Signi kanztests vermeiden 14 . So empfehlen Signi kanztests <strong>bei</strong> grossen Datensatzen<br />

die Verwerfung des Nullmodells auch <strong>bei</strong> geringen Abweichungen <strong>von</strong> den Daten. Beim<br />

Vergleich nicht genesteter Modelle (<strong>bei</strong> denen man den Parametervektor keines <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den<br />

Modell durch Restringieren des Parametervektors des jeweils an<strong>der</strong>en Modells erhalt)<br />

fuhren Signi kanztests oft zu wi<strong>der</strong>spruchlichen Ergebnissen (je nachdem, welches Modell<br />

als Nullmodell fungiert) o<strong>der</strong> zum Verwerfen <strong>bei</strong><strong>der</strong> Modelle.<br />

A{posteriori{Wahrscheinlichkeiten werden mit Hilfe des Bayesschen Informationskriteriums<br />

BIC approximiert 15 . Ausgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> Log{Likelihood L, <strong>der</strong> Parameteranzahl k<br />

11<br />

Vgl. Press et al. (1986).<br />

12<br />

Vgl. Bishop (1995) Hruschka (1999).<br />

13<br />

Vgl. Seber/Wild (1989) Bishop (1995).<br />

14<br />

Vgl. Raftery (1995).<br />

15<br />

Vgl. Schwarz (1979) Raftery (1995).<br />

7<br />

(18)


und <strong>der</strong> Beobachtungsanzahl N ergibt sich das BIC eines Modells als:<br />

BIC = ;2 L + k ln(N) (20)<br />

Fur die mittels Kleinstquadratschatzung ermittelten Ankerpreismodelle gilt fur das BIC 16<br />

unter Ruckgri auf das Bestimmtheitsma R 2 :<br />

BIC = N ln(1 ; R 2 )+k ln(N) (21)<br />

<strong>Die</strong> Ausdrucke 20 und 21 belegen, dass das BIC Modelle mit einer hoheren Parameteranzahl<br />

bestraft.<br />

Der Bayes Faktor BF10, die a{posteriori{Wettchance <strong>von</strong> Modell 1 im Vergleich zum<br />

Modell 0, lasst sich approximieren durch:<br />

BF10 = exp(;1=2(BIC1 ; BIC0)) (22)<br />

BIC1BIC0 bezeichnen das BIC-Kriterium <strong>von</strong> Modell 1 beziehungsweise Modell 0.<br />

Fur die a{posteriori{Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Modell 1 fur die Daten D folgt dann:<br />

P (M1jD) =BF10=(BF10 +1) (23)<br />

Anhand dieser Zusammenhange lasst sich zeigen, dass die a{posteriori{Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>von</strong> Modell 1 mehr als 0,99 betragt, falls <strong>der</strong> BIC-Wert <strong>von</strong> Modell 1 um mindestens<br />

10 unter jenem <strong>von</strong> Modell 0 liegt.<br />

Als a{posteriori{Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Modell 0 fur die Daten D ergibt sich:<br />

V Vorliegende empirische Befunde<br />

P (M0jD) =1; P (M1jD) (24)<br />

Eine Reihe <strong>von</strong> Untersuchungen <strong>der</strong> Markenwahl unterstellt die Ankerpreisbildung nach<br />

dem Konzept adaptiver Erwartungen. Kalyanaram/Little (1989) postulieren einen mittleren<br />

Preisbereich entsprechend <strong>der</strong> Assimilations{Kontrast{Theorie, in dem Abnehmer<br />

weniger preissensitiv reagieren, sowie E ekte nach <strong>der</strong> Prospekttheorie. Der Wert <strong>der</strong><br />

Glattungskonstante <strong>von</strong> 0,85 wird durch Grid Search bestimmt. <strong>Die</strong> Ergebnisse bekraftigen<br />

die meisten Hypothesen. Sie belegen unter an<strong>der</strong>em die Zunahme <strong>der</strong> Markenwahlwahrscheinlichkeit<br />

<strong>bei</strong> im Vergleich zu Ankerpreisen niedrigen beobachteten Preisen. Hingegen<br />

sind die Befunde uber die Asymmetrie <strong>von</strong> Gains und Losses nicht statistisch signi<br />

kant.<br />

Mayhew/Winer (1992) erhalten eine optimale Glattungskonstante <strong>von</strong> null. Gleichung 1<br />

zeigt, dass sich in diesem Fall <strong>der</strong> Ankerpreis auf den <strong>bei</strong>m vorhergehenden Kaufakt beobachteten<br />

Preis reduziert. <strong>Die</strong> Befunde <strong>von</strong> Mayhew/Winer stimmen mit <strong>der</strong> Prospekttheorie<br />

uberein, da Losses sich starker als Gains auf Kaufwahrscheinlichkeiten auswirken.<br />

16 Vgl. Raftery (1995).<br />

8


<strong>Die</strong> in den bisher behandelten Untersuchungen publizierten Ergebnisse erlauben keinen<br />

Vergleich <strong>von</strong> Markenwahlmodellen ohne Ankerpreise und Markenwahlmodellen mit Ankerpreisen,<br />

im Gegensatz zu den Beitragen <strong>von</strong> Lattin/Bucklin (1989),<br />

Mazumdar/Papatla (1995) und Briesch et al. (1997). <strong>Die</strong> <strong>von</strong> diesen Autoren geschatzten<br />

Modelle werden im folgenden aufgrund <strong>der</strong> ausgehend <strong>von</strong> den Log{Likelihoodwerten<br />

ermittelten a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten beurteilt.<br />

Lattin/Bucklin (1989) setzen die Glattungskonstante auf einen konstanten Wert. Das <strong>von</strong><br />

diesen Autoren spezi zierte Markenwahlmodell erlaubt nur symmetrische Wirkungen <strong>von</strong><br />

Gains und Losses. Das Markenwahlmodel mit Ankerpreisen wird mit einer a{posteriori{<br />

Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> lediglich 0,67 im Vergleich zum Modell ohne Ankerpreise nicht<br />

durch die Daten gestutzt. Wenig plausibel mutet ein im Wi<strong>der</strong>spruch zuAnkerpreistheorien<br />

stehendes Ergebnis dieser Studie an, nach dem die Kaufwahrscheinlichkeit mit uber<br />

dem Ankerpreis liegenden beobachteten Preisen zunimmt.<br />

<strong>Die</strong> aufgrund <strong>der</strong> publizierten Resultate <strong>von</strong> Mazumdar/Papatla (1995) ermittelten a{<br />

posteriori{Wahrscheinlichkeiten belegen einen Erklarungs<strong>bei</strong>trag <strong>von</strong> nach dem Konzept<br />

adaptiver Erwartungen gebildeten Ankerpreisen nur fur eine <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den untersuchten Produktgruppen.<br />

In <strong>der</strong> betre enden Produktgruppe (Margarine) fallen die Koe zienten fur<br />

Losses verglichen mit jenen fur Gains im Wi<strong>der</strong>spruch zur Prospekttheorie verschwindend<br />

gering aus.<br />

In <strong>der</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Briesch et al. (1997) werden MNL{Modelle mit nach dem Konzept<br />

adaptiver Erwartungen gebildeten Ankerpreisen (mit Glattungskonstanten zwischen<br />

0,47 und 0,65) durch a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten nahe eins bekraftigt. Nach demselben<br />

Kriterium ubertre en sie auch MNL{Modelle mit Ankerpreisen nach dem Konzept<br />

extrapolativer Erwartungen. Preise, Losses und Gains an<strong>der</strong>n die Kaufwahrscheinlichkeiten<br />

in Ubereinstimmung mit theoretischen Hypothesen. Allerdings erweisen sich die<br />

E ekte <strong>von</strong> Gains als starker als jene <strong>von</strong> Losses, was <strong>der</strong> Prospekttheorie wi<strong>der</strong>spricht.<br />

Das Markenwahlmodell <strong>von</strong> Winer (1986) umfasst ein Ankerpreismodell nach dem Konzept<br />

extrapolativer Erwartungen, das neben einem um einen Kaufakt verzogerten Preis<br />

einen Trendterm besitzt.<br />

Zu den Pradiktoren eines linearen Ankerpreismodells <strong>bei</strong> Kalwani et al. (1990) gehoren<br />

ein gewichteter logarithmischer Mittelwert, verzogerte Preise und ein Trendterm. Das<br />

Markenwahlmodell zeigt <strong>der</strong> Prospekttheorie entsprechende absolut starkere E ekte <strong>von</strong><br />

Losses. <strong>Die</strong> Markenwahlelastizitaten fur Losses und Gains belaufen sich auf -0,253 beziehungsweise<br />

0,162.<br />

Jene Studien, die asymmetrische E ekte <strong>von</strong> Ankerpreisen testen, bieten ein uneinheitliches<br />

Bild. Wahrend die Ergebnisse <strong>von</strong> Kalwani et al. (1990) und<br />

Mayhew/Winer (1992) mit <strong>der</strong> Prospekttheorie ubereinstimmen, stehen jene <strong>von</strong> Mazumdar/Papatla<br />

(1995) und Briesch et al. (1997) dazu in Wi<strong>der</strong>spruch. Bei<br />

Kalyanaram/Little (1989) wie<strong>der</strong>um zeigt sich keine Asymmetrie <strong>von</strong> Gains und Losses.<br />

Von den drei Studien, die Markenwahlmodelle ohne Ankerpreise Markenwahlmodellen<br />

mit Ankerpreisen gegenuberstellen, vergleicht nur jene <strong>von</strong> Briesch et al. (1997) verschiedene<br />

Ankerpreismodelle. <strong>Die</strong> da<strong>bei</strong> gewonnenen Ergebnisse sprechen fur eine hohere<br />

Erklarungskraft <strong>von</strong> Ankerpreisen nach dem Konzept adaptiver Erwartungen. Allerdings<br />

hat <strong>bei</strong> Briesch et al. (1997) lediglich <strong>der</strong> Preis des unmittelbar vorangegangen Kaufakts<br />

9


Ein uss auf die Bildung <strong>der</strong> Ankerpreise nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen.<br />

Im Unterschied dazu berucksichtigen wir die Preise <strong>der</strong> letzten drei Kaufakte. Au erdem<br />

betrachten wir zusatzlich Markenwahlmodelle mit nichtlinearen Nutzenfunktionen,<br />

wahrend die MNL{Markenwahlmodelle <strong>bei</strong> Briesch et al. (1997) wie <strong>bei</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

erwahnten Untersuchungen auf lineare Nutzenfunktionen beschrankt sind.<br />

VI Empirische Untersuchung<br />

<strong>Die</strong> Datenbasis umfasst Kaufe <strong>der</strong> jeweils sechs marktanteilsstarksten Marken in zwei Produktgruppen<br />

(Ketchup, Erdnussbutter). In je<strong>der</strong> Produktgruppe wird eine Packungsgro e<br />

betrachtet. <strong>Die</strong> Daten uber 123 Wochen beziehen sich auf jene Haushalte, die wenigstens<br />

zehn Kaufe je Produktgruppe tatigen. Schlie lich verbleiben 811 beziehungsweise 960<br />

Haushalte in den <strong>bei</strong>den Produktgruppen. Eine Initialisierungsperiode <strong>von</strong> 40 Wochen<br />

(mit mindestens drei Kaufen je Haushalt) dient zur Festlegung <strong>von</strong> Startwerten fur die<br />

Markenloyalitaten und Ankerpreise.<br />

Tabelle 1 gibt die Anzahl <strong>der</strong> Kaufe, Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> beobachteten<br />

Preise sowie Anteile <strong>der</strong> Kaufe mit Feature und Display an(fur einzelne Marken<br />

und aggregiert pro Produktgruppe).<br />

Tabelle 1: Deskriptive Statistiken<br />

Marke Anzahl <strong>von</strong> Mittelwert Standard- Anteil Anteil<br />

Kaufen abweichung Feature Display<br />

des Preises<br />

Ketchup<br />

1 5224 114,176 15,588 0,4190 0,1694<br />

2 3333 101,817 17,981 0,3408 0,2451<br />

3 1888 97,337 18,305 0,3363 0,1594<br />

4 460 89,657 8,264 0,1478 0,2957<br />

5 438 80,023 16,398 0,1986 0,3744<br />

6 361 73,911 8,336 0,1468 0,1163<br />

Aggregiert 11704 104,456 19,532 0,3561 0,2004<br />

Erdnussbutter<br />

1 4128 154,448 27,827 0,2691 0,1030<br />

2 2103 163,521 18,894 0,2416 0,0747<br />

3 2515 172,615 17,894 0,0783 0,0254<br />

4 2404 156,806 23,140 0,2604 0,0986<br />

5 1688 162,611 17,914 0,2861 0,0948<br />

6 1247 170,601 18,062 0,1043 0,0425<br />

Aggregiert 14085 161,857 23,335 0,2169 0,0778<br />

Tabelle 2 zeigt die durch die geschatzten Ankerpreismodelle erzielten Werte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Summe<br />

quadratischer Abweichungen (SSE), <strong>bei</strong>m Bestimmtheitsma (R 2 )sowie<strong>bei</strong>mBIC.Generell<br />

schneiden Ankerpreismodelle nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen besser<br />

ab als Ankerpreismodelle nach dem Konzept adaptiver Erwartungen, wo<strong>bei</strong> die nichtlineare<br />

<strong>der</strong> linearen Funktionsform uberlegen ist. Es soll freilich betont werden, dass die<br />

10


Beurteilung <strong>der</strong> Ankerpreismodelle nicht aufgrund <strong>der</strong> Eignung zur Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Preisentwicklung,<br />

son<strong>der</strong>n aufgrund <strong>der</strong> Bedeutung fur die Erklarung <strong>der</strong> Markenwahl erfolgen<br />

wird.<br />

Tabelle 2: Schatzergebnisse <strong>der</strong> Ankerpreismodelle<br />

Ankerpreismodell SSE R 2 BIC<br />

Ketchup<br />

Adaptive Erwartungen 10827,1 0,277 -3786,78<br />

Extrapolative Erwartungen<br />

Linear 9350,4 0,376 -5425,99<br />

Nichtlinear 9070,0 0,395 -5684,85<br />

Erdnussbutter<br />

Adaptive Erwartungen 36709,6 0,101 -1490,11<br />

Extrapolative Erwartungen<br />

Linear 25799,6 0,368 -6367,60<br />

Nichtlinear 24239,6 0,406 -7135,93<br />

Fur Ankerpreismodelle nach dem Konzept adaptiver Erwartungen ergibt sich eine optimale<br />

Glattungskonstante <strong>von</strong> 0,54 beziehungsweise 0,35 fur die Produktgruppen Ketchup und<br />

Erdnussbutter. Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Ankerpreise werden demnach gema Gleichung 3<br />

(gerundet) vor allem die letzten drei beziehungsweise zwei Kaufakte berucksichtigt. <strong>Die</strong><br />

Gewichte <strong>der</strong> Preise <strong>der</strong> letzten drei Perioden laut Gleichung 2 belaufen sich <strong>bei</strong> Ketchup<br />

auf 0,46 sowie 0,2484 und 0,134136, <strong>bei</strong> Erdnussbutter auf 0,65 sowie 0,2275 und 0,079625.<br />

Fur Ankerpreismodelle nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen (vgl. Tabelle 3)<br />

zeigt sich <strong>bei</strong> Ketchup, dass die Ankerpreise <strong>der</strong> Marken <strong>von</strong> Preisen vorhergehen<strong>der</strong><br />

Kaufakte abhangen, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ein uss des Preises des unmittelbar letzten Kaufakts am<br />

starksten ist. Ahnliches gilt auch fur die Produktgruppe Erdnussbutter. <strong>Die</strong> durchschnittlichen<br />

Elastizitaten <strong>der</strong> Pradiktoren des linearen und des nichtlinearen Ankerpreismodells<br />

stimmen <strong>bei</strong> Ketchup weitgehend uberein, wahrend <strong>bei</strong> Erdnussbutter die Elastizitat des<br />

um einen Kaufakt verzogerten Preises <strong>bei</strong>m nichtlinearen Modell <strong>bei</strong>nahe um die Halfte<br />

hoher ist als <strong>bei</strong>m linearen Modell.<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> entsprechenden Gewichte und Koe zienten zeigt, dass sich <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den<br />

Produktgruppen die Preisbildung nach dem Konzept extrapolativer Erwartungen (lineare<br />

Funktionsform) <strong>von</strong> jener nach dem Konzept adaptiver Erwartungen vor allem durch den<br />

hoheren Ein uss <strong>von</strong> Preisen unterscheidet, die drei Kaufakte zuruckliegen.<br />

Ausgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> Log{Likelihoodfunktion <strong>der</strong> Markenwahl fur die Schatzdaten werden<br />

die a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten des MNL{Modells und des NN{MNL{Modells mit<br />

vier verborgenenen Einheiten ermittelt. <strong>Die</strong> je Produktgruppe und Ankerpreiskonzept am<br />

besten abschneidende Form des Wahlmodells (MNL o<strong>der</strong> NN{MNL) wird <strong>der</strong> weiter unten<br />

vorgenommenen Beurteilung <strong>der</strong> Erklarungskraft <strong>von</strong> <strong>Ankerpreismodellen</strong> zugrunde<br />

gelegt. Tabelle 4 zeigt, dass in <strong>der</strong> Produktgruppe Ketchup das MNL{Modell die hohere<br />

a{priori{Wahrscheinlichkeit aufweist, falls keine Ankerpreise o<strong>der</strong> Ankerpreise nach dem<br />

Konzept adaptiver Erwartungen berucksichtigt werden, wahrend sich <strong>bei</strong> den an<strong>der</strong>en <strong>Ankerpreismodellen</strong><br />

das NN{MNL{Modell als uberlegen erweist. In <strong>der</strong> Produktgruppe Erdnussbutter<br />

besitzt das NN{MNL{Modell immer die hochste a{priori{Wahrscheinlichkeit<br />

(nahe eins).<br />

11


Tabelle 3: Ankerpreismodelle unter extrapolativen Erwartungen<br />

linear nichtlinear<br />

Koe zient Elastizitat Elastizitat<br />

Ketchup<br />

Konstante 0,142<br />

phmt;1 0,367 0,364 0,364<br />

phmt;2 0,169 0,168 0,165<br />

phmt;3 0,186 0,185 0,173<br />

t -0,235 -0,033 -0,052<br />

Erdnussbutter<br />

Konstante -1,188<br />

phmt;1 0,196 0,195 0,292<br />

phmt;2 0,044 0,043 0,048<br />

phmt;3 0,061 0,059 0,054<br />

t 1,524 0,118 0,079<br />

Tabelle 4: Vergleich <strong>von</strong> MNL{ und NN{MNL{Modellen<br />

MNL NN{MNL<br />

Anker- k L BIC P (M0jD) k L BIC P (M1jD)<br />

preis<br />

Ketchup<br />

ohne 10 -3017,9 6129,5 0,99 30 -2929,1 6139,2 0,01<br />

adaptiv 12 -2820,1 5752,6 1,00 38 -2711,7 5779,4 0,00<br />

extrapolativ<br />

linear 12 -2844,2 5800,7 0,00 38 -2615,3 5586,6 1,00<br />

nichtlinear 12 -2845,3 5802,9 0,00 38 -2620,7 5597,2 1,00<br />

Erdnussbutter<br />

ohne 10 -5863,3 11822,1 0,00 30 -5747,0 11780,5 1,00<br />

adaptiv 12 -5761,2 11637,0 0,00 38 -5591,2 11545,5 1,00<br />

extrapolativ<br />

linear 12 -5744,0 11602,7 0,00 38 -5564,9 11492,7 1,00<br />

nichtlinear 12 -5753,0 11620,6 0,00 38 -5571,4 11505,8 1,00<br />

12


Um Ankerpreismodelle hinsichtlich ihres Erklarungs<strong>bei</strong>trags zur Markenwahl zu beurteilen,<br />

werden entsprechende, auf den Log{Likelihoodwerten <strong>der</strong> jeweiligen Wahlmodelle laut<br />

Tabelle 4 basierende a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten ermittelt. <strong>Die</strong>se in Tabelle 5 enthaltenen<br />

a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten zeigen, dass Wahlmodelle mit Ankerpreisen,<br />

Losses und Gains wegen a{posteriori{Wahrscheinlichkeiten nahe eins den Wahlmodellen<br />

ohne Ankerpreise deutlich uberlegen sind. Inhaltlich und <strong>von</strong> den erzielten Werten her<br />

stimmen diese Ergebnisse mit jenen <strong>von</strong> Briesch et al. (1997) uberein. Das lineare extrapolative<br />

Modell ubertri t seinerseits sowohl das Modell mit adaptiven Erwartungen als<br />

auch das nichtlineare extrapolative Modell. <strong>Die</strong> Uberlegenheit eines extrapolativen Ankerpreismechanismus<br />

steht im Wi<strong>der</strong>spruch zur Studie <strong>von</strong> Briesch et al. (1997), <strong>der</strong>en<br />

extrapolatives Ankerpreismodell allerdings ausser einem Trendterm nur den Preis je<strong>der</strong><br />

Marke <strong>bei</strong>m unmittelbar vorangehenden Kaufakt als Pradiktor aufweist. <strong>Die</strong> Komplexitat<br />

des nichtlinearen extrapolativen Modells durfte wie<strong>der</strong>um uber jener des tatsachlichen Ankerpreismechanismus<br />

liegen und die lineare Funktionsform die Ankerpreisbildung besser<br />

wie<strong>der</strong>geben.<br />

Hervorzuheben ist, dass diese Resultate nicht auf die hohere Parameteranzahl <strong>der</strong> jeweils<br />

uberlegenen Modelle zuruckzufuhren sind, da die Parameteranzahl, wie in Abschnitt IV<br />

erortert, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Berechnung des BIC beziehungsweise <strong>der</strong> a{posteriori{Wahrscheinlichkeit<br />

berucksichtigt wird.<br />

Tabelle 5: Bewertung <strong>von</strong> <strong>Ankerpreismodellen</strong> (Erklarung <strong>der</strong> Markenwahl)<br />

Ankerpreismodell<br />

Ankerpreis extrapolativ<br />

modell ohne adaptiv linear<br />

Ketchup<br />

adaptiv 1,000<br />

extrapolativ<br />

linear 1,000 1,000<br />

nichtlinear 1,000 1,000 0,005<br />

Erdnussbutter<br />

adaptiv 1,000<br />

extrapolativ<br />

linear 1,000 1,000<br />

nichtlinear 1,000 1,000 0,001<br />

a{posteriori{Wahrscheinlichkeit P (M1jD),<br />

M1 Modell lt. Zeile, M0 Modell lt. Spalte<br />

Fur das NN{MNL{Modell mit vier verborgenen Einheiten und Ankerpreise ekten nach<br />

dem linearen extrapolativen Ankerpreismodell ergeben sich theoretisch plausible durchschnittliche<br />

negative Elastizitaten fur Ankerpreise und Losses sowie positive Elastizitaten<br />

fur Gains. <strong>Die</strong> Mittelwerte <strong>der</strong> Elastizitaten werden uber alle Kaufakte berechnet. <strong>Die</strong> Resultate<br />

stimmen mit <strong>der</strong> Prospekttheorie uberein, da die Absolutbetrage <strong>der</strong> Elastizitaten<br />

fur Losses gro er sind als jene fur Gains (vgl. Tabelle 6). <strong>Die</strong>se Ergebnisse bekraftigen<br />

somit alle in Abschnitt III formulierten Hypothesen uber E ekte <strong>von</strong> Ankerpreisen und<br />

<strong>der</strong>en Abweichungen.<br />

13


Tabelle 6: Mittlere Elastizitaten des NN{MNL{Modells<br />

Marke<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Ankerpreis Ketchup<br />

-1,12 -1,80 -2,29 -3,05 -3,31 -3,65<br />

Erdnussbutter<br />

-5,27 -6,08 -5,59 -6,28 -6,37 -6,30<br />

Gain Ketchup<br />

0,03 0,05 0,10 0,16 0,14 0,09<br />

Erdnussbutter<br />

0,08 0,08 0,02 0,10 0,09 0,03<br />

Loss Ketchup<br />

-0,26 -0,36 -0,36 -0,14 -0,15 -0,09<br />

Erdnussbutter<br />

-0,23 -0,28 -0,37 -0,26 -0,29 -0,40<br />

VII Schlussfolgerungen<br />

<strong>Die</strong> empirische Untersuchung belegt die Bedeutung <strong>von</strong> Ankerpreiskonzepten fur die Erklarung<br />

<strong>der</strong> Markenwahl. Wahlmodelle mit Ankerpreisen, Losses und Gains erweisen sich<br />

Wahlmodellen mit statischen Preise ekten hinsichtlich <strong>der</strong> a{posteriori{Wahrscheinlichkeit<br />

als uberlegen.<br />

Betrachtet man die <strong>bei</strong>den Ankerpreiskonzepte, so wird ein lineares extrapolatives Ankerpreismodell<br />

nach demselben Kriterium ebenso deutlich besser beurteilt als das restriktivere<br />

Modell adaptiver Erwartungen. Nach unseren Ergebnissen legen die Haushalte <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Ankerpreisbildung deutlich mehr Gewicht auf Preise weiter zuruckliegen<strong>der</strong> Kaufakte<br />

als dem Konzept adaptiver Erwartungen o<strong>der</strong> einem extrapolativen Modell, das den Preis<br />

nur des unmittelbar vorangegangenen Kaufakts betrachtet, entsprechen wurde.<br />

<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> vorliegenden Studie ermittelten Markenwahlelastizitaten bekraftigen asymmetrische<br />

E ekte, die im Einklang mit <strong>der</strong> Prospekttheorie stehen, d.h. die Kaufwahrscheinlichkeiten<br />

reagieren starker auf Losses als auf Gains. Fur diese Konstellation haben Kopalle<br />

et al. (1996) mit Hilfe eines dynamischen Optimierungsmodells (allerdings fur aggregierte<br />

Preisabsatzfunktionen) gezeigt, dass im Monopol konstante und nicht etwa zyklische<br />

Preise optimal sind. Liegt <strong>der</strong> Ausgangswert des Ankerpreises unter (uber) dem entsprechenden<br />

konstanten optimalen Preis, so steigt (fallt) <strong>der</strong> optimale Preispfad im Zeitablauf,<br />

bis Ankerpreis und optimaler Preis ubereinstimmen. Auch Marko {Nash{Gleichgewichte<br />

fur das Duopol zeichnen sich durchkonstante Preise aus. Als Zielfunktion haben Kopalle<br />

et al. (1996) Barwerte <strong>von</strong> Deckungs<strong>bei</strong>tragen verwendet.<br />

Nach dem aufgrund <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchungsergebnisse gewahlten extrapolativen<br />

Ankerpreismodell setzt sich <strong>der</strong>Ankerpreis im wesentlichen aus gewichteten Preisen <strong>der</strong><br />

drei vorhergehenden Perioden zusammen. Der negative ceteris paribus{Ankerpreise ekt<br />

auf Kaufwahrscheinlichkeiten ist daher gleichbedeutend mit negativen E ekten des Preises<br />

auf den Absatz <strong>der</strong> nachsten drei Perioden. Nach den Optimalitatsbedingungen fur<br />

den Monopolfall liegt <strong>der</strong> entsprechende konstante gewinnmaximale Preis unter dem konstanten<br />

optimalen Preis, <strong>der</strong> sich <strong>bei</strong> Vorliegen eines rein statischen Preise ekts ergibt 17 .<br />

17 Vgl. Kalish (1988) Simon (1992).<br />

14


Ohne Kenntnis <strong>der</strong> Ankerpreis-, Gain- und Losse ekte wurde ein Entschei<strong>der</strong> folglich<br />

einen uberhohten Preis festsetzen und einen niedrigeren Gewinn realisieren.<br />

Genauere Aussagen zu Management-Implikationen setzen freilich die Bestimmung <strong>von</strong><br />

optimalen Preispfaden beziehungsweise Gleichgewichtspreispfaden auf analytischem o<strong>der</strong><br />

numerischen Weg voraus. <strong>Die</strong>se Aufgabenstellung wurde den Rahmen dieses Beitrages<br />

uberschreiten und soll kunftigen Forschungsbemuhungen vorbehalten bleiben.<br />

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