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Mistel-Lektine – Unterstützung in der Krebstherapie - Madaus

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: Supportive Tumortherapie<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Unterstützung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Krebstherapie</strong><br />

Natur und Wissenschaft


Die <strong>Mistel</strong> <strong>–</strong><br />

e<strong>in</strong>e Heilpflanze mit<br />

Geschichte<br />

Die <strong>Mistel</strong>, late<strong>in</strong>isch „Viscum album“, wird seit <strong>der</strong><br />

Antike als Heilpflanze verwendet. Hippokrates hat die<br />

immergrüne Pflanze, die im W<strong>in</strong>ter die kahlen<br />

Baumkronen schmückt, ebenso empfohlen wie die<br />

Äbtiss<strong>in</strong> Hildegard von B<strong>in</strong>gen und Paracelsus. Seit<br />

Anfang dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts wird die <strong>Mistel</strong> auch bei<br />

Tumorleiden als unspezifische Reiztherapie e<strong>in</strong>gesetzt<br />

und ist mittlerweile e<strong>in</strong>e durchaus etablierte<br />

Therapie.


<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> als<br />

Immunmodulatoren<br />

Die <strong>Mistel</strong> enthält viele verschiedene pharmakologisch<br />

wirksame Stoffe, die e<strong>in</strong> ganz unterschiedliches<br />

Wirkspektrum haben. Für die Therapie von Tumoren<br />

s<strong>in</strong>d die <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> wichtig. Es gibt drei unterschiedliche<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong>, ML-1, ML-2 und ML-3, die<br />

zusammen e<strong>in</strong>e immunmodulatorische Wirkung<br />

haben und die Hauptwirkkomponente des <strong>Mistel</strong>extraktes<br />

darstellen.<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> aktivieren das Immunsystem, genauer<br />

die Leukozyten: Natürliche Killerzellen werden aktiviert<br />

und zur Vermehrung angeregt, ebenso<br />

Granulozyten und Makrophagen. Die Ausschüttung<br />

von Botenstoffen wie Interleuk<strong>in</strong>-1 wird durch <strong>Mistel</strong>-<br />

<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> geför<strong>der</strong>t. Dieser Botenstoff wie<strong>der</strong>um ist für<br />

e<strong>in</strong>e Erhöhung des Endorph<strong>in</strong>-Spiegels verantwortlich<br />

und verr<strong>in</strong>gert dadurch z. B. die Schmerzempf<strong>in</strong>dung.<br />

Die Therapie mit <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong>n ist e<strong>in</strong>e unspezifische<br />

Reiztherapie, die das Immunsystem ganz allgeme<strong>in</strong><br />

aktiviert und somit auch die Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers mobilisiert.<br />

unspezifische Reiztherapie = Therapieform, die das<br />

Immunsystem ganz allgeme<strong>in</strong> stärkt<br />

immunmodulatorisch = gleicht die Aktivität des<br />

Abwehrsystem aus<br />

Leukozyten = weiße Blutkörperchen, die an <strong>der</strong> Abwehr<br />

und Beseitigung von körperfremden Stoffen sowie<br />

„Tumorzellen“ beteiligt s<strong>in</strong>d. Man unterscheidet<br />

Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten<br />

Granulozyten = weiße Blutkörperchen, Fresszellen<br />

Makrophagen = weiße Blutkörperchen, Fresszellen<br />

Botenstoffe = übermitteln Informationen zwischen<br />

Zellen und Organen<br />

Endorph<strong>in</strong>e = körpereigene Morph<strong>in</strong>e (siehe dort), die<br />

Schmerzen dämpfen können und die Stimmung positiv<br />

bee<strong>in</strong>flussen


E<strong>in</strong>e Therapie mit<br />

mehreren Ansätzen auf<br />

verschiedenen Ebenen<br />

E<strong>in</strong> funktionierendes Immunsystem ist bei <strong>der</strong><br />

Therapie von malignen Erkrankungen aus verschiedenen<br />

Gründen wichtig, weshalb <strong>der</strong> immunmodulierenden<br />

<strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie auch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung zukommt.<br />

Die <strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie kann bereits vor e<strong>in</strong>er<br />

Operation begonnen werden, um die körpereigene<br />

Abwehr <strong>in</strong> dieser für Körper und Psyche stressreichen<br />

Situation zu stärken. Chemo- und Strahlentherapie<br />

werden unterstützend ergänzt, aber auch als alle<strong>in</strong>ige<br />

Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> langen Zeit <strong>der</strong> Nachsorge können<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Der Körper kann mit Hilfe von <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong>n e<strong>in</strong>e<br />

Strahlen- o<strong>der</strong> Chemotherapie besser verkraften;<br />

Folgen wie e<strong>in</strong>em Leukozytentief wird gegengesteuert,<br />

Nebenwirkungen <strong>–</strong> Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit<br />

o<strong>der</strong> Übelkeit <strong>–</strong> werden deutlich gemil<strong>der</strong>t.<br />

Jede Erkrankung verursacht auf physischer und psychischer<br />

Ebene Stress <strong>–</strong> bei Krebserkrankungen <strong>in</strong><br />

extremem Maß. Stress wie<strong>der</strong>um schwächt durch<br />

e<strong>in</strong>e vermehrte Cortisol-Ausschüttung die Abwehr.<br />

Auch hier kann e<strong>in</strong>e <strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie ansetzen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt kommt <strong>der</strong> Bekämpfung von<br />

Metastasen zu. E<strong>in</strong>e funktionierende Immunabwehr<br />

ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, maligne Zellen zu erkennen und<br />

danach zu elim<strong>in</strong>ieren. Lösen sich beispielsweise bei<br />

e<strong>in</strong>er Operation e<strong>in</strong>zelne Zellen vom Tumor, ist e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Reaktion des Immunsystems notwendig,<br />

um e<strong>in</strong>e Ausbreitung <strong>der</strong> Tumorzellen zu<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.


Es konnte experimentell nachgewiesen werden, dass<br />

die <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> zu e<strong>in</strong>em Absterben zahlreicher,<br />

verschiedener, humaner Tumorzellarten führen.<br />

Über e<strong>in</strong>e Interleuk<strong>in</strong>-1-Ausschüttung wird die<br />

Bildung körpereigener Endorph<strong>in</strong>e angeregt, was e<strong>in</strong>e<br />

Steigerung des allgeme<strong>in</strong>en Wohlbef<strong>in</strong>dens zur Folge<br />

hat.<br />

E<strong>in</strong>e signifikante Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

von Tumorpatienten unter e<strong>in</strong>er <strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie<br />

belegen auch die Ergebnisse kl<strong>in</strong>ischer Studien bei<br />

Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs.<br />

maligne = bösartig<br />

Cortisol = Hormon <strong>der</strong><br />

Nebennierenr<strong>in</strong>de<br />

Metastase = Tochtergeschwulst,<br />

<strong>der</strong>en Zellen<br />

über Lymph- o<strong>der</strong><br />

Blutbahnen transportiert<br />

werden<br />

Endorph<strong>in</strong>e =<br />

Substanzen mit<br />

schmerzstillen<strong>der</strong> und<br />

narkotischer Wirkung<br />

adjuvant = Therapie<br />

mit dem Ziel <strong>der</strong> Heilung


<strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie <strong>–</strong><br />

Gegenanzeigen<br />

Nicht angezeigt ist e<strong>in</strong>e <strong>Mistel</strong>-Therapie bei chronisch<br />

fortschreitenden Infektionen wie Tuberkulose, <strong>in</strong><br />

Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter<br />

12 Jahren. Bekannte Überempf<strong>in</strong>dlichkeiten gegen<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> stellen ebenfalls e<strong>in</strong>e Kontra<strong>in</strong>dikation<br />

dar.<br />

Praktische Durchführung<br />

e<strong>in</strong>er Therapie mit<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong>n<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> werden subkutan o<strong>der</strong> <strong>–</strong> selten <strong>–</strong> <strong>in</strong>travenös<br />

verabreicht. Normierte <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> werden<br />

2x pro Woche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von Beg<strong>in</strong>n an wirksamen<br />

Dosierung gespritzt. E<strong>in</strong>e Dosisf<strong>in</strong>dung mit ansteigenden<br />

Dosierungen ist somit nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wirkung und<br />

Nebenwirkung<br />

<strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong> werden im Abstand von drei bis vier<br />

Tagen (2x wöchentlich) appliziert. Wichtig ist die<br />

Lagerung <strong>der</strong> <strong>Mistel</strong>-<strong>Lekt<strong>in</strong>e</strong>, da diese als Eiweißmoleküle<br />

wärmeempf<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d. Die Ampullen müssen<br />

im Kühlschrank (bei 2°-8° Celsius) gelagert werden<br />

und auch <strong>der</strong> Transport, beson<strong>der</strong>s auf längeren<br />

Wegen, sollte <strong>in</strong> Kühltaschen o<strong>der</strong> Styroporschachteln,<br />

evtl. mit e<strong>in</strong>em Kühlelement, erfolgen.


Die <strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie ist e<strong>in</strong>e Dauertherapie, die<br />

bei Bedarf über Jahre durchgeführt werden kann.<br />

Dabei bestimmen Befund und Bef<strong>in</strong>den des Patienten<br />

die Therapiedauer. Nach 3monatigen Therapiezyklen<br />

ist e<strong>in</strong>e 4wöchige Pause bei Wohlbef<strong>in</strong>den des<br />

Patienten möglich.<br />

Beson<strong>der</strong>s zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Therapie kann es zu e<strong>in</strong>em<br />

leichten Temperaturanstieg kommen, <strong>der</strong> jedoch auf<br />

die Aktivierung <strong>der</strong> Abwehr zurückzuführen ist.<br />

Insgesamt kommt es zu e<strong>in</strong>er deutlichen Besserung<br />

<strong>der</strong> Abwehrlage, das Allgeme<strong>in</strong>bef<strong>in</strong>den und die<br />

Lebensqualität bessern sich <strong>–</strong> Appetit und psychische<br />

Verfassung e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Nebenwirkungen treten relativ selten auf: Dazu<br />

gehören Kreislaufstörungen bei Lagewechsel, Fieber,<br />

Schüttelfrost, Beengungsgefühl im Brustbereich,<br />

Kopfschmerzen sowie allergische Reaktionen. Die auf<br />

<strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong> basierende <strong>Mistel</strong>therapie ist sehr gut<br />

verträglich.<br />

Kontra<strong>in</strong>dikation =<br />

Gegenanzeige, bei<br />

Vorliegen e<strong>in</strong>er<br />

Kontra<strong>in</strong>dikation muß die<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Therapie<br />

streng überprüft werden<br />

subkutan = unter die Haut<br />

<strong>in</strong>travenös = <strong>in</strong> die Vene


Für Fragen rund um die<br />

<strong>Mistel</strong>-Lekt<strong>in</strong>-Therapie<br />

steht Ihnen unsere kostenlose<br />

Infol<strong>in</strong>e zur Verfügung:<br />

0 800 - 100 92 77<br />

Natur und Wissenschaft

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