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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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4 Experimentelle Untersuchungen im Labormaßstab<br />

der Aromatenanreicherung im Permeat entgegen wirkt. Die Membran M-4 kann bei Temperaturen<br />

von bis zu etwa 160°C eingesetzt werden. Da Kerosin bei etwa 150°C zu sieden beginnt,<br />

wurde die Betriebstemperatur aus Sicherheitsgründen auf 140°C begrenzt. Wird die<br />

Betriebstemperatur auf bis zu 140°C angehoben, steigen sowohl der transmembrane Fluss<br />

als auch der Anreicherungsfaktor an. Die beobachteten Anreicherungsfaktoren reichen von<br />

0,81 bis zu 1,05. Folglich ist die Membran nicht zur Entschwefelung von Kerosin geeignet.<br />

Da mit der Membran M-5 nur geringe Abweichungen von der Entschwefelungsleistung der<br />

Membran M-4 erwartet werden, wurden sie nicht mit Jet A-1 A untersucht.<br />

Obwohl die Membran M-3 gemäß einem Patent als aromatenselektive Membran definiert ist,<br />

ergaben die Versuche Anreicherungsfaktoren zwischen = 0,36 und = 0,6. Für die Betriebspunkte<br />

mit Anreicherungsfaktoren von mehr als 0,4 betrug der transmembrane Fluss<br />

mehr als 1 kg/h m 2 und erreicht bei einem Anreicherungsfaktor von 0,6 bis zu 5,64 kg/h m 2 .<br />

Zur Abreicherung des Schwefelgehaltes im Permeat zeigte die Membran damit die weitaus<br />

besten Ergebnisse. Im Vergleich mit der destillativen Abtrennung konnte mit der Membran<br />

M-3 etwa die gleiche Verringerung des Schwefelgehaltes erreicht werden, wie für eine destillativ<br />

abgetrennte Fraktion mit einem Destillatanteil von wD= 0,3. Der Schwefelgehalt im Permeat<br />

bestand zu 72 % aus niedrig siedenden alkylierten Thiophenen, während diese 81 %<br />

der Schwefelverbindungen in der Destillatfraktion ausmachten.<br />

Im Folgenden wird die Membran M-3 detailliert charakterisiert, um die technische Umsetzbarkeit<br />

zu überprüfen und die Auslegungsdaten für eine Pilotanlage zu ermitteln.<br />

4.5.4 Charakterisierung der Membran M-3 zur Abreicherung des Schwefelgehaltes<br />

im Permeat<br />

Um die technische Anwendbarkeit der Membran M-3 zu überprüfen und um eine Pilotanlage<br />

auszulegen, wurden die folgenden Parameter untersucht:<br />

- Zur Bestimmung des optimalen Betriebspunktes wurden die Betriebstemperatur, der Permeatdruck<br />

sowie der feedseitige Volumenstrom variiert.<br />

- Für eine technische Anwendung darf die Temperatur zur Kondensation des Permeatstroms<br />

nicht unter der Umgebungstemperatur liegen. Daher wurden Versuche zum<br />

Einfluss der Kondensationstemperatur durchgeführt.<br />

- Die Dauerhaltbarkeit der Membran muss für den technischen Einsatz gewährleistet sein.<br />

Daher wurde die Stabilität der Membran im Betrieb mit Kerosin untersucht.<br />

Die Optimierung wurde mit dem Kraftstoff Jet A-1 A durchgeführt. Zur Übertragung der Ergebnisse<br />

auf hochschwefelhaltiges Kerosin wurden anschließend Vergleichsversuche mit<br />

Kerosin C durchgeführt. Abschließend wurde überprüft, ob Ergebnisse der Versuche auf die<br />

Entschwefelung von Heizöl EL übertragen werden können. Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

werden im Folgenden beschrieben.<br />

4.5.4.1 Optimierung der Betriebsparameter<br />

Bei den Screening-Versuchen verschiedener Membranen wurden die Membranen mit einem<br />

Volumenstrom von mindestens 150 ml/min überströmt. Dies entspricht einer mittleren Überströmgeschwindigkeit<br />

von mehr als 2,31 cm/s. In technischen Wickelmodulen kann die<br />

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