View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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4 Experimentelle Untersuchungen im Labormaßstab<br />
4.1 Angewendete Analyseverfahren<br />
4.1.1 Bestimmung des Gesamtschwefelgehaltes von Kraftstoffproben<br />
Die Bestimmung des Gesamtschwefelgehaltes von Kraftstoffproben wurde mit einem Schwefelanalysator<br />
vom Typ TS-100 der Firma Mitsubishi nach der UV-Fluoreszenz-Methode nach<br />
ISO/DIS 20846 durchgeführt [129].<br />
Bei diesem Verfahren wird die Kraftstoffprobe mit Argon als Trägergas zunächst in einem<br />
Verbrennungsrohr bei 1000°C vollständig oxidiert. Der in der Probe enthaltene Schwefel verbrennt<br />
vollständig zu Schwefeldioxid. Anschließend wird der Gasstrom getrocknet und mit<br />
UV-Licht bestrahlt, so dass die Schwefeldioxidmoleküle angeregt werden. Die dabei erzeugte<br />
Lumineszenz wird verstärkt und detektiert. Durch den Abgleich mit Kalibrierstandards<br />
kann aus dem Detektorsignal der Gesamtschwefelgehalt berechnet werden.<br />
Zur Kalibrierung des Analysators wurden zertifizierte Standards aus Dimethylsulfid in Toluolmatrix<br />
der Firma A1-Envirotech eingesetzt. Damit kann die Messgenauigkeit nach DIN ISO<br />
20846 erreicht werden, die vom Schwefelgehalt der Probe abhängt (vgl. Tab. 4-1).<br />
Schwefelgehalt Wiederholpräzision (%)<br />
[ppm] Benzin Gasöl<br />
0,05 35 35<br />
0,5 15 15<br />
50 3 3<br />
1000 2 2<br />
10000 5 5<br />
Tab. 4-1: Messgenauigkeit der Gesamtschwefelanalyse mit dem Schwefelanalysator Mitsubishi<br />
TS-100<br />
4.1.2 Analyse einzelner Schwefelverbindungen in Kraftstoffproben<br />
Um einzelne Schwefelverbindungen in Kraftstoffproben zu bestimmen, wird eine schwefelselektive<br />
Gaschromatographie eingesetzt. Für die am Lehrstuhl für chemische Verfahrenstechnik<br />
der Universität Bayreuth durchgeführten Analysen wurde ein Gaschromatograph vom<br />
Typ CP3800 der Firma Varian mit einem gepulsten schwefelselektiven flammenphotometrischen<br />
Detektor (PFPD) eingesetzt. Die Analyse erfolgte in Anlehnung an DIN EN ISO 19739.<br />
Das Verfahren basiert auf einem brennbaren Gasstrom, der nicht ausreicht, um eine kontinuierliche<br />
Flamme zu erzeugen [130]. Dieser wird durch eine externe gepulste Zündquelle entzündet<br />
und erlischt nach dem Verbrennen. Dabei wird mit einer für jedes Element charakteristischen<br />
Zeitverzögerung eine Strahlung emittiert. Da die zu den Schwefelverbindungen<br />
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