View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.8 Zusammenfassung<br />
wendung in Brennstoffzellen-APUs bewertet. Daraus ergeben sich vier Verfahren, die potentiell<br />
für diese Anwendung geeignet sind:<br />
Die destillative Abtrennung ist ein Grobentschwefelungsverfahren, das zusammen mit<br />
einem weiteren Verfahren zur Feinentschwefelung eingesetzt werden muss. Dabei wird<br />
eine leichtsiedende, schwefelreduzierte Teilfraktion des Kraftstoffs destillativ abgetrennt.<br />
Bei Einsatz in einer Brennstoffzellen APU kann der hochschwefelhaltige Rückstandsstrom<br />
zum Betrieb des Antriebsaggregates verwendet werden. Da mit diesem Verfahren vor allem<br />
die hochsiedenden aromatischen Schwefelverbindungen im Rückstand verbleiben,<br />
kann die nachfolgende Feinentschwefelung des Destillats deutlich vereinfacht werden.<br />
Die Pervaporation ist ein Membranverfahren, das analog zur destillativen Abtrennung zum<br />
Auftrennen des zugeführten Kraftstoffs in einen schwefelarmen Produktstrom und einen<br />
hochschwefelhaltigen Rückstandsstrom genutzt wird. Aufgrund der geringen Betriebstemperaturen<br />
von weniger als 150°C können sich gegenüber der destillativen Abtrennung<br />
Vorteile bei der Energieeffizienz ergeben. Da derzeit keine Membran zur Entschwefelung<br />
von Mitteldestillaten verfügbar ist, sind jedoch zunächst unterschiedliche Materialien auf<br />
ihre Eignung für diese Anwendung zu untersuchen oder neue Materialien zu entwickeln.<br />
Die adsorptive Entschwefelung bietet prinzipiell die Möglichkeit, den Kraftstoff auf den<br />
Zielwert von 10 ppm zu entschwefeln. Dafür muss jedoch ein Adsorbens mit ausreichender<br />
Kapazität für aromatische Schwefelverbindungen verfügbar sein, dass mit den im<br />
Brennstoffzellensystem verfügbaren Medien in einem integrierten Prozess an Bord regeneriert<br />
werden kann. Da bisher kein solches Adsorbens kommerziell verfügbar ist, müssen<br />
Laborversuche mit unterschiedlichen Materialien durchgeführt werden, um die Umsetzbarkeit<br />
des Prozesses zu überprüfen.<br />
Die hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger ist eine Weiterentwicklung der industriellen,<br />
hydrierenden Entschwefelung. Der für die Reaktion benötigte Wasserstoff wird bei<br />
Drücken von bis zu 70 bar im flüssigen Kraftstoff gelöst, so dass die Kreislaufführung des<br />
Gasstroms entfällt. Daher hat auch dieses Verfahren Potential zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs.<br />
Da bisher nur die Entschwefelung von Dieselkraftstoff und Gasöl unter Zufuhr<br />
von reinem Wasserstoff im Labormaßstab gezeigt wurde, ist der Betrieb mit dem im<br />
Brennstoffzellensystem verfügbaren Reformatgas zu untersuchen und zu prüfen, ob<br />
hochschwefelhaltiges Kerosin mit dem Verfahren auf den Zielwert von 10 ppm entschwefelt<br />
werden kann.<br />
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