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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.7 Membranprozesse<br />

Unter der Annahme eines rein diffusiven Stofftransports und eines chemischen Gleichgewichts<br />

an den Phasengrenzen zwischen der Membran und den Fluidphasen, kann der<br />

transmembrane Stofffluss n k nach Gl. 3-10 dargestellt werden.<br />

µ<br />

kM<br />

n<br />

k ckM<br />

bd<br />

, kM <br />

(3-10)<br />

z<br />

Die Konzentration c kM der Komponente k in der Membran M wird durch die Löslichkeit im<br />

gegebenen Verteilungsgleichgewicht bestimmt. Die Mobilität b d , kM beschreibt die von den<br />

Membraneigenschaften abhängige Beweglichkeit der Komponente k in der Membran. Der<br />

Gradient des chemischen Potentials µ<br />

kM z<br />

zwischen den Phasengrenzflächen der<br />

Membran bildet die Triebkraft für den Stofftransport. Die unterschiedliche Transportgeschwindigkeit<br />

der Komponenten, und damit auch die Selektivität, wird primär durch die Löslichkeit<br />

und die Beweglichkeit in der Polymerphase bestimmt [121, S. 80].<br />

Mit dem Lösungs-Diffusionsmodell werden die Elektrodialyse, die Umkehrosmose, die Nanofiltration<br />

sowie die Gaspermeation und die Pervaporation beschrieben:<br />

Die Elektrodialyse wird zur ionenselektiven Trennung eingesetzt. In einem Membran-<br />

Stack werden abwechselnd anionen- und kationenleitende Membranen angeordnet. Bedingt<br />

durch ein orthogonal zur Membran angeordnetes elektrisches Feld, das durch das<br />

Anlegen einer Spannung erzeugt wird, bewegen sich die Ionen entlang ihrer jeweiligen<br />

Triebkraft zur Anode oder Kathode. Da die Membranen nur für Anionen oder Kationen<br />

permeabel sind, können die entsprechend ionisierten Lösungen getrennt abgeführt werden.<br />

Da Schwefelverbindungen in Mineralölkraftstoffen in unpolarer Form vorliegen, kann<br />

die Elektrodialyse nicht zur Entschwefelung eingesetzt werden.<br />

Die Umkehrosmose wird zur Abtrennung von in Wasser gelösten Komponenten verwendet.<br />

Hauptsächlich wird sie zur Meerwasserentsalzung eingesetzt. Anwendungen zur Auftrennung<br />

rein organischer Gemische sind bisher nicht bekannt. Daher wird das Verfahren<br />

in dieser Arbeit zur Entschwefelung von Mitteldestillaten nicht weiter untersucht.<br />

Obwohl bei der Nanofiltration nichtporöse Lösungs-Diffusionsmembranen eingesetzt werden,<br />

wird das Trennverhalten meist mit dem Porenmodell beschrieben. Moleküle mit einer<br />

Molmasse von weniger als 300 g/mol können die Membran passieren, während größere<br />

zurückgehalten werden. Zusätzlich zeichnet sich die Nanofiltration durch eine gute Ionenselektivität<br />

aus. Da Mitteldestillate keine ionisierten Verbindungen enthalten und zum anderen<br />

die molaren Massen sowohl der Schwefelverbindungen als auch der übrigen Verbindungen<br />

kleiner als 300 g/mol sind, ist die Nanofiltration nicht zur Entschwefelung<br />

geeignet.<br />

Die Pervaporation unterscheidet sich von der Gaspermeation nur hinsichtlich des Aggregatzustandes<br />

des Feedstroms [122, S. 39f.]. Die Gaspermeation wird zur Trennung gasförmiger<br />

Gemische eingesetzt, während die Pervaporation zur Trennung flüssiger<br />

Feedströme dient. Aufgrund der Fokussierung auf die Entschwefelung in der Flüssigphase<br />

wird die Gaspermeation nicht näher betrachtet. Die Pervaporation wurde für die Entschwefelung<br />

von Kraftstoffen ausgewählt und ist im folgenden Abschnitt näher beschrieben.<br />

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