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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3 Neue Lösungsansätze zur dezentralen Entschwefelung von Mitteldestillaten<br />

Permeabilität<br />

der Komponente k <br />

n k <br />

<br />

pi, <br />

i oder ci<br />

<br />

(3-8)<br />

effektive Membrandicke<br />

<br />

Permeat Permeat<br />

ci<br />

/ c j<br />

ij <br />

(3-9)<br />

Feed Feed<br />

ci<br />

/ c j<br />

Die genaue Modellierung des transmembranen Flusses sowie der Selektivität müssen je<br />

nach Membranverfahren und Stoffsystem individuell und empirisch erfolgen. Die Gleichung<br />

des transmembranen Flusses (Gl. 3.8) macht deutlich, dass die Triebkraft der Strofftrennung<br />

je nach Membrantyp aus der Differenz des Druckes p , des osmotischen Druckes <br />

oder der Konzentration c resultiert. Die Trennleistung der Membran beschreibt die Selektivität<br />

ij mit den Konzentrationsverhältnissen der Komponenten i und j eines binären Gemisches<br />

auf der Permeatseite gegenüber denen auf der Feedseite [120].<br />

Um die unterschiedlichen Membrantrennverfahren zu kategorisieren, kann zunächst zwischen<br />

porösen und nichtporösen Membranen unterschieden werden.<br />

3.7.1.1 Prozesse mit porösen Membranen<br />

Bezüglich des Stofftransports werden poröse Membranen mit dem Porenmodell beschrieben.<br />

In Anlehnung an die Partikelfiltration wird dabei die Selektivität allein durch die Porengröße<br />

der Membran und die Partikel- oder Molekülgröße des zu trennenden Gemischs bestimmt.<br />

Die Triebkraft dieser Prozesse ist die Druckdifferenz zwischen der Feed- und der<br />

Permeatseite [121, S. 2].<br />

Zu den Verfahren, die durch das Porenmodell beschrieben werden, gehören die Mikro- und<br />

die Ultrafiltration. Die Verfahren unterscheiden sich durch die Porengröße. Während Membranen<br />

zur Mikrofiltration durch ihre tatsächliche Porengröße charakterisiert werden, wird bei<br />

Membranen zur Ultrafiltration die Molmasse der kleinsten noch zurückgehaltenen Komponenten<br />

angegeben.<br />

Die Abtrennung von Schwefelverbindungen aus flüssigen Kraftstoffen ist mit porösen Membranen<br />

nicht möglich. Sowohl die molaren Massen der Schwefelverbindungen als auch die<br />

der Kohlenwasserstoffe sind in flüssigen Kraftstoffen über einen weiten Bereich verteilt und<br />

unterscheiden sich nicht signifikant voneinander.<br />

3.7.1.2 Prozesse mit nichtporösen Membranen<br />

Die übrigen Membranverfahren werden mit dem Lösungs-Diffusionsmodell beschrieben. Das<br />

Modell beschreibt die Lösung und die Diffusion der Permeanden in einer nicht porösen, selektiven<br />

Schicht. Die trennaktive Schicht mit einer Dicke zwischen 0,3 μm und 2,5 μm wird<br />

als reale Flüssigkeit beschrieben, in der sich die permeierenden Komponenten lösen und<br />

entsprechend dem Gradienten der treibenden Kraft durch die Membran transportiert werden<br />

[121, S. 78]. Die aktive Schicht ist zur Gewährleistung einer ausreichenden mechanischen<br />

Festigkeit auf einer porösen Stützschicht aufgebracht, die nicht zur Selektivität beiträgt. Die<br />

Schicht hat eine Dicke von etwa 50 – 250 μm.<br />

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