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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.4.2 Photooxidation<br />

3.4.2.1 Grundlagen<br />

3.4 Selektive Oxidation<br />

Bei der Photooxidation werden Photokatalysatoren eingesetzt, die bei Bestrahlung mit UV-<br />

oder Sonnenlicht Singulett-Sauerstoff erzeugen. Als Photokatalysator werden z.B. die Farbstoffe<br />

Rose Bengale, Methylenblau oder Fullerene in Lösungsmitteln wie Wasser, Methanol<br />

oder Acetonitril eingesetzt [99, S. 8270 ff.; 100, S. 510; 101, S. 1993 ff.]. Die Oxidationsprodukte<br />

sind wiederum im Kraftstoff unlöslich und können mit der Katalysatorphase abgetrennt<br />

werden.<br />

3.4.2.2 Stand der Technik<br />

Untersuchungen mit Rose Bengal und polymerisierten Fullerenen zeigten mit Modellfluiden<br />

Umwandlungsgrade von bis zu 98% bei der Oxidation von Thioether und Sulfiden. Für aromatische<br />

Schwefelverbindungen wurde keine oder nur eine geringe Umwandlung beobachtet<br />

[100; 101]. Mit N-Methylquinolinium-Tetrafluorobat konnten dagegen Dibenzothiophene nahezu<br />

vollständig oxidiert werden, wobei die Reaktionszeiten zwischen 2 und vier Stunden<br />

lagen [99, S. 8270]. Bei eigenen Untersuchungen am IEF-3 mit Kerosin und Rose Bengal als<br />

Photokatalysator zeigte sich keine Selektivität für die Oxidation der Schwefelverbindungen.<br />

Es bildete sich zwar eine zweite gelartige Phase mit Oxidationsprodukten aus, ohne dass<br />

jedoch der Schwefelgehalt im Kraftstoff reduziert wurde.<br />

3.4.2.3 Bewertung<br />

Zur Entschwefelung durch Photooxidation liegen nur einzelne, nicht vergleichbare Grundlagenuntersuchungen<br />

mit Schwefelverbindungen in reinen Lösungsmitteln vor. Möglicherweise<br />

muss eine Mischung verschiedener Photokatalysatoren eingesetzt werden, um aliphatische<br />

und heterocyclische Schwefelverbindungen umzusetzen. Eigene Vorversuche zur Entschwefelung<br />

von Kerosin haben gezeigt, dass die Ergebnisse der vorhandenen Grundlagenuntersuchungen<br />

nicht ohne weiteres auf kommerzielle Kraftstoffe übertragbar sind. Es sind daher<br />

umfassende Grundlagenstudien mit unterschiedlichen Katalysatoren und Kraftstoffen erforderlich,<br />

bevor dieses Verfahren zu einer technischen Anwendung umgesetzt werden kann.<br />

3.4.3 Oxidation mit Peroxyden<br />

3.4.3.1 Grundlagen<br />

Eine große Zahl an Untersuchungen befasst sich mit der Oxidation von<br />

Schwefelverbindungen mit Peroxyden. Meist werden zweiphasige Systeme verwendet, bei<br />

denen wässriges Wasserstoffperoxyd als Oxidans mit einem Kraftstoff durchmischt wird. Zur<br />

Beschleunigung der Reaktion können verschiedene Katalysatoren, Adsorbentien,<br />

Lösungsmittel und der Energieeintrag durch Ultraschall oder Mikrowellen eingesetzt werden<br />

[102; 103; 104; 105]. Nach der Reaktion muss die wässrige Phase abgetrennt und die<br />

oxidierten Schwefelverbindungen müssen aus dem Kraftstoff entfernt werden.<br />

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