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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.3 Ionische Flüssigkeiten<br />

Der Verteilungskoeffizient ist als das Verhältnis des Massenanteils des Schwefels in der ionischen<br />

Flüssigkeit zu dem Massenanteil des Schwefels im Kraftstoff im Gleichgewichtszustand<br />

definiert. Vier leistungsfähige ionische Flüssigkeiten sind in Tab. 3-4 aufgeführt.<br />

Ionische<br />

Flüssigkeit<br />

KN<br />

Querlöslichkeit<br />

[% (Masse)]<br />

-1 -1 -1<br />

[(mgS kgIL )( mgS kgÖl ) ] n-C12 Cyclo-C6<br />

[BMIM]Cl/AlCl3 4,0 - -<br />

[BEIM][EtSO4] 2,0 < 1 5<br />

[BMIM][OcSO4] 1,9 6,0 40,2<br />

[EMIM][EtSO4] 0,8 < 1 2,5<br />

Tab. 3-4: Verteilungskoeffizient KN als Maß für die Extraktionseffizienz für verschiedene<br />

ionische Flüssigkeiten [94, S. 45ff.; 93, S. 317].<br />

Den höchsten Verteilungskoeffizienten zeigte 1-n-Butyl-3-Methylimidazoliumtetrachloraluminat<br />

([BMIM]AlCl3). Eine hohe Korrosivität, eine geringe Hydrolysestabilität sowie<br />

Umweltschutzüberlegungen stehen jedoch der technischen Verwendung halogenhaltiger<br />

ionischer Flüssigkeiten entgegen. Ebenfalls gute Ergebnisse wurden mit 1-n-Butyl-3-<br />

Ethylimidazoliumethylsulfat [BEIM][EtSO4] erzielt. Die Flüssigkeit wurde aufgrund mangelnder<br />

kommerzieller Verfügbarkeit und hoher Preise für die Ausgangsstoffe bisher nicht weiter<br />

untersucht [94, S. 49].<br />

Halogenfreie Flüssigkeiten mit guter Hydrolysestabilität, die aus relativ preiswerten Grundmaterialen<br />

hergestellt werden können und viel versprechende Verteilungskoeffizienten aufweisen,<br />

sind:<br />

1-n-Butyl-3-Methylimidazolium-Octylsulfat ([BMIM][OcSO4])<br />

1-Ethyl-3-Methylimidazolium-Ethylsulfat ([EMIM][EtSO4]).<br />

Batchversuche mit unterschiedlichen realen Diesel- und Heizölen ergaben jedoch bei gleichen<br />

Bedingungen nur Verteilungskoeffizienten von weniger als 0,4. Diese Abweichungen<br />

sind durch die komplexe Zusammensetzung des realen Kraftstoffs begründet, die sich nicht<br />

vollständig durch Modellfluide abbilden läßt [94, S. 99ff.]. Versuche, die im Rahmen der hier<br />

beschriebenen Arbeit am IEF-3 durchgeführt wurden, ergaben für Heizöl EL nur Verteilungskoeffizienten<br />

von weniger als 0,25 [95, S. 40ff.]. Die Ergebnisse einer mehrstufigen Entschwefelung<br />

sind in Abb. 3-9 dargestellt.<br />

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