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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3 Neue Lösungsansätze zur dezentralen Entschwefelung von Mitteldestillaten<br />

Im thermodynamischen Adsorptionsgleichgewicht sind die chemischen Potentiale der fluiden<br />

Phase und der adsorbierten Phase identisch. Für ein gegebenes Adsorbens ist das Gleichgewicht<br />

durch die Adsorptivkonzentration im freien Fluid, die Beladung des Adsorbens und<br />

die Temperatur des Systems festgelegt. Da die Temperatur während der Adsorption konstant<br />

gehalten wird, ergibt sich im Gleichgewicht eine direkte Korrelation zwischen der Adsorptivkonzentration<br />

im Fluid und der Gleichgewichtsbeladung, die in Form von Adsorptionsisothermen<br />

dargestellt werden kann (Abb. 3-4) [67, S. 7ff.].<br />

a) b)<br />

32<br />

Beladung<br />

Konzentration<br />

Abb. 3-4: Darstellung des Gleichgewichtes der Flüssigphasenadsorption durch<br />

Adsorptionsisothermen nach [67, S. 4]<br />

Im einfachsten Fall von nur einer adsorbierenden Komponente im Fluid ergibt sich im Idealfall<br />

die Lagmuir-Isotherme (Abb. 3-4, a). Die Beladung des Adsorbens sinkt mit steigender<br />

Temperatur und nimmt mit höherer Adsorptivkonzentration zu. Bei mehreren Komponenten<br />

wird die Gleichgewichtsbeladung noch durch die Konzentration der anderen Komponenten<br />

im Fluid beeinflusst und es ergeben sich mehrstufige Isothermen (Abb. 3-4, b):<br />

Bei Gemischsystemen wird auf mathematische Modelle zurückgegriffen, die aus experimentell<br />

ermittelten Einzeladsorptionsdaten für die adsorbierbaren Komponenten das Gleichgewicht<br />

berechnen. Da die Zahl der Komponenten in Mitteldestillaten zu hoch für die Bestimmung<br />

der einzelnen Gleichgewichte ist und die Zusammensetzung der<br />

Schwefelverbindungen stark mit dem jeweiligen Rohöl variiert, ist dieses Vorgehen für die<br />

Entschwefelung von Mitteldestillaten nicht sinnvoll.<br />

3.2.1.2 Kinetik der Adsorption<br />

Der durch die Thermodynamik beschriebene Gleichgewichtszustand stellt sich erst nach<br />

einer gewissen Zeit ein. Die Geschwindigkeit, mit der sich das neue Gleichgewicht einstellt,<br />

beschreibt die Adsorptionskinetik.<br />

Sowohl die Stoff– als auch die Energietransportwiderstände des Systems beeinflussen die<br />

Kinetik. Aufgrund der vergleichsweise hohen Wärmekapazität von Flüssigkeiten kann bei der<br />

Flüssigphasenadsorption von einer näherungsweise isothermen Adsorption ausgegangen<br />

werden. Daher kann der Einfluss des Wärmeabtransports nach der Adsorption auf die Gesamtkinetik<br />

vernachlässigt werden. Auch die eigentliche Adsorption, die Anlagerung des Adsorptivs<br />

an den freien Oberflächenplätzen des Adsorbens, ist in der Regel nicht geschwin

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