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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3 Neue Lösungsansätze zur dezentralen Entschwefelung von Mitteldestillaten<br />

ter, der kontinuierlich mit Gas und Flüssigkeit durchströmt wird. Um eine möglichst große<br />

Verteilung des Gases im Kraftstoff zu erreichen, wird der Wasserstoff mit einer Fritte zerstäubt<br />

[37, S. 41]. Durch besondere Maßnahmen zur Intensivierung des Stoffaustauschs<br />

zwischen den Phasen kann die Baugröße des Sättigers jedoch verringert werden. Eine Möglichkeit<br />

dazu ist der Strahlschlaufenreaktor [49]. Um die erforderliche Verweilzeit zur Begasung<br />

der Flüssigkeit im Sättiger zu minimieren, wird durch den Impuls eines Flüssigkeitsstrahls<br />

eine Zirkulationsströmung erzeugt, so dass die Kontaktfläche zwischen Flüssigkeit<br />

und Gas maximiert wird. Eine weitere Möglichkeit ist der von Datsevich entwickelte Sättiger,<br />

der nicht näher spezifiziert wird [50].<br />

Der flüssige Kraftstoff mit dem darin gelösten Gas gelangt anschließend in den Reaktor.<br />

Damit sich im Reaktor keine Gasphase ausbildet, muss die Temperatur im Vorsättiger so<br />

gewählt werden, dass die gelöste Gasmenge unter der Sättigungsgrenze im Reaktor liegt. In<br />

der Katalysatorschüttung werden die Schwefelverbindungen analog zur herkömmlichen Hydrierung<br />

zu Schwefelwasserstoff umgesetzt. Nach der Entspannung des Produktes kann der<br />

überschüssige Gasstrom abgeschieden werden. Ein Restgehalt an H2S bleibt jedoch im<br />

Kraftstoff gelöst und muss anschließend z.B. in einer Stripperkolonne oder durch eine Adsorption<br />

vom Produktstrom abgetrennt werden [51].<br />

Um den Schwefel im zugeführten Kraftstoff vollständig umzusetzen, muss genügend Wasserstoff<br />

für die Hydrierung in der Flüssigkeit gelöst sein. Im Gleichgewichtszustand ist die<br />

gelöste Gasmenge abhängig vom eingesetzten Kraftstoff, dem zugeführten Gasstrom, vom<br />

Druck und von der Temperatur. Bisherige Untersuchungen zur hydrierenden Entschwefelung<br />

mit Vorsättiger beschränken sich auf die Zufuhr von reinem Wasserstoff. In einer mit Kerosin<br />

betriebenen Brennstoffzellen-APU ist dagegen kein reines Wasserstoffgas verfügbar. Bei<br />

Einsatz eines autothermen Reformers enthält das Reformatgas am Reaktoraustritt im trockenen<br />

Zustand nur 36,5 % (Vol.) H2 [9, S. 4852]. Am Austritt aus dem Shiftreaktor liegt der<br />

H2 Gehalt im trockenen Zustand bei 41% (Vol.) [52]. Um eine aufwändige Abtrennung des<br />

Wasserstoffs zu vermeiden, ist zu untersuchen, ob der Prozess auch mit dem aus dem<br />

Shiftreaktor austretenden Gasstrom betrieben werden kann. Zur Bestimmung des dazu notwendigen<br />

Druckes im Vorsättiger ist der Gleichgewichtszustand im Vorsättiger zu ermitteln.<br />

Für den Fall idealer Gase und idealer Flüssigkeiten gilt für die Stoffmengenanteile des Kraftstoffs<br />

in der flüssigen ( x Kraftstoff ) und der gasförmigen ( y Kraftstoff ) Phase im Gleichgewicht:<br />

26<br />

T y Kraftstoff p xKraftstoff<br />

p D,<br />

Kraftstoff . (3-1)<br />

mit T p D, Kraftstoff<br />

= Dampfdruck des eingesetzten Kraftstoffs.<br />

Für eine ideale Gaskomponente i gilt im Gleichgewichtszustand das Henrysche Gesetz:<br />

T, p<br />

yi p xi<br />

H i . (3-2)<br />

mit Tp H i , = Henry Konstante der Gaskomponente i.<br />

Dieses Gesetz besagt, dass der Stoffmengenanteil der Gaskomponente in der Flüssigkeit<br />

proportional zu der im Gas ist. Wie für die meisten Flüssigkeitseigenschaften ist die Druck-<br />

H i T,<br />

p gering und kann in der Regel vernachlässigt<br />

abhängigkeit des Henrykoeffizienten

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