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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2.4 Zusammenfassung<br />

Da kein Schwefelwasserstoff aus dem Adsorber austritt, kann der überschüssige Wasserstoff<br />

ohne zusätzlichen Reinigungsschritt direkt zurückgeführt werden.<br />

Für die Anwendung in einer Brennstoffzellen APU ist der für die Raffinerietechnik konzipierte<br />

Prozess jedoch nicht direkt übertragbar, da der Kraftstoff in der Gasphase entschwefelt wird<br />

und wie bei der hydrierenden Entschwefelung die Rezyklierung des überschüssigen Wasserstoffs<br />

erforderlich ist. Wird der Prozess mit Reformatgas mit einem Wasserstoffgehalt von<br />

42 % (Vol.) betrieben, führt die Rezyklierung aufgrund des Wasserstoffverbauchs im Reaktor<br />

wiederum zu einer Abreicherung des Wasserstoffgehaltes. Da das Gas am Austritt des Reaktors<br />

keinen Schwefelwasserstoff enthält, kann es jedoch der Brennstoffzelle als Brennstoff<br />

zugeführt werden.<br />

Für die Nutzung der reaktiven Adsorption des S-Zorb Prozesses für die Zielanwendung ist<br />

daher zu untersuchen, ob das verwendete Adsorbens auch in einem Flüssigphasen-<br />

Adsorptionsprozess genutzt werden kann.<br />

2.4 Zusammenfassung<br />

Bei der Rohöldestillation wird der Eduktstrom in die einzelnen Produktgruppen aufgetrennt,<br />

die durch unterschiedliche Siedetemperaturen gekennzeichnet sind. Die Gruppe der Mitteldestillate<br />

wird als Fraktion mit einem Siedebereich zwischen 140°C und 350°C gewonnen.<br />

Aus den Mitteldestillaten werden anschließend durch die weitere Verarbeitung die folgenden<br />

Verkaufsprodukte gewonnen:<br />

Flugturbinenkraftstoffe, die einen typischen Siedebereich zwischen 140°C und 250°C haben.<br />

Das in der kommerziellen Luftfahrt eingesetzte Jet A-1 kann gemäß Norm bis zu<br />

3000 ppm Schwefel enthalten. Der durchschnittliche Schwefelgehalt beträgt in der EU jedoch<br />

nur 500 ppm, bzw. 710 ppm in den USA. Der Schwefel liegt hauptsächlich in Form<br />

von Benzothiophenen und mehrfach alkylierten Thiophenen im Kraftstoff vor.<br />

Dieselkraftstoffe für Kraftfahrzeuge, die durch einen höheren Siedebereich zwischen 175<br />

und 370°C gekennzeichnet sind. Ab dem 1.1.2009 darf der Schwefelgehalt in diesen<br />

Kraftstoffen nicht mehr als 10 ppm betragen, so dass diese Kraftstoffe ohne weitere Entschwefelung<br />

zum Betrieb von Brennstoffzellen-APUs eingesetzt werden können.<br />

Extraleichtflüssiges Heizöl (Heizöl EL), das den gleichen Siedebereich wie Dieselkraftstoffe<br />

für Kraftfahrzeuge hat, jedoch einen Siederückstand von mehr als 5 % enthalten kann.<br />

Der Schwefelgehalt darf in der EU bis zu 1000 ppm betragen. Für stationäre Anwendung<br />

ist daneben schwefelarmes Heizöl EL mit einem Schwefelgehalt von maximal 50 ppm verfügbar.<br />

Dibenzothiophene sind die vorherrschenden Schwefelverbindungen in Heizöl EL.<br />

Bunkergasöl, das in der EU zum Antrieb von Binnenschiffen eingesetzt wird. Als Bunkergasöl<br />

werden entweder Heizöl EL, Dieselkraftstoff für Kraftfahrzeuge oder Gasöl für den<br />

Seeverkehr eingesetzt. Gasöl für den Seeverkehr unterscheidet sich von Heizöl EL nur<br />

durch eine geringfügig höhere Dichte. Bunkergasöle dürfen nicht mehr als 1000 ppm enthalten.<br />

Wie in Heizöl EL sind Dibenzothiophene die überwiegenden Schwefelverbindungen.<br />

Um ein Brennstoffzellensystem zur Bordstromerzeugung in Flugzeugen, Kraftfahrzeugen<br />

oder Schiffen einzusetzen, müssen diese mit den an Bord verfügbaren Mitteldestillaten be-<br />

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