View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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2.3 Entschwefelung – Stand der Technik<br />
Die Tiefentschwefelung von Heizöl EL mit einem Schwefelgehalt von bis zu 1000 ppm<br />
auf unter 10 ppm erfordert einen zweistufigen Hydrierprozess, um vor allem die weniger<br />
reaktiven Dibenzothiophene umzusetzen [44].<br />
Die aufgeführten Gründe zeigen, dass der Einsatz der herkömmlichen hydrierenden Entschwefelung<br />
in mobilen, mit Mitteldestillaten betriebenen Brennstoffzellensystemen nicht<br />
sinnvoll ist.<br />
2.3.2 Der S-Zorb Prozess<br />
Ein weiterer seit 2001 kommerziell eingesetzter Entschwefelungsprozess ist der von ConocoPhillips<br />
entwickelte S-Zorb Prozess, der mittlerweile in mehreren Raffinerien eingesetzt<br />
wird [45, S. 72; 46]. Das Verfahren basiert auf einem festen Adsorbens in einem Fließbettreaktor<br />
mit integrierter Regeneration des Adsorbens. Während der Prozess bisher nur zur Entschwefelung<br />
von Naphta-Fraktionen kommerziell eingesetzt wird, wurde die Eignung für die<br />
Entschwefelung von Diesel und Kerosinfraktionen mit einer Pilotanlage nachgewiesen [45, S.<br />
74]. Die wesentlichen Aspekte des Verfahrens werden im Folgenden erläutert.<br />
Zunächst wird die Eduktfraktion wie bei der hydrierenden Entschwefelung komprimiert, zumindest<br />
teilweise verdampft und gemeinsam mit einem wasserstoffhaltigen Gasstrom durch<br />
den Reaktor geleitet (vgl. Abb. 2-1). Die Betriebsbedingungen im Adsorber sind in Tab. 2-9<br />
für eine Mitteldestillatfraktion aufgeführt.<br />
Temperatur 393 – 404 °C<br />
Druck 33,7 – 37,2 bar<br />
LHSV 1,8 – 3,0 h -1<br />
Wasserstoffumsatz<br />
3<br />
-1 – 35 mN / t<br />
Tab. 2-9: Betriebsbedingungen für den S-Zorb Prozess mit Mitteldestillaten [47, S. 4ff.]<br />
Die Betriebsbedingungen unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch den geringeren<br />
Wasserstoffverbrauch von der hydrierenden Entschwefelung, da dem S-Zorb Prozess im<br />
Gegensatz zur hydrierenden Entschwefelung eine reaktive Adsorption zu Grunde liegt (siehe<br />
Abb. 2-2).<br />
Benzothiophen<br />
+ H 2<br />
Ethylbenzol<br />
Abb. 2-2: Reaktionsprinzip des S-Zorb Prozesses nach [46]<br />
S<br />
+ Adsorbens<br />
Das Schwefelatom wird wie bei der hydrierenden Entschwefelung aus der Molekülstruktur<br />
herausgelöst. Für die Umwandlung einer heterocyclischen Schwefelverbindung in den kor-<br />
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